Cocktail für eine Leiche

Cocktail für eine Leiche

Cocktail für eine Leiche

Cocktail für eine Leiche - Originaltitel: The Rope – Regie: Alfred Hitchcock – Drehbuch: Arthur Laurents, Hume Cronyn und Ben Hecht, nach dem Bühnenstück "Rope" von Patrick Hamilton – Kamera: Joseph Valentine, William V. Skall, Joseph A. Valentine – Schnitt: William H. Ziegler – Musik: David Buttolph – Darsteller: James Stewart, Farley Granger, John Dall, Joan Chandler, Cedric Hardwicke, Constance Collier, Douglas Dick, Edith Evanson, Dick Hogan, Joan Chandler u.a. – 1948; 80 Minuten

Inhaltsangabe

Zwei hochintelligente Studenten nehmen die provokanten Thesen ihres Philosophieprofessors ernst und ermorden einen Kommilitonen, um zu beweisen, dass sie Übermenschen im Sinne Nietzsches sind. Die Leiche legen sie in eine Truhe, die sie bei einer Cocktail-Party für den Professor, Angehörige des Toten und Kommilitonen als Anrichte benutzen ...
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Kritik

Alfred Hitchcock inszenierte "Cocktail für eine Leiche" so, dass die in der Handlung verstreichende Zeit mit der Dauer des Films übereinstimmt und setzte fünf der insgesamt zehn Schnitte so, dass man sie kaum bemerkt.
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Die beiden hochintelligenten Studenten Brandon Shaw (John Dall) und Phillip Morgan (Farley Granger) nehmen die provokanten Thesen ihres früheren Philosophieprofessors Rupert Cadell (James Stewart) über die „Kunst des perfekten Verbrechens“ und den Übermenschen im Sinne Nietzsches ernst und setzen sie in die Tat um: Sie erwürgen ihren Kommilitonen David Kentley und legen die Leiche in eine Truhe, die sie bei einer gleich darauf in ihrem gemeinsamen Apartment in New York beginnenden Cocktail-Party als Anrichte verwenden.

Eingeladen haben sie Rupert Cadell, den Vater, die Verlobte und eine Tante des Ermordeten sowie einige andere Studenten. David Kentley wird von den Gästen vermisst, aber zunächst rechnet niemand damit, dass ihm etwas Schreckliches zugestoßen sein könnte.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Die Party-Gespräche entwickeln sich zu einem intellektuellen Duell, bei dem Brandon Shaw immer dreistere Andeutungen über den Mord macht, bis Phillip Morgan befürchtet, dass er dabei zu weit geht. Tatsächlich wecken Brandon Shaws überhebliche Äußerungen Rupert Cadells Misstrauen. Bestürzt liefert er die beiden Mörder der Polizei aus – und gibt sich selbst die Schuld, sie ungewollt zu dem Verbrechen angestiftet zu haben.

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Der Plot von „Cocktail für eine Leiche“ basiert auf dem Theaterstück „Rope“ (1929) des englischen Schriftstellers Patrick Hamilton (1904 – 1962), der wiederum einen authentischen Mordfall aus dem Jahr 1924 aufgegriffen hatte:
Nathan Leopold jr. und Richard Loeb hießen die wirklichen Mörder.

Alfred Hitchcock inszenierte „Cocktail für eine Leiche“ so, dass die in der Handlung verstreichende Zeit mit der Dauer des Films übereinstimmt. Am liebsten hätte er den gesamten Psychothriller in einer einzigen Einstellung gedreht. Das wäre zwar möglich gewesen, weil sich alles in einem einzigen Apartment abspielt, aber es gab noch keine Filmrollen, mit denen man mehr als 10 Minuten aufnehmen konnte. „Cocktail für eine Leiche“ enthält insgesamt zehn Schnitte bzw. elf Einstellungen. Fünf Übergänge ließ Hitchcock geschickt kaschieren („unsichtbarer Schnitt“). Nur die Schnitte zwischen der ersten und zweiten, dritten und vierten, fünften und sechsten, siebten und achten, neunten und zehnten Einstellung sind deutlich zu erkennen.

Später holte sich Alfred Hitchcock die Rechte an „Cocktail für eine Leiche“ zurück und zog den Film – seinen ersten Farbfilm – ebenso wie „Das Fenster zum Hof“, „Immer Ärger mit Harry“, „Der Mann, der zuviel wusste“ und „Vertigo“ aus dem Verkehr („die fünf verlorenen Hitchcocks“). Erst 1984 konnte „Cocktail für eine Leiche“ wieder vorgeführt werden. Im selben Jahr wurde der Film – dessen deutsche Fassung aus dem Jahr 1963 Alfred Hitchcock hatte zerstören lassen – neu synchronisiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Nathan Leopold jr. und Richard Loeb

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