Alfred Hitchcock


Alfred Hitchcock wurde am 13. August 1899 in Leytonstone, Essex (heute: London), als drittes Kind des Gemüse- und Geflügelhändlers William Hitchcock und dessen Frau Emma geboren. Nach dem Tod seines Vaters am 12. Dezember 1914 arbeitete Alfred Hitchcock fünf Jahre lang als technischer Angestellter für eine Telegrafengesellschaft.

1919 veröffentlichte er eine erste Kurzgeschichte („Gas“) Im Jahr darauf beendete er sein Arbeitsverhältnis und entwarf Zwischentitel für die Stummfilme, die eine amerikanische Filmgesellschaft (Famous Players-Lasky) in ihrem neuen Studio in London herstellte. Dabei lernte er 1921 die einen Tag jüngere Cutterin Alma Lucy Reville (1899 – 1983) kennen, die am 2. Dezember 1926 seine Frau wurde.

Nach ersten Erfahrungen als Regieassistent begann Alfred Hitchcock 1925 selbst Filme zu drehen. Für seine persönliche Öffentlichkeitsarbeit gründete er 1930 die Hitchcock Baker Productions Ltd.

1931 unternahmen Alfred Hitchcock und seine Frau mit ihrer dreijährigen Tochter Patricia („Pat“) Alma eine Weltreise. Acht Jahre später zog die Familie nach Hollywood.

Pat Hitchcock trat 1942 erstmals im Theater auf, und zwar am Broadway.

Alfred Hitchcocks Mutter starb am 26. September 1942. Ein Vierteljahr später, am 4. Januar 1943, nahm sein Bruder William sich das Leben.

Um unabhängig arbeiten zu können, gründete Alfred Hitchcock 1946 zusammen mit Sidney Bernstein die Filmgesellschaft Transatlantic Pictures.

Am 20. April 1955 wurde Alfred Hitchcock Staatsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika.

Nachdem Alfred Hitchcock im Oktober 1974 ein Herzschrittmacher eingesetzt worden war, drehte er 1975 seinen letzten Film („Family Plot“). In diesem Jahr erlitt seine Frau Alma einen zweiten Schlaganfall (vier Jahre nach dem ersten). Alfred Hitchcock begann zu trinken. In der Öffentlichkeit trat er am 16. März 1980 letztmals auf. Am 29. April erlag er in Los Angeles einem Nierenversagen.

Obwohl Alfred Hitchcock einer der einflussreichsten Regisseure in der Filmgeschichte war, erhielt er nur einen Ehren-„Oscar“ für sein Lebenswerk (1979). Dabei hatte man ihn dafür sechsmal (in der Kategorie „beste Regie“) nominiert: 1940 für „Rebecca“, 1944 für „Das Rettungsboot“, 1945 für „Ich kämpfe um dich“, 1951 für „Der Fremde im Zug“, 1954 für „Das Fenster zum Hof“ und 1960 für „Psycho“.

Anfang August 2011 meldete das neuseeländische Filmarchiv in Wellington, man habe drei der sechs Nitratrollen des 1923 in England gedrehten Stummfilms „White Shadow“ aufgefunden. Dieser Film, bei dem Alfred Hitchcock u. a. als Drehbuchautor und Assistent des Regisseurs Graham Cutts mitgewirkt hatte, war seit Jahrzehnten verschollen gewesen. „White Shadow“ dreht sich um zwei von Betty Compson gespielte Zwillingsschwestern, von denen die eine teuflisch, die andere engelsgleich ist.

Mit Anthony Hopkins in der Titelrolle verfilmte Sacha Gervasi das 1990 von Stephen Rebello veröffentlichte Buch „Alfred Hitchcock and the Making of Psycho“ („Alfred Hitchcock und die Geschichte von Psycho“, Übersetzung: Lisa Kögeböhn, Bernhard Matt, Uli Mayer, Heyne Verlag 2013, ISBN 978-3-453-43726-5):

Hitchcock – Originaltitel: Hitchcock – Regie: Sacha Gervasi – Drehbuch: John J. McLaughlin nach dem Buch „Alfred Hitchcock and the Making of Psycho“ von Stephen Rebello – Kamera: Jeff Cronenweth – Schnitt: Pamela Martin – Musik: Danny Elfman – Darsteller: Anthony Hopkins, Helen Mirren, Scarlett Johansson, Danny Huston, Toni Collette, Michael Stuhlbarg, Michael Wincott, Jessica Biel, James D’Arcy u.a. – 2012; 95 Minuten

Alfred Hitchcock: Filmografie


Biografien und andere Bücher über Alfred Hitchcock

  • Laurent Bouzereau: Alfred Hitchcock (München 2010)
  • Enno Patalas: Alfred Hitchcock (München 1999)
  • Stephen Rebello: Hitchcock und die Geschichte von „Psycho“ (München 2013)
  • Éric Rohmer, Claude Chabrol: Hitchcock (Hg. und Übersetzer: Robert Fischer, Köln 2013)
  • Donald Spoto: Alfred Hitchcock (München 1984)
  • Thilo Wydra: Alfred Hitchcock. Leben, Werk, Wirkung (Berlin 2010)

© Dieter Wunderlich 2005 / 2013

Marita A. Panzer und Elisabeth Plößl - Bavarias Töchter
Die beiden Historikerinnen porträtieren auf 317 Seiten 81 bayrische Frauen. Die einzelnen Artikel haben daher enzyklopädischen Charakter. Der Fokus liegt auf den persönlichen Lebensweisen der Frauen im Kontext der an sie gestellten gesellschaftlichen Erwartungen.
Bavarias Töchter