Hildegard Knef

14. April 1896: Frieda Auguste Groehn wird in Berlin-Schöneberg geboren.

18. April 1897: Hans Theodor Knef wird in Elberfeld geboren.

1918: Nach dem Krieg zieht Hans Knef nach Berlin.

20. April 1923: Hans Knef und Frieda Groehn heiraten auf dem Standesamt Berlin-Schöneberg.

21. April 1923: Die beiden lassen sich in der Königin-Luise-Gedächtniskirche trauen.

Das Ehepaar zieht nach Ulm, wo Hans Knef Prokurist in einer Tabakfabrik wird.

28. Dezember 1925: Hildegard Frieda Albertine (nicht Albertina, wie es in »Der geschenkte Gaul« heißt) Knef wird in Ulm geboren.

7. Februar 1926: Hilde wird in der Dreifaltigkeitskirche evangelisch getauft. Als Taufpaten fungieren die Großmutter Albertine Groehn, der Onkel Kurt Groehn und die Tante Anny Knef, die aus Berlin bzw. Elberfeld anreisten.

2. Juni 1926: Hans Theodor Knef stirbt im Alter von 29 Jahren an Syphilis, während seine Frau mit einer Blinddarmentzündung im selben Krankenhaus liegt.

Die Leiche wird eingeäschert. Die Bestattung findet in Berlin statt.

Die 30-jährige Witwe Frieda Knef kehrt mit dem Kind in ihre Heimatstadt Berlin zurück.

26. November 1926: Dort meldet sie sich in der Wohnung ihrer Eltern im Stadtteil Schöneberg an.

Friedas Eltern Karl und Albertine Groehn (1865 – 1945; 1867 – 1931) kümmern sich um ihre Enkelin. Karl Groehn geht deshalb vorzeitig in den Ruhestand. Sobald Hilde alt genug ist, darf sie die Sommermonate mit ihrem Großvater in einer Laube bei Zossen verbringen. (Nach Hildegard Knefs späterer Erinnerung stand diese in Rangsdorf, aber möglicherweise befand sie sich weiter südlich, in Dabendorf.)

12. Mai 1931: Hildes Großmutter Albertine Groehn stirbt.

Daraufhin bringt Frieda Knef ihre Tochter in einen Kindergarten und kündigt ihre Stelle als Sekretärin bei Siemens, um mehr Zeit für Hilde zu haben, denn sie möchte das Mädchen nicht bei einem alten Mann aufwachsen lassen. Sie eröffnet zunächst einen Zigarren-, dann einen Schokoladenladen, hat aber weder mit dem einen noch mit dem anderen Erfolg.

1. April 1932: Hilde wird in der Havelland-Schule in Schöneberg eingeschult.

1932: Hilde erkrankt an Kinderlähmung.

25. Mai 1932: Frieda Knef heiratet auf dem Standesamt Berlin-Schöneberg den Schuhmacher Wilhelm Wulfestieg (1891 – 1952).

Wilhelm Wulfestieg wurde am 25. Juni 1891 in Sievershausen südlich von Hannover geboren.

2. Juni 1932: Die Familie meldet sich in Berlin-Friedenau an und wohnt in der Nähe des S-Bahnhofs Wilmersdorf. Dort betreibt Wilhelm Wulfestieg eine »Schuhbesohlanstalt«.

1933: Karl Groehn, der erneut heiratete aber bereits wieder Witwer ist, gibt die Laube bei Zossen auf und wohnt nun mit der Schwester seiner ersten Ehefrau in Schöneberg. Nachdem er sich mit seinem Schwiegersohn versöhnt hat, darf Hilde ihn wieder besuchen.

1. Oktober 1934: Wilhelm Wulfestieg zieht mit seiner Familie in eine andere Zwei-Zimmer-Wohnung ebenfalls am S-Bahnhof Wilmersdorf.

Sommer 1935: Hilde verbringt sechs Wochen im Ferienheim in Zinnowitz auf der Insel Usedom. Eigentlich war Frieda Wulfestiegs Niederkunft für diese Zeit geplant, aber die Geburt verzögert sich.

20. August 1935: Hildegard Knefs Halbbruder Heinz Wulfestieg (1935 – 1978) wird geboren.

Hilde muss ihrer Mutter im Haushalt und bei der Betreuung ihres Halbbruders helfen.

April 1936: Hildegard Knef wechselt zur Städtischen Mittelschule in Schöneberg.

März 1939: Die Mitgliedschaft in der HJ bzw. im BDM wird für 14- bis 18-Jährige Pflicht.

Sommer 1939: Als Mitglied des Bundes deutscher Mädel wird Hildegard Knef zum Ernteeinsatz geschickt.

1939: Angeblich wird sie von der Mutter einmal so heftig geschlagen, dass ihr Nasenbein bricht.

Oktober 1939: Die Familie zieht in eine Vier-Zimmer-Wohnung.

Frühjahr 1940: Hildegard Knef wird in Berlin-Schönefeld konfirmiert.

Januar 1942: Obwohl Hildegard Knef eine gute Schülerin ist, geht sie im Alter von 16 Jahren mit der mittleren Reife vom Rückert-Lyzeum in Berlin-Schöneberg ab.

1. April 1942: Hildegard Knef, die schon als Kind Porträts zeichnete und Künstlerin werden wollte, beginnt mit einer Ausbildung zur Trickfilm-Zeichnerin bei der »Universum Film AG« (Ufa). Die Trickfilmabteilung befindet sich im Krausenhof am Dönhoffplatz in Berlin.

Sommer 1942: Hildegard Knef hat eine Affäre mit Hannes Emmert, einem Piloten und Mitarbeiter des Reichsluftfahrtministeriums.

Dezember 1942: Frank Maraun (eigentlich: Erwin Goelz, 1903 – 1981), der »Reichsbeauftragte für das Nachwuchswesen«, rät Hildegard Knef in der Ufa-Kantine, sich mit der Schauspiellehrerin Else Bongers (1907 – 1994) in Verbindung zu setzen und Probeaufnahmen machen zu lassen.

Dezember 1942: Hildegard Knef lernt Manfred Edward kennen, einen 31-jährigen Architekten, der verheiratet ist und dessen Fronturlaub am Tag darauf endet.

Dezember 1942: Die Probeaufnahmen werden beim Propagandaministerium eingereicht.

7. Januar 1943: Joseph Goebbels sichtet die Probeaufnahmen und genehmigt einen zunächst auf ein halbes Jahr befristeten Ausbildungsvertrag der Lehrstelle für Nachwuchs in Babelsberg.

25. Februar bis 31. Mai 1943: Während seines Fronturlaubs hat Manfred Edward eine Affäre mit Hildegard Knef.

Frühjahr 1943: Heinz Wulfestieg bricht bei einem Luftangriff zusammen. Der Arzt diagnostiziert einen Herzfehler.

5. August 1943: Hildegard Knef beendet die Affäre mit Hannes Emmert.

13. August 1943: Hildegard Knef spricht den Ufa-Chef Wolfgang Liebeneiner in der Kantine an und bittet um eine Entscheidung über ihre Bewerbung als Schauspielschülerin.

1. September 1943: Sie erhält von der Ufa einen Ausbildungsvertrag der Lehrstelle für Nachwuchs in Babelsberg, die kurz zuvor wegen der Luftangriffe nach Woltersdorf am östlichen Stadtrand verlegt wurde. Hildegard Knef wohnt bei Verwandten in Johannisthal.

Herbst 1943: Wegen der Luftangriffe verlässt Frieda Wulfestieg Berlin mit ihrem Sohn Heinz, und die beiden quartieren sich bei Verwandten in Uelzen ein.

Nach wenigen Wochen kehrt die Schauspielschule auf das Ufa-Gelände in Babelsberg zurück, denn es ist zu befürchten, dass auch die Munitionsfabriken in Woltersdorf bombardiert werden.

9. Oktober 1943: Hildegard Knef meldet sich wieder unter der Adresse des Stiefvaters an.

Oktober 1943: Hildegard Knef steht erstmals in einem Film vor der Kamera (»Träumerei«; Regie: Harald Braun), aber die Nebenhandlung, in der sie mitspielt, wird nach den Dreharbeiten herausgeschnitten.

Winter 1943/44: Wilhelm Wulfestieg wird zweimal ausgebombt. Nachbarn nehmen ihn auf. (Petra Roek schreibt in ihrer Biografie, die Wohnung in der Bernhardstraße 5 sei am 2. November 1943 und die am Kaiserplatz am 2. Januar 1944 zerstört worden. In Jürgen Trimborns Biografie heißt es, Wilhelm Wulfestieg habe Weihnachten noch in der Bernhardstraße 5 gefeiert, das Haus sei in der Nacht vom 2./3. Januar 1944 getroffen worden und Wilhelm Wulfestieg habe danach in einem Nachbarhaus gewohnt.)

Hildegard Knef findet Zuflucht bei der Mitschülerin Maria Milde in Schmargendorf, obwohl dort nur ein Bett verfügbar ist.

Affäre mit dem Regisseur Arthur Maria Rabenalt (1905 – 1993)

10. Januar 1944: Hildegard Knef meldet sich in Zehlendorf an. Der Regie-Assistent Wilfried Fraß hat ihr einen Kontakt zu dem Ehepaar Fritz und Alike Dippert vermittelt, die das ausgebombte Mädchen aufnehmen.

11. April 1944: Hildegard Knefs Ausbildungsvertrag wird bis zum 31. August verlängert.

8. Juni 1944: Erstaufführung des Stücks »Der kleine Herr Niemand« von Just Scheu und Ernst Nebhut (Regie: Ernst Karschow) an den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin. Hildegard Knef spielt eine Nebenrolle (Lena).

Sommer 1944: Else Bongers verhindert mit einer Ausrede, dass sich Hildegard Knef Joseph Goebbels vorstellen muss, denn man erzählt sich, dass er junge Schauspielerinnen ins Bett zu kriegen versucht.

Sommer 1944: Hildegard Knef beginnt ein Liebesverhältnis mit Ewald von Demandowsky (1906 – ), dem nationalsozialistischen Produktionschef der Filmgesellschaft »Tobis«. Er ist mit der Schauspielerin Lena Normann (bürgerlich: Helene Neumann) verheiratet und doppelt so alt wie sie. Seine Frau lebt wegen der Luftangriffe auf Berlin mit den beiden Kindern in Österreich.

Fritz und Alike Dippert gelingt es nicht, ihren Schützling davon abzubringen, sich trotz der drohenden Niederlage im Zweiten Weltkrieg mit einem hohen Funktionär des NS-Regimes einzulassen.

Sommer 1944: Hildegard Knef spielt eine winzige Rolle in dem Film »Unter den Brücken« (Regie: Helmuth Käutner). Erstmals wird ihr Name im Vorspann genannt. (Die Freigabe von der Filmprüfstelle erfolgt im März 1945, aber in Deutschland kommt der Film erst nach Kriegsende, am 15. September 1950, ins Kino.)

19. August 1944: Die Dreharbeiten für »Fahrt ins Glück« (Regie: Erich Engel) beginnen in Babelsberg. Hildegard Knef hat erstmals einen längeren Text und bekommt eine eigene Garderobe. (Die Premiere findet am 6. August 1948 statt.)

1. September 1944: Der Schauspielunterricht wird wegen des Krieges eingestellt.

Oktober 1944: Hildegard Knef muss sonntags zur Truppenbetreuung und singt dann u. a. den von Alexander Steinbrecher komponierten Schlager »Unter einem Regenschirm am Abend«.

Januar 1945: Hildegard Knef muss Flugzeugarmaturen mit Leuchtfarben bepinseln.

Anfang 1945: Ewald von Demandowsky verhilft Hildegard Knef zu Probeaufnahmen für ein Filmprojekt (»Am Brunnen vor dem Tore«, Regie: Paul Verhoeven), aber im März werden die Vorbereitungen wegen des Krieges eingestellt.

16. April 1945: Die »Schlacht um Berlin« beginnt.

18. April 1945: Uelzen wird von den Briten eingenommen. Wilhelm Wulfestieg weiß nicht, ob seine Frau und sein Sohn noch leben.

18. April 1945: Als Ewald von Demandowsky zum »Volkssturm« einberufen wird, will Hildegard Knef aus Angst vor den Russen nicht allein zurückbleiben. Stattdessen überredet sie ihn, sie als Soldat verkleidet mitzunehmen. So zumindest ihre Darstellung.

Am S-Bahn-Ring werden Ewald von Demandowsky und Hildegard Knef angeblich vom Volkssturm eingesetzt. Sie kämpft aktiv mit. Später sagt sie, sie habe Menschen getötet. Ein SS-Mann beschuldigt Ewald von Demandowsky, sich unerlaubt von der Truppe entfernt zu haben und nimmt ihn fest. Am 7. Mai kommt er wieder frei.

Jürgen Trimborn zufolge brechen Hildegard Knef und Ewald von Demandowsky erst am 28. April 1945 auf und versuchen sich in nordwestlicher Richtung zu den amerikanischen Linien durchzuschlagen.

10. Mai 1945: Nach Hildegard Knefs Darstellung werden sie in der Nähe von Friesack im Landkreis Westhavelland von polnischen Partisanen festgenommen.

Man habe sie zu Fuß etwa 100 Kilometer weit nach Osten getrieben, heißt es in »Der geschenkte Gaul«, nach Biesenthal bei Eberswalde, wo die Rote Armee ein im Juli von den Deutschen angelegtes Außenlager des KZ Sachsenhausen benutzte.

Jürgen Trimborn glaubt nicht, dass Hildegard Knef in dem Lager in Biesenthal war, zumal sie selbst noch in den Fünfzigerjahren den Journalisten Harry E. Weinschenk und Curt Riess erzählte, sie sei in einem provisorischen Lager der polnischen Miliz in Friesack gewesen und nach kurzer Zeit dort freigelassen worden.

Mai 1945: Hildegard Knef gelingt es ihrer Version zufolge aus dem Lager zu fliehen. Ewald von Demandowsky lässt sie angeblich dort zurück. Zu Fuß schlägt sie sich nach Berlin durch. Dort, im Stadtteil Ruhleben, nehmen der Schauspieler Viktor de Kowa und dessen japanische Ehefrau Michiko Tanaka sie vorübergehend in ihrer Villa auf, die zum Sitz der japanischen Botschaft erklärt wurde.

Jürgen Trimborn nimmt an, dass Hildegard Knef unbeschadet mit ihrem Geliebten aus Friesack – nicht Biesenthal – nach Berlin zurückkam und Ewald von Demandowsky sich bis zu seiner Verhaftung im November 1945 durch die amerikanische Militärpolizei im Keller seiner Villa in Dahlem versteckte. Mutter und Schwester hätten ihn versorgt, meint Trimborn..

27. Mai 1945: Das Renaissance-Theater in Charlottenburg eröffnet mit dem Stück „Der Raub der Sabinerinnen“ als erstes Theater in Berlin nach dem Krieg.

1. Juni 1945: Die »Tribüne«, ein kleines Theater in Charlottenburg, nimmt unter der Leitung von Viktor de Kowa mit einem Kabarettprogramm den Betrieb auf. Hildegard Knef verdient mit der Conférence ein bisschen Geld.

16. Juni 1945: Hildegard Knef meldet sich polizeilich unter der Adresse der Villa von Ewald von Demandowsky an.

3. Juli 1945: Karl Groehn vergiftet sich – so Hildegard Knef – mit Tabletten. Tatsächlich findet der Suizid erst ein Jahr später statt.

Anfang Juli 1945: Die britische Besatzungsmacht erteilt Hildegard Knef, die zu diesem Zeitpunkt am Renaissance-Theater spielt, wegen ihrer Liaison mit Ewald von Demandowsky ein Aufführungsverbot in ihrem Sektor.

1945: Der Regisseur und Intendant Boleslaw Barlog holt die 19-jährige Schauspielerin ans Städtische Schlosspark-Theater Steglitz, das im Wirtschaftstrakt des Wrangel-Schlösschens untergebracht ist, und vermittelt ihr eine Unterkunft für zwei Wochen bei der Schauspielerin Hilde Körber. Danach zieht Hildegard Knef in eine billige Pension.

Ende Oktober 1945: Hildegard Knef begegnet Kurt Hirsch, einem US-Offizier jüdisch-tschechischer Herkunft.

Kurt Hirsch wurde am 8. Juni 1924 in Teplitz-Schönau (Teplice) als Sohn deutschstämmiger jüdischer Eltern geboren und wuchs in Prag auf. Im Frühjahr 1939 emigrierte die Familie nach New York. Kurt Hirsch erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft und kam als Soldat bei der Landung in der Normandie zurück nach Europa. Durch den Holocaust verlor er 16 Verwandte. Als Mitarbeiter der Militärverwaltung bewohnte er eine beschlagnahmte Villa in Zehlendorf.

Als Nachfolger von Billy Wilder leitet er seit Mai den Film Control Branch, der den Wiederaufbau der deutschen Filmindustrie im amerikanischen Sektor bzw. in der amerikanischen Besatzungszone überwacht.

Hildegard Knef schildert später, wie er sie auf der Straße ansprach und ihr anbot, sie im Jeep mitzunehmen. Weil Kurt Hirsch auch für die Auftrittsgenehmigungen im amerikanischen Sektor zuständig ist, hält Jürgen Trimborn es für wahrscheinlicher, dass sie ihm zum ersten Mal begegnete, als sie im amerikanischen Hauptquartier in Dahlem vorsprach, um im Schlosspark-Theater auftreten zu dürfen.

3. November 1945: Premiere der Komödie »Hokuspokus oder Wie lasse ich meinen Mann verschwinden?« von Curt Goetz am Schlosspark-Theater.

Hildegard Knef wurde nicht, wie erwartet, von Boleslaw Barlog für die weibliche Hauptrolle in engagiert. Winnie Markus ist der Star, und Hildegard Knef darf nur allabendlich einen aus den »Theaterreden gehalten zu Weimar« von Johann Wolfgang von Goethe stammenden Prolog vortragen.

7. November 1945: Ewald von Demandowsky wird in seiner Villa in Berlin-Dahlem von der amerikanischen Militärpolizei verhaftet. (Nicht im Mai 1945 von den Russen, wie Hildegard Knef behauptete.)

Als Winnie Markus erkrankt, springt Hildegard Knef ein.

Hildegard Knef zieht nochmals zu Alike und Fritz Dipperts in Berlin-Zehlendorf.

Anfang 1946: Erich Pommer (1889 – 1966) löst Kurt Hirsch als Leiter des Film Control Branch ab.

20. Februar 1946: Premiere des Stücks »Zum goldenen Anker« von Marcel Pagnol am Schlosspark-Theater.

22. Februar 1946: Als die Hauptdarstellerin Gerty Soltau kurz danach an Masern erkrankt, springt Hildegard Knef für sie ein.

26. Februar 1946: Die Amerikaner übergeben Ewald von Demandowsky der sowjetischen Besatzungsmacht.

Über das weitere Schicksal von Ewald von Demandowsky gibt es widersprüchliche Darstellungen. Möglicherweise wurde er von einem russischen Militärtribunal zum Tod verurteilt und starb am 7. Oktober 1946. Zumindest erhielt seine Mutter 1957 eine entsprechende Mitteilung als Antwort auf eine Suchanfrage beim Roten Kreuz. Anfang der Neunzigerjahre rehabilitierte ihn die Militärhauptstaatsanwaltschaft der Russischen Förderation.

Wolfgang Staudte entdeckt Hildegard Knef auf der Bühne.

4. Mai 1946: Wolfgang Staudte beginnt mit Hildegard Knef in der Hauptrolle den ersten deutschen Nachkriegsfilm zu drehen: »Die Mörder sind unter uns«. Parallel dazu spielt sie weiter in »Zum goldenen Anker« mit. Mit einer Sondergenehmigung wechselt sie zwischen dem Set im sowjetischen und dem Theater im amerikanischen Sektor.

Juli 1946: Kurt Hirsch wird zurück nach New York beordert.

Sommer 1946: Hildegard Knef bezieht mit Fritz und Alike Dippert eine Villa in Zehlendorf.

August 1946: Abschluss der Dreharbeiten für »Die Mörder sind unter uns«.

16. August 1946: Premiere des Lustspiels »Drei Mann auf einem Pferd« von John Cecil Holm und George Abbott im Schlosspark-Theater (deutsche Bearbeitung: Axel Ivers). Hildegard Knef spielt die weibliche Hauptrolle – insgesamt 291 Mal.

Herbst 1946: Erich Pommer entdeckt Hildegard Knef auf der Bühne des Schlosspark-Theaters und setzt sich für sie ein.

15. Oktober 1946: Premiere von »Die Mörder sind unter uns« in der Deutschen Staatsoper im Admiralspalast in Berlin (Ost). Hildegard Knefs Name wird im Vorspann an erster Stelle genannt: »Hildegard Knef in Die Mörder sind unter uns«. Das hat auch damit zu tun, dass der männliche Hauptdarsteller Wilhelm Borchert, der im Film einen Regimegegner darstellt, in seinem Fragebogen falsche Angaben über seine Parteizugehörigkeit gemacht hatte und deshalb wenige Wochen vor der Premiere von der amerikanischen Militärpolizei festgenommen wurde. Später verurteilt ihn ein Militärgericht zu neun Monaten Haft, aber er wird nach einem Vierteljahr begnadigt.

Ende 1946: Kurt Hirsch kehrt zu Hildegard Knef nach Berlin zurück und zieht zu ihr in eine von Erich Pommer zur Verfügung gestellte Villa.

Winter 1946/47: Hildegard Knef betätigt sich erstmals als Synchronsprecherin, und zwar bei der DEFA in Berlin-Johannistal.

Anfang Januar 1947: Hildegard Knef meldet sich polizeilich in der Villa in Zehlendorf an.

Anfang 1947: Kurt Hirsch wird persönlicher Assistent von Erich Pommer.

Januar 1947: Hildegard Knef besucht mit Kurt Hirsch ihre Geburtsstadt Ulm.

17. März 1947: Hildegard Knef wird von der Neuen Deutschen Film Gesellschaft für den zweiten deutschen Nachkriegsfilm – »Zwischen gestern und morgen« (Regie: Harald Braun) – unter Vertrag genommen.

1. April bis 15. Juni 1947: In der Bavaria Filmstadt in Geiselgasteig wird »Zwischen gestern und morgen“ gedreht, der erste westdeutsche Nachkriegsfilm.

10. Mai 1947: Hildegard Knef ist auf dem Titel des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« abgebildet.

19. Mai 1947: Das »Life Magazine« berichtet auf vier Seiten über den »new German star Hilde Knef« und zeigt ihr Bild auf dem Titelblatt.

Elli Silman (bürgerlich: Elly Silbermann) wird Hildegard Knefs erste Agentin.

Sommer 1947: Kurt Hirsch und Hildegard Knef machen zwei Wochen lang Urlaub in der Schweiz. Sie wohnen in Badrutts‘ Palace in St. Moritz, einem der teuersten Hotels der Welt.

Herbst 1947: Die Dreharbeiten für »Film ohne Titel« beginnen in der Lüneburger Heide (Regie: Rudolf Jugert). Hildegard Knef spielt die Bauerntochter Christine Fleming.

Herbst 1947: Durch Elli Silmans Vermittlung erhält Hildegard Knef von dem Produzenten David O. Selznick ihr erstes Filmangebot aus Hollywood. Erich Pommer rät Hildegard Knef vergeblich, mit dem Wechsel nach Hollywood noch zu warten.

15. Dezember 1947: Hildegard Knef und Kurt Hirsch heiraten in Berlin. Erich Pommer ist der Trauzeuge der Schauspielerin, die durch die Eheschließung ihre deutsche Staatsangehörigkeit einbüßt. Das ist ein Vorteil, denn als deutsche Staatsangehörige dürfte sie keinen Hollywood-Vertrag unterschreiben.

Dezember 1947 bis Februar 1948: Billy Wilder dreht den in Berlin spielenden Film »Eine auswärtige Affäre«, dessen Figurenkonstellation Parallelen zu Hildegards Liebesverhältnisse mit Ewald von Demandowsky und Kurt Hirsch aufweist. Die von Marlene Dietrich verkörperte Nachtklub-Sängerin Erika von Schlütow wird nach dem Zweiten Weltkrieg die Geliebte eines amerikanischen Offiziers. Dessen Vorgesetzter hofft, über sie auf die Spur eines führenden Nationalsozialisten zu kommen, der zuvor ihr Liebhaber war.

21. Januar 1948: Hildegard Knef fliegt mit Kurt Hirsch nach London. Dort werden sie von Elli Silman erwartet.

23. Januar 1948: Von Shannon aus fliegen sie weiter nach New York. Der Flug wird allerdings wegen schlechten Wetters nach Boston umgeleitet.

24. Januar 1948: Premiere von »Film ohne Titel« in Berlin. Es wird der kommerziell erfolgreichste deutsche Film des Jahres.

Kurt Hirsch stellt seine Frau seinen Eltern vor, die in einer Mietwohnung in Queens leben. Regina und Edmund Hirsch akzeptieren sie jedoch nicht als Schwiegertochter. Nach einem Streit zieht das junge Paar in ein Hotel.

Januar 1948: Für die Rolle der Christine Fleming in »Film ohne Titel« wird Hildegard Knef beim Internationalen Filmfestival von Locarno als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

Kurt Hirsch begleitet sie zu einem ersten Treffen mit David O. Selznick im Hotel Hampshire House in New York.

März 1948: Hildegard Knef und Kurt Hirsch fahren mit dem Auto nach Los Angeles. In Chicago besuchen sie Hildegards 1928 ausgewanderten Onkel.

Elli Silman hat nach Hildegard Knefs Angaben einen Siebenjahresvertrag ausgehandelt. (Jürgen Trimborn bezweifelt die Laufzeit.) Hildegard Knef ist die erste deutsche Schauspielerin, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Hollywood engagiert wird.

Hildegard Knef und Kurt Hirsch wohnen zunächst im Hollywood-Roosevelt-Hotel.

1. April 1948: Hildegard Knef betritt erstmals die Selznick-Studios in Culver-City.

Die Filmgesellschaft schlägt ihr Künstlernamen vor. Am Ende einigt man sich kurzerhand auf »Hildegarde Neff«. (Hildegard Knef macht daraus die Legende, die Amerikaner hätten sie wegen der schwierigen Aussprache des »Kn« so genannt.)

Vertragsgemäß erhält sie zwar regelmäßig eine Gage, aber die Filmrollen bleiben aus. Zunächst soll sie ohnehin Amerikanisch lernen.

Hildegard Knef und Kurt Hirsch mieten ein Haus in Bel Air im Benedict Canyon (»Schnütenhaus«). Durch die neuen Nachbarn, den Drehbuchautor Jan Lustig und seine Frau Charlotte, lernen sie andere Deutsche in Hollywood kennen, so zum Beispiel Marlene Dietrich, Lion Feuchtwanger, Fritz Lang und Ludwig Marcuse.

Hildegard Knef freundet sich mit Marlene Dietrich und deren Astrologen Carroll Righter an, mit dem österreichischen Schriftsteller Hans Habe (eigentlich: János Békessy) und Ludwig Marcuse, von dem sie auch »literarischen Nachhilfe-Unterricht« bekommt.

1. August 1948: Das erste Heft der Illustrierten »Stern« wird mit einem Foto von Hildegard Knef aufgemacht.

1. April 1949: Erich Pommer gibt sein Amt als Filmoffizier auf.

Juni 1949: Man schickt Hildegard Knef zu Dreharbeiten für den Hollywood-Film »Die viergeteilte Stadt« nach Berlin – wo sie kurz nach der Ankunft am 27. Juni in Tempelhof erfährt, dass der Regisseur George Seaton ihre Rolle umbesetzte (mit Cornell Borchers).

Jürgen Trimborn vermutet, dass die Rolle umbesetzt wurde, weil Hildegard Knefs in Hollywood verheimlichte Liaison mit Ewald von Demandowsky ruchbar wurde. Er spekuliert darüber, dass Peter van Eyck für das Auftauchen einer entsprechenden Akte gesorgt haben könnte.

Juli 1949: David O. Selznick heiratet die Schauspielerin Jennifer Jones.

Juli 1949: Enttäuscht kehrt Hildegard Knef nach Los Angeles zurück.

Durch die Scheidung von seiner Frau Irene, der Tochter des MGM-Chefs Louis B. Mayer, gerät David O. Selznick auch mit seiner Filmgesellschaft in Turbulenzen, denn Irene beansprucht die Hälfte seines Vermögens.

14. April 1950: Hildegard Knef erhält die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, obwohl sie noch keine fünf Jahre in den USA lebt, was eigentlich eine Voraussetzung dafür wäre. Vermutlich hat Erich Pommer ihr zu dieser bevorzugten Behandlung verholfen.

30. April 1950: Hildegard Knef verwahrt sich in einem Brief an Erich Pommer dagegen, dass im Vorspann des geplanten Films »Nachts auf den Straßen« für ihren Namen eine kleinere Schrift als für den ihres männlichen Partners Hans Albers gewählt werden soll.

August 1950: Hildegard Knef folgt einem Ruf des österreichischen Regisseurs Willi Forst, der mit ihr als Hauptdarstellerin im Filmstudio Bendestorf bei Hamburg und in Positano bei Neapel den Film »Die Sünderin« drehen will.

16. August 1950: Ankunft auf dem Flughafen in Frankfurt/M

17. August 1950: In Hamburg holt Willi Forst Hildegard Knef vom Zug ab und überreicht ihr einen Rosenstrauß.

Obwohl Willi Forst (1903 – 1980) verheiratet ist, lässt er sich während der Dreharbeiten auf eine Affäre mit der 22 Jahre jüngeren Schauspielerin ein.

Dezember 1950: Anatole Litvak beginnt mit Hildegard Knef und Oskar Werner in den Hauptrollen den Film »Entscheidung vor Morgengrauen« zu drehen. Der Set befindet sich zwar in München, aber es handelt sich um einen Hollywood-Film (20th Century Fox).

Winter 1950/51: Während der Dreharbeiten wohnt Anatole Litvak bei Leni Riefenstahl und ihrer Mutter in der Tengstraße in Untermiete. Dort besucht ihn auch Hildegard Knef.

18. Januar 1951: Premiere von »Die Sünderin« im Turm-Palast in Frankfurt/M

Die Sünderin – Regie: Willi Forst – Drehbuch: Gerhard Menzel und Georg Marischka – Kamera: Vaclav Vich – Darsteller: Hildegard Knef, Gustav Fröhlich, Robert Meyn u. a.

In dem rührseligen Drama spielt Hildegard Knef eine junge Prostituierte, die sich in einen todkranken Maler (Gustav Fröhlich) verliebt, ihm schließlich Sterbehilfe leistet und sich dann auch selbst das Leben nimmt.

Februar 1951: Die Dreharbeiten für »Es geschehen noch Wunder« beginnen in Wien (Regie: Anatole Litvak).

4. März 1951: Der Kölner Kardinal Josef Frings lässt von den Kanzeln seines Bistums einen Boykottaufruf gegen »Die Sünderin« verlesen.

Weil Hildegard Knef in einer kurzen Einstellung nackt als Modell vor einem Künstler liegt, die von ihr gespielte Figur sich prostituiert und später in Form eines erweiterten Suizids Sterbehilfe leistet, wird die Vorführung des Films in Bayern vorübergehend verboten und es kommt zu einem handfesten Skandal, zumal gleichzeitig bekannt wird, dass Hildegard Knef ein Verhältnis mit dem amerikanischen Regisseur Anatole Litvak hat. Obwohl oder gerade weil Kirchenvertreter zum Boykott aufrufen, strömen die Neugierigen in die Kinos, um »Die Sünderin« zu sehen. Sie müssen allerdings mit Demonstranten, Stinkbomben und Tränengas rechnen.

Frühjahr 1951: Hildegard Knef und Anatole Litvak machen Urlaub in Paris und an der Côte d’Azur.

Oktober 1951: Hildegard Knef bringt ihre erste Schallplatte heraus: »Ein Herz ist zu verschenken«.

31. Oktober 1951: Sie fliegt von München aus zurück nach Los Angeles.

November 1951: Die Dreharbeiten für »Kurier nach Triest« beginnen.

Hildegard Knef mietet mit ihrer Agentin Elli Silman zusammen ein Apartment in Beverly Hills.

Gerüchten zufolge hat Hildegard Knef eine Affäre mit ihrem Filmpartner Tyrone Power, der seit zwei Jahren mit der Schauspielerin Linda Christian verheiratet und seit 2. Oktober 1951 Vater einer Tochter ist (Romina Power). Das Bekanntwerden einer Affäre wäre riskant: Ingrid Bergman musste Hollywood 1950 wegen Ehebruchs mit Roberto Rossellini verlassen.

13. Dezember 1951: Hildegard Knefs Hand- und Fußabdrücke werden vor Hollywoods legendärem Premieren-Kino »Grauman’s Chinese Theater« im Zement verewigt.

21. Dezember 1951: »Entscheidung vor Morgengrauen« kommt in die Kinos.

Entscheidung vor Morgengrauen – Originaltitel: Decision Before Dawn – Regie: Anatole Litvak – Drehbuch: Peter Viertel, Carl Zuckmayer – Kamera: Frank Planer – Darsteller: Richard Basehart, Oskar Werner, Hildegard Knef u. a.

1951/52: Innerhalb von zwölf Monaten dreht Hildegard Knef sieben Filme.

14. Januar 1952: Premiere von »Nachts auf den Straßen« (Regie: Rudolf Jugert).

15. Januar 1952: Die Ehe von Kurt Hirsch und Hildegard Knef wird vor einem Gericht in Kalifornien geschieden. (Rechtsgültig wird das Urteil erst im November 1952.)

2. April 1952: Wilhelm Wulfestieg stirbt in Berlin.

Ilse Werner wohnt vorübergehend bei Hildegard Knef in Los Angeles.

Für den Film »Schnee am Kilimandscharo« singt Hildegard Knef zwei Songs von Cole Porter (»Just One of those Things«; »You Do Something to Me«). »Just One of those Things« wird zwar am Ende herausgeschnitten, aber der Komponist ist so beeindruckt, dass er ihr später die weibliche Hauptrolle in »Silk Stockings« verschafft.

Schnee am Kilimandscharo – Originaltitel: The Snows of Kilimanjaro – Regie: Henry King – Drehbuch: Casey Robinson, nach einer Novelle von Ernest Hemingway – Kamera: Leon Shamroy –– Darsteller: Gregory Peck, Susan Hayword, Ava Gardner, Hildegard Knef, Leo G. Carroll u. a. – 1952

7. Mai 1952: »Spiegel«-Titelgeschichte über Hildegard Knef

Sommer 1952: Hildegard Knef dreht von Montag bis Donnerstag in München »Alraune« (Regie: Arthur Maria Rabenalt) und von Freitag bis Sonntag in Paris »La fête à Henriette« (Regie: Julien Duvivier). Danach erholt sie sich mit Elli Silman mehrere Wochen lang in Ascona.

18. August 1952: Kinostart von »Schnee am Kilimandscharo« in den USA

23. Oktober 1952: Premiere des Films »Alraune«

20. Februar 1953: Hildegard Knef kehrt nach Berlin zurück.

4. März 1953: Der »Bild«-Zeitung zufolge hatten Hildegard Knef und ihr Filmpartner Gregory Peck eine Affäre: »Die Filmküsse waren echt.« Weil Gregory Peck verheiratet ist, befürchtet Darryl F. Zanuck, der Vizepräsident von 20th Century Fox, einen Skandal.

6. März 1953: Hildegard Knef erwirkt eine Gegendarstellung in der »Bild«-Zeitung.

Außerdem schickt Darryl F. Zanuck Gregory Peck mit dessen Ehefrau Greta zu Premieren des Films in Europa und veranlasst, dass die beiden zusammen mit Hildegard Knef fotografiert werden.

13. März 1953: Deutschlandpremiere von »Schnee am Kilimandscharo«

19. August 1953: Hildegard Knef zeigt sich bei der Londoner Premiere des Films »Die Sünderin« in Begleitung von Henri Nannen. (Henri Nannen soll wegen Hildegard Knef an eine Scheidung von seiner Ehefrau Martha gedacht haben.)

Frühjahr 1954: Hildegard Knef gelingt es, ihre beiden Freunde Hans Habe und Henri Nannen miteinander zu versöhnen.

Frühsommer 1954: Blinddarm-Operation in Hamburg

5. September 1954: Hildegard Knef trifft wieder in New York ein. Sie kommt mit Carroll Righter, den sie in Los Angeles abholte.

Sie nimmt vier Wochen Gesangsunterricht bei Herbert (»Herb«) Green.

14. September 1954: Cole Porter empfängt Hildegard Knef im Hotel Waldorf Astoria. Sie soll die Hauptrolle in »Silk Stockings« übernehmen.

Das Musical »Silk Stockings« von Cole Porter und George S. Kaufman basiert auf dem 1939 von Ernst Lubitsch verfilmten Theaterstück »Ninotschka« von Melchior Lengyel (1937), der wiederum von dem Roman »Drei Paar Seidenstrümpfe« (1930) des russischen Schriftstellers Pantelejmon Romanow inspiriert worden war.

Ninotschka – Originaltitel: Ninotschka – Regie: Ernst Lubitsch – Drehbuch: Charles Brackett, Willy Wilder, Walter Reisch – Kamera: William Daniels – Darsteller: Greta Garbo, Melvyn Douglas, Bela Lugosi u. a. – 1939

10. Oktober 1954: Probenbeginn im Ziegfield Theatre

9. November 1954: Erster kompletter Probendurchlauf

Während der Proben nimmt Hildegard Knef zehn Kilo ab.

22. November 1954: Beginn der Aufführungen von »Silk Stockings« im Shubert Theatre in Philadelphia.

Die Inszenierung wird für die Broadway-Aufführung getestet. Produzenten: Ernest (»Ernie«) Martin und Cy Feuer, Regie: George S. Kaufman, musikalische Leitung: Herb Green. Marlene Dietrich kommt mit Noël Coward und Carroll Righter, um Hildegard Knef Mut zu machen.

Hildegard Knef geht mit der Rolle der Ninotschka ein großes Risiko ein, weil sie sich dem Vergleich mit Greta Garbo stellen muss und ein Misserfolg nicht zu verheimlichen wäre.

28. November 1954: Hildegard Knef erkrankt an Masern, spielt aber weiter, und das Ensemble hält trotz der Ansteckungsgefahr zusammen, um die Produktion nicht zu gefährden.

Anfang Januar 1955: »Silk Stockings« in Boston

11. Januar 1955: Hildegard Knefs Mutter Frieda Wulfestieg kommt mit einem von ihrer Tochter bezahlten Ticket nach Boston und zieht später mit ihr nach New York.

Anfang Februar 1955: »Silk Stockings« in Detroit

22. Februar 1955: Das Ensemble trifft mit dem Nachtzug in New York ein.

24. Februar 1955: Nach chaotischen Änderungen, mehrmaligen Terminverschiebungen (ursprünglich war der 30. Dezember 1954 geplant) und der Ablösung des Regisseurs George S. Kaufman durch Cy Feuer ist »Silk Stockings« im »Imperial Theater« am Broadway zu sehen. Ex-Präsident Harry S. Truman sitzt im Publikum. Marlene Dietrich gratuliert Hildegard Knef auf der Bühne und organisiert in »Sardi’s Restaurant« die Party nach der Premiere.

Hildegard Knef bewohnt mit ihrer Mutter zusammen ein möbliertes Penthouse, das zum Grosvenor Hotels in der Fifth Avenue gehört.

Achtmal pro Woche wird das dreieinhalb Stunden lange Musical aufgeführt. Hildegard Knef steht rund 675 Mal als »Ninotschka« auf der Bühne. Das hat vor ihr noch keine Deutsche am Broadway geschafft.

6. März 1955: Manfred George vergleicht Hildegard Knef in der »Berliner Morgenpost« mit Marlene Dietrich und meint, sie habe das Potenzial für eine Schauspielerin »von weit größerem Rang als Dietrich«.

Mitte Mai 1955: Hildegard Knef spielt trotz einer Grippe und verliert auf der Bühne das Bewusstsein. Sie muss eine Woche lang aussetzen.

Mai 1955: Durch einen Brief erfährt Frieda Wulfestieg von Eskapaden ihres Sohnes Heinz in Berlin.

Hildegard Knef freundet sich mit Noël Coward, Cole Porter, Tennessee Williams und dem Journalisten Manfred George an. Nach einer kurzen Affäre mit dem Schauspieler Laurence Harvey (der mit der Schauspielerin Margaret Leighton verheiratet ist) hat Hildegard Knef eine Liebesbeziehung mit dem drei Jahre jüngeren Gordon Carroll, der in einer Werbeagentur in New York tätig ist und ihr Heiratsanträge macht.

14. April 1956: Hildegard Knef tritt zum letzten Mal als Ninotschka in »Silk Stockings« auf.

Aufgrund eines ärztlichen Attests vom 11. April wird sie aus dem Run-of-the-Play-Vertrag entlassen, der sie eigentlich zur Teilnahme an der anschließend geplanten Tournee verpflichtet hätte.

Hildegard Knef beendet auch die Zusammenarbeit mit Elli Silman, mit der sie sich überworfen hat.

Ärger gibt es zudem mit ihrer Filmgesellschaft Fox, die sie nicht für die von MGM geplante Verfilmung von »Silk Stockings« freigibt.

4. Mai 1956: Abschiedsparty in New York

5. Mai 1956: Erschöpft und auf 44 Kilo abgemagert, geht Hildegard Knef mit ihrer Mutter an Bord der SS »Amerika«.

9. Mai 1956: Sie treffen in Le Havre ein.

1956: Ein dreiviertel Jahr lang erholt sich Hildegard Knef im Beisein ihrer Mutter und ihres Halbbruders in einem Berghaus bei St. Moritz und beginnt dort zu malen.

1. August 1956: Das Männermagazin »Modern Man« bringt einen mehrseitigen Beitrag über Hildegard Knef. Das Titelbild zeigt sie mit nacktem Oberkörper, nur die Brustspitzen von einem Bettlaken verdeckt. Darunter steht: »Sex Queen of the Eggheads«.

Der Süddeutsche Rundfunk versucht Hildegard Knef für einen Auftritt in der Sendung »7 Wünsche« zu bekommen, aber sie zieht es vor, noch eine Weile in St. Moritz zu bleiben.

1. November 1956: Frieda Wulfestieg mietet in Berlin eine Wohnung für sich und ihre Tochter.

November 1956: Manfred George, dem Hildegard Knef ihr Geld in den USA anvertraute, schreibt ihr, er habe sich damit verspekuliert.

22. Januar 1957: Der Regierende Bürgermeister Otto Suhr empfängt Hildegard Knef in Berlin, und Hubschrauber werfen Bänder ab, auf denen steht: »Willkommen an den UFAn der Spree«.

Frühjahr 1957: Hildegard Knef unterzieht sich in einer Berliner Klinik einer Nasenoperation. Es handelt sich wohl um eine Schönheits-OP.

Sommer 1957: Affäre mit Herbert Reinecker

Juli 1957: Hildegard Knef zieht von der Mietwohnung in eine Villa in Dahlem.

September bis November 1957: Sie spielt eine der Hauptrollen in »Madeleine und der Legionär«, dem ersten Film der neu gegründeten Ufa. Die Dreharbeiten finden unter der Regie von Wolfgang Staudte in Tanger statt.

21. Januar 1958: Premiere von »Madeleine und der Legionär« im Ufa-Palast am Zoo in Berlin

Der Misserfolg des Films wirkt sich auch auf Hildegard Knefs Karriere negativ aus.

Februar 1958: Die Frankfurter Illustrierte verleiht Hildegard Knef den ersten »Frankfurter Oskar«.

2. Juli 1958: Der »Spiegel« behauptet, Hildegard Knef sei in die Liga der »100 000-D-Mark-Mimen« aufgestiegen.

Anfang 1959: Mit Johnny Gregory und seinem Orchester nimmt Hildegard Knef in England eine Jazz-Platte auf.

Ella Fitzgerald bezeichnet Hildegard Knef als die »beste Sängerin ohne Stimme«.

8. Mai 1959: Bei den Dreharbeiten zu einer Folge (»The Carrington Case«) der amerikanischen Fernsehserie »International Detective« in London lernt Hildegard Knef den sieben Jahre jüngeren Schauspieler David Cameron (bürgerlich: Palastanga, 1933 – 2012) kennen.

David Palastanga wurde am 21. Januar 1933 in London geboren. Der Vater war griechisch-italienischer, die Mutter schottischer Abstammung. Die Eltern trennten sich, als er acht Jahre alt war. Auf finanziellen Gründen konnte er keine Schauspielschule besuchen. Mit 21 heiratete er die drei Jahre ältere australische Schauspielerin Shirley Cameron.

Für den Abend vor ihrem Abflug lädt sie ihn in die Wohnung ein, die man ihr zur Verfügung gestellt hat. Er geht davon aus, dass er zu einer Party eingeladen wurde, stellt dann aber fest, dass er der einzige Gast ist.

25. Juli 1959: David Cameron besucht Hildegard Knef in Berlin und übernachtet bei ihr und ihrer Mutter.

26. Juli 1959: Hildegard Knef erscheint mit »Tonio« – so nennt sie David Cameron – zur Verleihung des Bundesfilmpreises für die beste weibliche Nebenrolle (für »Der Mann, der sich verkaufte«, Regie: Josef von Báky).

Darüber berichtet die »Bild«-Zeitung unter der Schlagzeile »Sünderin nun auch Ehebrecherin«.

Dennoch wird David Cameron der Lebensgefährte von Hildegard Knef.

Sowohl amerikanische als auch britische Steuerbehörden verlangen Steuernachzahlungen von Hildegard Knef.

23. August 1959: Hildegard Knef tritt in der »Hildegarde Neff Show« der BBC auf.

Anfang 1960: David Cameron reicht die Scheidung von seiner 28-jährigen Ehefrau Shirley ein.

Hildegard Knef erkrankt an Enzephalomyelitis.

30. April 1960: Marlene Dietrich kommt im Rahmen einer Tournee nach Deutschland. Hildegard Knef empfängt ihre Freundin auf dem Flughafen Tempelhof.

Anfang Mai 1960: Hildegard Knef lädt Marlene Dietrich zu einem Berliner Buffet in ihrer Villa in Dahlem ein.

Juni 1960: Boleslaw Barlog engagiert Hildegard Knef fürs Schlosspark-Theater. Sie soll bei der deutschen Erstaufführung des Stücks »Der Nerz« von Félicien Marceau die Prostituierte Marie-Paule spielen. Allerdings übernimmt dann Harry Meyen anstelle von Boleslaw Barlog die Regie, und zwischen ihm und Hildegard Knef kommt es wiederholt zu Streit.

14. Juli 1960: Der Bayerische Rundfunk strahlt das Einpersonenstück »Die geliebte Stimme« von Jean Cocteau mit Hildegard Knef in der einzigen Rolle aus (Regie: Franz Josef Wild). Es ist ihr Fernsehdebüt.

12. Januar 1961: Hildegard Knef und David Cameron spielen unter der Regie von Carl-Heinz Schroth die Hauptrollen bei der Premiere der Komödie »Nicht von gestern« von Garson Kanin in Minden.

Das Ensemble geht damit auf Tournee in der Bundesrepublik, in der Schweiz und in Österreich.

Frühjahr 1961: Als Henry Miller den Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt besucht, bittet er ihn um die Vermittlung eines Kontakts zu Hildegard Knef, die er in einem Film sah. Die Schauspielerin, die seine Romane schätzt, trifft sich mit ihm in Hamburg, und er verbringt dann auch noch zwei Wochen bei Hildegard Knef und David Cameron in Berlin.

1. August 1961: Erste Aufführung des Stücks »Nicht von gestern« in Berlin. (Gespielt wird en suite bis 27. August.)

14. August 1961: Hildegard Knef und David Cameron beziehen ein Haus in Percha am Starnberger See.

November 1961: Die Tournee mit dem Stück »Nicht von gestern« endet in München.

November 1961: David Cameron und Shirley Cameron werden von einem Gericht in London geschieden.

Anfang Dezember 1961: Bei Frieda Wulfestieg wird Krebs diagnostiziert.

22. Dezember 1961: Frieda Wulfestieg stirbt in München an Krebs.

4. Januar 1962: Die Urne wird in Berlin beigesetzt.

Anfang Januar 1962: Die amerikanische Staatsbürgerin Hildegard Knef fliegt im Auftrag Willy Brandts, des Regierenden Bürgermeistes von Berlin, mit David Cameron nach Los Angeles und eröffnet am 8. Januar eine Ausstellung des Berliner Senats im Warenhaus Bullock’s über die geteilte Stadt [Bau der Berliner Mauer], die bis 22. Januar gezeigt wird.

Frühjahr 1962: Hans Weigt, der Herausgeber der Frauenzeitschrift »Madame«, überredet Hildegard Knef auf einem Faschingsball, sich stärker auf den Gesang zu verlegen. Kurz darauf vermittelt er einen Kontakt zwischen ihr und dem Musikproduzenten Wolf Kabitzky, der wiederum Charly Niessen (1923 – 1990) beauftragt, etwas für Hildegard Knef zu komponieren.

10. April 1962: Hildegard Knef unterzeichnet mit Telefunken-Decca (Teldec) einen Vertrag und beginnt eine zweite Karriere als Chansonsängerin. (Jürgen Trimborn nennt den August als Datum der Vertragsunterzeichnung.)

Frühjahr 1962: Claude Chabrol engagiert Hildegard Knef für die Nebenrolle der Madame X in »Der Frauenmörder von Paris«.

Während der Dreharbeiten freundet Hildegard Knef sich nicht nur mit Françoise Sagan an (die das Drehbuch schrieb), sondern auch mit Ginette Spanier. Die Directrice des Modeschöpfers Pierre Balmain (1914 – 1982) leiht ihr Kleider, die sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht leisten könnte. Als Balmain bei einer zufälligen Begegnung auffällt, dass sie eine seiner Kreationen trägt, bietet er ihr an, zu Freundschaftspreisen für sie zu arbeiten. Und das tut er 20 Jahre lang, bis zu seinem Tod.

30. Juni 1962: Hildegard Knef und der seit acht Monaten geschiedene David Cameron heiraten im Gemeindeamt von Percha. Als Trauzeugen fungieren Carroll Righter und Davids ehemaliger Schauspiellehrer Michael Croft. Aus der amerikanischen wird eine britische Staatsbürgerin. Sie heißt nun Hildegard Palastanga-Knef.

Das Ehepaar zieht in eine größere Villa in Percha um.

1. April 1963: Das Zweite Deutsche Fernsehen nimmt mit der Unterhaltungssendung »Berlin-Melodie« seinen Betrieb auf. Hildegard Knef singt »Ich hab noch einen Koffer in Berlin«.

16. Mai 1963: Das ZDF sendet die erste Solo-Fernsehshow der Chansonsängerin Hildegard Knef: »Ich hab noch einen Koffer in Berlin«.

August 1963: Hildegard Knef veröffentlicht ihre erste Langspielplatte: »So oder so ist das Leben«. Begleitet wird sie vom Orchester Gert Wilden. Die Songs stammen von Charly Niessen und Gert Wilden.

9. November 1963: Die Fernsehshow »Hildegard Knef. Portrait in Musik« wird ausgestrahlt.

Frühsommer 1964: Hildegard Knef und David Cameron reisen nach Rhodos und Kreta, in den Libanon und nach Jerusalem.

Im Hotel auf Rhodos lässt Hildegard Knef sich eine Schreibmaschine kommen und verfasst eine Kurzgeschichte mit dem Titel »Des Griechen griechische Nase«. Danach schreibt sie »Liebeserklärung an einen Großvater«.

Zurück in Percha, beginnt Hildegard Knef ihre Autobiografie zu schreiben, bricht die Arbeit jedoch bald wieder ab. Sie begründet das damit, dass die Erinnerungen an die Kriegserlebnisse sie zu sehr bewegten. Jürgen Trimborn vermutet, dass sie nicht weiß, wie sie die Affäre mit Ewald von Demandowsky behandeln soll.

1964: Hildegard Knef bringt auch eine LP in den USA heraus: »Germany’s Hildegarde Neff«.

September 1964: In der Zeitschrift »Twen« veröffentlicht Hildegard Knef einen Artikel über Henry Miller mit dem Titel »Er ist mein Freund«.

2. Februar 1965: Premiere des Stücks »Mrs Dally« im Theater in der Leopoldstraße in München (Regie: David Cameron). Hildegard Knef und Günter Pfitzmann spielen die Hauptrollen. David Cameron schrieb dazu die beiden Einakter »Heute ist Unabhängigkeitstag« und »Mrs Dally hat einen Liebhaber« von William Hanley um.


Brief von Hildegard Knef an Dieter Wunderlich

Brief von Hildegard Knef an Dieter Wunderlich, 11. Mai 1965, Originalgröße: DIN A 4


Frühjahr 1965: David Cameron übergibt Fritz J. Raddatz, dem Cheflektor des Rowohlt-Verlags, ein paar Kapitel aus dem Manuskript seiner Frau, ohne ihr etwas davon zu sagen. Raddatz meint, das müsse alles von einem Ghostwriter umgeschrieben werden.

1965: Nachdem Hildegard Knef und David Cameron kurz in Wolfratshausen wohnten, ziehen sie in den »Birkenhof«, eine Villa in Kempfenhausen südlich von Percha.

1. Februar 1966: Decca veröffentlicht die erste Langspielplatte mit von Hildegard Knef selbst getexteten (und von Charly Niessen und Gert Wilden vertonten) Liedern: »Ich seh‘ die Welt durch deine Augen«. Das Album hält sich 16 Wochen lang in den »Top 10«.

27. Februar 1966: Beginn einer Konzert-Tournee mit dem Günter Noris Quintett in Wolfsburg

14. Mai 1966: Die Tournee endet nach rund 30 Konzerten in der Bundesrepublik, in der Schweiz, in Österreich und in Hilversum in der Berliner Philharmonie.

Die Langspielplatte »Die neue Knef. Tournee Live« hält sich 20 Wochen lang in den Charts und schafft es bis auf Platz 2.

Sommer 1966: Von der Tournee erholt Hildegard Knef sich in Acapulco.

Jürgen Trimborn zufolge hält Hildegard Knef ihren Mann mit einer Selbstmorddrohung davon ab, sie zu verlassen.

1966: Hildegard Knef lernt den fünf Jahre jüngeren Komponisten Hans Hammerschmid kennen. Er wird im Lauf der Jahre 114 Lieder für sie vertonen, darunter »Für mich soll’s rote Rosen regnen«. Die beiden Ehepaare sind bald eng befreundet.

Parallel zu ihrer erfolgreichen Arbeit als Sängerin steht Hildegard Knef weiterhin vor der Kamera. (Insgesamt spielt sie in 49 Kino- und acht Fernsehfilmen mit.)

November 1967: Nach den Dreharbeiten zu »Bestien lauern vor Caracas« (Regie: Michael Carreras) in England erfährt Hildegard Knef, dass sie schwanger ist.

Mai 1968: Einem Journalisten der Illustrierten »Quick« erzählt Hildegard Knef erstmals von ihrer angeblichen Gefangenschaft in einem Lager der Roten Armee in Biesenthal.

16. Mai 1968: Sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin setzen bei Hildegard Knef starke Blutungen ein. Sie besteht darauf, von den Sanitätern statt in ein auf Notfälle vorbereitetes Krankenhaus in die Privatklinik von Dr. Helmut Surén in Gräfelfing gefahren zu werden. In einer Notoperation (Kaiserschnitt) wird die 42-Jährige von einer Tochter entbunden, die sofort ins Schwabinger Krankenhaus gebracht und in einen Inkubator gelegt wird.

Mitte Juni 1968: Hildegard Knef wird aus der Klinik entlassen und kann das kleine Mädchen, das wegen des Sauerstoffmangels vor der Geburt unter zerebraler Kinderlähmung leidet, durch eine Glasscheibe im Brutkasten sehen. Einige Tage später darf sie es erstmals anfassen.

28. Juni 1968: Sie präsentiert Christina Antonia (»Tinta«) Palastanga im »Birkenhof« den Medien, verlangt jedoch von den Reportern, dass sie Mund- und Nasenschutz tragen.

27. Oktober 1968: Hildegard Knef beginnt in Duisburg eine Konzert-Tournee mit dem Orchester Kurt Edelhagen, einer Big Band.

Während der Proben hat Hildegard Knef ihre Tochter in einer Wohnung in Köln bei sich, aber während der Tournee sieht sie das Kind selten.

13. November 1968: Für 3 Millionen verkaufte LPs erhält Hildegard Knef in München eine »Goldene Schallplatte«.

14. Dezember 1968: Die Konzert-Tournee endet nach Konzerten in 38 Städten in Hannover.

Ende 1968: Der Journalist Will Tremper ermutigt Hildegard Knef, an ihrer Autobiografie weiterzuarbeiten.

Dezember 1968: Musikjournalisten wählen Hildegard Knef zur »besten Interpretin des Jahres«.

Ihre mit unverwechselbarer rauchiger Stimme vorgetragenen lakonisch-ironischen Lieder erreichen Kultstatus. Insgesamt veröffentlicht sie 23 Original-Alben mit 317 Titeln, von denen sie 130 selbst schrieb, zum Beispiel: »Für mich soll’s rote Rosen regnen« (1968).

Winter 1968/69: Hildegard Knef und David Cameron reisen ohne Tochter für einige Wochen in die USA.

März 1969: Hildegard Knef nimmt die Arbeit an ihrer 1964 mit dem Kapitel »Liebeserklärung an einen Großvater« begonnenen Autobiografie wieder auf. Will Tremper stellt ihr seine Sekretärin Frances Schönberger zur Verfügung.

Anfang Mai 1969: Will Tremper vermittelt einen Besuch des Wiener Verlegers Fritz Molden bei Hildegard Knef in Percha.

16. Mai 1969: René de Chochor, Tintas Patenonkel, besucht die Familie in Percha. Er ist Teilhaber der Literaturagentur Fritz in Zürich und beschwört Hildegard Knef, sich von Paul Fritz vertreten zu lassen.

Oktober 1969: Der Schweizer Literaturagent Paul Fritz treibt das Garantiehonorar auf 250 000 D-Mark hoch.

20. Oktober 1969: Der Molden-Verlag gibt die geplante Veröffentlichung des Buches bekannt.

Dezember 1969: Hildegard Knef und David Cameron ziehen nach St. Moritz. Nachdem Christinas Patentante Vera Kálmán durch ihre guten Kontakte dafür gesorgt hat, dass die Familie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt, mieten sie das Haus »Belvair« und richten sich dort mit der Tochter, einer Haushälterin und einem Kindermädchen ein.

Anfang März 1970: Hildegard Knef und David Cameron ziehen in die Chesa Bodmer in Samedan nördlich von St. Moritz.

30. März 1970: Die Zeitschrift »Jasmin« beginnt, Auszüge aus »Menschenskind« – so der vorläufige Titel – abzudrucken. Angeblich werden dafür 380 000 D-Mark bezahlt.

Ende Mai 1970: Hildegard Knef liefert das fertige Manuskript ihrer Autobiografie ab.

Danach erholt sie sich mit ihren Angehörigen, der Haushälterin Gerda und der Physiotherapeutin des Kindes drei Monate lang in Cogolin an der Côte d’Azur.

Sommer 1970: Hildegard Knef und David Cameron kaufen eine verfallene Mühle aus dem 15. Jahrhundert in Nachdemsee am Traunsee. Aber sie wohnen zunächst weiter in Samedan.

4. August 1970: »Der geschenkte Gaul. Bericht aus einem Leben« wird mit einer Startauflage von 50 000 Exemplaren veröffentlicht. Mit dem endgültigen Titel greift Hildegard Knef wohl auf ein Zitat aus der am 31. Januar 1953 in »The New Yorker« veröffentlichten Kurzgeschichte »Teddy« von J. D. Salinger zurück: »Life is a gift horse in my opinion.«

Der Verlag verschickt eine von der Autorin besprochene Werbeplatte an 3000 Buchhändler, Hildegard Knef präsentiert ihr Buch auf der Frankfurter Buchmesse und signiert in zahlreichen Buchhandlungen schätzungsweise 60 000 Exemplare. »Der geschenkte Gaul« wird in 17 Sprachen übersetzt und ein Weltbestseller.

Dezember 1970: David Cameron schließt die Übersetzung des Buches ins Englische ab.

Juni 1971: Hildegard Knef und David Cameron promoten »The Gift Horse. Report on a Life« in den USA. Der Autorenname lautet nicht Hildegarde Neff, sondern Hildegard Knef. Die Tochter bleibt bei der Haushälterin Gerda in Samedan zurück.

11. Juli 1971: Hildegard Knef ist zu Gast in der Dick Cavett Show.

Sommer 1971: In der David Frost Show fragt der Moderator, wie sie damit leben könne, einen Menschen getötet zu haben. Sie weiß zunächst nicht, worauf er hinaus will, aber dann spricht sie von Straßenkämpfen bei Kriegsende in Berlin, behauptet, Handgranaten geworfen und mit einem Maschinengewehr geschossen zu haben. Es sei anzunehmen, dass sie auch jemanden getroffen habe. (Noch in den Achtzigerjahren wird sie diese Version wiederholen, von der Jürgen Trimborn vermutet, dass sie schlichtweg erfunden ist. 1996 wird sie die Geschichte ausbauen und von einem Soldaten sprechen, der sie mit einem Bajonett angriff und den sie in Notwehr erschoss.)

»The Gift Horse« hält sich ein Jahr lang auf der Bestsellerliste der »New York Times«, 18 Wochen auf Platz 1.

3. September 1971: Hildegard Knef singt auf dem Sommerfest des Bundespräsidenten Gustav Heinemann im Garten des Schlosses Bellevue.

1971: Hildegard Knef nimmt mit den Les Humphries Singers zusammen eine Platte mit von ihr geschriebenen Liedern auf.

Winter 1971/72: Hildegard Knef und David Cameron ziehen vorübergehend nach Hamburg.

1972: Hildegard Knef arbeitet an einem biografischen Roman über ihren ungarischen Freund Pali Meller-Marcowicz, der als Kind in einem Lager der Nationalsozialisten war, aber im Gegensatz zu seinen Eltern den Holocaust überlebte. Sie nimmt seinen Bericht auf Tonband auf. Aber dann überwirft sie sich mit ihm und bricht das Projekt ab.

Mai 1972: Hildegard Knef und David Cameron kehren nach Samedan zurück.

Sie beauftragen einen Architekten mit der Renovierung der Mühle am Traunsee. Das Gebäudeensemble soll 34 Zimmer und eine 140 Quadratmeter Wohnhalle haben.

Juli 1972: Hildegard Knef schließt einen Zehn-Jahres-Vertrag mit Philips.

September 1972: Hildegard Knef veröffentlicht unter dem Titel »Ich brauch‘ Tapetenwechsel« Liedtexte, Gedichte und zwei Erzählungen (»Totensonntach«, »Das zweite Buch«).

Dezember 1972: Hildegard Knef entlässt die für ihre Tochter eingestellte Physiotherapeutin, der sie zwei Jahre zuvor eine sechsstellige Summe bezahlte, damit sie ihre Praxis in Hamburg schloss und sich ausschließlich um Christina kümmerte.

2. Januar 1973: Hildegard Knef lässt zwei Freundinnen ihrer verstorbenen Mutter aus Berlin nach Samedan kommen: Die Fotografin Charlott Serda übernimmt das Sekretariat und die Führung des Haushalts, Thea Weis kocht und kümmert sich um Christina.

Jürgen Trimborn nimmt an, dass Hildegard Knef zu diesem Zeitpunkt bereits schwer medikamentenabhängig war.

Februar 1973: Hildegard Knef entzieht David Cameron die Vollmacht für ihre Konten.

8. April 1973: Hildegard Knef und David Cameron richten sich mit ihrer Tochter, Charlott Serda und Thea Weis vorübergehend im Jagdschloss Strobl am Wolfgangsee ein.

18. April 1973: Nach einem Blutsturz wird Hildegard Knef von ihrem Mann nach Basel gefahren, wo er sie ins Frauenspital der Universitätsklinik bringt.

19. April 1973: Otto Käser, der Leiter des Frauenspitals, entfernt wegen einer schmerzhaften Entzündung der Bauchhöhle den angeblich durch den Kaiserschnitt dauerhaft beschädigten Uterus.

19. April 1973: Während sie im Krankenhaus liegt, strahlt das ZDF die Show »Knef ’73« aus.

3. Mai 1973: Wegen eines Darmverschlusses wird in einer Notoperation ein Stück Darm entfernt.

Mitte Juni 1973: Hildegard Knef verlässt das Krankenhaus und wird mit einem Hubschrauber ins Salzkammergut zurückgebracht.

6. August 1973: Hildegard Knef lässt sich im Salzburger Landeskrankenhaus von Günther Reiffenstuhl wegen eines Karzinoms die linke Brust amputieren. Es sei ihre 56. Operation gewesen, wird sie in ihrem 1975 veröffentlichten Buch »Das Urteil oder Der Gegenmensch« behaupten.

Nach dem Eingriff verordnet Günther Reiffenstuhl 20 Kobalt-Bestrahlungen.

David Cameron argwöhnt, dass seine Frau gar nicht krebskrank ist, sondern am Münchhausen-Syndrom leidet.

Ihre Schmerzen werden mit Heptadon-Injektionen gelindert.

Oktober 1973: Die Illustrierte »Stern« veröffentlicht unter der Schlagzeile »Ich bin noch mal davongekommen« einen mit Fotos von Charlott Serda bebilderten Artikel über Hildegard Knef. Es wird von drei Operationen berichtet, aber von Krebs ist nicht die Rede.

Mitte Dezember 1973: Hildegard Knef und David Cameron beziehen die noch nicht fertig umgebaute Mühle am Traunsee.

Jürgen Trimborn schreibt in seiner Biografie, ein alkoholkranker Dorfarzt habe Hildegard Knef mit »süchtig machenden Spritzen« versorgt. Sie spritzt sich auch selbst.

Anfang 1974: Hildegard Knef beginnt wieder zu schreiben, diesmal über ihre Erfahrungen mit Ärzten und Krankenhäusern (»Das Urteil«).

Frühjahr 1974: Ingrid Goll, eine unverheiratete Sekretärin Mitte 30, hilft Hildegard Knef im Auftrag des Molden-Verlags. Die beiden Frauen verstehen sich gut. Hildegard Knef überträgt ihrer neuen Freundin Bankvollmachten. Ingrid Goll beschränkt sich nicht auf die mit dem Manuskript verbundene Schreibarbeit, sondern bearbeitet die gesamte Korrespondenz und bezahlt die Rechnungen.

Herbst 1974: David Cameron besucht ohne seine Frau Freunde in London und Paris.

8. Oktober 1974: Bundespräsident Walter Scheel ehrt Hildegard Knef mit dem Bundesverdienstkreuz.

Oktober 1974: Die Fernsehsendung »Hildegard Knef und ihre Lieder« wird aufgenommen.

4. Dezember 1974: David Camerons Inszenierung des Musicals »My Fair Lady« am Salzburger Landestheater hat Premiere.

Weihnachten 1974: Hildegard Knef und David Cameron verhandeln in Wien mit Fritz Molden und dem Chefredakteur des »Stern« über die Vorabdruckrechte aus »Das Urteil«.

Januar 1975: In der deutschen Botschaft in Wien wird der britischen Staatsangehörigen Hildegard Knef das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Anfang 1975: Franz Schrapfeneder, der Nachfolger der Lektorin Marion Pongracz beim Molden-Verlag, kommt für zweieinhalb Wochen an den Traunsee, um das Manuskript zu lektorieren.

23. März 1975: Die »Welt am Sonntag« berichtet erstmals über Hildegard Knefs Brustkrebs.

24. März 1975: Die »Bild«-Zeitung macht mit der Schlagzeile »Hildegard Knef operiert: Krebs« auf.

Die Medienkampagne fördert das Interesse am neuen Buch. Hildegard Knef inszeniert sich als Kranke und tut so, als sei sie zu schwach für Interviews.

Mai 1975: »Das Urteil oder Der Gegenmensch« wird veröffentlicht.

Mitte August 1975: Davids Bruder Peter kommt mit seiner Frau und dem zehnjährigen Sohn zu Besuch. Hildegard Knef verhält sich abweisend, beteiligt sich nicht an einem Ausflug nach Tirol und lässt auch nicht zu, dass David die Tochter mitnimmt. Die Reisegruppe übernachtet bei dem Komponisten Hans Hammerschmid. Als David mit seinen Begleitern zurückkommt, sind Hildegard Knef und Christina nicht mehr da. Er spürt sie schließlich telefonisch bei Konrad und Gabriele Henkel in Kufstein auf.

Den aufgefundenen Rechnungen entnimmt David Cameron, dass Hildegard Knef zehn Methadon-Injektionen pro Tag benötigt.

Ende August 1975: Hildegard Knef trifft mit Christina in Berlin ein.

Während der Dreharbeiten für die Verfilmung des Romans »Jeder stirbt für sich allein« (Regie: Alfred Vohrer) wohnt Hildegard Knef mit Christina, Ingrid Goll, einer Privatlehrerin ihrer Tochter und zwei Leibwächtern in der 200 Quadratmeter großen Bellevue-Suite des Hotels Kempinski am Kurfürstendamm.

19. Oktober 1975: Auf Wunsch Hildegard Knefs fliegt David Cameron nach Berlin. Obwohl sie sagte, sie wolle mit ihm reden, sorgt sie dafür, dass keine Aussprache unter vier Augen möglich ist. So kommt sie beispielsweise mit Christina, einem Kindermädchen, zwei Leibwächtern und dem Direktor des Hotels Kempenski zum Flughafen Tegel, um ihn abzuholen. Und zum Essen hat sie Freunde eingeladen. David Cameron muss zusehen, wie sie sich betrinkt. Nach einem Streit lässt Hildegard Knef ihn schließlich vom Hotelpersonal hinauswerfen.

6. November 1975: Der Anwalt Wolfgang Probandt gibt bekannt, dass sich seine Mandantin Hildegard Knef von David Cameron scheiden lassen werde.

13. November 1975: Im »Stern« erscheint unter der Schlagzeile »Warum meine Ehe gescheitert ist« ein Interview mit Hildegard Knef.

Hildegard Knef beendet die Zusammenarbeit mit dem Fritz Molden Verlag.

23. November 1975: Weil David Cameron mit einem Eilantrag dafür sorgen möchte, dass Christina in Berlin zur Schule geschickt wird, suchen zwei Vertreter des Jugendamtes Hildegard Knef im Hotel auf und entscheiden dann, dass Christina vorerst bei der Mutter bleibt und weiter von einer Privatlehrerin unterrichtet wird.

November/Dezember 1975: Noch während des Aufenthalts im Hotel Kempinski macht Hildegard Knef angeblich einen dreiwöchigen Entzug. Am 10. Dezember heißt es in der »Bild«-Zeitung: »Geschafft! Knef wieder gesund!«

Mitte Dezember 1975: Hildegard Knef bricht auf einer Lese- und Signiertournee in den Niederlanden zusammen und wird in eine Klinik in Amsterdam gebracht.

Anfang 1976: Hildegard Knef fliegt mit Christina, Ingrid Goll, einem Kindermädchen und einem Leibwächter in die USA, um ihr von David Cameron übersetztes Buch »The Verdict« (Verlag Farrar, Straus & Giroux, New York) zu promoten.

21. Januar 1976: Der Film »Jeder stirbt für sich allein« kommt in die Kinos. Am Rande der Premierenfeier widerruft Hildegard Knef ihre Scheidungsabsicht.

Anfang Februar 1976: Sie kehrt mit ihrer Tochter, Ingrid Goll, dem Leibwächter Heinz Horstmann, einem Koch aus dem Hotel Kempinski und weiterem Personal in die Mühle am Traunsee zurück. Auch Pali Meller-Marcowicz, mit dem sie sich ausgesöhnt hat, ist dabei.

5. März 1976: Die »Bild«-Zeitung druckt ein Foto von Hildegard Knef, auf dem die Körperteile markiert sind, die angeblich bereits operiert wurden.

4. Juni 1976: Am Ende einer von den Medien eifrig verfolgten Auseinandersetzung vor allem um das Sorgerecht für Christina wird die Ehe von Hildegard Knef und David Cameron vor dem Bezirksgericht in Wels geschieden. Carroll Righter ist eigens aus den USA eingeflogen.

Die Immobilie am Traunsee soll verkauft und der Erlös aufgeteilt werden. David Cameron bleibt erst einmal dort wohnen, während Hildegard Knef in Berlin-Charlottenburg eine 180 Quadratmeter große Sieben-Zimmer-Wohnung mietet.

Juni 1976: Die Freundin Renate Freifrau von Hadeln vermittelt ihr einen Bekannten, der ihr beim Umzug und bei der Einrichtung der neuen Wohnung hilft: Paul Rudolph Freiherr von Schell zu Bauschlott. Er zieht bei ihr ein und macht sich unentbehrlich.

Sommer 1976: Hildegard Knef beginnt mit dem 15 Jahre jüngeren Amerikaner ungarischer Herkunft eine Liebesbeziehung.

Paul von Schell wurde am 28. November 1940 in Budapest geboren. Bei seiner Mutter handelte es sich um die Gräfin Teleki de Szék. Sein Vater war Diplomat und Offizier. Nach der Besetzung Ungarns durch die Rote Armee emigrierte die fünfköpfige Familie 1949 in die USA.

Ingrid Goll gibt ihre Tätigkeit auf.

23. Mai 1977: David Cameron heiratet die 29-jährige österreichische Gräfin Dorothea Lamberg.

1. Juni 1977: Hildegard Knef und Paul von Schell heiraten auf dem Standesamt Berlin-Charlottenburg. Carroll Righter fungiert als Trauzeuge. An der Hochzeitsfeier im Hotel Kempinski nehmen der Regierende Bürgermeister Klaus Schütz und andere Prominente teil.

Anfang Juni 1977: Das frisch vermählte Paar reist auf die griechische Insel Lefkas, wo Hildegard Knef unter der Regie von Billy Wilder die Titelrolle in dem Film »Fedora« spielt.

Hildegard Knef und Paul von Schell mieten eine Villa in Berlin-Dahlem.

August 1977: Hildegard Knef erhält für ihr Lebenswerk den Bundesfilmpreis mit dem Filmband in Gold.

Oktober 1977: Die Zeitschrift »Bunte« beginnt unter dem Titel »Jenseits von Morgen« mit dem Vorabdruck eines neuen Buches von Hildegard Knef.

Oktober 1977: Christina Palastanga wird in einer Klinik in Bern neun Stunden lang am Becken operiert.

Frühjahr 1978: In den Niederlanden wird eine Tulpe nach Hildegard Knef benannt.

Mai 1978: Das neue Buch erscheint unter dem Titel »Nichts als Neugier«. Hildegard Knef hat dafür andere Prominente über ihre Meinung zu esoterischen Phänomenen befragt.


Dieter Wunderlich: Unerschrockene Frauen. © Piper Verlag 2013

Ein litarisches Porträt von Hildegard Knef finden Sie in dem Buch
„Unerschrockene Frauen. Elf Porträts“ von Dieter Wunderlich.
Piper Verlag, München 2013 – Leseprobe


Juli 1978: Beim Empfang des US-Präsidenten Jimmy Carter durch Außenminister Walter Scheel gehört Hildegard Knef zu den Ehrengästen.

20. August 1978: Hildegard Knefs Halbbruder Heinz Wulfestieg stirbt in Berlin.

Oktober 1978: Hildegard Knef nimmt die LP »Überall blühen Rosen« auf.

März 1979: Gallenoperation in Berlin

10. Dezember 1979: »Hildegard Knef. Mit neuem Gesicht eine neue Karriere«, lautet eine Schlagzeile in »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«

11. Dezember 1979: Hildegard Knef lässt sich in einer fünfstündigen Operation von Rudolphe Meyer in Lausanne das Gesicht liften.

Kurz darauf empfängt sie Journalisten der Illustrierten »Bunte« am Krankenhausbett.

1979/80: Hildegard Knef konzipiert eine Musical-Fassung von »Der geschenkte Gaul«. Die Lieder lässt sie von Harold Faltermeyer (* 1952) vertonen.

1. März 1980: Hildegard Knef redet in der Fernsehsendung »Auf los geht’s los« demonstrativ mit Joachim Fuchsberger über die Schönheitsoperation.

15. September 1980: Trotz eines schwachen Vorverkaufs beginnt Hildegard Knef in der Berliner Philharmonie mit einer auf eineinhalb bis zwei Jahre und 200 Konzerte angelegten »Welttournee«. Veranstalter ist Martin Biallas.

25. September 1980: Der Große Saal der Meistersingerhalle in Nürnberg ist die achte Station der »Welttournee«. In der Halle mit 2500 Plätzen sitzen nur 1000 Zuschauer.

Hildegard Knef erwartet von Marlene Dietrich, dass diese auf Yves Saint-Laurent einwirkt. Der Modeschöpfer soll Bühnenkleider für Hildegard Knef entwerfen. Marlene Dietrich bezeichnet das in einem Brief vom 22. Oktober 1980 als »hellen Größenwahn«. Außerdem warnt sie ihre Freundin: »Kein Mensch in Amerika weiß etwas von Deiner sogenannten ‚Tournee‘. BITTE WACHE AUF!!!!«

Nach einer Reihe von Auftritten in Deutschland, Österreich und den Niederlanden vor halb leeren Sälen brechen Hildegard Knef und Martin Biallas die »Welttournee« ab.

November 1980: Das Live-Album »Tournee, Tournee …« erscheint. Außerdem wird ein Konzertmitschnitt im Fernsehen ausgestrahlt.

12. Februar 1981: Hildegard Knef behauptet, der Bürgermeister von Amsterdam habe ihr Anfang des Jahres eine »Goldene Tulpe« verliehen, eine Auszeichnung, die vor ihr nur Ella Fitzgerald und Frank Sinatra erhielten. Außerdem will sie für »The Verdict« einen »Mark-Twain-Preis« bekommen haben. Beides lässt sich nicht verifizieren.

30. Mai 1981: Der Kölner »Express« schreibt: »Die Knef. Von Deutschland die Nase voll«.

Februar 1982: Hildegard Knef wird mit einem Kreislaufkollaps ins Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin gebracht.

6. Mai 1982: Der Fernsehfilm »Der Gärtner von Toulouse« wird ausgestrahlt. Es handelt sich um eine Verfilmung eines Theaterstücks von Georg Kaiser unter der Regie von Günter Gräwert. Hildegard Knef spielt die Rolle der Frau Théophot.

Mai 1982: Der Molden-Verlag meldet Konkurs an, und der Albrecht Knaus Verlag in Hamburg übernimmt die Rechte an Hildegard Knefs Büchern.

Sommer 1982: Hildegard Knef mietet eine Villa in Hollywood. Dort schreibt sie das Buch »So nicht« und eine Artikelserie über Romy Schneider, aus der sie später das Buch »Romy. Betrachtung eines Lebens« macht.

Anfang Oktober 1982: Sie kehrt nach Deutschland zurück.

5. Oktober 1982: Sie stellt ihr Buch »So nicht« auf der Frankfurter Buchmesse vor.

7. Oktober 1982: Die »Bunte« beginnt mit dem Abdruck der Artikelserie über Romy Schneider.

Magda Schneider wirft Hildegard Knef vor, zu lügen und sich als Freundin ihrer toten Tochter auszugeben, obwohl sie das nie gewesen sei.

Marlene Dietrich schreibt später auf ihr Exemplar des Buches: »Chutzpah! She did not know her! […] Be sure she does not write about me!«

6. November 1982: Weil das Interesse an ihren Filmen, Konzerten, Platten und Büchern deutlich nachgelassen hat und die Boulevardpresse Hildegard Knef in ein schlechtes Licht rückt, lässt sie sich dazu hinreißen, in einem Interview mit der »Neuen Revue« über die Deutschen herzuziehen. Die Illustrierte druckt es unter der Schlagzeile: »Erst Millionen abkassiert, dann die Fans beleidigt. Das wahre Gesicht der Hildegard Knef«.

»Bild« zitiert Hildegard Knef mit den Worten »Ich hasse alle Deutschen!«

Dezember 1982: Verärgert verlässt sie Berlin und zieht mit ihrem Mann und ihrer inzwischen 14-jährigen Tochter in die gemietete Villa in Hollywood.

9. April 1983: »Ist Filmdiva Hildegard Knef pleite? Steht sie wegen ihres aufwendigen Lebensstils vor dem Ruin?«, fragt die »Kölnische Rundschau«. Und der »General-Anzeiger« schreibt am selben Tag: »Hat sich die Bundesverdienstkreuzträgerin wegen der Schulden an die sonnige Pazifikküste zurückgezogen?«

Januar 1984: Helma Sanders-Brahms beginnt in der Normandie mit Dreharbeiten für ihren Film »Flügel und Fesseln«, in dem Hildegard Knef die Rolle der Mutter Paula spielt.

Juni 1984: Darmoperation in Los Angeles

Ende 1984: Aufgrund ihrer Alkoholprobleme müssen die Dreharbeiten für »Flügel und Fesseln« mehrmals unterbrochen werden.

November 1985: Hildegard Knef ist vier Tage lang in Berlin, wo für ein Special des ZDF anlässlich ihres 60. Geburtstags gedreht wird: »Nein, ich gebe niemals auf« (Regie: Ottokar Runze).

Weihnachten 1985: Christina Palastanga lernt den 19 Jahre älteren Medienmanager Peter Gardiner kennen. Er ist Vizepräsident von Warner Bros.

29. Dezember 1985: Erstausstrahlung von »Nein, ich gebe niemals auf«

19. Januar 1986: Hildegard Knef beginnt im Deutschen Theater in München eine zehn Konzerte umfassende Tournee mit dem Titel »Stationen meines Lebens«. Veranstalter ist erneut Martin Biallas. Angeblich wurden für das Eröffnungskonzert gerade einmal 100 Karten verkauft.

22. Januar 1986: Hildegard Knef tritt in Berlin auf.

3. Oktober 1987: Erstaufführung des Musicals »Cabaret« von John Kanders und Fred Ebbs unter der Regie von Helmut Baumann im Theater des Westens. Hildegard Knef spielt die Rolle des Fräulein Schneider.

6. März 1988: Hildegard Knefs 19-jährige Tochter Christina Palastanga heiratet in der Presbyterian Church in Beverly Hills den doppelt so alten Medienmanager Peter Gardiner. David Cameron und Paul von Schell führen sie gemeinsam zum Altar.

Oktober 1988: Hildegard Knef und Paul von Schell ziehen in ein bescheideneres Haus in Los Angeles.

30. April 1988: Der Astrologe Carroll Righter stirbt im Alter von 88 Jahren.

25. Dezember 1988: Hildegard Knef bricht in Emden zusammen.

1988/89: Unter dem Titel »Los Angeles. Eindrücke zwischen Armut und Reichtum« stellt Hildegard Knef in Berlin und München 40 Gemälde aus, die sie in den vergangenen drei Jahren malte.

August 1989: Hildegard Knef und Paul von Schell kehren nach Deutschland zurück. Das Geld für die Reise leihen sie sich von Freunden.

Winter 1989/90: Nach einem Aufenthalt bei Freunden ziehen sie in eine Dachwohnung in München-Bogenhausen. Weil ihre Konten aufgrund hoher Schulden gesperrt sind, springt die Armenhilfe des Paul-Klinger-Sozialwerks für die Umzugskosten ein.

August 1991: Hildegard Knef ist Ehrengast bei der Wiederöffnung der Babelsberger Filmstudios.

Anfang 1992: Thomas Jost wird Hildegard Knefs neuer Manager.

6. Mai 1992: Marlene Dietrich stirbt in Paris.

Hildegard Knef gibt sich als enge Freundin der Verstorbenen aus, obwohl sie seit einem Jahrzehnt keinen Kontakt mehr hatten.

10. Mai 1992: Die »B. Z.« berichtet, Hildegard Knef sei seit 19 Jahren schwer morphiumsüchtig. Die Zeitung beruft sich dabei auf Martin Biallas.

November 1992: Die von der Neue-Deutsche-Welle-Gruppe »Extrabreit« mit einer alte Gesangsaufnahme von Hildegard Knef eingespielte Single »Für mich soll’s rote Rosen regnen« kommt auf den Markt.

Sommer 1993: Drogenentzug in Berlin-Kladow

18. September 1993: Hildegard Knef gibt ein Konzert im Grand Hotel Krasnapolsky in Amsterdam.

5. Mai 1994: In der Fernsehsendung »Gottschalk Late Night« kündigt Hildegard Knef die Kreation und Vermarktung eines Parfüms an. (Der Plan wird jedoch nicht realisiert.)

Dezember 1994: Das Ehepaar zieht wieder nach Berlin und wohnt zunächst bei Freunden.

März 1995: Begleitet von der Rias-Bigband singt Hildegard Knef im Großen Sendesaal des Senders Freies Berlin (musikalische Leitung: Jiggs Whigham). Es ist ihr letztes Solo-Konzert. Die Aufnahme wird einige Monate später im Hörfunk ausgestrahlt.

März 1995: Die Arbeit an dem Dokumentarfilm »Für mich soll’s rote Rosen regnen. Hildegard Knef zwischen gestern und heute« beginnt (Regie: Walter Harrich).

1995: Mit der Rockgruppe »Engel wider Willen« nimmt Hildegard Knef »Von nun an ging’s bergab« auf.

Juli 1995: Hildegard Knef und Paul von Schell quartieren sich im Hotel Schweizerhof ein.

23. September 1995: Premiere des Films »Für mich soll’s rote Rosen regnen. Hildegard Knef zwischen gestern und heute« in Hamburg.

1. Oktober 1995: Eberhard Diepgen, der Regierende Bürgermeister von Berlin, verleiht Hildegard Knef den Großen Verdienstorden des Landes.

28. Dezember 1995: Ausgerechnet an ihrem Geburtstag stellt ein Gerichtsvollzieher Hildegard Knef einen Pfändungsbeschluss zu. Dabei geht es um einen Vorschuss, den sie 1990 von einem Anwalt für die Rechte an zwei Büchern bekam, die sie jedoch nie schrieb.

28. Dezember 1995: Der Film »Für mich soll’s rote Rosen regnen. Hildegard Knef zwischen gestern und heute« wird anlässlich des 70. Geburtstags von Hildegard Knef im Fernsehen ausgestrahlt.

4. Januar 1996: Hildegard Knef wird mit Herz- und Kreislaufproblemen sowie einer Lungenentzündung in das Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Grunewald gebracht. Sie liegt tagelang im Koma.

15. Januar 1996: Paul von Schell erklärt in einem Interview, dass er und seine Frau mit 250 000 D-Mark verschuldet seien.

16. Januar 1996: Hildegard Knef empfängt einen Reporter am Krankenbett und klagt, sie sei trotz der 35 Millionen D-Mark, die sie mit ihren Filmrollen, Theaterengagements, Konzerten, Platten und Büchern verdient habe, mit 250 000 D-Mark verschuldet.

5. Februar 1996: Sie wird aus dem Krankenhaus entlassen.

1. April 1996: Hildegard Knef und Paul von Schell nehmen sich eine Wohnung im Stadtteil Grunewald.

Mai bis Dezember 1996: Hildegard Knef versucht sich auch noch als Modemacherin (»Knef Fashion«), tut sich mit der Modedesignerin Cordula Stummeyer zusammen und führt ihre Kollektion in Leipzig vor. Aber der Erfolg bleibt aus.

November 1996: Krankenhausaufenthalt

6. Dezember 1996 bis 23. Februar 1997: Im Filmmuseum Potsdam findet die Ausstellung »Hildegard Knef – Lebensbilder« statt.

Januar 1997: Sie muss erneut ins Krankenhaus.

9. März bis 11. Mai 1997: Im Filmmuseum Düsseldorf findet eine Ausstellung über Hildegard Knef statt.

Oktober 1997: Weiterer Krankenhausaufenthalt

April 1998: Hildegard Knef und Paul von Schell ziehen in eine 200 Quadratmeter große Maisonette-Wohnung in Zehlendorf um.

8. Februar 1999: Hildegard Knef wird für ihr Lebenswerk mit einer »Goldenen Kamera« ausgezeichnet.

1999: Mit dem Jazztrompeter Till Brönner (* 1971) zusammen nimmt Hildegard Knef die Platte »17 Millimeter« auf.

4. Februar 2000: Hildegard Knef kommt mit einer fiebrigen Bronchitis ins Krankenhaus.

Ende Mai 2000: Die Dreharbeiten für den Dokumentarfilm »Hildegard Knef. A Woman and a Half« beginnen.

26. Januar 2001: Bundeskanzler Gerhard Schröder gratuliert Hildegard Knef nachträglich im Hotel Intercontinental in Berlin zum Geburtstag. Sie äußert den Wunsch, die deutsche Staatsangehörigkeit zurückzubekommen. Schröder setzt sich sofort mit Innenminister Otto Schilly in Verbindung.

3. Februar 2001: »Bild« berichtet, dass Hildegard Knef wieder Deutsche werden wolle.

10. Februar 2001: Premiere des Films »Hildegard Knef. A Woman and a Half« auf der Berlinale

2. Mai 2001: Hildegard Knef muss erneut ins Krankenhaus.

Sommer 2001: In der Lungen-Spezialklinik Heckeshorn in Berlin erhält sie die erwünschte Einbürgerungsurkunde.

August 2001: Sie wird aus dem Krankenhaus entlassen. Nach dem dreimonatigen Krankenhausaufenthalt bringt Paul von Schell seine Frau in den Bungalow in Kleinmachnow, den er inzwischen gemietet hat.

Sommer 2001: Die »Hildegard-Knef-Initiative zur Förderung der Lungenemphysem-Forschung,« wird in Berlin gegründet.

15. November 2001: Hildegard Knef wird für ihr Lebenswerk mit einem »Bambi« ausgezeichnet. Aber sie ist zu krank, um den Preis persönlich entgegenzunehmen; ihr Kollege Günter Pfitzmann tut das für sie.

17. Januar 2002: Hildegard Knefs letzter öffentlicher Auftritt. In der Johannes B. Kerner-Show sitzt sie allerdings nicht im Studio, sondern zu Hause und ist zugeschaltet.

30. Januar 2002: Hildegard Knef telefoniert zum letzten Mal mit ihrer Tochter Christina in Los Angeles.

30./31. Januar 2002: Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich so, dass sie als Notfall wieder in die Klinik Heckeshorn gebracht wird.

1. Februar 2002: Gegen 2 Uhr nachts stirbt Hildegard Knef im Alter von 76 Jahren an einer Lungenentzündung.

7. Februar 2002: Nach einer Trauerfeier in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche wird die Verstorbene auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.

22. Februar 2003: »Der geschenkte Gaul. Ein Musical über das Leben von Hildegard Knef« wird am Stadttheater Wilhelmshaven mit Franca Berlin in der Titelrolle uraufgeführt (Text: Hildegard Knef, Udo Becker, Paul von Schell und Reinhardt Friese, Musik: Udo Becker, Regie: Reinhardt Friese).

25. November 2005: Der Fernseh-Dokumentationsfilm »Knef. Die frühen Jahre« wird erstmals ausgestrahlt.

Originaltitel: Knef. Die frühen Jahre – Regie: Felix Moeller – Drehbuch: Felix Moeller – Kamera: Ludolph Weyer – Schnitt: Gisela Zick – Musik: Marco Hertenstein – 2005; 60 Minuten

17. Dezember 2007: Der westliche Vorplatz des Fernbahnhofs Berlin-Südkreuz erhält den Namen Hildegard-Knef-Platz.

12. März 2009: Der Film „Hilde“ von Kai Wessel, in dem Heike Makatsch die Knef verkörpert, kommt in die Kinos.

Hildegard Knef: Bibliografie

  • Der geschenkte Gaul. Bericht aus einem Leben (1970)
  • Ich brauch Tapetenwechsel (1972)
  • Das Urteil oder der Gegenmensch(1975)
  • Heimweh-Blues (1976, mit Hans Kossatz)
  • Nichts als Neugier. Interviews zu Fragen der Parapsychologie (1978)
  • So nicht (1982)
  • Romy. Betrachtung eines Lebens (1983)

Hildegard Knef: Diskografie (Auswahl von LPs)

Cole Porter: Silk Stockings (1955), Hildegard Knef spricht Jean Cocteau: Die geliebte Stimme (1961), Die Dreigroschenoper (1963), So oder so ist das Leben (1963), Hildegard Knef (1964), Illusionen (1964), Germany’s Hildegard Neff (1964), Mrs Dally (1965), Hildegard Knef spricht und singt Tucholsky (1965), Chansons mit Hildegard Knef (1965), Ich seh die Welt durch deine Augen (1966), So hat alles seinen Sinn (1966), Die große Knef (1966), Halt mich fest (1967), Hildegard Knef (1967), träume heißen du (1968), knef concert (1968), Na und … (1968), Der Mond hatte frei (1968), Love for Sale (1969), knef (1970), Portrait in Musik (1970), Hildegard Knef liest: Der geschenkte Gaul. Bericht aus einem Leben (1970), Tapetenwechsel (1970), Hildegard Knef (1970), From Here On In It Gets Rough (1971), Worum geht’s hier eigentlich? (1971), The World of Hildegard Knef (1971), Gestern – Heute (1971), Und ich dreh‘ mich nochmal um (1972), Texte, geschrieben und gelesen: Hildegard Knef (1972), Portrait in Gold (1973), Ich bin den weiten Weg gegangen (1974), Das Urteil. Hildegard Knef liest aus ihrem Roman (1975), Applaus (1975), Star für Millionen: Hildegard Knef (1975), Bei dir war es immer so schön (1976), Lausige Zeiten (1977), Heimweh-Blues (1978), Überall blühen Rosen (1978), Eins & Eins. Hildegard Knef, ihre großen Erfolge und das Orchester Bert Kaempfert (1979), Wereldsuccessen (1979), Profile: Hildegard Knef (1979), Da ist eine Zeit … (1980), Tournee, Tournee (1980), The Reform Sessions (2002)

Hildegard Knef: Lieder (Auswahl)

„Aber schön war es doch“, „Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen“, „Eins und Eins, das macht zwei“, „Er hieß nicht von Oertzen“, „Er war nie ein Kavalier“, „Es war beim Bal Paré“, „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, „Grauer Regen“, „Heimweh nach dem Kurfürstendamm“, „Ich bin den weiten Weg gegangen“, „Ich brauch Tapetenwechsel“, „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“, „Ich möchte am Montag mal Sonntag haben“, „Mackie Messer“, „Sag mir, wo die Blumen sind“, „Von nun an ging’s bergab“

Filme und Bücher über Hildegard Knef

  • Axel Andree: Die Knef (München 2000)
  • David Cameron: Auf die Füße gefallen (Wien 1987)
  • Roman Kuhn und Marieke Schroeder (Hg.): Hildegard Knef. Mehr als eine Frau
    (München 2003)
  • Felix Moeller: Knef. Die frühen Jahre (Fernsehfilm, WDR 2005)
  • Petra Roek: Fragt nicht warum. Hildegard Knef. Die Biografie
    (Hamburg 2009 / Reinbek 2012)
  • Daniela Sannwald, Kristina Jaspers und Peter Mänz (Hg.): Hildegard Knef. Eine Künstlerin aus Deutschland (Berlin 2005)
  • Paul von Schell: Hilde. Meine Liebeserklärung an Hildegard Knef (Berlin 2003)
  • Christian Schröder: Hildegard Knef. Mir sollten sämtliche Wunder begegnen. Biographie (Berlin 2004)
  • Jürgen Trimborn: Hildegard Knef. Das Glück kennt nur Minuten (München 2005)
  • Kai Wessel: Hilde (Kinofilm, 2009)
  • Dieter Wunderlich: Unerschrockene Frauen. Elf Porträts (München 2013)

© Dieter Wunderlich 2006 / 2013

Hildegard Knef: Der geschenkte Gaul
Petra Roek: Fragt nicht warum. Hildegard Knef. Die Biografie
Jürgen Trimborn: Hildegard Knef. Die Biographie
Kai Wessel: Hilde

Ein litarisches Porträt von Hildegard Knef finden Sie in dem Buch
„Unerschrockene Frauen. Elf Porträts“ von Dieter Wunderlich (Piper-Taschenbuch, München 2013)

Ulrich Becher - Murmeljagd
Der teilweise autobiografische Roman "Murmeljagd" ist eine Mischung aus Groteske und Politsatire mit Versatzstücken aus dem Thriller-Genre. Ulrich Becher leuchtet v. a. das Skurrile, Verschrobene und Abgründige aus.
Murmeljagd