Henning Mankell : Die italienischen Schuhe

Die italienischen Schuhe
Originalausgabe: Italienska skor Leopard förlag, Stockholm 2006 Die italienischen Schuhe Übersetzung: Verena Reichel Paul Zsolnay Verlag, Wien 2007 ISBN: 978-3-552-05415-8, 367 Seiten Taschenbuch: dtv, München 2009 ISBN: 978-3-423-21152-9, 367 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Nachdem er einer jungen Schwimmerin versehentlich den gesunden Arm amputiert hatte, zog Fredrik Welin sich 1991 in ein Sommerhaus auf einer sonst unbewohnten Schäre zurück. Zwölf Jahre später taucht unvermittelt Harriet bei ihm auf, die Frau, mit der er als Student eine Liebesbeziehung gehabt und die er 1966 ohne Erklärung verlassen hatte. Die 69-Jährige, die unheilbar an Krebs erkrankt ist, möchte, dass er mit ihr zu einem Waldsee in Norrland fährt ...
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Kritik

Mit diesem Roman der leisen Töne beweist Henning Mankell, dass er auch anspruchsvolle Literatur schreiben kann. "Die italienischen Schuhe" handelt vom Altern und Sterben, von Einsamkeit, Schuld und Vergebung, Selbsttäuschungen und verpassten Gelegenheiten.
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Der schwedische Chirurg Fredrik Welin amputierte am 9. März 1991 in Stockholm versehentlich einer 21-jährigen Schwimmerin den gesunden Arm. Später bildete sich der Knochenkrebs im anderen Arm zurück, und die junge Frau musste nicht noch einmal operiert werden. Fredrik wurde zwar nur vom Sozialamt verwarnt, aber der damals 54-jährige Arzt gab seine Berufstätigkeit von sich aus auf. Er verließ Schweden, aber nachdem er in Rom zusammengeschlagen und ausgeraubt worden war, kehrte er zurück. Allerdings lebt er seither – seit zwölf Jahren – mit einem Hund und einer Katze im Sommerhaus seiner verstorbenen Großmutter auf einer Schäre. Seine beiden kinderlosen Ehen waren nach zwei bzw. vier Jahren gescheitert. Außer dem hypochondrischen Postboten Ture Jansson sieht er keinen Menschen. Den letzten Brief bekam er vor siebeneinhalb Jahren; es war ein Schreiben der Gemeinde, die ihm ein Grab zuteilte.

Als Kind hatte er einmal das nach einem letzten Eintrag vom 9. Mai 1947 weggeworfene Logbuch eines Schiffskapitäns gefunden. Inzwischen führt er selbst ein Tagebuch.

Ich schreibe eine Chronik über ein Leben, das jede Orientierung verloren hat.

Ich verglich mein Leben nach der großen Katastrophe mit dem eines Kapitäns, der sein unvollendetes Logbuch ins Meer geworfen hat und dann zwischen verschiedenen Häfen weiterfährt, ohne Spuren zu hinterlassen.

Jeden Morgen nimmt er ein Bad im Meer, auch wenn er dazu im Winter erst das Eis aufhacken muss.

Ich steige in mein schwarzes Loch, um zu spüren, dass ich noch lebe.

Als Fredrik Welin am 3. Januar [2003] bei sechs Grad Kälte nackt aus seinem Eisloch klettert, erblickt er in einiger Entfernung eine Frau, die mit einem Rollator auf dem Eis steht, drei Seemeilen vom Festland entfernt. Obwohl er Harriet Kristina Hörnfeldt vor 37 Jahren, 1966, zum letzten Mal sah, erkennt er sie. Jansson muss sie mit dem Hydrokopter abgesetzt haben.

Sie waren damals ein Paar. Harriet, die drei Jahre älter ist, arbeitete als Verkäuferin in einem Schuhgeschäft in Stockholm, während er noch Medizin studierte. Nachdem er ein Stipendium für Arkansas bekommen hatte, flog er am 22. Mai 1966, einen Tag früher als angekündigt, für ein Jahr in die USA, ohne sich von ihr zu verabschieden. Wieder zurück in Schweden, begann er im Krankenhaus von Luleå zu arbeiten, ohne noch einmal Kontakt mit Harriet aufzunehmen.

In einer Schubkarre bringt er sie zum Haus. Den Rollator holt er später.

Während sie schläft, durchwühlt er ihre Handtasche. Er findet Medikamente und ein ärztliches Dokument, in dem es heißt, dass Harriet an einem inoperablen Magentumor leidet, der bereits Metastasen gebildet hat. Sie wird nicht mehr lange leben.

Am nächsten Tag erinnert ihn Harriet an ein Versprechen, das er ihr damals gab. Nun soll er es erfüllen und mit ihr zu einem bestimmten Waldteich in Norrland fahren. Dort war er vor 55 Jahren mit seinem Vater. Während dieser, ein übergewichtiger Kellner, in dem schwarz aussehenden Wasser schwamm, stand Fredrik, ebenfalls nackt, zwischen den Bäumen am Ufer und schaute zu. Später träumte Fredrik mit seiner Geliebten Harriet von einem gemeinsamen Bad in dem Waldteich bei Mondlicht.

Zögernd lässt Fredrik sich darauf ein, mit Harriet nach Norden zu reisen. Während er zu Fuß übers Eis geht, lässt er Harriet von Jansson mit dem Hydrokopter zum Festland bringen, wo sein Wagen steht.

Unterwegs fällt ihnen ein Spaniel am Straßenrand auf. Sie rufen die im Halsband angegebene Telefonnummer an, aber es hebt niemand ab. Von der Auskunft erfahren sie, dass der Anschluss einer Frau namens Sara Larsson gehört, die auf dem Hof Högtunet bei Rödjebyn wohnt. Dorthin bringen sie den Hund. Die Türe ist unverschlossen. Im Haus liegt eine Frau, deren Alter Fredrik auf zwischen 80 und 90 schätzt, tot auf dem Fußboden. Er ruft die Polizei an und wartet mit Harriet auf den Streifenwagen.

Sie übernachten im Wirtshaus Rävhyttan und schlafen im Doppelbett des einzigen freien Zimmers.

Am dritten Tag findet Fredrik den Waldsee am Aftonlöten, einem Berg zwischen Älvros und Ytterhogdal. Damit Harriet mit dem Rollator bis zur Mitte des zugefrorenen Teiches gehen kann, schaufelt Fredrik einen Weg durch den Schnee. Auf dem Rückweg bricht er an einer dünnen Stelle ein und schreit in Todesangst. Harriet legt sich aufs Eis, schiebt den Rollator, bis er sich daran festhalten kann, und zieht ihn mit einer Kraft, die er ihr nicht mehr zugetraut hätte, aus dem eiskalten Wasser. Fredrik verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, liegen er und Harriet nackt unter einer Decke im Fond des Autos. Harriet hat ihn mit ihrem Körper gewärmt.

Nachdem er sein Versprechen, ihr den Waldteich zu zeigen, mit 37 Jahren Verspätung eingelöst hat, verlangt Harriet Zinsen in Form eines Umwegs. Sie möchte ihre in der Nähe von Hudiksvall allein in einem Wohnwagen lebende Tochter Louise besuchen. Harriet überrascht sowohl Fredrik als auch Louise, als sie die beiden einander als Vater und Tochter vorstellt.

Als Schülerin schwänzte Louise die Schule, schnüffelte Klebstoff, konsumierte Drogen. Wegen Betrugs verbüßte sie vor elf Jahren eine Haftstrafe. Harriet besuchte sie nur ein einziges Mal im Gefängnis, kurz vor der Entlassung. Danach verweigerte Louise ihrer Mutter fünf Jahre lang jeden Kontakt. Sie geht keiner Berufstätigkeit nach. Aber sie schreibt führenden Politiker in aller Welt Briefe, in denen sie gegen Missstände protestiert. Und mit ihren Freunden boxt sie.

In dieser Nacht muss Fredrik sich mit den beiden Frauen das Bett im Wohnwagen teilen.

Am nächsten Tag fährt Louise mit ihm zu dem greisen, aus Italien stammenden Schuhmacher Giaconelli Mateotti, der seit den Siebzigerjahren in einem verlassenen Dorf lebt und mit größter Sorgfalt jedes Jahr zwei, drei Paar Schuhe anfertigt. Er zitiert Zhuang Zhou:

Wenn der Schuh passt, denkt man nicht an den Fuß.

Louise gibt Schuhe für ihren Vater in Auftrag. Giaconelli verspricht, in acht Monaten mit der Arbeit anzufangen und die italienischen Schuhe in einem Jahr zu liefern.

Am dritten Tag gerät Fredrik mit den beiden Frauen in Streit. Aufgebracht verlässt er den Wohnwagen, schlägt die Türe hinter sich zu und kehrt auf seine Schäre zurück.

Kurz darauf erkundigt er sich nach Agnes Klarström, der Frau, der er vor zwölf Jahren den falschen Arm amputierte. Sie wohnt in Sångledsbyn bei Harpsund. Er schreibt ihr ebenso wie Harriet und Louise, doch als Agnes anruft, bringt er keinen Ton heraus.

Zwei Tage später macht er sich auf den Weg nach Sångledsbyn. Dort beobachtet er erst einmal mit einem Feldstecher das Haus. Plötzlich stürmt ein Mädchen mit einen scharf geschliffenen Samuraischwert auf ihn zu. Er stürzt. Agnes kommt angelaufen und verhindert Schlimmeres. Sima, so heißt das Mädchen, hält Fredrik für einen Spanner und Päderasten, aber Agnes beruhigt sie.

Die einarmige Frau, die genau halb so alt wie Fredrik ist, kümmert sich um drei schwer erziehbare Mädchen. Sima stammt aus dem Iran. Sie kam ohne Papiere mit einem Fernlaster nach Trelleborg. Ihr Alter wird auf 17 geschätzt. Die Afrikanerin Miranda ist ein Jahr jünger. Von dem dritten, noch etwas jüngeren Mädchen, kennt Agnes nicht einmal den Namen.

An einem Abend vor zwei Jahren hatte ein Eisenbahnbeamter in Skövde den Bahnhof für die Nacht schließen wollen, als er sie auf einer Bank sitzend fand. Er forderte sie auf zu gehen, aber sie schien ihn nicht zu verstehen. Sie zeigte nur einen Zettel, auf dem stand „Zug nach Karlsborg“, und er hatte sich gefragt, ob er verrückt war oder sie, denn während der letzten fünfzehn Jahre hatte kein Zug zwischen Skövde und Karlsborg verkehrt.

Am nächsten Morgen hinterlässt Fredrik eine kurze Nachricht an Agnes und schleicht sich um 5 Uhr aus dem Haus und fährt zurück.

Er schreibt Agnes, Harriet und Louise Briefe.

Am 19. März verendet seine Hündin, und er begräbt den Kadaver.

Überraschend taucht Sima auf. Das Wasser überquerte sie mit einem gestohlenen Motorboot. Statt die Küstenwache zu benachrichtigen, versteckt Fredrik das Boot in einiger Entfernung. (Erst später wird er dafür sorgen, dass es von der Küstenwache gefunden wird.) Warum sie immer ihr Schwert bei sich habe, fragt er Sima. Sie antwortet:

„Ich will mich verteidigen können. Einmal konnte ich das nicht. Als ich elf war.“

Nachts hört er sie in der Küche weinen, aber er unternimmt nichts. Deshalb fühlt er sich schuldig, als er sie am nächsten Morgen leblos und blutüberströmt vorfindet: Sie hat sich tiefe Schnitte zugefügt – nicht mit dem Schwert, sondern mit einem alten Fischmesser –, und viel Blut verloren. Fredrik alarmiert die Küstenwache, die trotz des Nebels sofort kommt und das bewusstlose Mädchen zum Festland bringt, wo bereits ein Krankenwagen bereitsteht. Aber die Ärzte können Sima nicht mehr retten.

Einige Zeit später kommt Jansson mit einem Motorboot und seiner seit vielen Jahren nicht mehr benutzten Kuhfähre im Schlepptau. Er bringt Harriet, Louise und den Wohnwagen. Harriet wünscht sich ein Sommerfest mit Gästen auf der Schäre und möchte dann hier sterben. Fredrik, der noch nie Gäste hatte, lässt sich von seiner Tochter überreden, den Postboten Ture Jansson und Hans Lundman von der Küstenwache mit seiner Ehefrau Romana und der 16-jährigen, geistig behinderten Enkelin Andrea einzuladen. Alle betrinken sich bei dem Sommerfest, und Harriet ist halb bewusstlos, als Louise sie zu Bett bringt.

Zu Fredrik sagt sie einige Tage später:

„Du bist nie ein guter Mensch gewesen. […] Du hast dich die ganze Zeit vor einer Verantwortung gedrückt, die du hättest übernehmen sollen. Gut wirst du nie werden. Aber vielleicht besser. Verliere jetzt Louise nicht. Kümmere dich um sie, dann wird sie sich um dich kümmern.“

Die Katze verschwindet und taucht nicht wieder auf. Vermutlich verkroch sie sich irgendwo, als sie merkte, dass es mit ihr zu Ende ging.

Harriet stirbt am 22. August. Ihrem Wunsch entsprechend soll sie verbrannt werden. Fredrik wickelt die von Louise schön angezogene und geschminkte Tote in eine geteerte Persenning, legt sie in seinen alten Kahn, gießt Benzin darüber und setzt das Boot in Brand. Der Qualm ist weithin zu sehen, aber die Küstenwache rückt nicht aus, weil Fredrik ankündigte, er werde Gerümpel verbrennen. Eine Dose mit der Asche vergraben Fredrik und Louise auf dem Grundstück.

Am nächsten Tag reist Louise ab, lässt jedoch ihren Wohnwagen da.

Anna Ledin ruft an. Sie erinnert Fredrik daran, dass er und Harriet die Polizei riefen, nachdem sie Sara Larsson tot aufgefunden hatten. Anna Ledin kam mit dem Streifenwagen, und sie nahm den verwaisten Spaniel bei sich auf, statt ihn bei einem Tierheim abzuliefern. Weil ihr neuer Lebensgefährte gegen Hundehaare allergisch ist, fragt sie Fredrik, ob er sich um die Hündin kümmern würde. Fredrik erklärt sich damit einverstanden, dass Anna Ledin ihm das Tier bringt.

Einige Zeit später besucht ihn Agnes Klarström. Man wolle ihr das Haus wegnehmen, klagt sie. Es gehört zwei reichen Schwestern in Lausanne, die ihr Vermögen mit betrügerischen Gesundheitsprodukten gemacht haben und die Immobilie von ihrem Bruder erbten. Jetzt wollen sie den Mietvertrag kündigen, weil sich die Dorfbewohner über die schwer erziehbaren Mädchen beschwerten. Wenn Agnes das Haus verliert, muss sie auch ihr Engagement aufgeben.

Am Abend versucht Fredrik, Agnes zu küssen, und als sie sich sträubt, wird er gewalttätig. Sie wehrt sich jedoch erfolgreich. Nachts kann sie die Schäre nicht verlassen, aber sie redet kein Wort mehr mit ihm und reist am nächsten Morgen ab. Fredrik gibt ihr einen Brief mit, in dem er sich für sein Verhalten entschuldigt und ihr anbietet, mit ihren Schützlingen herzukommen.

Hans Lundman gibt Ture Jansson eine Zeitung für Fredrik mit. Der weiß zunächst nicht, was er damit soll, aber dann entdeckt er auf der vierten Seite einen Artikel über Louise. Bei einem Gipfeltreffen europäischer Staatsoberhäupter und Regierungschefs verschaffte sie sich mit einem gefälschten Ausweis Zugang zur Pressekonferenz, schlüpfte dann aus ihrem Regenmantel und hielt splitternackt ein Plakat in die Kameras, mit dem sie dazu aufrief, eine pilzbefallene Höhle mit steinzeitlichen Malereien zu retten.

Am 7. Dezember kommt Louise zu ihrem Vater zurück.

Als Fredrik ihr berichtet, er habe Agnes angeboten, die Mädchen herzubringen, schlägt sie ihn grün und blau, weil sie befürchtet, er wolle der Frau die Schäre überlassen, die Louise inzwischen als ihr Erbe und ihre Heimat betrachtet.

Mehrmals verspürt Fredrik einen stechenden Schmerz in der Brust. Als Arzt weiß er, dass dies auf Durchblutungsstörungen des Herzens zurückzuführen ist. Er lässt sich gründlich untersuchen und Medikamente verschreiben.

Agnes teilt ihm mit, dass die Mädchen sich dagegen sträubten, auf eine Insel zu ziehen, doch um bei ihr bleiben zu können, würden sie wohl mitmachen.

Der Spaniel findet einen Katzenknochen.

Fredrik erhält ein Paket. Giaconelli Mateotti schickt ihm die italienischen Schuhe.

Nun entfernt Fredrik den Ameisenhügel, der sich vor vielen Monaten in einem der Zimmer unter einem Tisch gebildet hatte. Darin findet er eine Flasche mit einem zusammengerollten Foto von sich und Harriet. Auf der Rückseite skizzierte sie die Insel und schrieb dazu:

„Bis hierher sind wir gekommen.“

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Henning Mankell wurde vor allem durch seine Thriller-Reihe über den schwedischen Kriminalkommissar Kurt Wallander berühmt. Mit dem Roman „Die italienischen Schuhe“ beweist er, dass er auch anspruchsvolle Literatur schreiben kann.

Die berührende Geschichte dreht sich um einen Arzt, der sich nach einem katastrophalen Kunstfehler im Alter von 54 Jahren auf eine Schäre verkroch. Zwölf Jahre später wird er durch die Konfrontation mit vier verschiedenen Frauen aus seiner Isolation herausgerissen und findet zurück ins Leben. Fredrik Welin ist ein Mann, der davor zurückschreckte, Verantwortung zu übernehmen und sich dauerhaft zu binden. Als 66-Jähriger beginnt er seine Lebenslügen zu durchschauen. „Die italienischen Schuhe“ handelt vom Altern und Sterben, von Einsamkeit, Schuld und Vergebung, Selbsttäuschungen und verpassten Gelegenheiten.

In einem der Räume des Sommerhauses, in das sich Fredrik Welin zurückgezogen hat, schichten Ameisen einen Hügel auf, in dem bald eine Kante des Tischtuchs verschwindet. Im Gegensatz zu diesen Staaten bildenden Insekten sind die Menschen, die Henning Mankell in „Die italienischen Schuhe“ agieren lässt, mehr oder weniger skurrile, traumatisierte Individualisten außerhalb der Gesellschaft.

Der nachdenkliche und wortkarge Protagonist, der sich schon aufgegeben hatte, erzählt in der Ich-Form. „Die italienischen Schuhe“ ist ein Roman der leisen, unaufdringlichen Töne.

In der deutschen Übersetzung holpert es hin und wieder.

Auf einen Widerspruch sei noch kurz hingewiesen: Fredrik Welin sah Harriet Hörnfeldt im Mai 1966 zum letzten Mal (Seite 32f), aber als Geburtsjahr der gemeinsamen Tochter Louise wird 1969 angegeben (Seite 136).

Den Roman „Die italienischen Schuhe“ von Henning Mankell gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Axel Milberg (gekürzte Fassung: Ute Pröttel, Regie: Caroline Neven Du Mont, München 2007, 4 CDs, ISBN 978-3-86717-142-7).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012
Textauszüge: © Paul Zsolnay Verlag

Henning Mankell (Kurzbiografie)

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Bov Bjerg - Auerhaus
Bov Bjerg entwickelt die tragikomische Geschichte vom Erwachsenwerden aus der Perspektive des 18-jährigen Ich-Erzählers und schreibt in einem entsprechend einfachen Duktus. Ohne diesen Sound zu konterkarieren, lässt der Gewinner des Deutschen Kabarettpreises in seinem All-Age-Roman "Auerhaus" Pointen aufblitzen.
Auerhaus