Der Mann, der lächelte

Der Mann, der lächelte

Der Mann, der lächelte

Der Mann, der lächelte - Originaltitel: Mannen som log - Regie: Leif Lindblom - Drehbuch: Michael Hjorth, Tomas Tivemark und Klas Abrahamsson, nach dem Roman "Der Mann, der lächelte" von Henning Mankell - Kamera: Richard Lindström - Schnitt: Leif Kristiansson - Musik: Nathan Larson - Darsteller: Rolf Lassgård (Rolf Lassgard), Marie Richardson, Claes Månsson, Melinda Kinnaman, Anna-Lena Hemström, Björn Åkkson, Jan Lerning, Kerstin Andersson, Christer Fant, Lars Melin, Klas Gösta Olsson, Miodrag Stojanovic, Vilko Radan, Karin Bertling, Peter Sunberg, Jenny Rudell, Wallis Grahn u.a. - 2003; 120 Minuten

Inhaltsangabe

Sten Torstensson ist überzeugt, dass der Unfalltod seines Vaters vor zwei Tagen vorgetäuscht wurde, um einen Mord zu vertuschen. Kommissar Kurt Wallander hält diese Annahme für unbegründet – bis Sten an seinem Schreibtisch erschossen wird ...
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Kritik

Leif Lindblom hielt sich bei der Verfilmung des vierten Romans von Henning Mankell über Kurt Wallander weitgehend an die Vorlage "Der Mann, der lächelte". Es handelt sich um eine spannende Geschichte über den Kampf eines Polizeikommissars gegen einen einflussreichen Unternehmer.
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Der schwedische Rechtsanwalt Gustaf Torstensson (Jan Lerning) gerät am Telefon mit jemand in Streit. Dann stürzt er zu seinem Wagen und fährt los. Es ist bereits dunkel. Unterwegs begegnet er Maja Thysell (Marie Richardson), die ihren Geliebten und Kollegen, Kommissar Kurt Wallander (Rolf Lassgård), zum Bahnhof von Ystad gebracht hat, weil dieser am nächsten Tag in der Polizeihochschule in Stockholm einen Vortrag halten soll. Plötzlich taucht vor Torstenssons Auto eine zwei Meter große Puppe auf. Nach einem Ausweichmanöver und einer Vollbremsung steigt er aus, um nachzusehen. Er sieht keinen Menschen, aber da ist jemand in seinem Auto und schaltet die Scheinwerfer ein.

In einer Bar in Stockholm lernt Kurt Wallander eine Frau namens Annika (Anna-Lena Hemström) kennen, doch nachdem er mit ihr im Bett war, verlangt sie Geld: es handelt sich um eine Prostituierte. Kurt ärgert sich über seine eigene Dummheit, weigert sich zornig, zu bezahlen und wirft Annika aus dem Hotelzimmer.

Als er wieder in Ystad ist, meldet sich Sten Torstensson (Björn Åkkson) bei ihm. Er ist mit Kurt befreundet und hatte ihn auch bei seiner Ehescheidung vertreten. Vor zwei Tagen war sein Vater gefunden worden: tot im Wrack seines Autos, mit dem Kopf in der zerborstenen Windschutzscheibe. Es sah aus, als sei er gegen einen Baum gefahren. Aber Sten ist überzeugt, dass man ihn ermordet hat. Seltsamerweise fehlt auch eine der südamerikanischen Figuren, die Gustaf Torstensson gesammelt hatte.

An diesem Abend isst Kurt Wallander mit Maja und seiner Tochter Linda (Jenny Rudell) in einem Restaurant. Weil er sich wegen des Vorfalls in Stockholm schämt und sich von Majas Wunsch nach einer gemeinsamen Wohnung in die Enge gedrängt fühlt, überredet er seine Tochter, Maja schonend zu erklären, dass sie ihren Vater selten sieht und deshalb den weiteren Abend allein mit ihm verbringen möchte. Das klingelnde Handy beachtet Kurt nicht.

So erfährt er erst am nächsten Morgen, dass Sten Torstensson an seinem Schreibtisch erschossen wurde. Als er endlich die Mailbox abhört, ist dabei auch ein Anruf Stens. Er müsse dringend mit ihm reden und befinde sich in einer schlimmen Situation, sagt der Anwalt. Dann sieht er offenbar jemand hereinkommen, denn er fleht auf Englisch darum, nicht getötet zu werden. Unmittelbar darauf sind zwei Schüsse zu hören. Man hat ihn in beide Augen geschossen.

Von der Polizei in Malmö erfährt Kurt, dass schon längere Zeit gegen Gustaf Torstensson ermittelt wurde. Der Anwalt wird verdächtigt, in kriminelle Geschäfte verwickelt gewesen zu sein. Die Kollegen machen Kurt Wallander auf einen anderen Mordfall aufmerksam, bei dem einem Geschäftsmann in beide Augen geschossen worden war. Bei den Tatverdächtigen, die noch nicht festgenommen werden konnten, handelt es sich um zwei Litauer.

Inzwischen hat die Gerichtsmedizinerin (Wallis Grahn) am Hinterkopf der Leiche von Gustaf Torstensson eine Fraktur festgestellt, die nicht durch den Aufprall auf die Windschutzscheibe erklärt werden kann.

Kurt Wallander und Maja Thysell suchen Alfred Harderberg (Claes Månsson) auf, einen steinreichen und in ganz Schweden überaus angesehenen Unternehmer, der seltsamerweise zu den Mandanten des Provinzanwalts Gustaf Torstensson gehört hatte. In der kurzen Zeit, die ihnen verbleibt, bis Kristina Harderberg (Melinda Kinnaman) ihren Vater zu einer Geschäftsbesprechung abholt, können Kurt und Maja nichts Verdächtiges feststellen.

Drei Prostituierte aus Stockholm, mit denen Sten Torstensson regelmäßig verkehrte, werden von der Polizei in Ystad vorgeladen. Vielleicht haben sie etwas von ihm erfahren, was zur Aufklärung des Falls beitragen könnte. Entsetzt stellt Kurt Wallander fest, dass es sich bei einer der drei Frauen um Annika handelt. Er versucht, sich vor ihr zu verbergen, aber es gelingt ihm nicht. Sobald Annika ihn entdeckt, zeigt sie ihn wegen Erschleichung sexueller Dienste an. Die männlichen Kollegen versuchen, es ihr auszureden, aber Maja erklärt sich mit versteinertem Gesicht bereit, die Anzeige aufzunehmen.

Kurt Wallanders Chefin Lisa Holgersson (Kerstin Andersson) bleibt nichts anderes übrig, als eine interne Untersuchung des delikaten Falls einzuleiten. Die Presse macht sich über den Kommissar her.

Im Garten von Frau Dunér (Karin Bertling), der Sekretärin, die Sven Torstensson tot an seinem Schreibtisch vorgefunden hatte, explodiert eine Mine, aber die Frau bleibt unverletzt.

400 m von der Stelle entfernt, an der Gustaf Torstensson tot geborgen wurde, stößt ein Bauer auf eine südamerikanische Figur.

Bei den Unterlagen in der Anwaltskanzlei Torstensson entdeckt die Polizei einen Drohbrief, geschrieben von Lars Bormann, einem Schulfreund Gustaf Torstenssons. Zwei Tage nach dem Datum des Schreibens kam er bei einem Autounfall in Brasilien ums Leben. Kurt Wallander, der gerade noch einmal mit Maja Thysell bei Alfred und Kristina Harderberg war, wird unterwegs darüber informiert. Da sie sich gerade einer Tankstelle nähern, halten sie an und lassen sich den Drohbrief faxen. Plötzlich sieht Kurt, dass neben Majas rotem Golf der graue Audi steht, der ihnen eine ganze Weile gefolgt war. Ein Mann geht von ihrem Wagen weg, steigt in den Audi und fährt los. Sofort nimmt Maja mit Kurt auf dem Beifahrersitz die Verfolgung auf. Sie wundert sich, dass die Tankanzeige fast auf Null steht, obwohl sie den Wagen am Morgen vollgetankt hatte. Da ahnt Kurt, was der Unbekannte an der Tankstelle tat. Er rät Maja, anzuhalten, den Motor nicht auszuschalten und läuft mit ihr vom Fahrzeug weg – kurz bevor der Wagen explodiert.

Maja bleibt unverletzt. Kurt muss für ein paar Tage ins Krankenhaus. An der Tür seines Zimmers stoßen Maja und die beiden Litauer (Miodrag Stojanovic, Vilko Radan) zufällig aufeinander. Die Männer eröffnen mit Maschinenpistolen das Feuer. Maja und Kurt können sich gerade noch ins Bad retten. Der Kollege Svedberg (Christer Fant), der Kurt Wallander gerade besucht hatte und die Schüsse noch vom Parkplatz aus hört, versucht die beiden flüchtenden Verbrecher aufzuhalten, aber sie schlagen ihn nieder und entkommen.

Lars Bormanns Witwe (Marianne Wesén) berichtet der Polizei, dass ihr Mann in den Achtzigerjahren geplant habe, zusammen mit Gustaf Torstensson als Anwalt und Alfred Harderberg als Geldgeber ein weltweites Netz von Kliniken aufzubauen. Während einer Brasilienreise zur Vorbereitung des Projekts sei Lars Bormann bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Kristina Harderberg habe sie damals aus Brasilien angerufen.

Tatsächlich handelt es sich bei einem der Unternehmen Alfred Harderbergs um TLL („Tools for a Longer Life“), eine Gesellschaft zur globalen Koordination von Organspenden. Meistens geht es um Nieren, die TLL im Auftrag vermögender Kranker in Entwicklungsländern beschafft. An den Folgen der Organentnahmen sind offenbar auch einige brasilianische Kinder gestorben.

Gegen ein ausdrückliches Verbot spricht Kurt Wallander Annika an, die in der internen Untersuchung gegen ihn als Zeugin aussagen soll. Ungeachtet der Folgen für sich selbst will er wissen, ob Sten Torstensson ihr etwas anvertraut hatte, das zu einer Spur führen könnte. Beeindruckt von der Pflichtauffassung des Kommissars, der seine eigenen Interessen vernachlässt, um bei seinen Ermittlungen weiterzukommen, zieht Annika ihre Anzeige zurück und erzählt Kurt Wallander, dass Sten bei seinem letzten Besuch gesagt hatte, sein Vater sei in einen Mord in Brasilien verwickelt gewesen.

Bei seinen weiteren Nachforschungen findet Kurt Wallander heraus, dass Kristina gar nicht Harderbergs Tochter ist. Auf den ersten Fotos, die von ihr existieren, war sie drei Jahre alt. Sie stammt aus Odessa. Die junge Frau mit einem IQ von 160 spricht fünf Sprachen fließend, leitet mit Alfred Harderberg den Konzern und gilt als hervorragende Sportlerin.

Eine Hausdurchsuchung bei den Harderbergs wird „von ganz oben“ abgesagt, als die Polizeifahrzeuge bereits aufs Grundstück fahren. Lächelnd beobachtet Alfred Harderberg von einem Fenster aus, wie die Autos wenden und wieder wegfahren.

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Kurt Wallander weiß nicht, dass Kristina inzwischen mit einem Zielfernrohr-Gewehr die beiden Litauer erschossen hat.

Sie und Alfred Harderberg bereiten die Verlegung ihrer Firmenzentrale von Schweden nach Brasilien vor. Als ihr Leibwächter Kurt Ström (Peter Sunberg), ein ehemaliger Polizeibeamter, seine Sachen zusammensucht, stößt er im Park auf einen Betonmischer und die Leichen der Litauer. Entsetzt ruft er Kurt Wallander an und fordert ihn auf, sofort zu kommen.

Vorsichtig dringt Kurt Wallander in die Villa ein. Im Esszimmer warten Alfred Harderberg, Kristina, Kurt Ström, dessen Frau und Tochter auf ihn, denn Harderberg hat Kurt Ströms Anruf bei der Polizei bemerkt und ihn und seine Familie gezwungen, sich an den Tisch zu setzen. Auch für Kurt Wallander ist gedeckt. Aufgekratzt erzählt Harderberg, dass Kristina durch künstliche Befruchtung von ihm schwanger ist und seine Erbanlagen weitergeben wird. Sten Torstensson habe man ausschalten müssen, weil er ein blinder Moralist gewesen sei. In einem Fall, in dem es um Größeres gehe, dürfe man sich nicht durch moralische Erwägungen einengen lassen. Weil Alfred Harderberg damit rechnet, dass Kurt Wallander es aufgrund seiner moralischen Prinzipien nicht fertigbringt, ihn zu erschießen, ist er so guter Laune: Er ist überzeugt, dass niemand ihn davon abhalten kann, sein Werk in Südamerika fortzusetzen.

Tatsächlich zieht Kurt Wallander sich zerknirscht aus Harderbergs Villa zurück. Die Einstellung der Ermittlungen wird angeordnet. Nach einer Pressekonferenz spielt Kurt Wallander jedoch die Ermittlungsakte einer Journalistin zu.

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Bei „Der Mann, der lächelte“ handelt es sich um eine Variation der alten Geschichte über David und Goliath: Ein unbedeutender Provinzkommissar kämpft gegen einen in ganz Schweden hochgeschätzten Unternehmer, der durch großzügige Spenden darüber hinwegtäuscht, dass er ein skrupelloser, egomanischer Verbrecher ist.

Leif Lindblom hielt sich bei der Verfilmung des 1994 erschienenen vierten Kriminalromans von Henning Mankell mit Kurt Wallander als Kommissar weitgehend an die Vorlage. (Die deutsche Erstausgabe wurde 2001 in der Übersetzung von Erik Gloßmann veröffentlicht.)

Weitere Verfilmungen von Henning Mankells Werken mit Rolf Lassgård in der Rolle des Kommissars Kurt Wallander:

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004 – 2007

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