Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften - Originaltitel: Dangerous Liaisons - Regie: Stephen Frears - Drehbuch: Christopher Hampton, nach dem Roman "Gefährliche Liebschaften" von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos - Kamera: Philippe Rousselot - Schnitt: Mick Audsley - Musik: George Fenton - Ausstattung: Stuart Craig und Gerard James - Kostüme: James Acheson - Darsteller: John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman, Keanu Reeves u. a. - 1988; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Aus Langeweile und um sich zu beweisen, dass sie ihren Bekannten überlegen ist und diese nach Belieben manipulieren kann, spinnt die Marquise de Merteuil ein Netzwerk ebenso perfider wie raffinierter Intrigen. Eine davon richtet sich gegen ihren früheren Liebhaber Conte de Gercourt, der vorhat, die 15-jährige Cécile zu heiraten ...
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Kritik

"Gefährliche Liebschaften" ist eine raffiniert-maliziöse Satire über die Verdorbenheit der französischen Aristokraten am Vorabend der Großen Revolution.
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Die Handlung des Films „Gefährliche Liebschaften“ spielt unmittelbar vor der Französischen Revolution.

Nicht nur aus Langeweile, sondern auch um sich zu beweisen, dass sie ihren Bekannten überlegen ist und diese nach Belieben manipulieren kann, spinnt die Marquise Isabelle de Merteuil (Glenn Close) ein Netzwerk von Intrigen.

Als die perfide Aristokratin von ihrem Liebhaber Conte de Gercourt verlassen wird, sinnt sie auf Rache. Zu ihrem Plan gehört es, die geplante Eheschließung Gercourts mit Cécile (Uma Thurman), der fünfzehnjährigen Tochter von Madame de Volanges (Swoosie Kurtz), zu vereiteln. Sie erschleicht das Vertrauen der naiven Klosterschülerin und überredet sie, ihrem Musiklehrer, dem schwärmerischen Chevalier Danceny (Keanu Reeves), Liebesbriefe zu schreiben – und sorgt dafür, dass Madame de Volange sie findet. Während sie Danceny verführt, animiert sie den Viconte Sébastien de Valmont (John Malkovich) durch eine Wette dazu, das unschuldige Mädchen zu deflorieren.

Valmont, der sich für einen unwiderstehlichen Verführer hält, fühlt sich zur gleichen Zeit durch die Tugendhaftigkeit der zweiundzwanzigjährigen Madame de Tourvel (Michelle Pfeiffer) herausgefordert, die jedoch von Madame de

Volange vor dem bekannten Frauenhelden gewarnt wurde und deshalb auf der Hut ist. Die attraktive junge Frau ist verheiratet, und es käme ihr nie in den Sinn, ihren Ehemann zu betrügen. Das reizt Valmont um so mehr, und er setzt alle seine Verführungskünste ein – bis er Madame de Tourvel überzeugt hat, dass seine Liebe echt ist. Sie verliebt sich in ihn und geht mit ihm ins Bett. Madame de Merteuil merkt, dass Valmont sich tatsächlich in Madame de Tourvel verliebt hat und macht ihm klar, dass er dadurch seinen Ruf als Libertin aufs Spiel setzt. Als der Egomaniker deshalb seine wahren Gefühle für Madame de Tourvel leugnet, bricht diese zusammen und stirbt in geistiger Umnachtung

Die Marquise de Merteuil spielt Danceny die Information zu, dass Cécile von Valmont entjungfert wurde. Der junge Mann fordert den Viconte deshalb zum Duell. Bevor Valmont dabei ums Leben kommt, bekennt er sich zu seiner Liebe und überreicht seinem Kontrahenten Briefe, die die Intrige der Marquise de Merteuil dokumentieren.

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Fast gleichzeitig verfilmten Stephen Frears und Miloš Forman („Valmont“) den Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos. Stephen Frears hielt sich dabei enger an die literarische Vorlage als Milos Forman.

Den raffinierten Roman habe ich mit großem Vergnügen gelesen, beide Filme mehrmals gesehen, und ich weiß am Ende doch nicht, welche Filmversion mir besser gefällt. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum „Valmont“ von Milos Forman kaum Kinobesucher anlockte. Vielleicht lag es daran, dass Stephen Frears seinem Konkurrenten zuvorkam und seinen Film mit Weltstars wie John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer, Uma Thurman und Keanu Reeves besetzt hatte.

Für das Drehbuch, die Ausstattung und die Kostüme wurden „Oscars“ verliehen. Nominiert hatte man auch Glenn Close, Michelle Pfeiffer, George Fenton und den Film als solchen.

Weitere Verfilmungen des Romans von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos: Bei Roger Vadim („Gefährliche Liebschaften“, 1959) spielt die Handlung im Paris der Fünfzigerjahre. – Der Regisseur und Drehbuchautor Roger Kumble („Eiskalte Engel“, 1999) verlegte den Plot in die Neunzigerjahre, nach Manhattan, und machte aus dem Vicomte de Valmont, der Marquise de Merteuil und Madame de Tourvel die Privatschüler Sebastian, Katryn und Annette. Dieses Umfeld passt jedoch nicht zu der eleganten Raffinesse des Romans von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos. – In dem zweiteiligen Fernsehfilm (195 Minuten) von Josée Dayan aus dem Jahr 2003, der ebenfalls in der heutigen Zeit spielt, sind Catherine Deneuve (Isabel de Merteuil), Rupert Everett (Valmont), Nastassja Kinski (Marie) und Leelee Sobieski (Cécile) zu sehen. Ebenfalls 2003 verfilmte auch der koreanische Regisseur Je-yong Lee den Roman. Sein Film „Untold Scandal“ spielt während der Chosun-Dynastie (18. Jahrhundert) in Korea.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos: Gefährliche Liebschaften

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