Martin Scorsese


Martin Scorsese wurde am 17. November 1942 in Flushing, Long Island, als Sohn der streng katholischen italienischen Einwanderer Luciano Charles und Catherine Cappa Scorsese geboren. Er wuchs in New York auf. Weil er bereits als Kind unter Asthmaanfällen litt, mied er Aufenthalte im Freien und schaute sich stattdessen begeistert Filme im Kino oder im Fernsehen an.

Im Alter von vierzehn Jahren wollte Martin Scorsese Priester werden, doch einige Zeit später änderte er seine Meinung und besuchte die Filmschule der Universität von New York. Danach arbeitete er als Dozent an der Universität und als Cutter der legendären, von Michael Wadleigh realisierten Filmdokumentation über das Woodstock Festival. Nebenbei machte er selbst drei Kurzfilme („What’s a Nice Girl Like You Doing in a Place Like This“, 1963; It’s Not Just You, Murray, 1964; The Big Shave, 1967).

Seinen ersten abendlangen Kinofilm drehte er 1968 mit Harvey Keitel: „Who’s That Knocking At My Door“. Roger Corman holte ihn nach Hollywood, aber 1973 kehrte Martin Scorsese nach New York zurück und schuf dort „Hexenkessel“ („Mean Streets“, 1973) und „Taxi Driver“ („Taxi Driver“, 1975).

Es folgten u. a.: „Wie ein wilder Stier“ („Raging Bull“, 1980), „Die Farbe des Geldes“ („The Color of Money“, 1986), „Die letzte Versuchung Christi“ („The Last Temptation of Christ“, 1988), „New Yorker Geschichten“ („New York Stories“, 1988) „GoodFellas. Drei Jahrzehnte in der Mafia“ („GoodFellas“, 1990), „Kap der Angst“ („Cape Fear“, 1991), „Zeit der Unschuld“ („The Age of Innocence“, 1993), „Casino“ („Casino“, 1995), „Kundun“ („Kundun“, 1997), „Bringing Out the Dead. Nächte der Erinnerung“ („Bringing Out the Dead“, 1998), „Gangs of New York“ („Gangs of New York“, 2003) und „Aviator“ („The Aviator“, 2004), „Departed. Unter Feinden“ („Departed“, 2006), „Shutter Island“ („Shutter Island“, 2010). Mehrere seiner Protagonisten sind Menschen, die sich gegen Gewalt und Ungerechtigkeit aufbäumen, zu spät erkennen, dass sie keine Chance haben, die Welt zu verbessern – und trotzdem bis zur Selbstzerstörung weitermachen.

Mehr als ein halbes Dutzend Mal wurde Martin Scorsese in der Kategorie „Beste Regie“ für einen „Oscar“ nominiert (1980, 1986, 1988, 1990, 1991, 1993, 1995, 2005), aber er hat nie einen verliehen bekommen. Gleichwohl hat er durch seine Filmsprache das Kino seit den Siebziger- und Achtzigerjahren geprägt und gilt als einer der bedeutendsten Filmregisseure seiner Zeit.

Immer wieder wies Martin Scorsese darauf hin, dass berühmte Farbfilm-Klassiker ausbleichen, und weil nichts geschah, gründete er 1992 die „Martin Scorsese Presents“, eine Gesellschaft, die sich für die Restauration älterer Filme einsetzt.

Nach vier geschiedenen Ehen mit Laraine Brennan, Julia Cameron, Isabella Rossellini und Barbara De Fina ist Martin Scorsese seit 1999 mit Helen Morris verheiratet. Seine Kinder heißen Catherine (*1966; Mutter: Laraine Brennan), Domenica (*1976; Mutter: Julia Cameron) und Francesca (*1999; Mutter: Helen Morris).

© Dieter Wunderlich 2005/2006

Martin Scorsese: Boxcar Bertha. Die Faust der Rebellen
Martin Scorsese: Hexenkessel
Martin Scorsese: Taxi Driver
Martin Scorsese: Wie ein wilder Stier
Martin Scorsese: The King of Comedy
Martin Scorsese: Die Farbe des Geldes
Martin Scorsese: Die letzte Versuchung Christi
Martin Scorsese: New Yorker Geschichten
Martin Scorsese: Goodfellas
Martin Scorsese: Kap der Angst
Martin Scorsese: Zeit der Unschuld
Martin Scorsese: Casino
Martin Scorsese: Kundun
Martin Scorsese: Bringing Out the Dead. Nächte der Erinnerung
Martin Scorsese: Gangs of New York
Martin Scorsese: Aviator
Martin Scorsese: Departed. Unter Feinden
Martin Scorsese: Shutter Island
Martin Scorsese: Hugo Cabret
Martin Scorsese: The Wolf of Wall Street
Martin Scorsese: Silence

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