Army Go Home!

Army Go Home!

Army Go Home!

Army Go Home! – Originaltitel: Buffalo Soldiers – Regie: Gregor Jordan – Drehbuch: Gregor Jordan, Eric Alex Weiss, Nora MacCoby, nach einem Roman von Robert O'Connor – Kamera: Oliver Stapleton – Schnitt: Lee Smith – Musik: David Holmes – Darsteller: Joaquin Phoenix, Ed Harris, Scott Glenn, Anna Paquin, Elizabeth McGovern, Dean Stockwell, Gabriel Mann, Shiek Mahmud-Bey, Michael Peña, Brian Delate u.a. – 2001; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Oktober/November 1989 auf einer amerikanischen Militärbasis bei Mannheim. Ray Elwood langweilt sich als Bataillonsschreiber und schlägt die Zeit damit tot, mit der Frau seines Vorgesetzten ins Bett zu gehen, Putzmittel zu verschieben und den Chef der Militärpolizei, den wichtigsten Drogenhändler auf dem Stützpunkt, mit Heroin zu versorgen. Das geht so lange gut, bis der Vietnam-Kriegsveteran Sergeant Robert Lee eintrifft ...
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Kritik

Nach einer Romanvorlage von Robert O'Connor inszenierte der australische Regisseur Gregor Jordan die zynische Militärsatire "Army Go Home!". Dabei setzte er auf groteske Situationen, effektvolle Explosionen, Spott und Respektlosigkeit.
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Als Ray Elwood (Joaquin Phoenix) wegen Autodiebstahls vor Gericht stand, ließ der Richter ihm die Wahl zwischen einer sechsmonatigen Haftstrafe und einer dreijährigen Dienstzeit bei der US-Army. Elwood entschied sich für das Militär und befindet sich im Oktober 1989 als Bataillonsschreiber auf einer amerikanischen Militärbasis bei Mannheim. Um die Zeit totzuschlagen und sich einen Mercedes leisten zu können, verschiebt Elwood Putzmittel und produziert Heroin für Sergeant Saad (Shiek Mahmud-Bey), den Chef der Militärpolizei und wichtigsten Drogenhändler auf dem Stützpunkt.

Bei einem Rugby-Spiel in der Kaserne knallt Parsons McCovey (Alexis Rodney) mit der Schläfe gegen eine Tischkante und bricht tot zusammen. Elwood setzt für Colonel Wallace Berman (Ed Harris) ein Schreiben an die Eltern des toten Kameraden auf, in dem er behauptet, McCovey sei bei Reparaturarbeiten an einer militärisch wichtigen Antenne vom Dach gestürzt. Colonel Berman wundert sich, dass bei der Untersuchung der Leiche nicht nur Spuren von Heroin, Kokain, Amphetaminen und LSD gefunden wurden, sondern auch von Östrogen. Hat McCovey versehentlich Antibaby-Pillen statt Ecstasy geschluckt?

Hin und wieder leiht Liz Berman (Elizabeth McGovern) sich Elwood für ein paar Stunden bei ihrem Mann aus und geht mit dem Jüngeren ins Bett.

Für eine Party, mit der Colonel Berman, bei dem eine Beurteilung ansteht, General Lancaster (Dean Stockwell) beeindrucken möchte, soll Elwood die Dekoration besorgen. Bei der Fahrt stoßen Elwood und seine Kameraden Garcia (Michael Peña) und Stoney (Leon Robinson) neben einer in Flammen stehenden Tankstelle auf die Leichen von zwei US-Soldaten und zwei verlassene Militärlastwagen. Ein Panzer, dessen Besatzung unter Drogen stand, war kurz zuvor vom Übungsgelände abgekommen, durch ein Dorf gefahren und hatte alles niedergewalzt: Verkaufsstände auf dem Markt, einen VW-Käfer und die Zapfsäulen der Tankstelle, bei deren Explosion die beiden ausgestiegenen LKW-Fahrer starben. Elwood, Garcia und Stoney bringen die Lastwagen in einen Wald und stellen fest, dass sie voll mit nagelneuen Waffen beladen sind. Dafür bietet der örtliche Drogenboss und Waffenhändler eine beträchtliche Menge Opium.

Bevor Elwood die Riesenmenge Opium für Sergeant Saad zu Heroin aufbereiten kann, trifft ein neuer Spieß auf dem Stützpunkt ein, ein Veteran aus dem Vietnam-Krieg, der für Ordnung sorgen will: Sergeant Robert Lee (Scott Glenn). Als eine der ersten Maßnahmen befiehlt er Elwood, sein luxuriös eingerichtetes Einzelzimmer mit einer normalen Armee-Unterkunft zu vertauschen, in der ein Neuer mit ihm einquartiert wird: Knoll (Gabriel Mann). Als Elwood versucht, Sergeant Lee mit einem Fernsehgerät zu bestechen, zertritt dieser die Scheibe des Geräts und fühlt sich in seinem Argwohn gegen Elwood bestätigt.

Um sich an Sergeant Lee zu rächen, macht Elwood sich an dessen attraktive und sportliche Tochter Robyn Lee (Anna Paquin) heran, der daraufhin eine Gefechtsübung ansetzt, bei der Elwoods Mercedes zerschossen wird.

Auf der eigens organisierten Party erzählt Colonel Berman von einem Vorfahren – dem „Eisernen Eber“ –, der im Bürgerkrieg gekämpft habe. General Lancaster gibt jedoch nichts auf die Herkunft, sondern bevorzugt Soldaten, die aus der Gosse kommen und alles tun, um nicht wieder zurückzumüssen. In dem verzweifelten Versuch, den General doch noch für sich einzunehmen, schlägt Berman eine Gefechtsübung zwischen seiner Nachschubeinheit und der Kampftruppe von Colonel Marshall (Brian Delate) vor.

Bei der Übung lässt Colonel Berman sich von den Gegnern übertölpeln. Daraufhin enthebt ihn General Lancaster wegen Inkompetenz seines Postens.

Als Stoney umgebracht wird, will Elwood aus dem Waffen-Heroin-Geschäft aussteigen, aber das lassen seine Partner nicht zu. Elwood bleibt nichts anderes übrig, als vor den Augen von Sergeant Saad und dessen Kumpanen damit anzufangen, das geliefertem Opium zu Heroin aufzubereiten. Das wird sechs Stunden dauern. Weil die Dämpfe nur mit vollem Magen auszuhalten sind, ließ Elwood von Knoll, den er inzwischen zu seinen Männern zählt, Hamburger besorgen. Alle essen – bis auf den Muslim Saad, dem prompt übel wird. Genau das wollte Elwood erreichen.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Plötzlich überstürzen sich die Ereignisse. Während im Fernsehen über die Öffnung der Berliner Mauer berichtet wird, tritt Sergeant Lee auf und gibt bekannt, dass es sich bei Knoll um einen Second Lieutenant handelt, der als Undercover Agent mit ihm bei der Aufdeckung von Missständen zusammenarbeitet. Es kommt zu einer Schießerei zwischen Elwoods und Saads Leuten. Sergeant Lee schlägt Elwood zusammen, zerrt ihn in den Aufzug und fährt mit ihm ins oberste Stockwerk des Gebäudes hinauf, um ihn dort aus einem Fenster zu stürzen. Second Lieutenant Knoll versucht das zu verhindern, aber in diesem Augenblick explodiert im Keller die Heroin-Küche. Dadurch werden Lee und Elwood aus dem Fenster gerissen.

Anders als Lee überlebt Elwood den Sturz. Nach der Gasexplosion in der Kaserne – so die offizielle Darstellung – wird er nach Hawaii versetzt, wo er sich ein paar Tage nach seiner Ankunft von seinem Vorgesetzten eine Bestellung für eine große Menge Putzmittel unterschreiben lässt …

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Nach einer Romanvorlage von Robert O’Connor inszenierte der australische Regisseur Gregor Jordan eine zynische Militärsatire, die an M*A*S*H erinnert. Er setzte bei „Army Go Home!“ („Buffalo Soldiers“) auf groteske Situationen, effektvolle Explosionen, Spott und Respektlosigkeit. Ein Film, in dem die Tugenden der US-Army in Frage gestellt werden und der zwei Tage vor den Anschlägen vom 11. September 2001 ins Kino kam, konnte nicht erfolgreich sein.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Gregor Jordan: Unthinkable. Der Preis der Wahrheit

Paul Auster - 4 3 2 1
Paul Auster beschäftigt sich in dem Opus magnum "4 3 2 1" mit dem Ein­fluss von Modifikationen in der Vita auf den Charakter bzw. den weiteren Lebensweg. Zu diesem Zweck ent­wickelt er die Lebensgeschichte des Protagonisten in sieben Abschnitten, die er jeweils in vier Varianten gliedert.
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