Central Intelligence Agency (CIA)

Die Central Intelligence Agency (CIA) wurde auf der Grundlage eines am 18. September 1947 von Präsident Harry S. Truman unterschriebenen Gesetzes geschaffen und löste die Central Intelligence Group (CIG) aus dem Zweiten Weltkrieg ab. Aufgabe der CIA ist es, durch Geheimagenten und Zusammenarbeit mit Nachrichtendiensten befreundeter Staaten nicht frei zugängige Informationen aus dem Ausland zu beschaffen und auszuwerten. Während es beispielsweise deutschen Geheimagenten untersagt ist, verdeckte Operationen durchzuführen, sammeln CIA-Agenten nicht nur Informationen, sondern streuen auch Fehlmeldungen und führen Anschläge durch. Ein Beispiel dafür war die fehlgeschlagene Invasion 1961 in der Schweinebucht von Kuba, mit der Fidel Castro gestürzt werden sollte (Operation Zapata). Auch an der Erschießung des legendären Revolutionärs Che Guevara 1967 in Bolivien soll die CIA beteiligt gewesen sein.

Weil es vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 Pannen in der Zusammenarbeit der US-Geheimdienste gegeben hatte und die CIA für die Falschinformationen verantwortlich gemacht wurde, mit denen der Irak-Krieg von Präsident George W. Bush begründet worden war, musste der CIA-Director seine Funktion als oberster Geheimdienstberater des US-Präsidenten und Director of National Intelligence (DNI) abgeben. Im April 2005 übernahm John D. Negroponte dieses Amt, zu dessen Aufgaben die Koordination der verschiedenen Geheimdienste der Vereinigten Staaten von Amerika gehört. Ihm folgte im Januar 2009 Dennis C. Blair. Der Direktor der Nationalen Nachrichtendienste ist nun auch für die „National Intelligence Estimates“ (NIE) verantwortlich: von allen Geheimdiensten geheimsam erarbeitete und vom „Nationalen Geheimdienst-Rat“ geprüfte Berichte, in denen langfristige Trends und Gefahren analysiert und für den US-Präsidenten beurteilt werden.

Die CIA ist zwar nach wie vor der berühmteste Nachrichtendienst der Welt, hat ihre Sonderstellung jedoch weitgehend eingebüßt. Nicht die CIA in Langley, Virginia, sondern die National Security Agency (NSA) in Fort Meade, Maryland, die für die elektronische High-Tech-Aufklärung zuständig ist, gilt als weltgrößter Geheimdienst. Neben CIA und NSA gibt es Nachrichtendienste der Luftwaffe (Air Intelligence Agency, AIA), der Marine (Office of Naval Intelligence, ONI; Marine Corps Intelligence Activity) und des Heeres (Army Intelligence, AI), die wiederum von der Defense Intelligence Agency (DIA) koordiniert werden. Das National Reconnaissance Office (NRO) betreibt die Spionagesatelliten der USA. Beim Federal Bureau of Investigation (FBI) handelt es sich um den Spionageabwehr- und Inlandsgeheimdienst der USA. Der Personenschutz des US-Präsidenten obliegt dem United States Secret Service (USSS). Und die Drug Enforcement Assistance (DEA) befasst sich mit der Drogenkriminalität. Insgesamt betreiben die USA sechzehn Nachrichtendienste mit schätzungsweise 107 000 Mitarbeitern (Süddeutsche Zeitung, 31. August 2013), die sechs verschiedenen Ministerien unterstehen. Die Summe der Budgets beträgt mehr als 50 Milliarden Dollar. Gut 11 Milliarden davon entfallen auf die CIA (Süddeutsche Zeitung, 31. August 2013).

Neben den immensen Personalkosten gibt es bei der CIA einen großen Haushaltsposten für verdeckte Operationen (2,6 Milliarden Dollar). Darunter fallen vermutlich auch die Kosten für den Drohnenkrieg in Pakistan, Afghanistan und in Jemen, Zahlungen an Milizen am Hindukusch und in Afrika sowie die Sabotage des iranischen Atomprogramms. Die ganz schmutzige Arbeit überlässt die CIA aber offenbar weiterhin Subunternehmen. Die Angestellten dieser Firmen machen etwa ein Fünftel des CIA-Personals aus. (Hans Leyendecker, Frederik Obermaier: Der Mythos von der Omnipotenz, Süddeutsche Zeitung, 31. August 2013)

Literatur über die CIA

  • Alfred W. McCoy: Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel.
    Frankfurt/M 2003
  • Alfred W. McCoy: Foltern und Foltern lassen. 50 Jahre Folterforschung und -praxis von CIA und US-Militär. Frankfurt/M 2005
  • James Risen: State of War. Die geheime Geschichte der CIA und der Bush-Administration. Hamburg 2006
  • Tim Weiner: CIA. Die ganze Geschichte. Frankfurt/M 2007

© Dieter Wunderlich 2006 / 2013

Britische Geheimdienste

George Clooney: Geständnisse. Confessions of a Dangerous Mind
Roger Donaldson: Der Einsatz
Christian Duguay: The Assignment. Der Auftrag
Stephen Gaghan: Syriana
Paul Greengrass: Die Bourne Verschwörung
Doug Liman: Die Bourne Identität
Ian McEwan: Unschuldige
Sydney Pollack: Die drei Tage des Condor
Tony Scott: Spy Game. Der finale Countdown

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