Die Leibwächterin

Die Leibwächterin

Die Leibwächterin

Originaltitel: Die Leibwächterin – Regie: Markus Imboden – Drehbuch: Harald Göckeritz – Kamera: Jo Heim – Musik: Annette Focks – Darsteller: Barbara Rudnik, Ulrike Folkerts, Marco Bretscher-Coschignano, Peter Kremer, Matthias Matz, Heinrich Schmieder, George Lenz, Helmut Berger, Alexander Strobele, Matthias Brandt u.a. – 2005; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Die Europaabgeordnete Johanna Sieber kämpft für die Abschaffung der Subventionen für die Tabakindustrie. Ihre politischen Gegner schrecken vor nichts zurück und erpressen ihre geschiedene Leibwächterin Mona, deren Sohn früher drogensüchtig war, ihnen vertrauliche Daten zu beschaffen. Die benutzen die Erpresser bei der Planung eines Anschlags auf die Politikerin. Statt Johanna zu warnen, die sich in sie verliebt hat, versucht Mona, die Hintermänner selbst ausfindig zu machen ...
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Kritik

Sehenswert ist "Die Leibwächterin", eine konstruiert wirkende Mischung aus Politthriller, Melodram und Familiendrama, eigentlich nur wegen Barbara Rudnik und Ulrike Folkerts, die zwei starke Frauen darstellen.
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Mit dem Argument, es sei absurd, die Tabakindustrie zu subventionieren und gleichzeitig vor den Folgen des Rauchens zu warnen, kämpft die Europaabgeordnete Johanna Sieber (Barbara Rudnik) für die Abschaffung der Subventionen. Mit einer Reihe von Reden wirbt sie für ihr Anliegen.

Als sie vier Wochen vor der entscheidenden Abstimmung in Brüssel ein Redemanuskript überfliegen will, das sie gerade von ihrem Assistenten Bodo (George Lenz) bekam und dazu ohne ihre vom Berliner LKA abgestellte Leibwächterin Mona Dengler (Ulrike Folkerts) ins Freie geht, wird sie von einem Unbekannten niedergeschlagen.

Ihre politischen Gegner lancieren außerdem in einer Zeitung, dass Johanna Sieber lesbisch sei und sie mit ihrem Ehemann Till nur eine Scheinehe führe. Die Politikerin lässt sich dadurch nicht verunsichern. Beinahe amüsiert verrät sie Mona, dass die Gerüchte nicht ganz unzutreffend sind und küsst sie auf den Mund: Johanna hat sich in Mona verliebt, und die geschiedene Leibwächterin würde ihre Gefühle gern erwidern – wenn sie nicht gezwungen wäre, die Politikern zu hintergehen.

Seit ein paar Tagen wird sie nämlich von einem Mann erpresst, der sich Frank nennt (Peter Kremer) und offenbar für die Tabakindustrie in einem europäischen Land arbeitet. Erpressbar ist Mona, weil sie vor zwei Jahren ein Paket mit 500 Gramm Heroin aus der Asservatenkammer des LKA stahl. Ihr damals vierzehnjähriger Sohn Philipp (Marco Bretscher-Coschignano) war drogensüchtig, und in ihrer Verzweiflung hoffte sie, ihn mit dem gestohlenen Heroin sowohl vor der Beschaffungskriminalität als auch vor verunreinigtem Stoff zu bewahren. Seit einem Jahr ist Philipp clean und in einem Sportinternat. – Mit der Drohung, Mona als Diebin zu entlarven, zwingt Frank sie dazu, ihm vertrauliches Material über Johanna Sieber zu beschaffen.

Bei einer Autofahrt wird der Wagen der Europapolitikerin von einem LKW abgedrängt und landet im Straßengraben. Johanna geht von einem Verkehrsunfall aus, aber Mono ist überzeugt, dass es sich um einen Anschlag handelte und die Täter aufgrund der von ihr gelieferten Kopien aus Johannas Terminkalender wussten, wann der Wagen auf diesem Streckenabschnitt durchkommen würde.

Sie will Johanna nicht länger ausspionieren, aber Frank droht ihr, Philipp erneut süchtig zu machen. Damit zwingt er sie nicht nur zum Weitermachen, sondern fordert sie außerdem auf, bei einer Veranstaltung in wenigen Tagen „nicht so genau hinzusehen“. Offenbar ist ein weiterer Anschlag auf Johanna geplant.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Statt Johanna zu warnen – die sie am Wochenende mit in ihr Ferienhaus an einem See außerhalb von Berlin nimmt –, versucht Mona, die Hintermänner ausfindig zu machen. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf die Leiche des Drogenhändlers Mike Führer (Hans-Uwe Bauer) und auf zwei verdächtige Ausländer. Bevor sie mehr herausfindet, wird sie von Frank niedergeschlagen, in ihre Wohnung gebracht und – wie Mike – gezwungen, sich einen goldenen Schuss zu setzen. Mona gelingt es jedoch, die Spritze vor der Injektion unbemerkt bis auf einen Rest in eine auf dem Bett liegende Jacke zu entleeren.

Nachdem sie wieder zu sich gekommen ist, ruft sie ihren Ex-Mann und LKA-Kollegen Peter (Helmut Berger) an, drängt ihn, mit Philipp für einige Zeit nach Dänemark zu fahren und gibt ihm einen schriftlichen Bericht über die Vorkommnisse mit. Danach sucht sie Johanna auf und gesteht ihr alles. Die erschrockene Politikerin schickt Mona fort. Nach wenigen Minuten bedauert sie ihre Reaktion und läuft Mona auf der Straße nach, um sich mit ihr zu versöhnen. Ein auf Johanna angesetzter Auftragskiller schießt und trifft Mona. Bevor er noch einmal abdrücken kann, reißt die Leibwächterin ihre Pistole heraus und tötet ihn. Dann sackt sie in Johannas Armen zusammen.

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Der Fernsehfilm „Die Leibwächterin“ wirkt konstruiert und unrealistisch. Außerdem haben Harald Göckeritz (Drehbuch) und Markus Imboden (Regie) die Geschichte überfrachtet, indem sie sowohl einen Politthriller als auch ein Melodram über eine lesbische Beziehung und ein Familiendrama über den drogensüchtigen Sohn eines geschiedenen Ehepaars anstrebten. Sehenswert ist „Die Leibwächterin“ nur wegen Barbara Rudnik und Ulrike Folkerts, die zwei starke Frauen darstellen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.