Der Mörder ist unter uns

Der Mörder ist unter uns

Der Mörder ist unter uns

Originaltitel: Der Mörder ist unter uns - Regie: Markus Imboden - Drehbuch: Holger Karsten Schmidt - Kamera: Rudolf Blahacek, Moritz Müller - Schnitt: Annemarie Bremer - Musik: Detlef F. Petersen - Darsteller: Christoph Waltz, Susanne Schäfer, Hermann Lause, Thomas Schmauser, Frank Giering, Thomas Schendel, Miriam Morgenstern, Tina Engel, Theresa Hübchen, Günter Schubert, Karl Kranzkowski, Michael Bideller, Max Herbrechter, Wilfried Dziallas, Brigitte Büttrich, Angelika Thomas, Maria Hartmann u.a. - 2003; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Hans-Werner Gehring wurde 1993 wegen Mordes zu einer langen Haftstrafe verurteilt. 2002 fällt der Staatsanwältin Julia Stein auf, dass 1997 in der Nähe des Tatorts ein weiterer Mord nach dem gleichen Muster geschah. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter oder sitzt Gehring unschuldig im Gefängnis? Sie fährt mit dem Polizeipsychologen Martin Bach zum Tatort von 1993 – und stößt auf eine Dorfgemeinschaft, die stur von Gehrings Schuld überzeugt ist ...
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Kritik

Mit "Der Mörder ist unter uns" gelang Holger Karsten Schmidt und Markus Imboden ein spannender Psychothriller und eine differenzierte Milieustudie mit einer stringenten Handlung.
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Nach neun Jahren im Gefängnis hält Hans Werner Gehring (Thomas Schendel) es nicht mehr aus und versucht, sich umzubringen, wird jedoch gerettet und ins Krankenhaus gebracht. Ein Gericht in Kiel hatte Gehring wegen Mordes an der Jugendlichen Maria Salewski in der Nacht auf den 25. September 1993 in Helmsbach zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Er leugnete zwar nie, mit Maria Salewski in der Mordnacht in einer Scheune Sex gehabt zu haben, aber er beteuerte von Anfang an, nicht der Mörder zu sein. Den Spuren zufolge war Maria Salewski in der Scheune mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden. Ihre Leiche fand man jedoch ein Stück weit entfernt an einer schwer zugängigen Stelle am Kanalufer. Der Mörder hatte die Hände der bereits toten jungen Frau zusammengebunden, ihr post mortem das Oberteil hochgeschoben, die Brustwarzen abgebissen und die Leiche mit entblößter Vulva und gespreizten Beinen abgelegt.

Durch den Selbstmordversuch Gehrings wird die Kieler Staatsanwältin Julia Stein (Susanne Schäfer) auf den Fall aufmerksam. Ein unaufgeklärter Mord vom 13. März 1997 in Neustadt – einem Nachbarort von Helmsbach – gibt ihr zu denken. Marianne Döbelin wurde in ihrem Zimmer im Haus ihrer Eltern erschlagen. Die Leiche fand man in einem ähnlichen Zustand wie die von Maria Salewski: gefesselte Hände, zerbissene Brüste, entwürdigende Ablagehaltung. Da Hans Werner Gehring 1997 bereits im Gefängnis saß, konnte er Marianne Döbelin nicht ermordet haben. Dass es sich im zweiten Fall um einen Nachahmungstäter handelt, ist unwahrscheinlich, weil die Polizei keine Fotos von Maria Salewskis Leiche herausgegeben hatte.

Julia Stein weist den forensischen Psychologen Martin Bach vom Landeskriminalamt Schleswig-Holstein an, ihr bei neuen Ermittlungen in den beiden Mordfällen zu helfen und fährt mit ihm nach Helmsbach, wo sie sich im Dorfgasthof einquartieren und von dem für Helmsbach und Neustadt zuständigen Kommissar Jürgen Lorenz (Hermann Lause) die alten Akten heraussuchen lassen.

Argwöhnisch beobachten die Dorfbewohner, wie die Staatsanwältin und der Psychologe sich die Tat- und Fundorte anschauen und Fragen stellen. Nach ein paar Tagen findet Martin Bach sein Auto mit zerstochenen Reifen vor. Für die Einheimischen besteht kein Zweifel daran, dass Maria Salewski von Hans Werner Gehring ermordet wurde. Und der Mord an Marianne Döbelin geschah ohnehin nicht hier; die Helmsbacher glauben, damit hätten sie nichts zu tun. Sie wollen nicht wahrhaben, dass es sich in beiden Fällen um denselben Mörder handeln könnte, was bedeuten würde, dass die Mädchen in der Region in Gefahr wären.

Julia Stein und Martin Bach verdächtigen vor allem die Brüder Kai und Frank Wegner (Frank Giering, Thomas Schmauser), aber damit bringen sie Kommissar Lorenz gegen sich auf, denn Kai Wegner ist seit 1996 mit seiner Tochter Jasmin verheiratet und hat seit Februar 2001 eine kleine Tochter.

Als Julia Stein und Martin Bach herausfinden, dass Kai Wegner in Frankfurt am Main studierte und dort häufig von seinem Bruder Frank besucht wurde, erkundigen sie sich bei den zuständigen Stellen nach unaufgeklärten Mordfällen. Tatsächlich wurden 1998 bzw. 2000 die Leichen von zwei Mädchen unter ähnlichen Umständen wie die von Maria Salewski und Marianne Döbelin in Frankfurt aufgefunden. Zu dieser Zeit war Kai Wegner in Frankfurt.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Unabhängig von der Staatsanwältin und dem Psychologen hat Jürgen Lorenz das auch herausgefunden. Von nun an gerät er in Panik, wenn seine jüngere Tochter Nathalie auch nur zehn Minuten zu spät nach Hause kommt, denn er weiß jetzt: „Der Mörder ist unter uns!“ Mit Mühe kann Julia Stein ihn zurückhalten, emotional und auf eigene Faust zu handeln. Um Beweise zu bekommen, lässt die Staatsanwältin die beiden verdächtigen Brüder rund um die Uhr observieren und ihre Telefone abhören.

Beim Versuch, Nathalie Lorenz mit seinem Auto von der Schule abzuholen, wird Frank Wegner festgenommen. Er verweigert die Aussage.

Martin Bach bezweifelt, dass Frank Wegner der Mörder ist. Er fährt mit Julia Stein zu Kai und Jasmin Wegner und legt die Polizeifotos von den vier ermordeten Mädchen eines nach dem anderen auf den Tisch, bis Kai Wegner aufgibt und sich verhaften lässt.

Hans Werner Gehring, der sich inzwischen von den Folgen seines Selbstmordversuchs erholt hat, wird entlassen. Die Staatsanwältin hat ihm fürs Erste ein möbliertes Apartment besorgt und stellt ihm eine Haftentschädigung in Aussicht.

Jürgen Lorenz lässt sich aus Helmsbach versetzen und verlässt seinen Heimatort.

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Mit dem Fernsehfilm „Der Mörder ist unter uns“ ist Holger Karsten Schmidt (Drehbuch) und Markus Imboden (Regie) ein spannender Psychothriller und eine differenzierte Milieustudie gelungen. Sie haben nicht auf spektakuläre Action gesetzt, sondern auf logische Schlussfolgerungen aus Spuren und die Aufklärung von Widersprüchen. „Ich vermeide Gespräche mit Tätern“, erklärt der Polizeipsychologe Martin Bach einmal, „denn dabei kann ich belogen werden. Aber bei der Tat lügt der Täter nicht. Deshalb versuche ich ihn anhand der Spuren zu verstehen.“ Auch wenn der Zuschauer schon aufgrund der Besetzung bald ahnt, wer der Serienmörder ist, bleibt die stringent erzählte Handlung bis zum Ende fesselnd. Überzeugend sind auch die Darsteller, allen voran Christoph Waltz, Thomas Schendel, Hermann Lause und Frank Giering.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

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