Der Mann von nebenan

Der Mann von nebenan

Der Mann von nebenan

Originaltitel: Der Mann von nebenan – Regie: Dror Zahavi – Drehbuch: Peter Probst und Amelie Fried nach dem Roman "Der Mann von nebenan" von Amelie Fried – Kamera: Martin Kukula – Schnitt: Fritz Busse – Musik: Paul Vincent Gunia, Oliver Gunia – Darsteller: Lisa Martinek, Axel Milberg, Andrea Sawatzki, Eva Haßmann, Barbara M. Ahren, Stephan Kampwirth, Annette Kreft, Clemens Jakubetz, Guildo Horn, Thomas Kylau, Eva Mannschott u.a. – 2002; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Als die frühere Spitzensportlerin Kate Moor nach der Scheidung ein Haus in Oberbayern kauft und mit ihrem Sohn Samuel dort einzieht, amüsiert sie sich zunächst über ihren spießigen Nachbarn Willi Matuschek. Obwohl er verheiratet ist, bedrängt er Kate, und als sie ihn zurückweist, beginnt er einen Nervenkrieg gegen sie. Nach einiger Zeit beschließen Kate und ihre drei neuen Freundinnen: Der Mann muss weg!
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Kritik

Bei der Verfilmung des Romans "Der Mann von nebenan" von Amelie Fried handelt es sich um eine unterhaltsame Farce, die sich zwischen Klamauk und Thriller bewegt.
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Die frühere Spitzensportlerin Kate Moor (Lisa Martinek) kauft nach der Scheidung von ihrem Mann Bernd ein Haus in Oberbayern und zieht dort mit ihrem Sohn Samuel (Clemens Jakubetz) ein. Rita (Eva Hassmann), die Verkäuferin im Krämerladen, wundert sich, dass die berühmte Sportlerin sich ausgerechnet dieses Haus ausgesucht hat und macht eine entsprechende Bemerkung. Aber Kate erfährt erst einige Zeit später, dass sich die junge, einsame Vorbesitzerin Regine aus Liebeskummer erhängte.

Sie beobachtet, wie ihr Nachbar Willi Matuschek (Axel Milberg) die bunten Glaskugeln in seinem Garten poliert, und bei der ersten Begegnung kündigt der Spießer an, er werde die über den Zaun ragenden Äste abschneiden. Als Kate sich am nächsten Morgen nach dem Duschen abtrocknet, sieht sie ihn durchs Fenster: Matuschek steht auf einer Leiter, kürzt Äste und hat vermutlich herübergegafft, bevor sie ihn bemerkte.

Eines Tages sitzen er und seine Frau Gudrun (Annette Kreft) mit dem Schnulzensänger Sky König (Guildo Horn) im Garten, und Matuschek erzählt Kate anschließend stolz, er sei schon lange mit ihm befreundet.

Als Kate ungeachtet eines aufziehenden Gewitters durch den Wald joggt, verläuft sie sich. Ein Geländewagen taucht auf. Kate fühlt sich bedroht und bricht ohnmächtig zusammen. Auf dem Beifahrersitz kommt sie wieder zu sich. Matuschek sitzt am Steuer. Er habe sie loslaufen sehen und sich wegen des Gewitters Sorgen gemacht, sagt er, deshalb sei er ihr nachgefahren. Kate erklärt ihm, dass sie des Öfteren das Bewusstsein verliere. Nachdem er sie nach Hause gebracht hat, will sie ihm die Jacke zurückgeben, die er ihr umhängte, aber mit einem anzüglichen Blick auf ihr T-Shirt, unter dem sich ihre erigierten Brustwarzen abzeichnen, meint er, sie friere doch.

Obwohl Matuschek sich aus Gesundheitsgründen vorzeitig pensionieren ließ, fährt er jeden Tag stundenlang mit einem Rennrad durch die Gegend. Als Vorsitzender des örtlichen Radsportvereins organisiert er auch einen Wettbewerb der Kinder. Samuel, der dabei auf den dritten Platz kommt, ist von Matuschek begeistert. Umso frustrierter ist er, als Kate zwar mit ihm einer Einladung der Nachbarn folgt, Samuel jedoch plötzlich von der Kaffeetafel wegzerrt und grußlos mit ihm das Haus verlässt. Der Junge weiß nicht, dass Matuschek seine Mutter soeben im Bad bedrängte.

Nach diesem Vorfall schließt Matuschek Samuel wegen angeblich mangelhafter Disziplin aus dem Radsportverein aus und verlangt von seiner Nachbarin, dass sie einen Schuppen abreißt, dessen Dach die Grundstücksgrenze überragt. Vor Gericht beschwert sich Matuschek auch über die Belästigung durch den Flötenunterricht, den Kate Kindern wie der Bürgermeister-Tochter Rosi (Lisa Brokmann) erteilt. Die mit Kate befreundete Rechtsanwältin Olga (Eva Mannschott) weist vergeblich darauf hin, dass ihre Mandantin in dem Schuppen eine Werkstatt eingerichtet hat, in der sie ihrer neuen Berufstätigkeit nachgeht und Flöten schnitzt. Der Richter gibt dem Kläger Recht. Olga stellt daraufhin den Verlauf der Grundstücksgrenze in Frage, um Zeit zu gewinnen.

Inzwischen wird Kate von Kriminalkommissar Lukas (Stephan Kampwirth) umworben, und sie hat sich nicht nur mit der Verkäuferin Rita, sondern auch mit der Esoterikerin Malise (Andrea Sawatzki) und der Chemikerin Inge (Barbara-Magdalena Ahren) angefreundet. Die Frauen beschließen, Matuschek einen Denkzettel zu verpassen. Inge beauftragt ein paar Männer, ihm aufzulauern, wenn er mit dem Rennrad unterwegs ist und ihn zu verprügeln. Inge, die den Männern ein Zeichen geben soll, sorgt jedoch dafür, dass sie sich auf ihren Freund Rudi stürzen, von dem sie gerade erfahren hat, dass er sie betrügt.

Auf der Suche nach seinem vermissten Kätzchen klettert Samuel eines Nachts über den Zaun und klettert über den Balkon ins Nachbarhaus, denn er verdächtigt den bösen Nachbarn, dem Tier etwas angetan zu haben. Kate folgt ihm, um ihn zurückzuholen und entdeckt dabei in einem Wandschrank Schachteln, die mit den Namen von Prominenten gekennzeichnet sind, darunter auch eine mit der Aufschrift „Kate Moor“. Neben Turnschuhen und Unterwäsche, die Matuschek gestohlen haben muss, enthält die Schachtel ein Dutzend Fotos von ihr, auch solche, auf denen sie nackt im Badezimmer zu sehen ist.

An einem heißen Sommertag geht Kate mit ihrem Sohn zum Baden. Als Matuschek auftaucht, ruft sie seinen Namen, nimmt das Bikini-Oberteil ab und fragt hämisch, ob er seine Kamera nicht dabei habe.

Matuschek rächt sich, indem er Kate im Wald überfällt und zusammenschlägt.

Während Kate beim Joggen ist, brennt der Schuppen ab und Samuel wird mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Kurze Zeit später beobachtet Kate, wie Matuschek seine Frau verprügelt. Am nächsten Tag verlässt Gudrun ihren Mann.

Malise, Inge, Rita und Kate beschließen, Matuschek zu beseitigen. Rita weiß, dass er sich Ravioli in der Dose gekauft hat, und Inge, die ein Gift kennt, dessen Wirkung der einer tödlichen Fleischvergiftung ähnelt, bohrt ein winziges Loch in eine Ravioli-Dose und injiziert das Gift. Sobald Matuschek wieder aufs Fahrrad steigt, dringen Rita und Kate in sein Haus ein, um die präparierte Dose mit einer anderen in seinem Kühlschrank zu vertauschen.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Mitten in der Nacht wacht Kate auf und bemerkt Blaulicht. Matuschek wird von Sanitätern abgeholt.

Damit die Polizei nicht durch Matuscheks Spanner-Fotos auf ihre Spur kommt, will sie diese holen. Plötzlich taucht Malise auf und warnt sie: Matuschek ist zurückgekommen. Die beiden Frauen verstecken sich. Er nimmt ein Bad. Malise stürzt sich mit einer Tischlampe auf ihn. Matuschek wehrt jedoch den Schlag ab und packt die Lampe. Da steckt Kate den Föhn in die Steckdose, aber sie verfehlt mit ihrem Wurf die Badewanne. Zornig steigt Matuschek aus der Wanne und geht auf die beiden Angreiferinnen los. Auf den nassen Kacheln rutscht er aus, schlägt mit dem Kopf gegen die Wand und rührt sich nicht mehr.

Die vier Erinnyen sind gerade dabei, den vermeintlich Toten im Kofferraum zu verstauen, als Gudrun zurückkommt. Sie schöpft Verdacht und hebt die Haube des Kofferraums an. Matuschek, der wieder zu sich gekommen ist, greift nach ihr. Gudrun packt einen schweren Schraubenschlüssel und schlägt ihn tot. Danach versenken die Frauen die Leiche im See.

Von Lukas erfährt Kate, dass der Schuppen nicht von ihrem Nachbarn in Brand gesteckt wurde, sondern durch eine unachtsam weggelegte Zigarette ihres heimlich rauchenden Sohnes. Das vermisste Kätzchen taucht auch wieder auf.

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Dror Zahavi verfilmte den 1999 von Amelie Fried veröffentlichten Roman „Der Mann von nebenan“ (Heyne Verlag, München 1999, 318 Seiten, ISBN 3-453-15994-2; gekürzte Lesung von Amelie Fried: Heyne Verlag, München 1999, 3 CDs, ISBN 3-453-16579-9). Der Film wurde am 19. März 2002 erstmals im Fernsehen gesendet.

Das Drehbuch schrieben Amelie Fried und ihr Ehemann Peter Probst. Es geht um einen frustrierten Spießer und vier Powerfrauen, die sich gegen unliebsame Männer tatkräftig zur Wehr setzen. Die von Episode zu Episode hüpfende, unterhaltsame Farce bewegt sich zwischen Klamauk und Thriller. Die Besetzung ist überzeugend, aber „Der Mann von nebenan“ wirkt, als hätte Hera Lind einen Krimi von Ingrid Noll umgeschrieben.

Miguel Alexandre drehte ein Sequel: „Der Mann von nebenan lebt!“

Originaltitel: Der Mann von nebenan lebt! – Regie: Miguel Alexandre – Drehbuch: Peter Probst – Kamera: Peter Indergand – Schnitt: Andreas Herzog – Musik: Paul Vincent Gunia – Darsteller: Lisa Martinek, Andrea Sawatzki, Barbara M. Ahren, Stephan Kampwirth, Axel Milberg, Christian Schneller, Julia Jaschke, Ulla Geiger, Regine Lutz, Wolfram Ruperti, Christiana Koch u.a. – 2005; 90 Minuten

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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