Alles Schwindel

Alles Schwindel

Alles Schwindel

Originaltitel: Alles Schwindel – Regie: Wolfgang Murnberger – Drehbuch: Uli Brée, Rupert Henning – Kamera: Peter von Haller – Schnitt: Alarich Lenz – Musik: Roman Kariolou – Darsteller: Ursula Strauss, Benno Fürmann, Bibiane Zeller, Udo Samel, Karl Fischer, Magdalena Kronschläger, Johannes Silberschneider u.a. – 2013; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Aus einem Wiener Museum wird das Gemälde "Der Kuss" von Gustav Klimt gestohlen. Kaum jemand weiß, dass es sich bei der Beute um eine Fälschung handelt. Der Nachtwächter Albert Wolf hat sie angefertigt und gegen das Original ausgetauscht, das er zu Hause aufbewahrt. – "Alles Schwindel" dreht sich um Kunstwerke und Fälschungen, einen echten, aber verschuldeten Grafen, Täuschungen, Verwechslungen und Missverständnisse ...
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Kritik

Die turbulente, humorige Komödie "Alles Schwindel" von Wolfgang Murnberger ist unterhaltsam, auch wenn die Handlung sich mit zunehmender Dauer immer weiter von der Wirklichkeit entfernt.
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Während der Witwer Albert Wolf (Udo Samel) seinen Dienst als Nachtwächter in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien versieht und sein Kollege im Kontrollraum eingeschlafen ist, wird das Gemälde „Kuss“ von Gustav Klimt gestohlen. Albert hört Geräusche, und als er nachschaut, fehlt das Bild. Vor Schreck erleidet er einen Herzinfarkt.

Als seine Tochter Isabell (Ursula Strauss), die sich mit einer Freundin in Paris aufhält, die Nachricht erhält, eilt sie sofort nach Wien und zu ihrem Vater ins Krankenhaus. Auf dem Korridor wird sie von einem Mann angerempelt. Es handelt sich um Leopold von Hohensinn (Benno Fürmann). Der junge Graf will seine verwitwete Mutter Gloria (Bibiane Zeller) abholen, die wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus lag.

Zurück in seinem Haus, zeigt Albert seiner Tochter ein Gemälde, von dem er behauptet, es sei der echte „Kuss“ von Gustav Klimt. Bei dem gestohlenen Bild handele es sich um eine Fälschung. Er selbst habe die Kopie gemalt. Isabell ist entsetzt, zumal Albert gesteht, auch noch einige andere Kunstwerke gefälscht und als echt verkauft zu haben, aber er weist sie darauf hin, dass er ihr nur auf diese Weise eine Privatschule und die kostspielige Ausbildung zur Modedesignerin unter anderem in New York finanzieren konnte.

Albert verdächtigt seinen Komplizen und Kollegen Willi Seidel (Johannes Silberschneider), den Klimt aus dem Museum gestohlen zu haben, zumal dieser am Tag des Diebstahls angeblich nach Teneriffa in den Urlaub flog.

In den Fernsehnachrichten hört Leopold von Hohensinn, dass der „Kuss“ gestohlen wurde. Bei dem Gemälde, das schätzungsweise eine Million Euro wert ist, handelt es sich um eine unbefristete Leihgabe seines inzwischen verstorbenen Vaters an die Österreichische Galerie Belvedere. Leopold und seine Mutter wohnen zwar noch im Familienschloss, sind jedoch überschuldet. Gloria von Hohensinn scheint das wegen ihrer Altersdemenz nicht mehr mitzubekommen, aber Leopold versucht, den Bankrott abzuwenden. Gerade erst hat er auf Vermittlung seines Onkels Nikolaus („Niki“) Graf von Bathory (Karl Fischer) – des Bruders seiner Mutter – einen ukrainischen Gangsterboss (Yevgeni Sitokhin) adoptiert, der bereit ist, für den Adelstitel viel Geld zu bezahlen. Nun aber hofft er, die Versicherungssumme für das Kunstwerk kassieren zu können und will das Geschäft mit dem Ukrainer rückgängig machen.

Allerdings eröffnet ihm die Museumsdirektorin (Petra Morzé) tags darauf, dass das Klimt-Gemälde gar nicht versichert war.

Auf dem Weg zum Ausgang stößt Leopold zum zweiten Mal mit Isabella zusammen, die verräterische Malutensilien und Skizzen aus dem Spind ihres Vaters holte. Auf der Straße beobachtet Leopold, wie ihr jemand einen Zettel zusteckt, der jedoch kurz darauf zu Boden fällt, ohne dass sie ihn bemerkt. Leopold hebt ihn auf und liest den mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben geklebten Text: „ICH WEISS, DASS DER ECHTE KLIMT BEI DIR IST“. Was hat das zu bedeuten?

Von einem Wachmann im Museum lässt Leopold sich den Namen der jungen Frau geben, mit der er zum zweiten Mal zusammenstieß. Beim Studium der Zeitungsartikel über den Kunstraub findet er heraus, dass es sich um die Tochter des Nachtwächters Albert Wolf handelt, der während des Einbruchs im Dienst war. Um der Sache weiter nachzugehen, besucht Leopold ihn, und der einfache Mann fühlt sich durch den Besuch eines Grafen geehrt. Aber als Isabella den Mann sieht, den sie inzwischen für einen Stalker hält, wirft sie ihn hinaus.

Nachts kehrt Leopold zurück und bricht in das Haus der Wolfs ein. Albert hat jedoch einen leichten Schlaf und stellt den Einbrecher mit einer alten Armeepistole in der Hand. Der Lärm weckt auch Isabella auf.

Albert hält den jungen Grafen nun für Willi Seidels Komplizen und fordert ihn deshalb auf, ihm das aus dem Museum gestohlene Bild zu beschaffen. Es handelt sich zwar um eine Fälschung, aber immerhin ein Original aus seiner Hand, und das hätte er gern wieder. Ohne die Zusammenhänge ganz zu verstehen, geht Leopold darauf ein, und weil Albert nach dem Herzinfarkt Aufregungen und körperliche Anstrengungen vermeiden muss, begleitet Isabella den Grafen, damit dieser nicht einfach verschwindet.

Leopold behauptet, das Bild sei im Schloss Hohensinn und inszeniert einen Einbruch mit Isabella.

Kurz darauf kommt sein Adoptivsohn mit einem Bodyguard, zwei großen Hunden und Niki von Bathory. Leopold und Isabella verstecken sich. Aus dem Gespräch, das sie nun ungewollt belauschen, erfährt Leopold, dass sein Onkel den Gangstern das Schloss verkaufen will und zwar so, dass die Verwandten nicht davon profitieren. Isabella, die auf Hausstaub und viele andere Substanzen allergisch reagiert, muss nießen, aber Leopold verschließt ihr den Mund rasch mit einem Kuss. Kurz darauf klingelt Isabellas Handy und verrät sie. Bevor es zu Handgreiflichkeiten kommt, taucht die Gräfin mit einer Flinte auf und hält ihren Bruder in Schach, während Isabella die Polizei alarmiert.

Niki von Bathory und die beiden Ukrainer werden festgenommen.

In derselben Nacht ist Albert Wolf mit dem echten Klimt-Gemälde unterwegs zum Belvedere. Dort hat er sich mit Willi Seidel verabredet, der die Fälschung bringt. Zwei Polizisten, die vor dem Museum in einem Zivilfahrzeug sitzen, wundern sich über die beiden Männer, die mit großen Paketen in dem zu dieser späten Stunde längst geschlossenen Museums verschwinden. Sie folgen den Verdächtigen. Isabella und Leopold kommen auf der Suche nach Albert ebenfalls zum Museum. Alle treffen sich vor einer Wand, an der nun das Original und die Kopie nebeneinander hängen.

In der letzten Einstellung sehen wir, wie Isabella und Leopold im Schloss die Position des von Gustav Klimt dargestellten Paares einnehmen und sich küssen, während Albert das Paar malt und Gloria Gräfin von Hohensinn wohlwollend zuschaut.

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Bei „Alles Schwindel“ handelt es sich um eine Wiener Fernsehkomödie von Wolfgang Murnberger. Sie dreht sich um Kunstwerke und Fälschungen, einen echten, aber verschuldeten Grafen, Täuschungen, Verwechslungen und Missverständnisse. Die turbulente, humorige Schnurre ist unterhaltsam, auch wenn die Handlung sich mit zunehmender Dauer immer weiter von der Wirklichkeit entfernt.

„Alles Schwindel“ wurde am 27. Februar 2013 erstmals im österreichischen Fernsehen ausgestrahlt. In Deutschland lief die Komödie erst am 18. September 2013.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

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Adriana Altaras - Titos Brille
Adriana Altaras erzählt nicht chronologisch oder auf andere Weise systematisch, sondern im lockeren Plauderton hin und her springend. Unverblümt und unsentimental, ironisch und ohne ein Zuviel an Respekt greift sie einzelne Stationen der Familienchronik auf.
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