Seine Mutter und ich

Seine Mutter und ich

Seine Mutter und ich

Originaltitel: Seine Mutter und ich – Regie: Wolfgang Murnberger – Drehbuch: Ulrike Schwarzenberger – Kamera: Thomas Benesch – Schnitt: Bernhard Schmid – Musik: – Darsteller: Muriel Baumeister, Marianne Mendt, Andreas Kiendl, Max von Thun, Ulli Maier, Michael König, Stefanie Dvorak, Kitty Speiser, Werner Prinz u.a. – 2010; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Als Franzl einem Herzanfall erliegt, ziehen sein Sohn Hubert und seine schwangere Schwiegertochter Marie zur Witwe Leopoldine ins Haus. Das Zusammenleben ist nicht einfach. Während Flugkapitän Hubert selten da ist, prallen die gegensätzlichen Auffassungen von Marie und Leopoldine aufeinander, und wenn die Schwiegertochter aufmuckt, klagt Leopoldine über Atemnot oder Herzbeschwerden ...
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Kritik

Die Familienposse "Seine Mutter und ich" über Scheinheiligkeit, Kleingeist und Missgunst ist zu harmlos und zu klischeehaft. Außerdem verläuft die Handlung in vorhersehbaren Bahnen.
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Gegen den Rat ihrer Kollegin und besten Freundin Bebé (Stefanie Dvorak) heiratet die Wiener Verlagslektorin Marie Ruppert (Muriel Baumeister) den Flugkapitän Hubert Johannes Weissentaler (Andreas Kiendl).

Als sie feststellt, dass sie schwanger ist, holt sie Hubert vom Flughafen in Schwechat ab, um es ihm so rasch wie möglich sagen zu können. Er kommt ihr in Begleitung einer feschen Flugbegleiterin entgegen. Dass sich seine Freude in Grenzen hält, erklärt er Marie so: „Für uns Männer ist das halt anders als für euch Frauen.“

Kurz darauf wird Marie zum Wohnort ihrer Schwiegereltern außerhalb von Wien gerufen. Es scheint etwas passiert zu sein, und Hubert ist wieder einmal in Thailand oder Südafrika. Maries Schwiegervater Franzl (Michael König) erlag während der Arbeit in seinem geliebten Rosengarten einem Herzinfarkt. Die Schnitzel, die ihm seine Frau Leopoldine (Marianne Mendt) briet, waren zu viel für ihn. Statt Trauer zeigt Leopoldine nur Selbstmitleid: „Das habe ich nicht verdient. Dass er mir das antut. Wo wir doch im Winter nach Mallorca wollten, wegen meinem Rheuma!“ Den jungen Amtsarzt Georg Ratschnig (Max von Thun), der den Totenschein ausstellt und ihr sein Beileid ausspricht, ignoriert sie demonstrativ. Marie wundert sich darüber, bis sie erfährt, dass es sich bei Georg um den Sohn der langjährigen Geliebten ihres Schwiegervaters handelt. Rosa Ratschnig (Ulli Maier) betreibt am Ort eine Gärtnerei und einen Blumenladen.

Leopoldine beabsichtigt, das herrschaftliche Anwesen, das sie abschätzig als „Hütt’n“ bezeichnet, so rasch wie möglich zu verkaufen. Doch in seiner Trauerrede gibt der Pfarrer bekannt, dass Franzl Weissentaler kurz vor seinem Tod noch ein Gespräch mit ihm führte. Dabei äußerte er den Wunsch, sein Elternhaus zu erhalten und es mit Kinderlachen zu erfüllen. Er hatte eigens das Obergeschoss für die Familie seines Sohnes ausbauen lassen. Dem letzten Wunsch des Verstorbenen kann nicht einmal Leopoldine widersprechen. Also zieht das junge Ehepaar zu ihr ins Haus.

Es kommt noch schlimmer als von Maries Eltern Carla und Fritz (Kitty Speiser, Werner Prinz) befürchtet: Wenn Leopoldine allein im Haus ist, geht sie hinauf in die andere Wohnung, ordnet Tuben und Fläschchen im Bad nach Größe, legt Häkeldeckchen aus, bügelt und räumt die Wäsche neu ein. Als Marie protestiert, entgegnet sie, ihr „Burli“ brauche seine Ordnung. Bei ihrem Sohn beschwert sie sich über Maries Wasserverschwendung durch zweimaliges Duschen am Tag. Und als sie sieht, dass er abends nur Salat isst, brät sie ihm rasch noch ein Schnitzel. Den Rosengarten ihres Mannes lässt sie umgraben und durch einen pflegeleichten Rollrasen ersetzen. Läuft etwas nicht so, wie sie es sich vorstellt, klagt Leopoldine über Atemnot oder Herzbeschwerden. Sie schluckt am Tag fünfzehn verschiedene Pillen, jammert über unvorstellbare Schmerzen und äußert die Befürchtung, nicht mehr lang zu leben. Bei ihrem Tod werde sie ganz allein sein, prophezeit sie.

Ganz allein ist dann aber erst einmal Marie, als nachts die Wehen einsetzen. Hubert ist nicht da, und Leopoldine schläft so fest, dass sie weder das Klopfen noch das Schreien ihrer Schwiegertochter hört. Marie bleibt nichts anderes übrig, als sich zu ihrem Auto zu schleppen, ins Dorf zu fahren und dort so lange zu hupen, bis Georg Ratschnig auf sie aufmerksam wird und einen Krankenwagen ruft. Das Kind kommt noch während der Fahrt. Georg hilft Marie bei der Geburt und bringt sie und ihre kleine Tochter Franziska dann ins Krankenhaus.

Als Leopoldine am anderen Morgen erfährt, was geschehen ist, klagt sie: „Typisch! Mir sagt keiner ‚was. Ich erfahr’s als letzte.“

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überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Kurz nach der Geburt des Kindes ertappt Marie ihren Mann bei einem Telefongespräch mit einer Geliebten. Wütend wirft sie ihn hinaus und reicht die Scheidung ein. Aber sie bleibt mit Franziska im Haus ihrer Schwiegermutter, so wie ihr Schwiegervater es sich wünschte. Sie weiß, dass das Anwesen nicht Leopoldine gehört.

Inzwischen hat Marie sich nämlich mit Rosa Ratschnig angefreundet und von ihr das handgeschriebene Testament ihres Schwiegervaters bekommen: Weil Franzl wusste, dass Leopoldine das Haus verkaufen würde, vermachte er es Rosa und Georg, ihrem und seinem Sohn. Rosa wiederum will es Franziska überlassen. Davon ahnt Leopoldine nichts.

Drei Jahre später: Leopoldine ist entsetzt, als Marie ihrer Tochter einen Hund schenkt. So ein Vieh macht doch nur Dreck. Weil sie das Zusammenleben mit ihrer Schwiegertochter nicht länger erträgt, beschließt Leopoldine, das Haus nun doch zu verkaufen. Hubert ist damit einverstanden. Daraufhin hält Marie ihrer Schwiegermutter eine Kopie des Testaments hin. Als Leopoldine begreift, dass ihr das Haus nicht gehört und Georg ein Sohn ihres Mannes ist, bricht sie zusammen. Diesmal ist es wirklich ein Schlaganfall.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sitzt Leopoldine nur noch apathisch im Rollstuhl. Marie holt sie nach Hause und stellt eine Pflegerin für sie ein.

Als Hubert zu Besuch kommt, stellt er fest, dass sein Halbbruder Georg Maries neuer Lebensgefährte ist.

Marie, Georg und Franziska, Hubert, Rosa, Bebé, Carla und Fritz fahren gemeinsam zum Wandern in die Berge. Leopoldine nehmen sie im Rollstuhl mit. Während die Erwachsenen zusammensitzen, essen und trinken, löst Franziska unbemerkt die Bremse am Rollstuhl ihrer Großmutter und winkt ihr hinterher, als sie über den Abhang hinunterrollt.

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Ulrike Schwarzenberger (Drehbuch) und Wolfgang Murnberger (Regie) nehmen in der Familienposse „Seine Mutter und ich“ Scheinheiligkeit, Kleingeist und Missgunst aufs Korn. Dabei hätten sie ruhig etwas maliziöser sein dürfen. „Seine Mutter und ich“ ist zu harmlos und zu klischeehaft. Außerdem verläuft die Handlung bis auf die Schlusspointe in vorhersehbaren Bahnen. Fazit: Ganz nette Unterhaltung ohne Biss.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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