Eine verhängnisvolle Affäre

Eine verhängnisvolle Affäre

Eine verhängnisvolle Affäre

Eine verhängnisvolle Affäre - Originaltitel: Fatal Attraction - Regie: David Lyne - Drehbuch: James Dearden - Kamera: Howard Atherton - Musik: Maurice Jarré - Darsteller: Michael Douglas, Glenn Close, Anne Archer, Ellen Hamilton Latzen, Stuart Pankin, Ellen Foley, Fred Gwynne, Lois Smith, Mike Nussbaum, Anna Thomson u.a. - 1987; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Als sich der New Yorker Rechtsanwalt Dan Gallagher von der Lektorin Alex Forrest verführen lässt, tut er es in dem Glauben, nach einer kurzen Affäre sein Bilderbuch-Familienleben weiterführen zu können, ohne sich für Alex verantwortlich fühlen zu müssen ...

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Kritik

Der außergewöhnlich spannende Psycho-Thriller "Eine verhängnisvolle Affäre" veranschaulicht, wie aus einem unüberlegten Seitensprung am Wochenende ein langer Albtraum hervorgeht. Virtuos spielt Adrian Lyne mit den Emotionen und Erwartungen der Zuschauer.
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Der New Yorker Rechtsanwalt Dan Gallagher (Michael Douglas) ist glücklich verheiratet und Vater eines aufgeweckten sechsjährigen Mädchens.

Ein Wochenende, das seine Frau Beth (Anne Archer) und die Tochter Ellen bei seinen Schwiegereltern verbringen, wird ihm zum Verhängnis: Er lässt sich von der Lektorin Alex Forrest (Glenn Close) verführen und glaubt, nach einer kurzen Affäre sein Bilderbuch-Familienleben weiterführen zu können, ohne sich für Alex verantwortlich fühlen zu müssen.

Aber für die junge Frau handelt es sich um die Liebe ihres Lebens. Als er sie zum Abschied umarmt, merkt er, dass sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hat. Er verbindet sie und bringt sie zu Bett. Immer wieder ruft Alex ihn an, und als er sich weigert, das Verhältnis mit ihr fortzusetzen, behauptet sie, ein Kind von ihm zu erwarten.

Um Dan ihren Willen aufzuzwingen, schreckt sie nicht davor zurück, seine Tochter zu entführen und deren weißes Kaninchen zu töten. Während Dan für seine Frau Tee kocht und sich diese ein Bad einlaufen lässt, fällt Alex – die sich ins Haus eingeschlichen hat – mit einem Küchenmesser über Beth her. Im letzten Augenblick kommt Dan hinzu, und nach einem heftigen Kampf drückt er sie in der Badewanne solange mit dem Kopf unter Wasser, bis sie bewegungslos liegen bleibt. Aber aus ihrem Mund perlt ein Luftbläschen hervor …

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In dem außergewöhnlich spannenden Psychothriller „Eine verhängnisvolle Affäre“ über einen Fall von „Stalking“ veranschaulicht Adrian Lyne, wie aus einem unüberlegten Seitensprung am Wochenende ein langer Albtraum werden kann. Am Anfang allmählich, dann immer rasanter steigern sich die Spannung und die unerwarteten Wendungen, die den Kinobesucher so gefangen nehmen, dass er erst beim wiederholten Anschauen des Films erkennt, wie geschickt die Handlung bis in jedes Detail aufgebaut ist. Virtuos spielt Adrian Lyne mit den Emotionen und Erwartungen der Zuschauer.

Alex Forrest zeigt übrigens Verhaltensstörungen, die darauf hindeuten, dass sie am Borderline-Syndrom erkrankt ist.

Michael Douglas überzeugt in der Rolle des unbedachten Yuppies, und Glenn Close gelingt es, die einsame Frau in ihrer Ambivalenz zwischen Liebe und Wut, Lebenshunger und Selbstzerstörung eindringlich zu verkörpern.

„Eine verhängnisvolle Affäre“ wurde 1988 in sechs Kategorien für einen „Oscar“ nominiert: Film, Regie, Drehbuch, Schnitt, Hauptdarstellerin Glenn Close und Nebendarstellerin Anne Archer.

Christian Seidl (Süddeutsche Zeitung, 8. Dezember 2001) beurteilt den Film völlig anders: „Der berühmteste Seitensprung in der Filmgeschichte, der für Michael Douglas direkt in der Hölle endet. Effekthascherisch und manipulativ inszeniert und in seiner Aussage fragwürdig bis ärgerlich, formulierte dieser sensationell erfolgreiche Thriller die damalige Meinung der schweigenden Mehrheit zum Aids-Problem: Treue und Monogamie sind die einzig akzeptablen Gegenmittel, und die Emanzipation der Frau ist sowieso an allem Schuld. Ein schlechter Film, aber ein wichtiges Zeitdokument.“

Adrian Lyne wurde am 4. März 1941 in Peterborough in Northamptonshire als Sohn des Lehrers Richard Lyne und dessen Ehefrau Rosalind geboren, wuchs aber in London auf. Sein Vater war Lateinlehrer. Nach dem Besuch der Highgate School arbeitete Adrian Lyne vier Jahre lang in einer Werbeagentur in London. 1971 gründete er mit zwei Geschäftspartnern eine eigene Werbeagentur.

Zu seinen Aufgaben gehörte das Drehen von Werbespots. Seinen ersten Spielfilm inszenierte Adrian Lyne 1980: „Foxes“ / „Jeanies Clique“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Borderline-Syndrom

Adrian Lyne (Filmografie)
Adrian Lyne: 9½ Wochen
Adrian Lyne: Jacob’s Ladder. In der Gewalt des Jenseits
Adrian Lyne: Ein unmoralisches Angebot
Adrian Lyne: Lolita
Adrian Lyne: Untreu

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