Jordan Belfort
Jordan Belfort wurde am 9. Juli 1962 in New York als Sohn des Buchhalter-Ehepaars Leah and Max Belfort geboren. Nach einem sofort wieder abgebrochenen Studium am Baltimore College of Dental Surgery schlug er sich einige Zeit mit Gelegenheitsjobs durch. 1987 fing er bei L. F. Rothschild an der Wall Street an. Das Unternehmen brach jedoch nach dem Schwarzen Montag (19. Oktober 1987) zusammen. Jordan Belfort fand eine neue Anstellung bei einem zweitklassigen Broker auf Long Island und gründete dann mit Danny Porush zusammen ein eigenes Unternehmen: Stratton Oakmont in Lake Success auf Long Island.
Stratton Oakmont beschäftigte bald über 1000 Mitarbeiter und betreute Börsengänge von 35 Unternehmen. Der Multimillionär Jordan Belfort fiel aber auch durch teure Partys und Exzesse im Drogenrausch auf. Seine ursprünglich für Coco Chanel gebaute Luxusyacht „Nadine“ sank 1997 bei einem Unwetter vor der Küste Sardiniens. Jordan Belfort, der selbst an Bord war, die anderen Passagiere und die Besatzung wurden von der italienischen Küstenwache gerettet.
1998 wurde Stratton Oakmont von der Börsenaufsicht (United States Securities and Exchange Commission, SEC) geschlossen. Ein Gericht verurteilte Jordan Belfort 2003 wegen betrügerischer Wertpapiergeschäfte zu vier Jahren Haft. Weil er mit den Ermittlern zusammengearbeitet und ihnen nützliche Hinweise auf andere Börsenbetrüger gegeben hatte, kam er mit einer verhältnismäßig milden Strafe davon. Nach 22 Monaten konnte er das Gefängnis verlassen. Allerdings sollte er 1513 Geschädigten 110 Millionen Dollar zahlen.
Unter dem Titel „The Wolf of Wall Street“ veröffentlichte Jordan Belfort 2007 seine Autobiografie. Martin Scorsese verfilmte den Bestseller: „The Wolf of Wall Street“.
Statt an die Wall Street zurückzukehren, begann Jordan Belfort eine neue Karriere als Motivationstrainer und Unternehmensberater. Angeblich verlangt er 30 000 Dollar für einen Auftritt.
Joel Cohen, der als stellvertretender Bundesstaatsanwalt in New York maßgeblich an den Ermittlungen gegen Jordan Belfort beteiligt war, hält vieles von dem, was der ehemalige Börsenmakler in „The Wolf of Wall Street“ und „Catching the Wolf of Wall Street. More Incredible True Stories of Fortunes, Schemes, Parties, and Prison“ (2009) von sich erzählt, für übertrieben. Er bot den Filmemachern seine Mitarbeit an, um mit seinen Erinnerungen für einen Ausgleich zu sorgen, aber sie gingen nicht darauf ein.
© Dieter Wunderlich 2014
Martin Scorsese: The Wolf of Wall Street