Francis Ford Coppola


Francis Ford Coppola wurde am 7. April 1939 in Detroit als mittleres von drei Kindern des Musikers Carmine Coppola (1910 – 1991) und dessen Ehefrau Italia geboren. Vater der Schauspielerin Italia Coppola (1912 – 2004) war der aus Neapel stammende Komponist Francesco Pennino (1880 – 1952). Zwei Jahre nach Francis Ford Coppolas Geburt zogen Italia und Carmine Coppola mit ihm und seinem fünf Jahre älteren Bruder August Floyd nach New York, wo 1946 ihre Tochter Talia Rose zur Welt kam.

Im Alter von zehn Jahren erkrankte Francis Ford Coppola an Polio und musste neun Monate lang im Bett liegen. Anfangs befürchtete die Familie, dass er linksseitig gelähmt bleiben würde, aber durch intensive Physiotherapie verbesserte sich seine Bewegungsfähigkeit wieder.

Nach zahlreichen Schulwechseln ging Francis Ford Coppola Mitte der Fünfzigerjahre von der Great Neck North High School ab und schrieb sich nach dem Vorbild seines älteren Bruders am Hofstra College ein (heute: Hofstra University) für ein Studium der Theaterwissenschaften ein. Dort engagierte er sich nicht nur in der Theatergruppe „The Green Wig“ und im Musical Comedy Club „The Kaleidoscopians“, sondern gründete außerdem eine Film-Arbeitsgemeinschaft und schrieb für das Literatur-Magazin der Hochschule. 1959 setzte Francis Ford Coppola sein Studium an der Filmhochschule der University of California in Los Angeles (UCLA) fort.

In der Studienzeit sammelte er auch praktische Erfahrungen als Assistent des 13 Jahre älteren Autorenfilmers Roger Corman und drehte 1961 seinen ersten eigenen Film: „Tonight for Sure“ („Nackt im Wilden Westen“/ „Das gibt es nur im Wilden Westen“). 1968 schloss er das Studium in Los Angeles ab.

Während der Dreharbeiten zu „Finian’s Rainbow“ („Der goldene Regenbogen“) freundete sich Francis Ford Coppola mit dem fünf Jahre jüngeren Filmemacher George Lucas an. Weil die beiden Hollywood kritisch sahen, gründeten sie 1969 ihr eigenes Filmstudio in San Francisco: American Zoetrope.

Weltberühmt wurde Francis Ford Coppola 1972 mit der Verfilmung des Romans „Der Pate“ von Mario Puzo und dem 1976 bis 1979 gedrehten Antikriegsfilm „Apocalypse Now“.

Vierzehnmal wurde Francis Ford Coppola für einen „Oscar“ nominiert. Tatsächlich bekommen hat er fünf der Auszeichnungen, und zwar für die Regie und als Produzent von „Der Pate II“ (1975) sowie für die Drehbücher für „Patton. Rebell in Uniform“ (1971), „Der Pate“ (1973) und „Der Pate II“ (1975) .

Bei den Dreharbeiten zu „Dementia 13“ lernten sich Francis Ford Coppola und die drei Jahre ältere Filmassistentin Eleanor Jessie Neil kennen. Sie heirateten 1963 und bekamen bereits im September desselben Jahres ihr erstes Kind. Eleanor Coppola machte sich später einen Namen als Dokumentarfilmerin. Sofia Coppola (* 1971) und Roman Coppola (* 1965), zwei der drei Kinder des Ehepaars Eleanor und Francis Ford Coppola, wurden Drehbuchautoren und Filmregisseure wie ihr Vater. Gian-Carlo Coppola, der älteste Sohn, kam 1986 im Alter von 22 Jahren bei einem Bootsunfall ums Leben. Der Literaturprofessor August Floyd Coppola (1934 – 2009), Francis‘ älterer Bruder, war der Vater des Schauspielers Nicolas Cage (bürgerlich: Nicolas Kim Coppola, * 1964). Die Schwester Talia Shire (geb. Talia Rose Coppola, * 1946) wurde Schauspielerin. Sie ist die Mutter des Musikers und Schauspielers Jason Schwartzman (* 1980).

Francis Ford Coppola: Filmografie (Auswahl)

  • Tonight for Sure (1961; Nackt im Wilden Westen/ Das gibt es nur im Wilden Westen)
  • Dementia 13 (1963)
  • You’re a Big Boy Now (1966; Big Boy, jetzt wirst Du ein Mann!)
  • Finian’s Rainbow (1968; Der goldene Regenbogen)
  • The Rain People (1969; Liebe niemals einen Fremden)
  • The Godfather (1972; Der Pate)
  • The Conversation (1974; Der Dialog)
  • The Godfather. Part II (1974; Der Pate II)
  • Apocalypse Now (1979)
  • One from the Heart (1982; Einer mit Herz)
  • The Outsiders (1983; Die Outsider)
  • Rumble Fish (1983)
  • Cotton Club (1984)
  • Peggy Sue Got Married (1986; Peggy Sue hat geheiratet)
  • Gardens of Stone (1987; Der steinerne Garten)
  • Tucker. The Man and His Dream (1988; Tucker)
  • New York Stories (1989; New Yorker Geschichten)
  • The Godfather. Part III (1990; Der Pate III)
  • Bram Stoker’s Dracula (1992)
  • Jack (1996)
  • The Rainmaker (1997; Der Regenmacher)
  • Youth Without Youth (2007; Jugend ohne Jugend)
  • Twixt (2011)

© Dieter Wunderlich 2014 / 2015

Henry James - Daisy Miller
Henry James stellt v. a. die Haupt­figur Daisy Miller lebendig dar. Er entwickelt die handlungsarme Geschichte chronologisch und löst viel in Dialogen auf. Obwohl Frederick Winterbourne nicht als Ich-Erzähler auftritt, wird alles aus seiner subjektiven Sicht geschildert.
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