Good Night, and Good Luck

Good Night, and Good Luck

Good Night, and Good Luck

Good Night, and Good Luck – Originaltitel: Good Night, and Good Luck – Regie: George Clooney – Drehbuch: George Clooney, Grant Heslov – Kamera: Robert Elswit – Schnitt: Stephen Mirrione – Musik: Jim Papoulis – Darsteller: David Strathairn, Patricia Clarkson, Jeff Daniels, George Clooney, Robert Downey jr., Frank Langella, Tate Donovan, Thomas McCarthy, Ray Wise u.a. – 2005; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Die von Senator Joseph McCarthy zu Beginn der 50er-Jahre in den USA betriebene Hexenjagd auf Kommunisten bildet den Hintergrund des Politdramas "Good Night, and Good Luck". Wir beobachten die Fernsehjournalisten Edward R. Murrow und Fred Friendly, die sich nicht davon abschrecken lassen, Missstände durch gründlich recherchierte Berichte aufzudecken, weil sie davon überzeugt sind, dass es ihre Aufgabe sei, die Zuschauer kritisch zu unterrichten.
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Kritik

"Good Night, and Good Luck" ist ein Plädoyer für Pressefreiheit. Eigentlich besteht das Politdrama nur aus Dialogen und Archivmaterial, aber George Clooney hat die Geschichte klug, stringent und dramaturgisch überzeugend inszeniert.
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Anlässlich einer Preisverleihung hält Edward R. Murrow (David Strathairn), ein früherer Kriegsberichterstatter, der inzwischen jeden Dienstag im CBS-Programm die halbstündige Fernsehsendung „See It Now“ moderiert, eine Rede über das Fernsehen. Murrow hält es für die wichtigste Aufgabe des Mediums, zu illuminieren und zu inspirieren. Ansonsten wäre es nichts weiter als ein Kasten mit Drähten und Röhren.

Am Ende jeder Sendung verabschiedet Ed Murrow sich als Moderator mit den Worten „Good night, and good luck“. Sein wichtigster Vertrauter bei CBS ist Fred Friendly (George Clooney), der Produzent von „See It Now“.

Obwohl Murrow und Friendly von Kollegen beim Fernsehsender CBS davor gewarnt werden, gehen sie im Herbst 1953 dem Fall des siebenundzwanzigjährigen Air-Force-Piloten Milo Radulovich nach, der entlassen wurde, weil man ihn für ein Sicherheitsrisiko hielt. Als Beweis dafür reichte den Kommunistenjägern die Tatsache, dass der aus Montenegro stammende Vater des Leutnants eine serbische Zeitung abonniert hatte und seine Schwester bei einer Demonstration für einen sozialistischen Bürgerrechtler fotografiert worden war. Der kritische Bericht von Ed Murrow in „See It Now“ am 20. Oktober 1953 über die ungerechtfertigte Entlassung von Milo Radulovich schlägt Wellen. Die „New York Times“ ist eine der Zeitungen, die positive Kommentare über die Sendung bringen; andere geißeln Ed Murrow und werfen ihm eine unsachliche Berichterstattung vor. Obwohl Armeeangehörige und Werbekunden gegen Ed Murrow aufgehetzt werden, lässt William Paley (Frank Langella), der Besitzer des Senders „Columbia Broadcasting System“ (CBS), seinen Moderator weitermachen. Don Hollenbeck (Ray Wise), einer der Redakteure der Sendung „See It Now“, verkraftet den Druck nicht und dreht in seiner Wohnung den Gashahn auf [Suizid].

Ed Murrow berichtet als Nächstes über den Fall der afroamerikanischen Angestellten Annie Lee Moss, die von der Cafeteria in den Chiffrierraum des Pentagon versetzt wurde und sich in einer von Senator Joseph McCarthy geleiteten Ausschusssitzung wegen des Vorwurfs verantworten muss, sie habe sich als kommunistische Spionin ins Verteidigungsministerium einschleusen lassen. Die Anschuldigungen basieren auf dem Hinweis einer Undercover-Agentin des FBI, die den Namen Annie Lee Moss auf einer Mitgliederliste der kommunistischen Partei gesehen haben will.

In der „See-It-Now“-Sendung vom 9. März 1954 setzt Ed Murrow sich kritisch mit Senator McCarthy auseinander und spielt dabei Originalaufnahmen ein, um die zweifelhaften Methoden des Kommunistenjägers aufzuzeigen.

Senator McCarthy erhält in der Sendung vom 6. April 1954 Gelegenheit, sich zu der kritischen Berichterstattung in „See It Now“ zu äußern. Joseph McCarthy behauptet, Edward R. Murrow habe vor zwanzig Jahren kommunistische Propaganda betrieben und sei damals Mitglied einer subversiven Arbeiterorganisation gewesen.

Mit den unzutreffenden Behauptungen kann er seinen Kritiker jedoch nicht mundtot machen. Im Gegenteil: Die von Ed Murrow angestoßene öffentliche Diskussion bewirkt, dass US-Präsident Dwight D. Eisenhower sich von Joseph McCarthy distanziert und dieser sich selbst vor dem Senat verantworten muss. Am 2. Dezember 1954 wird Joseph R. McCarthy vom Senat gerügt. Damit ist seine Ära endgültig abgelaufen.

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Die von dem republikanischen Senator Joseph R. McCarthy zu Beginn der Fünfzigerjahre in den USA betriebene Hexenjagd auf Kommunisten bildet den Hintergrund des Politdramas „Good Night, and Good Luck“ von George Clooney. Wir beobachten die Fernsehjournalisten Edward R. Murrow und Fred Friendly, die sich nicht davon abschrecken lassen, Missstände durch gründlich recherchierte Berichte aufzudecken, weil sie davon überzeugt sind, dass das Fernsehen nicht nur die Aufgabe habe, die Menschen zu unterhalten, sondern sie vor allem kritisch unterrichten müsse. „Good Night, and Good Luck“ – die Abschiedsformel des Fernsehmoderators Ed Murrow lieferte den Titel des Films – zeigt, wie man sich vorbildlichen Journalismus vorstellen muss. Es handelt sich um ein vehementes Plädoyer für Presse- und Meinungsfreiheit. Gerade in einer Zeit, in der Innenminister dazu neigen, die Furcht vor Terroranschlägen zu nutzen, um Menschen- und Bürgerrechte einzuschränken, ist „Good Night, and Good Luck“ ein brisanter Film.

George Clooney – dessen Vater Nick Clooney Journalist in Cincinnati, Ohio, war – präsentiert die Botschaft nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern in einem stilsicher inszenierten, packenden Spielfilm. Dass er sich für Schwarz-Weiß entschied, ermöglichte es ihm, nahtlos Archivmaterial in den Film zu integrieren. So werden zwar Ed Murrow und Fred Friendly von Schauspielern (David Strathairn, George Clooney) dargestellt, aber Joseph McCarthy ist in Originalaufnahmen zu sehen. Eigentlich besteht „Good Night, and Good Luck“ nur aus Dialogen und Archivmaterial, aber George Clooney und Grant Heslov erzählen die Geschichte unaufgeregt, klug, stringent und dramaturgisch überzeugend.

Kritisch anmerken könnte man allenfalls, dass die Journalisten Edward R. Murrow und Fred Friendly so untadelig dargestellt werden, dass es ein wenig plakativ wirkt.

Hervorzuheben sind der jazzige Soundtrack von Jim Papoulis und die hervorragende afroamerikanische Jazz-Sängerin Dianne Reeves (* 1956), die mehrmals zu hören und zu sehen ist.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

Joseph McCarthy (Kurzbiografie)
Edward R. Murrow (Kurzbiografie)

George Clooney (kurze Biografie / Filmografie)
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George Clooney: The Ides of March. Tage des Verrats
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