Die Chroniken von Narnia

Die Chroniken von Narnia

Die Chroniken von Narnia

Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte – Originaltitel: The Chronicles of Narnia. The Voyage of the Dawn Treader – Regie: Michael Apted – Drehbuch: Christopher Markus, Stephen McFeely, Michael Petroni nach dem Kinderbuch "Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte" von C. S. Lewis – Kamera: Dante Spinotti – Schnitt: Rick Shaine – Musik: David Arnold – Darsteller: Ben Barnes, Georgie Henley, Skandar Keynes, Will Poulter, Gary Sweet, Terry Norris, Bruce Spence, Bille Brown, Laura Brent, Colin Moody, Tilda Swinton, Anna Popplewell, William Moseley u.a. – 2010; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Durch ein Gemälde gelangen Lucy und Edmund mit ihrem Cousin Eustachius nach Narnia. In der Nähe des Schiffes "Morgenröte" tauchen sie aus dem Meer auf und werden an Bord geholt. König Kaspian X. ist unterwegs, um nach den sieben Lords von Telmar zu suchen. Lucy und Edmund freuen sich, mitmachen zu dürfen; Eustachius hält das Ganze jedoch für einen Albtraum und nörgelt angesichts einer sprechenden Maus über die hygienischen Zustände ...
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Kritik

Die Handlung von "Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte" ist episodenhaft. Michael Apted erzählt temporeich und setzt dabei vor allem auf Action, Special Effects und opulente Bilder.
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Peter (William Moseley) und Susan (Anna Popplewell), die älteren Pevensie-Geschwister, gehen bereits ihre eigenen Wege. Die beiden jüngeren, Lucy und Edmund Pevensie (Georgie Henley, Skandar Keynes), halten sich bei Verwandten in der Nähe von Cambridge auf. Der Zweite Weltkrieg dauert an.

Während Lucy das Gemälde eines Schiffes auf dem Meer betrachtet, streitet ihr Bruder Edmund mit dem arroganten Cousin Eustachius Knilch (Will Poulter). Plötzlich bricht das Wasser aus dem Bild heraus und reißt die drei Kinder mit. Mitten im Meer von Narnia tauchen sie auf. Glücklicherweise werden sie von der Besatzung des Schiffes „Morgenröte“ entdeckt und gerettet. An Bord befindet sich König Kaspian X. (Ben Barnes), der inzwischen die Regierung in Narnia übernommen und sein Reich weitgehend befriedet hat. Mit Hilfe des Kapitäns Drinian (Gary Sweet) sucht er nach den sieben Lords von Telmar, die seinem Vater treu ergeben waren. König Kaspian IX. wurde jedoch von seinem Bruder Miraz ermordet.

Lucy und Edmund freuen sich, Kaspian auf der abenteuerlichen Reise begleiten zu können, aber Eustachius, der nicht an Magie glaubt und annimmt, er befände sich in einem Albtraum, findet alles schrecklich und nörgelt ständig herum. Als er die sprechende Maus Riepischiep entdeckt, bemängelt er voller Abscheu die hygienischen Verhältnisse an Bord.

Auf der ersten Insel, an der Kaspian mit den Kindern an Land geht, werden sie von Sklavenhändlern überfallen und gefangen genommen. Während die Schurken Lucy und Edmund auf dem Sklavenmarkt zum Verkauf anbieten, entdeckt Kaspian in einem dunklen Winkel des Verlieses den greisen Lord Bern (Terry Norris). Der berichtet, dass die Sklavenhändler immer wieder eine Gruppe aus der Bevölkerung auf ein Boot verschleppen, das dann samt den Menschen von einem grünen Nebel auf dem Meer verschlungen wird.

Kapitän Drinian befreit schließlich die Gefangenen. Zum Abschied übergibt Lord Bern sein Schwert König Kaspian. Ein Inselbewohner namens Rhince (Arthur Angel), dessen Frau Alane (Rachel Blakely) mit anderen Menschen zusammen im Nebel verschwand, fleht Kaspian an, nach den Verschleppten zu suchen und schließt sich der Besatzung der „Morgenröte“ an. Heimlich schleicht sich auch seine kleine Tochter Gael (Arabella Morton) auf das Schiff. Man entdeckt se erst auf hoher See.

Auf der nächsten Insel wird Lucy von unsichtbaren Wesen herumgeschubst. Es handelt sich um Tölpelbeiner. Sie verlangen von ihr, dass sie in ein ebenso wenig sichtbares Schloss eindringt und dort das Buch der Zaubersprüche sucht. Lucy soll den Reim rezitieren, der sie wieder sichtbar macht. Warum sie nicht selbst nachsähen, fragt Lucy, und die Tölpelbeiner antworten, dass es keinen Zweck hätte, weil sie nicht lesen können.

Lucy findet das Buch der Zaubersprüche und probiert zunächst einen Spruch aus, der sie so aussehen lässt, wie ihre schöne ältere Schwester Susan. Nachdem sie das Blatt herausgerissen hat, schlägt sie die Seite mit dem von den Tölpelbeinern gewünschten Zaubervers auf. Gerade als sie ihn aufsagt, werden Kaspian, Edmund und die anderen, die nach ihr suchen, von den einbeinigen Tölpelbeinern attackiert, die allmählich wieder sichtbar werden.

Der Zauberer Koriakin (Bille Brown) zeigt sich ebenfalls. Er habe die Tölpelbeiner unsichtbar gemacht, um sie vor dem bösen Nebel zu schützen, erklärt er den Besuchern. Um die dunkle Magie zu zerstören, fährt er fort, müssten die sieben Schwerter der sieben Lords auf Aslans Tafel gelegt werden.

Die „Morgenröte“ segelt weiter Kurs nach Osten und gerät in ein Unwetter. Der grüne Nebel dringt auch in das Schiff ein und droht, den Besatzungsmitgliedern den Verstand zu rauben. Lucy nimmt das aus dem Buch der Zaubersprüche herausgerissene Blatt in die Hand und träumt wieder davon, so schön wie ihre Schwester zu sein. Aslan erscheint ihr in Löwengestalt und ermahnt sie zur Bescheidenheit.

Auf der dritten Insel finden Kaspian, Edmund und Lucy eine unterirdische Quelle, deren Wasser offenbar alles vergoldet. Edmund taucht eine Muschel ein und wird gierig. Er gerät mit Kaspian in Streit, und die beiden Männer stürzen sich mit ihren Schwertern aufeinander. Lucy ruft sie zur Vernunft. Die Leiche eines Lords liegt im Wasser. Sein unverändert gebliebenes Schwert nehmen die Männer mit.

Inzwischen fällt Eustachius, der allein herumstreicht, in eine Felsspalte, deren Boden mit goldenem Schmuck bedeckt ist, und er versucht, möglichst viel zusammenzuraffen.

Kurz darauf entdecken Kaspian und Edmund den Goldschatz ebenfalls. Das neben dem Skelett eines Lords liegende Schwert nehmen sie mit, aber die goldenen Gegenstände fassen sie nicht an, denn sie wissen, dass davon Gefahr ausgeht, und zerrissene Kleidungsstücke von Eustachius lassen Schlimmes befürchten.

Als alle bis auf Eustachius wieder auf der „Morgenröte“ sind, lässt sich ein Feuer speiender Drache auf der Spitze des Mastes nieder. Plötzlich stößt er herunter, packt Edmund, fliegt mit ihm auf und bringt ihn dann unversehrt zurück. Bei dem Drachen handelt sich um Eustachius. Er wurde wegen seiner Habgier verwandelt.

Einige Tage später gerät die „Morgenröte“ in eine Flaute. Da erweist es sich als nützlich, dass Eustachius in einen Drachen mit kräftigen Schwingen verwandelt wurde, denn er kann das Schiff ziehen.

Auf der vierten Insel befindet sich Aslans Tafel. Drei der sieben Lords sitzen dort. Zu ihrem eigenen Schutz wurden sie in einen Dauerschlaf versetzt, als sie mit ihren Schwertern übereinander herfielen.

Lilliandil (Laura Brent), die Tochter des Sterns Ramandu, kommt herab und zeigt Kaspian in der Ferne eine Insel. Dort sei das letzte der sieben Schwerter zu finden, sagt sie. Dann fährt sie wieder zum Himmel auf.

Kaspian und seine Begleiter entdecken auf der Insel Lord Rhoop (Bruce Spence) mit seinem Schwert in der Hand. Nachdem der Drache den alten Mann auf das Schiff gebracht und dieser König Kaspian gehuldigt hat, rät er dazu, sofort von der dunklen Insel der Albträume weg zu segeln. Im Nebel glaubt Edmund die weiße Hexe Jadis (Tilda Swinton) und eine dunkle Riesenschlange zu sehen. Das Untier taucht aus dem Wasser auf und greift die „Morgenröte“ an. Der Drache stürzt sich auf die Bestie. Im Kampfgetümmel rammt Lord Rhoop ihm das Schwert in die Flanke. Mit letzter Kraft fliegt der Drache zu der Insel zurück, auf der Lilliandil sich zeigte. Dort heilt Aslan ihn und verwandelt ihn zurück in einen Jungen. Während die Besatzung der „Morgenröte“ noch mit der Riesenschlange kämpft, legt Eustachius das siebte Schwert auf König Aslans Tafel. Ein Lichtstrahl schießt zum Himmel hinauf. Edmund tötet die Riesenschlange. Der Nebel lichtet sich. Die Verschleppten werden sichtbar. Gael und Rhince entdecken Alane auf einem der Boote, springen ins Wasser und schwimmen zu ihr.

An einem Strand mit einer mehrere Meter hohen, von unten nach oben strömenden Brandung zeigt Aslan sich. Kaspian hat vor, weiter nach Osten vorzudringen, aber Aslan warnt ihn: Niemand komme von dort zurück. Da beschließt der junge König, in Narnia zu bleiben und das Land gut zu regieren. Nur Riepischiep setzt den Weg fort. Für Lucy, Edmund und Eustachius bläst Aslan einen Tunnel in die Wasserwand. Die Kinder gehen hinein – und kehren in das Zimmer zurück, in dem sie sich zu Beginn befanden. Das Wasser fließt rasch ab, und sobald alles trocken ist, hängt Eustachius das auf dem Boden liegende Gemälde wieder auf. Eustachius‘ Mutter ruft nach den Kindern. Die Schülerin Jill Pole ist gerade zu Besuch gekommen.

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Lucy und Edmund fällt es nicht immer leicht, Versuchungen zu widerstehen. Aber Koriakin erklärt: „Um die Dunkelheit dort draußen zu besiegen, musst du zuerst die Dunkelheit in dir selbst besiegen.“ Noch deutlicher wird die christliche Botschaft in der Entwicklung, die Eustachius durchmacht. Er ist eitel, glaubt nur an das Sichtbare und verfällt angesichts eines Goldschatzes in Raffgier. Erst als er deshalb in einen Drachen verwandelt wird, findet er nicht nur zum Glauben, sondern begreift auch den Wert von Freundschaft und Tapferkeit. Am Ende wird der Geläuterte von Aslan erlöst, einem mächtigen König, dessen eigentliches Reich sich im Jenseits befindet, aus dem es für Menschen keine Rückkehr gibt.

Weder den grünen Nebel noch die sieben Schwerter gibt es in C. S. Lewis‘ Romanvorlage „Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte“. Auch an anderen Stellen weicht der Film vom Buch ab. Beispielsweise kommt statt des Sterns Ramandu dessen Tochter Lilliandil nach Narnia. Wir sehen, wie Kaspian – ein dunkelhaariger junger Mann, nicht der von C. S. Lewis beschriebene Junge mit goldenem Haar – das Mädchen anhimmelt, aber die Hochzeit zwischen ihm und Lilliandil fehlt im Film. Im Buch verwandelt Aslan den in einen Drachen verzauberten Eustachius noch vor der Weiterreise in einen Jungen zurück. Bei C. S. Lewis befiehlt Aslan dem König, in Narnia zu bleiben; im Film entschließt Kaspian X. sich selbst dazu. Im Buch ist Riepischiep das einzige nicht menschliche Wesen an Bord der „Morgenröte“. Bei Michael Apted sind außerdem die Minotauren Tavros und Jemain, der Satyr Caprius, zwei Faune und einige Zwerge auf dem Schiff.

Die Handlung von „Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte“ ist episodenhaft. Michael Apted erzählt temporeich und setzt dabei vor allem auf Action, Special Effects und opulente Bilder. Eine zentrale Rolle spielt Eustachius, nicht nur, weil er die entscheidende Entwicklung durchmacht, sondern auch, weil der Junge im ersten Teil Tagebuch führt. Seine abschätzigen Kommentare stehen in einem reizvollen Gegensatz zu der märchenhaften Handlung.

Nach „Der König von Narnia“ (2005) und „Prinz Kaspian von Narnia“ (2008) planten Walden Media und Walt Disney Pictures die Verfilmung eines weiteren Bandes aus der Reihe „Die Chroniken von Narnia“: „Die Reise auf der Morgenröte“. Weil Walden Media jedoch nicht bereit war, beim Budget eine Obergrenze von 100 Millionen Dollar zu akzeptieren („Die Chroniken von Narnia. Prinz Kaspian von Narnia“ hatte über 200 Millionen Dollar gekostet), trennten sich die Rechteinhaber und Disney im Dezember 2008. Im Monat darauf sprang 20th Century Fox für Disney ein.

Die Dreharbeiten sollten im Oktober 2008 in Mexiko beginnen, und zwar in einem riesigen Wassertank, der 1997 von James Cameron für „Titanic“ benutzt worden war. Wegen der Drogenkriege wichen die Verantwortlichen dann aber nach Australien aus. Nachdem in Queensland ein (nicht seetüchtiges) Modell der „Morgenröte“ gebaut worden war, fiel dort am 27. Juli 2009 die erste Klappe. Gedreht wurde bis November 2009.

„Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte“ wurde nachträglich in 3D konvertiert.

Während es von „Die Chroniken von Narnia. Der König von Narnia“ eine für Zuschauer ab 12 Jahren geeignete und eine gekürzte Fassung für jüngere Kinobesucher gibt, bieten die Produzenten von „Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte“ nur eine einzige, auch für Kinder geeignete Version an. (Eine ungekürzte FSK-12-Fassung ist allerdings in Blue Ray Disc zu bekommen.)

Der Filmsong „Someone Wake Me Up“ wird von Joe McElderry gesungen. „There’s a Place for Us“ gibt es in unterschiedlichen Interpretationen: In den USA singt Carrie Underwood, in Deutschland, Österreich und der Schweiz Victoria S, in Italien das Duo Sonohra, in Schweden die Band E. M. D.

Synchronsprecher in der deutschen Version von „Die Chroniken von Narnia. Die Reise auf der Morgenröte“: Hubertus von Lerchenfeld (Kaspian), Leslie-Vanessa Lill (Lucy Pevensie), Tobias John von Freyend (Edmund Pevensie), Henry Engels (Eustachius Knilch), Thomas Fritsch (Aslan), Axel Malzacher (Riepischiep), Johannes Wolko (Peter Pevensie), Marieke Oeffinger (Susan Pevensie), Dirk Galuba (Drinian), Osman Ragheb (Lord Bern), Erich Ludwig (Koriakin), Willi Roebke (Lord Rhoop), Pascal Breuer (Rhince), Philipp Brammer (Rynelf), Isabelle Rauscher (Gael), Uta Zaradic (Gaels Mutter), Thomas Rauscher (Tavros), Carin C. Tietze (Die weiße Hexe), Tatjana Pokorny (Lilliandil), Hartmut Neugebauer (Anführer der Tölpelbeiner) u. a.

Der Vertrag von Walden Media mit dem Buchautor C. S. Lewis lief zwar 2011 aus, aber im Herbst 2013 hieß es, man werde als Nächstes „Die Chroniken von Narnia. Der silberne Sessel“ verfilmen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

C. S. Lewis: Die Chroniken von Narnia

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