Wüsten


„Bar bela bar“, ein arabisches Wort für Wüste, bedeutet „Meer ohne Wasser“. Tatsächlich werden unter dem Begriff „Wüste“ Gebiete der Erdoberfläche subsumiert, in denen wegen extremer Trockenheit oder Kälte („Eiswüsten“) nur wenige Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Weil dort auch keine Menschen siedeln, werden Wüsten geografisch zur Anökumene gezählt. Allerdings weisen auch Wüstengebiete einen verhältnismäßig großen Reichtum an Mikroorganismen (Bakterien) auf.

Dem Namen nach sind die Wüste Gobi in Asien sowie die Sahara und die Kalahari in Afrika die bekanntesten Wüsten. Die Sahara ist mit 8,7 Millionen Quadratkilometern Ausdehnung die weitaus größte Wüste der Erde (Gobi: 1 000 000 Quadratkilometer; Kalahari: 715 000 Quadratkilometer).

Spontan assoziieren wir das Wort „Wüste“ mit Dünen (Wanderdünen), aber Sandwüsten stellen nur eine Erscheinungsform der Trockenwüste dar. Daneben gibt es zum Beispiel auch Kieswüsten, Geröllwüsten und Felswüsten.

Da sich über einer Trockenwüste aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit kaum Wolken bilden, heizt die ungedämpfte Sonnenstrahlung den Boden tagsüber extrem auf. Der trockene Boden kann aber nicht viel Wärme speichern, und weil nachts wiederum keine schützende Wolkenschicht vorhanden ist, wird die Wärme in der Dunkelheit rasch wieder abgegeben. Als Folge davon ergeben sich enorme Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperaturen.

Salzwüsten entstehen, wenn das Wasser in abflusslosen Sedimentbecken verdunstet.

Bei den meisten Wüsten wird die Trockenheit durch ausbleibende Niederschläge verursacht. Das kommt beispielsweise in Regionen vor, die im Windschatten eines Gebirges liegen (Reliefwüste, Binnenwüste). Aber auch in einer Gegend, in der es ausreichend regnet, kann es zur Wüstenbildung kommen, etwa wenn der Boden das Wasser nicht speichert, sondern rasch versickern lässt (edaphische Wüste). Beispiele dafür gibt es in Island.

Bei Eiswüsten ist die Ursache des kärglichen Pflanzenwachstums nicht der Wassermangel, sondern die Kälte. Man spricht daher auch von Kältewüsten. Ein Beispiel ist das Wright Valley in der Antarktis.

© Dieter Wunderlich 2006

Romane und Kinofilme zum Thema „Wüste“:
Percy Adlon: Out of Rosenheim
Michelangelo Antonioni: Zabriskie Point
Luigi Falorni und Byambasuren Davaa: Die Geschichte vom weinenden Kamel
Simon Groß: Fata Morgana
Barry Levinson: Bugsy
Henning Mankell: Die rote Antilope
Anthony Minghella: Der englische Patient
Michael Ondaatje: Der englische Patient
David O. Russell: Three Kings
Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz

Weitere Beiträge zum Thema „Wüste“:
Gertrude Bell (Kurzbiografie)
Janet Wallach: Königin der Wüste. Das außergewöhnliche Leben der Gertrude Bell
Waris Dirie (Kurzbiografie)
Las Vegas

Georges Simenon - Der Mann, der den Zügen nachsah
In seinem fesselnden, grotesken Roman über die Entsozialisierung eines betrogenen, desillusionierten Mannes lässt Georges Simenon am Ende die Frage offen, ob der Protagonist gescheitert ist oder ob er sich aus den Zwängen des bürgerlichen Lebens befreit hat.
Der Mann, der den Zügen nachsah

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.