Lady Gaga


28. März 1986: Stefani Joanne Angelina Germanotta wird in Jonkers nördlich von Manhattan geboren. Ihr Vater Joseph Germanotta kam zwar in New Jersey auf die Welt, hat aber italienische Wurzeln. Cynthia Bissett, die Mutter, wuchs in Glen Dale, West Virginia, auf.

1990: Im Alter von vier Jahren erhält Stefani die ersten Klavierstunden. Später bekommt sie auch Gesangsunterricht. Die Eltern fördern ihre musikalische Begabung.

10. März 1992: Stefanie bekommt eine Schwester: Natali.

Die Familie zieht an die Upper West Side von Manhattan, eine Hochburg der Reichen und Intellektuellen.

1993: Joseph Germanotta gründet das Unternehmen Computer Calling Technologies in Florida.

1994: Mit elf kommt Stefani in den Convent of the Sacred Heart High School in Manhattan, eine römisch-katholische Mädchenschule, die z. B. auch von Paris und Nicky Hilton besucht wird.

2000: Mit vierzehn beginnt Stefanie Germanotta, sich dem Publikum bei Open-Mic-Nights in New Yorker Clubs zu präsentieren. Wegen ihres Alters darf sie allerdings nur mitmachen, wenn ihre Mutter anwesend ist.

2003: Mit siebzehn mietet Stefanie Germanotta im New Yorker Stadtteil East Village ein Apartment und beginnt, an der zur New York University gehörenden Tisch School of Modern Arts zu studieren. Zu den Absolventen dieser exklusiven Bildungseinrichtung am Broadway, deren Besuch sich nur die Kinder reicher Eltern leisten können, gehören zum Beispiel Woody Allen, Alex Baldwin, Joel Coen, Billy Crystal, Julie Delpy, Bridget Fonda, Whoopi Goldberg, Ethan Hawke, Angelina Jolie, Ang Lee, Adam Sandler, Martin Scorsese und Oliver Stone.

Parallel zum Studium spielt Stefanie an der Regis High School in verschiedenen Musicals mit.

2004: Sie bricht den Besuch der Tisch School of Modern Arts nach einem Jahr ab, angeblich weil ihr die Ausbildung so vorkommt, als verwische sie die Individualität der Studentinnen und Studenten.

Wegen des Studienabbruchs bekommt sie von ihren Eltern keine finanzielle Unterstützung mehr.

Sie verdient Geld als Sekretärin in einem Musikverlag und nebenbei als Kellnerin. Sie tritt als DJane und Go-go- bzw. Burlesque-Tänzerin bei Gay-Partys und in Nachtclubs auf, wirkt in Bands mit (zum Beispiel bei „Mackin Pulsifer“ und der „Stefani Germanotta Band“) und handelt Gigs in den Musikschuppen der Lower East Side aus. In dieser Zeit beginnt sie Kokain zu schnupfen.

2004: Stefanies Schwester Natali kommt in den Convent of the Sacred Heart High School in Manhattan.

2004: Stefanie Germanotta begegnet in einem heruntergekommenen Musikschuppen in New York dem Underground-Star Colleen Martin alias Lady Starlight (* 1975).

Die beiden treten zusammen auf und zeigen Performance Art (oder auch Shock-Art-Performance).

Gerüchte über eine lesbische Beziehung zwischen den beiden Frauen kursieren. Stefanie Germanotta lässt in mehreren Interviews durchblicken, dass sie bisexuell sei.

Vergeblich bewirbt sie sich bei Musicals und Plattenfirmen.

24. Mai 2005: Stefanie Germanotta richtet die Internetseite myspace.com/ladygaga ein.

Der Künstlername stammt angeblich von „Radio Ga Ga“, einem Song der britischen Rockgruppe „Queen“ aus dem Jahr 1984.

Frühjahr 2006: Der Pop-Produzent Rob Fusari wird auf Stefanie aufmerksam. Er schließt mit ihr einen Produktionsvertrag.

Herbst 2006: Lady Gaga unterschreibt ihren ersten Plattenvertrag.

Nach drei Monaten trennen sich Lady Gaga und die Plattenfirma wieder.

Rob Fusari vermittelt ihr einen Vertrag mit dem Produzenten Vincent Herbert, der ihr wiederum einen Kontakt zu Jimmy Iovine, dem Chef der Plattenfirma Interscope, verschafft.

Januar 2007: Interscope verpflichtet Lady Gaga als Songschreiberin u. a. für die Girlgroup „Pussycat Dolls“.

Frühjahr 2007: Lady Gaga und Lady Starlight treten gemeinsam in der „Lady GaGa and the Starlight Revue. The Ultimate Pop Burlesque Rock Show“ in New Yorker Nachtklubs auf. Auf der Bühne verwenden sie Haarspraydosen als Flammenwerfer.

3. August 2007: Lady Gaga und Lady Starlight treten beim Independent-Festival „Lollapalooza“ auf der BMI Stage in Chicago auf.

Ende 2007: Der aus dem Senegal stammende Sänger und Produzent Akon handelt mit Jimmy Iovine einen Vertrag für Lady Gaga als Sängerin für das Label Kon Live Distribution aus. Parallel dazu schreibt sie weiter Songs für Interscope und Akon.

Von jetzt an arbeitet sie streng diszipliniert an ihrer Karriere.

Sie formt sich zur „Marke“, zur Kunstfigur. Inspiriert von Andy Warhols „Factory“ bezeichnet Lady Gaga das Kreativ-Team, das Outfits und Projekte mit ihr plant, als „Haus of Gaga“. Lady Gaga zitiert Rilke, gibt sich intelligent und belesen. Zur PR gehören aber vor allem extravagante Garderoben. Sie sei wegen der Ausgaben für ihre Klamotten schon viermal pleite gewesen, behauptet sie Anfang 2009. Und sie erklärt, sie sehe „lieber interessant als hübsch“ aus.

Anfang 2008: In einem Tonstudio in Los Angeles beginnt Lady Gaga Songs für ihr Debütalbum „The Fame“ aufzunehmen. Der 1972 als jüngstes von neun Kindern einer schwedisch-marokkanischen Familie geborene Produzent RedOne nimmt sechs Tracks mit ihr auf.

März 2008: „Just Dance“ wird als Teaser für das Album an Rundfunksender in den USA verschickt, aber kaum ein Sender nahm den Song ins Programm.

Lady Gaga tourt durch Musikklubs, um „Just Dance“ bekannt zu machen.

8. April 2008: „Just Dance“ kommt in den USA in den Handel.

7. Juni 2008: Bei der Verleihung der „NewNowNext Awards“ ist Lady Gaga erstmals im Fernsehen.

Sommer 2008: Der Videoclip zu „Just Dance“ wird unter der Regie von Melina Matsoukas gedreht.

16. August 2008: „Just Dance“ schafft es auf Platz 76 in die US-Single Charts „Billboard Hot 100“.

19. August 2008: Das Album „The Fame“ kommt in Kanada heraus. Es enthält vierzehn Songs mit einer Gesamtspielzeit von 50 Minuten:

  1. Just Dance
  2. LoveGame
  3. Paparazzi
  4. Poker Face
  5. Eh, Eh
  6. Beautiful, Dirty, Rich
  7. The Fame
  8. Money Honey
  9. Starstruck
  10. Boys Boys Boys
  11. Paper Gangsta
  12. Brown Eyes
  13. I Like it Rough
  14. Summerboy


22. August 2008: „Just Dance“ kommt auch in Europa in den Handel.

18. September 2008: Die „New Kids“ nehmen Lady Gaga, die an ihrem Comeback-Album als Komponistin und Sängerin beteiligt ist, mit auf ihre zwei Monate dauernde Konzertreise durch die USA. Sie tritt im Vorprogramm und als Gastsängerin bei dem Song „Big Girl Now“ auf.

28. Oktober 2008: „The Fame“ kommt in den USA heraus.

2. Dezember 2008: „The Fame“ kommt in Deutschland in den Handel.

18. Januar 2009: Lady Gaga begleitet die Girlgroup „Pussycat Dolls“ bei deren einmonatiger Europatour. Sie tritt im Vorprogramm auf, so auch in Frankfurt am Main, München, Düsseldorf und Berlin.

Februar 2009: Die Nachricht kursiert, dass Lady Gaga das Angebot des „Playboy“ für Nacktfotos abgelehnt habe.

12. März bis 9. April 2009: Lady Gagas erste eigene Tournee beginnt in San Diego und endet in Atlanta. Danach singt sie in Australien, Neuseeland und Europa.

März 2009: In dem Videoclip „LoveGame“ singt sie „I wanna take a ride on your disco stick“.

Beim Dreh lernt sie den neunundzwanzigjährigen New Yorker Geschäftsmann Speedy kennen und beginnt eine Affäre mit ihm.

2. Mai 2009: Madonna besucht mit Jesus Luz und ihrer Tochter Lourdes ein Konzert von Lady Gaga in New York.

Juni 2009: Kurzurlaub von Lady Gaga und Speedy auf Hawaii.

26. Juni 2009: Als Lady Gaga beim Open-Air-Festival in Glastonbury „Money Honey“ singt, sind unter ihrem Minirock angeblich die Konturen eines Penis zu ahnen. Ob ein Anfang August von „The Sun“ veröffentlichtes Foto bzw. ein Video, das dazu im Internet kursiert, echt oder gefälscht sind, weiß man nicht.

Juli 2009: Die Affäre mit Speedy ist zu Ende.

16. Juli 2009: Lady Gaga beginnt in der Kulturhalle „Zenith“ in München eine einwöchige Mini-Tournee „The Fame Ball“ durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

21. Juli 2009: Lady Gaga tritt in der Maag Event Hall in Zürich auf.

22. Juli 2009: Die Mini-Tournee endet im Wiener „Gasometer“.

Juli 2009: Im Interview mit dem amerikanischen Magazin „Entertainment Weekly“ behauptet Lady Gaga, sie sei sexuell frei und Männer fühlten sich von Frauen wie ihr „schlicht überfordert“.

7. September 2009: Bei der Internationalen Funkausstellung in Berlin wirbt Lady Gaga für einen Design-Kopfhörer. Bei der Pressekonferenz meldet sich die VIVA-Moderatorin Collien Fernandes: „Ich liebe dein Outfit von Marc Jacobs, aber eine Frage habe ich noch: Hast du nun einen Penis oder nicht?“ Lady Gaga erwidert: „Meine wundervolle Vagina ist beleidigt von dieser Frage.“ Sicherheitsleute setzen Collien Fernandes vor die Tür.

13. September 2009: In der Radio City Music Hall in New York werden die MTV Video Music Awards verliehen. Lady Gaga erhält drei der Auszeichnungen für „Poker Face“ und „Paparazzi“ (Best New Artist, Best Art Direction, Best Special Effects). Während sie „Paparazzi“ singt, schockiert sie das Publikum, indem sie Kunstblut aus ihrem Oberteil fließen lässt, und es sich dann auch ins Gesicht schmiert.

Oktober 2009: Ihr Vater Joseph Germanotta wird am offenen Herzen operiert.

6. Oktober 2009: Der Song „Bad Romance“ aus dem geplanten Album „The Fame Monster“ wird vorgestellt.

7. November 2009: Lady Gaga ist Stargast bei „Wetten dass …?!“ In der Sendung wird zum weltweit ersten Mal ein Ausschnitt aus dem Videoclip zum Song „Bad Romance“ gezeigt.

11. November 2009: Premiere des unter der Regie von Francis Lawrence gedrehten Videoclips „Bad Romance“.

November 2009: Bisher wurde das Album „The Fame“ über 4 Millionen Mal verkauft. Bei den Debütalben ist das ein Rekord.

14. November 2009: Lady Gaga und das Bolschoi-Ballett treten im Museum of Contemporary Art in New York gemeinsam in dem Stück „Ballets Russes Italian Style. The Shortest Musical You Will Never See Again“ von Francesco Vezzoli auf.

16. November 2009: Unter dem Titel „The Last Days of Disco Stick“ wird die 53. Folge der Fernsehserie „Gossip Girl“ ausgestrahlt, in der Lady Gaga eine Nebenrolle spielt.

18. November 2009: Unter dem Titel „The Fame Monster“ bringt Lady Gaga eine Doppel-CD mit acht neuen Songs, den in der Reihenfolge leicht veränderten Titeln aus „The Fame“ und Bonus-Tracks heraus.

  1. Bad Romance
  2. Alejandro
  3. Monster
  4. Speechless
  5. Dance in the Dark
  6. Telephone
  7. So Happy I Could Die
  8. Teeth

27. November 2009: Sie beginnt im Bell Centre in Montreal eine Tournee: „Monster Ball“. Bis zum 21. Januar folgen 21 Konzerte.

1. Februar 2010. Lady Gaga erhält einen Grammy in der Kategorie „Best Electronic/Dance Album“ für „The Fame“ und einen weiteren in der Kategorie „Best Dance Recording“ für die Single „Poker Face“.

März 2010: Lady Gaga erleidet während eines Konzerts in Neuseeland einen Schwächeanfall.

1. Juni 2010: In der Show von Larry King gibt Lady Gaga bekannt, dass bei ihr Lupus erythematodes diagnostiziert wurde, eine Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen, an der eine Tante von ihr starb.

8. Juni 2010: Zur Feier des Schulabschlusses ihrer Schwester Natali Germanotta am Convent of the Sacred Heart High School in New York erscheint Lady Gaga in einem ausgefallenen Kleid.

September 2010: Auf dem Titel von „Vogue Homme Japan“ ist Lady Gaga mit einer Art Bikini aus Rindfleischfetzen zu sehen. Zwei, drei Scheiben hält sie sich mit der rechten Hand gegen die Stirn. Aufgenommen wurde das Foto von Terry Richardson. Das Design stammt von Franc Fernandez, aber die Idee geht auf die 1955 in Prag geborene kanadische Künstlerin und ihre Skulptur „Vanitas. Flesh Dress for an Albino Anorectic“ aus dem Jahr 1987 zurück.

12. September 2010: Bei den MTV Video Music Awards 2010 erhält Lady Gaga eine der Auszeichnungen für ihre Zusammenarbeit mit Beyoncé in „Telephone“ und sieben weitere für „Bad Romance“ (Video Of The Year, Best Pop Video, Best Female Video, Best Dance Music Video, Beste Choreografie, Beste Regie, Bester Schnitt). Bei jeder Preisverleihung trägt sie ein anderes Kostüm.

24. September 2010: Lady Gagas an Parkinson erkrankter Großvater Joseph Germanotta stirbt im Alter von 88 Jahren in einem Pflegeheim in New Jersey.

2. Oktober 2010: Lady Gaga fliegt zum Gedenkkonzert für John Lennon, der am 9. Oktober 1980 in New York erschossen worden war, von New York nach Los Angeles. Beim Abflug trägt sie nur einen Slip mit zwei breiten Gürteln darüber, eine löcherige Netzstrumpfhose und Schnürstiefel mit Plateausohlen, dazu ein offenes Jackett und darunter nichts weiter als einen schmalen BH, der seine Stützfunktion als Büstenhalter nicht erfüllt. In Los Angeles singt sie mit der „Plastic Ono Band“ im Orpheum Theatre und stiehlt John Lennons Witwe Yoko Ono die Show.

Anfang Oktober 2010: „The Sun“ behauptet, Lady Gaga plane, an Weihnachten in einem Schloss in Großbritannien ihren Tourpromoter Luc Carl zu heiraten. Das erweist sich als Falschmeldung, die beiden setzen ihre seit 2005 bestehende On/Off-Beziehung fort.

9. Juni 2011: Im Finale der Casting-Show „Germany’s Next Topmodel“ in Köln tritt Lady Gaga erstmals in Deutschland auf.

10. November 2011: Karl Lagerfeld überreicht Lady Gaga in Wiesbaden einen „Bambi“.

2011: Mit einem geschätzten Einkommen von 90 Millionen Dollar führt Lady Gaga die Forbes-Liste der Musikstars an, die in diesem Jahr am meisten verdienten. Gleichzeitig löste sie Oprah Winfrey auf dem Spitzenplatz der „Celebrity 100“-Liste ab.

Lady Gaga hat zwar eine Mietwohnung in New York, ist jedoch fortwährend unterwegs und lebt vorwiegend in Hotels.

13. April 2012: Die Karten für die im Rahmen der „The Born This Way Ball“-Welttournee am 8. und 9. September 2012 in London geplanten Konzerte sind angeblich innerhalb von einer Minute verkauft.

27. April 2012: Lady Gaga beginnt in Seoul ihre „The Born This Way Ball“-Welttournee.

10. Juni 2012: Lady Gaga wird in Auckland versehentlich von einem Tänzer mit einer Metallstange am Kopf getroffen, setzt aber trotz einer leichten Gehirnerschütterung ihre Tour fort.

12. Februar 2013: Lady Gaga sagt die für die nächsten fünf Wochen im Rahmen der „The Born This Way Ball“-Welttournee noch geplanten 20 Konzerte ab. Sie muss sich wegen eines Risses der Gelenklippe in ihrer rechten Hüfte operieren lassen.

Ihre dem Elektropop zuzuordnende Musik verbindet Lady Gaga mit einer exzentrischen Bühnenperformance, Frivolitäten und der Kreation einer Kunstfigur. Dabei eifert sie Madonna nach.

© Dieter Wunderlich 2010 / 2013

Michael Fuchs-Gamböck und Thorsten Schatz: Lady Gaga

Gianna Molinari - Hier ist noch alles möglich
Der Roman "Hier ist noch alles möglich" von Gianna Molinari bleibt bis zum Ende mehrdeutig und geheimnisvoll. Die verstörend stoische Ich-Erzählerin gibt nichts von sich preis, und wir erfahren nicht einmal ihren Namen. Gianna Molinari lässt sie im Präsens und in schnörkellosen Hauptsätzen zu Wort kommen.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.