Götz George


Götz George (eigentlich: Götz Schulz) wurde am 23. Juli 1938 in Berlin geboren, und zwar als der jüngere der beiden Söhne der erfolgreichen Theaterschauspielerin Berta Drews (1901 – 1987) und ihres Ehemanns, des berühmten Film- und Theaterschauspielers Heinrich George (1893 – 1946), der am 25. September 1946 nach einer Blinddarmoperation in einem sowjetischen Lager starb.

Vier Jahre nach dem Tod seines Vaters stand der damals zwölfjährige Götz George erstmals auf der Bühne, und zwar in dem Drama „Mein Herz ist im Hochland“ von William Saroyan (1908 – 1981). 1953 spielte er unter der Regie von Hans Deppe in dem Film „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ mit. Die Schule beendete er mit der Mittleren Reife. Von 1955 bis 1958 nahm er Schauspielunterricht bei Else Bongers (1907 – 1994) im UFA-Nachwuchsstudio in Berlin. Danach spielte er fünf Jahre lang unter dem Intendanten Heinz Hilpert (1890 – 1967) am Deutschen Theater in Göttingen.

Von 1966 bis 1976 war Götz George mit der fünf Jahre jüngeren Schauspielerin Loni von Friedl verheiratet. Aus dieser Ehe stammt die 1967 geborene Tochter Tanja Nicole, die inzwischen als Bildhauerin in Melbourne lebt.

Während Götz George in den Sechzigerjahren in zwanzig Kinofilmen mitspielte, stand er im folgenden Jahrzehnt mehr auf der Bühne, zum Beispiel als Martin Luther in dem Stück „Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung“ von Dieter Forte 1972 im Kölner Schauspielhaus und in der Hauptrolle des Dramas „Dantons Tod“ von Georg Büchner bei den Salzburger Festspielen 1981. Außerdem übernahm Götz George mehrere Rollen in Fernsehfilmen. Seinen Durchbruch schaffte er 1977 mit der Rolle des Auschwitz-Kommandanten Franz Lang in dem Film „Aus einem deutschen Leben“ (Regie: Theodor Kotulla). Populär wurde Götz George in den Achtzigerjahren als ruppiger und eigenwilliger „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski. Die Rolle spielte er zwischen 1981 und 1991 fast dreißig Mal.

Obwohl Götz George sein Privatleben vor der Öffentlichkeit abschirmte, geriet er durch einen schweren Badeunfall am 30. Juli 1996 und nach der Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin Gabi Pauler im August 1997 in die Schlagzeilen. Dass er sich im April 2007 einer Herzoperation unterzogen hatte, erfuhr die Öffentlichkeit jedoch erst im Jahr darauf.

Götz George besitzt zwar ein Haus in Berlin und eine Wohnung in Hamburg, lebt jedoch die meiste Zeit mit seiner Partnerin Marika Ullrich auf Sardinien – ohne Telefon, Zeitung und Fernsehen.

Unter dem Titel „Götz George. Mit dem Leben gespielt“ erschien im Mai 2008 eine von Torsten Körner verfasste Biografie des großen und vielseitigen Schauspielers Götz George, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.

Götz George starb am 19. Juni 2016, gut einen Monat vor seinem 78. Geburtstag. Die Öffentlichkeit erfuhr davon erst am 26. Juni.

Literatur über Götz George

  • Heiko R. Blum: Götz George. Beruf: Schauspieler (Berlin 2003)
  • Torsten Körner: Götz George. Mit dem Leben gespielt (Frankfurt/M 2008)

© Dieter Wunderlich 2008

Spielfilme mit Götz George,
die ich auf meiner Website empfehle:

Der Totmacher
Der Novembermann
Familienkreise
Kabale und Liebe
Maria an Callas
Nichts als die Wahrheit
Rossini
Schtonk!

Gianrico Carofiglio - Am Abgrund aller Dinge
In dem Entwicklungsroman "Am Abgrund aller Dinge" geht es um Mut, Würde und Unabhängigkeit. Gianrico Carofiglio entfaltet die Handlung auf zwei Zeitebenen im Wechsel. Für den erwachsenen Protagonisten, der sich selbst kritisch gegenübersteht, ver­wen­det er die unübliche Du-Form.
Am Abgrund aller Dinge

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.