Charade

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Charade – Originaltitel: Charade – Regie: Stanley Donen – Drehbuch: Peter Stone, nach dem Roman "The Unsuspecting Wife" von Peter Stone und Marc Behm – Kamera: Charles Lang – Schnitt: Jim Clark – Musik: Henry Mancini – Darsteller: Cary Grant, Audrey Hepburn, Walter Matthau, James Coburn, George Kennedy, Dominique Minot, Ned Glass, Jacques Marin, Paul Bonifas, Thomas Chelimsky u.a. – 1963; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Als Regina Lampert von einem Winterurlaub nach Paris zurückkehrt, findet sie die Wohnung verlassen und ausgeräumt vor. Ein Polizeiinspektor informiert sie darüber, dass ihr Mann ermordet wurde, unmittelbar nachdem er die Inneneinrichtung für 250.000 Dollar versteigert hatte. Von dem Geld fehlt jede Spur. Außer Regina suchen danach auch ein angeblicher CIA-Agent und drei Verbrecher. Kann sie sich auf den Mann verlassen, den sie in den Alpen kennenlernte und der sich anbietet, ihr zu helfen?
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Kritik

In der Gaunerkomödie "Charade" sorgen überraschende Wendungen bis zum Schluss für Spannung, und geschliffene Dialoge liefern gute Unterhaltung. Die Besetzung ist exzellent. Bemerkenswert ist auch die außergewöhnliche Kameraführung.
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Die amerikanische Simultan-Dolmetscherin Regina Lampert (Audrey Hepburn) beschließt während eines Winterurlaubs in den Alpen mit Sylvie Gaudet (Dominique Minot), einer befreundeten Kollegin, und deren Sohn Jean-Louis (Thomas Chelimsky), sich von ihrem Ehemann Charles scheiden zu lassen.

Als sie nach Paris zurückkommt, ist die mondäne Wohnung leergeräumt. Polizeiinspektor Edouard Grandpierre (Jacques Marin) teilt ihr mit, dass Charles tot ist. Kurz nachdem er die Wohnungseinrichtung für 250.000 Dollar versteigert hatte, wurde er aus einem fahrenden Zug gestoßen. Dabei trug er nur einen Schlafanzug. Obwohl der Körper von den Rädern des Zuges zerfetzt wurde und das Gesicht nicht mehr erkennbar ist, identifiziert Regina die sterblichen Überreste als die ihres Mannes. Danach erhält sie die kleine Tasche ausgehändigt, die bei dem Toten gefunden wurde. Sie enthält 4000 Dollar in bar, vier verschiedene Pässe und eine Schiffskarte nach Südamerika. Offenbar wollte Charles sich ins Ausland absetzen. Aber wo sind die 250.000 Dollar abgeblieben?

Regina wird gebeten, in die US-Botschaft zu kommen. Dort eröffnet ihr ein gewisser Hamilton Bartholemew (Walter Matthau), der sich als CIA-Mitarbeiter ausgibt, dass die 250.000 verschwundenen Dollar seiner Regierung gehören. Im Zweiten Weltkrieg hatten Carsten Dyle – so der richtige Name ihres Mannes – und vier weitere Geheimdienstoffiziere den Auftrag, der Résistance Gold im Wert von 250.000 Dollar zu überbringen. Stattdessen unterschlugen die fünf Männer das Gold und vergruben es. Nach dem Krieg holte offenbar Carsten Dyle die Beute, ohne sie mit seinen Komplizen zu teilen. Erst kürzlich scheinen sie ihn gefunden zu haben. Deshalb versuchte er, mit den 250.000 Dollar zu fliehen, wurde jedoch auf der Bahnfahrt zum Hafen ermordet. Hamilton Bartholemew warnt Regina: Falls Dyle das Geld nicht bei sich hatte, vermuten die Mörder bestimmt, dass Regina es hat. Das könnte für sie tödlich enden.

Zum Glück taucht ein Herr auf, den Regina während ihres Winterurlaubs kennenlernte: Peter Joshua (Cary Grant). Als er erfährt, dass sie in Schwierigkeiten ist, erklärt er sich sofort bereit, ihr beizustehen und quartiert sich im Hotelzimmer neben ihr ein.

Es dauert nicht lang, bis Regina herausfindet, dass auch die drei Verbrecher Tex Panthollow (James Coburn), Herman Scobie (George Kennedy) und Leopold W. Gideon (Ned Glass) im selben Hotel wohnen. Es sieht so aus, als gehöre Peter Joshua zu ihnen. Zur Rede gestellt, behauptet er, Carsten Dyles Bruder Alex zu sein. Dyle sei von den drei Gangstern ermordet worden, weil er bei dem Goldraub nicht hatte mitmachen wollen, und er habe sich vorgenommen, sie zu überführen.

Scobie wird ertränkt in einer Badewanne aufgefunden.

Gideon wird im Hotellift ermordet.

Hamilton Bartholemew erklärt Regina, Nachforschungen der US-Botschaft hätten ergeben, dass Carsten Dyle keinen Bruder hatte.

Nachdem sie die kleine Reisetasche schon mehrmals durchsuchte und nichts Besonderes darin fand, begreift Regina plötzlich, in welcher Form ihr Mann die 250.000 Dollar mit nach Südamerika nehmen wollte: Er muss dafür die drei Briefmarken gekauft haben, die sie in seiner Tasche auf einem Umschlag fand. Inzwischen schenkte sie die Marken Jean-Louis Gaudet. Sie sucht den Jungen auf dem Briefmarken-Flohmarkt. Er hat die drei Briefmarken gerade gegen ein Bündel anderer Briefmarken eingetauscht und führt sie zu dem Händler (Paul Bonifas), der ihre Annahme bestätigt und ihr die drei Briefmarken, die zusammen 250.000 Dollar wert sind, ohne weiteres aushändigt.

Tex wird von Regina in einem Hotelzimmer tot aufgefunden. Der Mörder zog ihm eine Plastiktüte über den Kopf und erstickte ihn. Im Sterben schrieb er mit dem Finger „Dyle“ in den Staub.

Also ist Alex Dyle doch ein Mörder! Aufgeregt ruft Regina Hamilton Bartholemew an. Der verabredet sich sofort mit ihr in den Kolonnaden des Palais Royal und fordert sie auf, die wertvollen Briefmarken mitzubringen.

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Der vermeintliche Alex Dyle sieht gerade noch, wie Regina das Hotel verlässt. Er versucht, sie aufzuhalten, aber sie fürchtet sich vor ihm und unternimmt alles, um ihn auf dem Weg zum Palais Royal abzuschütteln. Doch als Regina in den Kolonnaden auf Bartholemew trifft, taucht er ebenfalls auf und warnt sie davor, die Briefmarken zu übergeben. Der Mann vor ihr sei niemand anderes als der echte Carsten Dyle, behauptet er, und wolle auch sie umbringen. Regina weiß nicht mehr, wem sie vertrauen soll. Es kommt zu einer Patt-Situation: Während Regina in der Mitte steht, sind Dyle und Peter hinter Säulen in Deckung gegangen und halten sich gegenseitig mit Pistolen in Schach. Dyle könnte Regina erschießen, aber dann käme er wegen Peter nicht an die Briefmarken heran.

Schließlich gelingt es Regina, in die Comédie-Française zu fliehen. Dort versteckt sie sich im Souffleurkasten. Dyle sucht nach ihr und findet sie schließlich, doch als er sie erschießen will, zieht Peter einen Schalter und öffnet damit eine Bodenklappe auf der Bühne. Dyle stürzt in die Tiefe.

Regina besteht darauf, die wertvollen Briefmarken in der US-Botschaft abzugeben. Dort trifft sie zu ihrer Überraschung erneut auf Peter. Er ist hier beschäftigt und heißt in Wirklichkeit Brian Crewshrank.

Aber wie konnte Carsten Dyle alias Hamilton Bartholemew Regina in der Botschaft empfangen? Offenbar nutzte er die Mittagspause, um sich mit ihr in einem der verlassenen Büros zu treffen.

Brian Crewshrank bittet Regina Lampert, seine Frau zu werden, und sie nimmt seinen Heiratsantrag begeistert an.

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Die Gaunerkomödie „Charade“ von Peter Stone (Drehbuch) und Stanley Donen (Regie) lebt davon, dass alle Beteiligten hinter verschwundenen 250.000 Dollar her sind und sich gegenseitig misstrauen. Anfangs scheint klar zu sein, wer zu den Schurken gehört und wer nicht, aber das bleibt nicht lange so: Vor allem der Mann, von dem Regina sich gerne helfen lassen würde, wird immer wieder bei Lügen ertappt und wechselt mehrmals seine Identität. Überraschende Wendungen sorgen bis zum Schluss für Spannung, und geschliffene Dialoge im Stil einer Screwball-Comedy liefern gute Unterhaltung. Die Besetzung ist exzellent. Bemerkenswert ist auch die außergewöhnliche Kameraführung. Stanley Donen scheint sich an Alfred Hitchcock ein Vorbild genommen zu haben.

Erst nachdem Peter Stone das Drehbuch unter dem Titel „The Unsuspecting Wife“ veröffentlicht hatte, fand er bei Filmproduzenten Interesse dafür.

Der Titelsong „Charade“ (Musik: Henry Mancini, Text: Johnny Mercer) wurde für einen „Oscar“ nominiert.

Jonathan Demme drehte 2002 unter dem Titel „The Truth About Charlie“ mit Mark Wahlberg und Thandie Newton ein Remake von „Charade“.

Die Wahrheit über Charlie – Originaltitel: The Truth About Charlie – Regie: Jonathan Demme – Drehbuch: Jonathan Demme, Steve Schmidt, Peter Stone alias Peter Joshua und Jessica Bendinger, nach einem Drehbuch von Peter Stone – Kamera: Tak Fujimoto – Schnitt: Carol Littleton, Suzanne Spangler – Musik: Rachel Portman – Darsteller: Mark Wahlberg, Thandie Newton, Stephen Dillane, Ted Levine, Tim Robbins, Lisa Gay Hamilton, Christine Boisson, Sakina Jaffrey, Simon Abkarian, Agnès Varda, Charles Aznavour u.a. – 2002; 100 Minuten

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

Stanley Donen: Arabeske

Rolf Schneider - Vor 1000 Jahren. Alltag im Mittelalter
In diesem mit fast 400 Bildern illustrierten Band beschreibt Rolf Schneider leicht verständlich das Leben deutscher Bauern, Handwerker, Kaufleute, Mönche, Ritter, Ministerialen, Könige und Kaiser im Hochmittelalter -- von der Krönung Ottos des Großen (962) bis zum Tod des Staufers Friedrich II. (1250) -- und bezieht dabei auch die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen mit ein.
Vor 1000 Jahren. Alltag im Mittelalter

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.