Kanak Attack
Kanak Attack
Inhaltsangabe
Kritik
Ertan Ongun (Luk Piyes), Sohn türkischer Eltern, wurde in Kiel geboren, und dort wuchs er auch auf. In 13 Episoden erleben wir, wie sich ein fünfundzwanzigjähriger „Kanake“ in einer von Geld, Drogen, Raubüberfällen, Prostitution, Revierkämpfen und Gefängnis geprägten Welt zu behaupten versucht. Auch in diesem kriminellen Milieu geht es um Loyalität und Freundschaft. Ertan überlebt die Auseinandersetzungen, aber seine Freunde Mehdi Jamal (Tyron Ricketts) und Kemal Özalan (David Scheller) werden getötet.
„Kanak Attack“ – die rasante Verfilmung des 1997 veröffentlichten Romans „Abschaum“ von Feridun Zaimoglu – ist eine Gangster- und Verlierer-Ballade in 13 Episoden, eine realistische und zynische Milieustudie, in der Immigrantenkinder nicht, wie üblich, als Opfer bemitleidet werden. Allerdings hätte der Darstellung ein wenig kritische Distanz zu der Hauptfigur gut getan. Die Handlung wechselt zwischen Draufgängertum und verzweifelter Ratlosigkeit, Humor und Sarkasmus, absurder Komik und Lebensüberdruss. Dass Lars Becker das Main-Stream-Kino ignoriert und sich ebensowenig um „political correctness“ kümmert, macht den Reiz des Films aus. Einen überzeugenden Beitrag leistet auch der Hauptdarsteller Luk Piyes.
Weitere Romane von Feridun Zaimoglu: „Kanak Sprak“ (1995), „Koppstoff“ (1998), „Liebesmale, scharlachrot“ (2000), „Kopf und Kragen“ (2001), „German Amok“ (2002), „Leyla“ (2006), „Liebesbrand“ (2008), „Hinterland“ (2009).
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
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