Truman Capote


Truman Capote (eigentlich: Truman Streckfus Persons) wurde am 30. September 1924 in New Orleans geboren und wuchs nach der Scheidung seiner Eltern (1928) vorwiegend bei Verwandten in Monroeville, Alabama, auf. Er war zehn Jahre alt, als seine Mutter wieder heiratete, Truman von seinem kubanischen Stiefvater Joseph Capote adoptiert wurde und die Familie nach New York zog. Dort entdeckte Truman Capote das Theater. Die aus einer berühmten Industriellenfamilie stammende Künstlerin Gloria Laura Vanderbilt (* 1924) und Oona O’Neill (1925 – 1991), die Tochter des Dramatikers Eugen O’Neill und vierte Ehefrau von Charlie Chaplin, führten Truman Capote in die High Society ein. Mit dem vierundzwanzig Jahre älteren Literaturprofessor Frederick Newton Arvin (1900 – 1963) hatte er eine homosexuelle Affäre.

Seine ersten Erzählungen – darunter „Miriam“ – wurden 1945/46 veröffentlicht. Sein erster Roman – „Other Voices, Other Rooms“ (1948; „Andere Stimmen, andere Räume“, 1950) – sorgte nicht nur in den USA, sondern auch in Europa für Aufsehen. Es folgten die Romane „The Grass Harp“ (1951; „Die Grasharfe“, 1952) und „Breakfast at Tiffany’s“ (1958; „Frühstück bei Tiffany“, 1959). Danach reiste Truman Capote mit seiner Jugendfreundin, der Schriftstellerin Harper Lee, nach Kansas, wo er mit den Recherchen für seinen Tatsachenroman „In Cold Blood“ (1965; „Kaltblütig“, 1966) begann.

Nach der jahrelangen Arbeit an „Kaltblütig“ war Truman Capote offenbar ausgebrannt; er wurde nicht nur alkohol- und drogenabhängig, sondern sorgte auch mit Skandalen und Affären für Schlagzeilen. Als sich die Millionärswitwe Ann Woodward 1975 aufgrund der Enthüllungen über sie in der Vorabveröffentlichung der ersten Kapitel von „Answered Prayers“ („Erhörte Gebete“, 1987) das Leben nahm, wandten sich Freunde und Bekannte von Truman Capote ab, und er brach daraufhin vollends zusammen. Depressiv und vereinsamt schluckte der Sechzigjährige am 25. August 1984 in Los Angeles eine tödliche Dosis Tabletten.

Bennett Miller und Douglas McGrath porträtierten Truman Capote in ihren Kinofilmen „Capote“ (2005) und „Kaltes Blut. Auf den Spuren von Truman Capote“ (2006).

Kaltes Blut. Auf den Spuren von Truman Capote – Originaltitel: Infamous – Regie: Douglas McGrath – Drehbuch: Douglas McGrath nach „Truman Capote“ von George Plimpton – Kamera: Bruno Delbonnel – Schnitt: Camilla Toniolo – Musik: Rachel Portman – Darsteller: Toby Jones, Sandra Bullock, Daniel Craig, Lee Pace, Peter Bogdanovich, Jeff Daniels, Hope Davis, Gwyneth Paltrow, Isabella Rossellini, Juliet Stevenson, Sigourney Weaver u.a. – 2006; 110 Minuten

Truman Capote: Bibliografie (Auswahl)

  • Miriam (Erzählung, 1946)
  • Other Voices, Other Rooms (Roman, 1948; Andere Stimmen, andere Räume, 1950)
  • A Tree of Night (Erzählungen, 1949; Baum der Nacht, 1957)
  • The Grass Harp (Roman, 1951; Die Grasharfe, 1952)
  • Breakfast at Tiffany’s (Roman, 1958; Frühstück bei Tiffany, 1959)
  • In Cold Blood (Roman, 1966; Kaltblütig, 1966)
  • Answered Prayers (Romanfragment, 1986; Erhörte Gebete, 1987)
  • Summer Crossing (2005; Sommerdiebe, 2006)

© Dieter Wunderlich 2005

Bennett Miller: Capote
Truman Capote: Die Grasharfe
Truman Capote: Frühstück bei Tiffany
Truman Capote: Kaltblütig
Truman Capote: Sommerdiebe

Romy Hausmann - Liebes Kind
"Liebes Kind" ist ein packender Psychothriller, in dem wir das abgründige Geschehen ausschließlich aus der subjektiven Perspektive der Protagonisten erleben. Es ist verblüffend, wie intensiv sich Romy Hausmann in die Figuren hineinversetzt und uns das dann auch eindringlich nacherleben lässt.
Liebes Kind

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.