Spider-Man 2

Spider-Man 2

Spider-Man 2

Originaltitel: Spider-Man 2 – Regie: Sam Raimi – Drehbuch: Alvin Sargent, nach einem Comic von Stan Lee und Steve Ditko und einer Story von Alfred Gough, Miles Millar und Michael Chabon – Kamera: Bill Pope – Schnitt: Bob Murawski – Musik: Danny Elfman – Darsteller: Tobey Maguire, Kirsten Dunst, Alfred Molina, James Franco, Rosemary Harris u. a. – 2004, 120 Minuten

Inhaltsangabe

Harry Osborn, der das Unternehmen seines toten Vaters übernommen hat, finanziert ein Experiment des genialen Physikers Dr. Otto Octavius. Intelligente Greifarme sollen es Dr. Octavius ermöglichen, eine Kernfusion kontrolliert ablaufen zu lassen. Das Experiment misslingt jedoch und macht den Wissenschaftler zum Monster. Als das Wesen Mary Jane Watson entführt, um von Peter Parker zu erfahren, wo Spider-Man zu finden ist, bleibt dem Studenten nichts anderes übrig, als wieder in das enge Spinnenkostüm zu schlüpfen ...
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Kritik

Sam Raimi erzählt etwas sentimental, pathetisch und klischeehaft – wie es zu den Comics der Vorlage passt – von einem linkischen Studenten, der als Spider-Man zum idealistischen und verantwortungsbewussten Helden wird.
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Inhaltsangabe zum 1. Teil

„Spider-Man 2“ beginnt zwei Jahre nachdem Peter Parker (Tobey Maguire) auf seine große heimliche Liebe Mary Jane Watson (Kirsten Dunst) verzichtete, um sich seiner Verantwortung als Spider-Man zu stellen. Neben dem Studium verdient er als Pizzabote und Pressefotograf in New York etwas Geld, aber er kommt immer wieder zu spät und wird schließlich von der Pizzabäckerei entlassen, weil er wie unter Zwang alles liegen und stehen lässt, sobald er eine Polizeisirene hört: Dann schlüpft er in das Kostüm des selbstlosen Verbrechensbekämpfers Spider-Man.

Während Peter mit seiner Miete in Rückstand ist und deshalb auch seiner verwitweten Tante May (Rosemary Harris) nicht helfen kann, der aus finanziellen Gründen die Zwangsräumung droht, leitet sein Freund Harry Osborn (James Franco) inzwischen das geerbte Familienunternehmen. Harry vergisst nicht, dass er geschworen hat, die Tötung seines Vaters durch Spider-Man zu rächen, ohne zu ahnen, dass der Gesuchte mit Peter identisch ist.

Harry finanziert ein Experiment des genialen Physikers Dr. Otto Octavius (Alfred Molina), der dabei ist, neuartige Energiequellen zu entwickeln und intelligente Greifarme aus Metall konstruiert hat, die es ihm ermöglichen sollen, eine Kernfusion kontrolliert ablaufen zu lassen. Peter Parker befindet sich unter den Zuschauern, als Dr. Octavius sich die vier Greifarme umschnallt und mit dem Versuch beginnt. So wird er Zeuge, wie der Wissenschaftler die Kontrolle sowohl über die Tentakel als auch die Kernfusion verliert. Rasch entschlossen verwandelt Peter sich in Spider-Man und reißt den elektrischen Stecker heraus, aber es ist zu spät: Dr. Octavius‘ Frau Rosie liegt tot am Boden, und der Forscher hat sich in ein Monster verwandelt.

Durch einen Banküberfall verschafft sich der verrückt gewordene Physiker, der gegen Schüsse unempfindlich ist und mit seinen Tentakeln wie Spider-Man an Hauswänden hochklettern kann, das Geld für den Wiederaufbau seines Labors und die Fortsetzung der Experimente.

Peter leidet darunter, dass er glaubt, Mary Jane Watson – aus der inzwischen eine erfolgreiche Theaterschauspielerin geworden ist – seine Liebe nicht gestehen zu dürfen, solange er Spider-Man ist. Zwischen seinen Gefühlen und seinem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft wird er hin- und hergerissen, bis er das Spider-Man-Kostüm in den Müll wirft und beschließt, sein Leben zu ändern.

Sobald Spider-Man nicht mehr eingreift, steigt die Verbrechensrate in New York unaufhaltsam. Tante May bedauert das Verschwinden des Spinnenmannes, denn – so erklärt sie ihrem Neffen –, Kinder bräuchten Helden als Vorbilder.

Harry Osborn ist der Einzige, der Dr. Octavius das extrem seltene Element Tritium liefern kann, das dieser für seine Experimente benötigt. Als Gegenleistung verlangt der junge Unternehmer von dem Monster, ihm Spider-Man zu bringen, damit er ihn töten kann. Wo er Spider-Man finden könne, fragt Dr. Octavius. Harry rät ihm, Peter Parker zu fragen, denn der habe in der Zeitung mehrere Fotos von Spider-Man veröffentlicht und wisse vermutlich, wo dieser sich aufhalte.

Mary Jane wundert sich, als sie Peter unter den Zuschauern im Theater sitzen sieht, und obwohl sie inzwischen verlobt ist, hofft sie, vielleicht doch noch Peters Frau werden zu können. Gerade als sie glaubt, der Freund habe sich verändert, wird sie von Dr. Octavius entführt, der auf diese Weise Peter Parker erpressen will, ihm zu verraten, wo Spider-Man zu finden ist. Peter bleibt daraufhin nichts anderes übrig, als wieder in ein enges Spinnenkostüm zu schlüpfen.

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In einer ungebremst durch New York rasenden U-Bahn und auf deren Dach kämpfen Dr. Octavius und Spider-Man auf Leben und Tod. Erst im letzten Augenblick gelingt es Spider-Man, den Zug mit seinen Spinnfäden zum Stehen zu bringen, aber durch die übermenschliche Anstrengung verliert er vorübergehend das Bewusstsein, wird von dem Monster überwältigt und gefesselt zu Harry Osborn gebracht. Der nimmt ein Messer in die Hand und reißt ihm die Maske herunter, bevor er zusticht. Entsetzt prallt er zurück, als er sieht, dass es sich um seinen Freund handelt.

Peter Parker alias Spider-Man befreit sich aus den Fesseln und bringt Dr. Octavius zur Besinnung: Der zerstört sich und seine intelligenten Greifarme, um nicht noch mehr Schaden anzurichten, während Mary Jane von Spider-Man gerettet wird.

Norman Osborn (Willem Dafoe) erscheint seinem Sohn und erinnert ihn an dessen Racheschwur, aber Harry bringt es nicht fertig, seinen Freund zu töten.

Um Mary Jane nicht erneut in Gefahr zu bringen, verzichtet Peter weiterhin auf die Erfüllung seiner großen Liebe. Doch Mary Jane – die nun weiß, wer sich in dem Spider-Man-Kostüm verbirgt – versetzt ihren Bräutigam und die Gäste bei der Hochzeitszeremonie und eilt im Brautkleid zu Peter Parker: Auch wenn er sich jedes Mal, wenn ein Streifenwagen mit eingeschalteter Sirene vorbeirast, in Spider-Man verwandelt, will sie seine Frau werden.

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Ein linkischer Student, der aus Verantwortungsbewusstsein bereit ist, auf seine große Liebe zu verzichten, der im Kostüm einer Spinne zum idealistischen Helden wird und ebenso unerkannt wie uneigennützig von Gaunern und Ausbeutern bedrängten Mitmenschen beisteht, kontrastiert mit der von Profitgier und Egomanie bestimmten Welt der Erwachsenen. Darüber erzählt Sam Raimi in seiner Trilogie „Spider-Man“ etwas sentimental, pathetisch und klischeehaft, aber das passt zu den Comics der Vorlage. Entscheidend sind die furiosen Spezialeffekte, die im ersten Teil staunen ließen. Der Reiz der Neuheit fehlt allerdings im Sequel „Spider-Man 2“.

Für die Spezialeffekte von John Dykstra, Scott Stokdyk und Anthony LaMolinara gab es einen „Oscar“.

Das Sequel übertraf sogar die Rekord-Einspielergebnisse von „Spider-Man“: „Spider-Man 2“ spielte am ersten Tag in den US-Kinos 40,5 Millionen Dollar ein und am ersten Wochenende 180 Millionen.

„Spider-Man 3“ kam am 1. Mai 2007 ins Kino.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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