Die Wiege der Sonne

Die Wiege der Sonne

Die Wiege der Sonne

Die Wiege der Sonne – Originaltitel: Rising Sun – Regie: Philip Kaufman – Drehbuch: Philip Kaufman, Michael Crichton und Michael Backes, nach dem Roman "Nippon Connection" von Michael Crichton – Kamera: Michael Chapman – Schnitt: Stephen A. Rotter, William S. Scharf – Musik: Tôru Takemitsu – Darsteller: Sean Connery, Wesley Snipes, Harvey Keitel, Tia Carrere, Cary-Hiroyuki Tagawa, Tatjana Patitz, Kevin Anderson, Ray Wise, Stan Egi, Steve Buscemi u.a. –  Minuten

Inhaltsangabe

Der japanische Konzern Nakamoto, der gerade dabei ist, den amerikanischen Halbleiterproduzenten Microcom zu übernehmen, eröffnet in Los Angeles ein Bürohochhaus. Während der Feier wird die erdrosselte Leiche einer jungen Frau gefunden. John Connor und Web Smith leiten die Ermittlungen. Handelt es sich um einen Sexualmord oder hängt der Fall mit der geplanten Firmenübernahme zusammen?
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Kritik

Der auf dem Roman "Nippon Connection" von Michael Crichton basierende Film "Die Wiege der Sonne" ist ein nicht immer plausibler, jedoch spannender, unterhaltsamer und in einigen Szenen auch trocken-komischer Wirtschaftskrimi.
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Bei der Einweihungsfeier des neuen Verwaltungshochhauses des japanischen Nakamoto-Konzerns in Los Angeles wird die junge Amerikanerin Cheryl Lynn Aust (Tatjana Patitz) in einem Konferenzraum der Vorstandsetage erwürgt aufgefunden. Lieutenant Webster („Web“) Smith (Wesley Snipes) und der Japan-Experte Captain John Connor (Sean Connery) vom LA Police Department leiten die Ermittlungen in dem Mordfall, und der Rassist Lieutenant Tom Graham (Harvey Keitel), der einen Ausverkauf der US-Wirtschaft befürchtet, schaut ihnen dabei argwöhnisch auf die Finger. Nakamoto stellt den Ermittlern den Mitarbeiter Ishihara (Stan Egi) als Kontaktperson zur Verfügung und versucht, den Imageschaden zu minimieren.

Da Nakamoto gegen den Willen der US-Regierung Verhandlungen über den Aufkauf des amerikanischen Elektronikunternehmens Microcom führt, könnte der Fall eine wirtschaftspolitische Dimension haben. Vielleicht handelt es sich aber auch um einen Sexualmord, denn Cheryl hatte unmittelbar vor ihrem Tod Geschlechtsverkehr. In ihrer Nase stellen die Gerichtsmediziner Kokainspuren sicher. Und die Polizei findet heraus, dass Cheryl die Geliebte von Eddie Sakamura (Cary-Hiroyuki Tagawa) war. Bei dem jungen Playboy handelt es sich um den Sohn des Nakamoto-Chefs Yoshida-san (Mako).

Bei der Überprüfung der Sicherheitsanlage merken Smith und Connor, dass die CD mit den Aufnahmen einer Überwachungskamera am Tatort vor zwei Stunden gegen eine neue ausgewechselt wurde. Es gelingt ihnen, die versteckte CD zu finden. Sie sehen darauf einen nicht zu erkennnenden Mann beim Koitus mit Cheryl auf dem Konferenztisch. Die Bildbearbeitungsexpertin Jingo Asakuma (Tia Carrere) stellt fest, dass jemand die Aufnahmen verfälscht hat. Weil die Manipulationen nicht besonders sorgfältig vorgenommen wurden, gelingt es ihr, die Spiegelung einer aus dem Raum gehenden Person so zu bearbeiten, dass Eddie Sakamura sichtbar wird. Hat er seine Geliebte ermordet?

Eine Polizeieinheit stürmt Eddies Villa und überrascht ihn mit mehreren nackten Frauen. Er flüchtet. Die Polizei findet später nur noch das Wrack seines Sportwagens und darin eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Vermutlich verlor Eddie die Kontrolle über den Wagen und verunglückte.

Erst als Smith am Morgen seine Mailbox abhört, merkt er, dass Eddie ihn dringend hatte sprechen wollen.

Bei dem Toten im Fahrzeug handelt es sich nicht um Eddie, sondern um Tanaka (Clyde Kusatsu), den Sicherheitschef des Nakamoto-Konzerns in Los Angeles, der Eddie den Mord hatte anhängen wollen und mit dessen Wagen gefahren war. Eddie übergibt John Connor die Original-CD mit den Aufnahmen der Überwachungskamera in der Vorstandsetage. Kurz darauf wird er von Landsleuten erschossen.

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Mit Hilfe des Videos, auf dem Cheryl Lynn Aust in den letzten Minuten ihres Lebens zu sehen ist, kommen Smith und Connor zu der Erkenntnis, dass es sich bei dem Sexualpartner um den US-Senator John Morton (Ray Wise) handelt, einem der Gäste der Eröffnungsfeier. Der hatte sie während des Geschlechtsverkehrs auf dem Konferenztisch zwar gewürgt, aber sie bewegte sich noch, als er den Raum verließ. Getötet wurde Cheryl von einem Mann, der den Senator erpressen wollte, um dessen Unterstützung für die Übernahme des Elektronikunternehmens Microcom durch Nakamoto zu erzwingen. Eddie Sakamura wiederum war zufällig Zeuge des Mordes.

Als Morton vom Stand der polizeilichen Ermittlungen erfährt, erschießt er sich.

Connor dringt in eine Vorstandssitzung von Nakamoto ein und verlangt das Abspielen der CD. Daraufhin rennt ein Konferenzteilnehmer davon: Bob Richmond (Kevin Anderson). Er flüchtet auf eine Hochhaus-Baustelle in der Nähe. Smith und Connor werden aufgehalten, und bevor sie etwas unternehmen können, stürzt Richmond von einem hohen Gerüst in ein noch flüssiges Betonfundament, aus dem er nicht mehr hervorgezogen werden kann.

Jingo Asakuma, die offenbar früher John Connors Geliebte war, erklärt Web Smith, in Japan sei es üblich, dass ein loyaler Angestellter die Schuld für einen Vorgesetzten übernimmt. Hat Bob Richmond sich für den Konzernchef geopfert?

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Der Film „Die Wiege der Sonne“ („Rising Sun“) beruht auf dem 1992 veröffentlichten Roman „Nippon Connection“, in dem Michael Crichton die Angst der Amerikaner vor der aufstrebenden japanischen Wirtschaftsmacht thematisierte und die unterschiedlichen Kulturen der beiden Staaten aufeinanderprallen ließ. Allerdings hielten sich die Drehbuchautoren – zu denen auch Michael Crichton gehörte – nicht streng an die literarische Vorlage.

„Die Wiege der Sonne“ ist ein nicht immer plausibler, jedoch spannender, unterhaltsamer und in einigen Szenen auch trocken-komischer Thriller vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.