A Beautiful Mind

A Beautiful Mind

A Beautiful Mind

Originaltitel: A Beautiful Mind - Regie: Ron Howard - Drehbuch: Akiva Goldsman, nach der Biografie "Auf den fremden Meeren des Denkens. Das Leben des genialen Mathematikers John Nash" von Sylvia Nasar - Kamera: Roger Deakins - Schnitt: Mike Hill und Dan Hanley - Musik: James Horner - Darsteller: Russell Crowe, Ed Harris, Jennifer Connelly, Christopher Plummer, Paul Bettany u.a. - 2001; 130 Minuten

Inhaltsangabe

1948 kommt der 20 Jahre alte exzentrische Mathematikstudent John Nash an die Universität von Princeton. Die meisten seiner Kommilitonen haben im Gegensatz zu ihm bereits wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, aber er spricht ihnen verächtlich jede originelle Idee ab. Mit dem Besuch von Vorlesungen hält er sich nicht auf. Er sucht stattdessen nach einer sensationellen wissenschaftlichen Erkenntnis, mit der er sich über den Durchschnitt hinaus katapultieren kann ...
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Kritik

"A Beautiful Mind" ist eine fulminante, großenteils authentische Biografie des Nobelpreisträgers John Forbes Nash jr., eines genialen Mathematikers, der erfolgreich gegen seine schizophrenen Wahnvorstellungen ankämpfte.


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Der Film beginnt 1948 mit dem Einzug des 20 Jahre alten exzentrischen Mathematikstudenten John Nash (Russell Crowe) auf dem Campus der Universität von Princeton. Die meisten seiner Kommilitonen haben im Gegensatz zu ihm bereits wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, aber er spricht ihnen verächtlich jede originelle Idee ab. Mit dem Besuch von Vorlesungen hält er sich nicht auf. Er sucht stattdessen nach einer sensationellen wissenschaftlichen Erkenntnis, mit der er sich über den Durchschnitt hinaus katapultieren kann.

Als er mit einigen Kommilitonen in einer Kneipe steht und eine attraktive Blondine mit ihren unscheinbaren Freundinnen hereinkommt, werden die Männer sofort zu Rivalen. Aber John Nash hält sie zurück: Wenn jeder von ihnen versuchen wollte, die Blondine für sich zu gewinnen, würden sie sich gegenseitig blockieren und am Ende leer ausgehen. Erfolg versprechender sei es, die Blondine zu ignorieren und ihre Freundinnen zu umwerben. Dann brauche keiner von ihnen allein ins Bett zu gehen. Auf diese Weise findet John Nash (im Film!) den spieltheoretischen Ansatz, der ihn berühmt machen wird („Nash Equilibrium“).

Als John Nash bereits selbst Vorlesungen hält, macht ihn die Mathematikstudentin Alicia (Jennifer Connelly) durch ihr selbstsicheres Verhalten und ihren außergewöhnlichen Intellekt auf sich aufmerksam — und umwirbt ihn, bis er mit ihr ausgeht und ihr schließlich einen Heiratsantrag macht. 1958 feiern sie Hochzeit.

In einem Park trifft John Nash seinen früheren Kommilitonen Charles (Paul Bettany) wieder, der auf dem Campus in Princeton das Zimmer mit ihm teilte. Charles hat ein kleines Mädchen bei sich. Er war ein lebenslustiger, unbekümmerter Student. Aber jetzt — so erzählt er John — kümmert er sich um die kleine Tochter seiner bei einem Verkehrsunfall getöteten Schwester.

In den Fünfzigerjahren wird John Nash vom US-Verteidigungsministerium gebeten, einen sowjetischen Geheimcode zu knacken. Bald darauf taucht der Geheimdienstoffizier William Parcher (Ed Harris) bei ihm auf und überredet ihn, Zeitungen und Zeitschriften nach verschlüsselten Botschaften einer gefährlichen russischen Verschwörergruppe zu durchforsten. Nur er sei in der Lage, die geheimen Muster der feindlichen Kommunikation zu durchschauen und er werde damit seinem Land einen wichtigen Dienst erweisen. Es bleibt nicht bei der Schreibtischtätigkeit, sondern es kommt auch zu einer wilden Verfolgungsjagd. Bald fühlt sich John Nash selbst in seinem Haus bedroht. Entsetzt stellt er fest, dass offenbar auch Charles mit in die politischen Machenschaften verstrickt ist. Als er einen öffentlichen Vortrag hält, bemerkt er die Verfolger im Saal und läuft davon. Vergeblich wehrt er sich dagegen, in die psychiatrische Klinik von Dr. Rosen (Christopher Plummer) eingeliefert zu werden. Dort versuchen die Ärzte, seine schizophrenen Wahnvorstellungen mit Insulinschocks einzudämmen.

Einige Zeit nach seiner Entlassung entdeckt Alicia, dass er wieder angefangen hat, vermeintliche Buchstabenkombinationen in Zeitungsartikeln anzustreichen und damit die Wände zu beflastern.
Gerade ließ sie John mit ihrem kleinen Sohn allein! Sie rennt die Treppe hinauf ins Badezimmer und kann gerade noch verhindern, dass der Säugling in der Badewanne ertrinkt. John hält sich im Nebenraum auf und nahm an, Charles kümmere sich um das Kind. Als Alicia zum Telefon greift und die Nummer von Dr. Rosen wählt, wird John von William Parcher angewiesen, sie zu töten. Trotz ihrer Furcht verhindert sie Johns erneute Einweisung in die psychiatrische Klinik.

Die leidgeprüfte Frau weiß längst, dass John auf dem Campus in Princeton ein Zimmer für sich allein hatte und es keinen William Parcher gibt; auch die versiegelten Umschläge mit Johns „geheimdienstlichen“ Erkenntnissen hat sie gefunden.

Nicht zuletzt aufgrund der Zuversicht seiner Frau — so der Film — schafft es John Nash, sich von den schizophrenen Zwängen zu befreien. Er sieht zwar William Parcher, Charles und das kleine Mädchen auch weiterhin, aber er spricht nicht mehr mit ihnen, und sie verstummen allmählich. Um wieder in vertrauter Umgebung arbeiten zu können, bittet er einen früheren Kommilitonen, der inzwischen Rektor der Universität von Princeton geworden ist, in der Universitätsbibliothek arbeiten zu dürfen. Als nach einigen Jahren mehrere Studenten den Ausführungen des genialen Mathematikers zuhören, darf er auch wieder Vorlesungen halten.

In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Nobelpreises am 10. Dezember 1994 bedankt sich John Nash ausdrücklich bei seiner Frau, ohne die er es nicht geschafft hätte, sich erfolgreich gegen die Schizophrenie zu wehren.

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John Forbes Nash jr. wurde 1928 in der amerikanischen Industriestadt Bluefield (West Virginia) als Sohn eines Elektroingenieurs und einer Lehrerin geboren. Über den Nobelpreisträger schrieb Sylvia Nasar eine Biografie, die zum Bestseller wurde.

Nach Barry Levinson („Rain Man“, 1988) und Scott Hicks („Shine. Der Weg ins Licht“, 1996) widmete sich auch Ron Howard dem Leben eines Geisteskranken mit genialen intellektuellen Fähigkeiten. Als Vorlage diente ihm die außergewöhnliche Biografie des Mathematikers John Nash, aber er strebte keine Dokumentation an, sondern einen Spielfilm, in dem sich Fakten und Fiktionen vermischen, während einige wichtige Ereignisse aus dem wirklichen Leben nicht darin vorkommen, etwa Nashs unehelicher Sohn, seine homosexuelle Beziehungen oder die Ehescheidung.

Ron Howard visualisiert die Gedankenwelt des Protagonisten („to make the mind a visual experience“). Obwohl es in dem Film weniger um eine psychologisch-psychiatrische Analyse als um eine fulminante, packende und mitreißende Geschichte geht, spielt Russell Crowe seine Rolle ausgesprochen subtil und erreicht gerade durch die zurückhaltende Mimik und Gestik eine faszinierende Glaubwürdigkeit. Diese schauspielerische Leistung kann mit der von Dustin Hoffman in „Rain Main“ verglichen werden, und es ist deshalb unverständlich, dass es für Russell Crowe in „A Beautiful Mind“ nur zur „Oscar“-Nominierung reichte.

Dass in mehr als einem halben Dutzend unterschiedlicher Szenen das Mikrofon am Galgen oben im Bild zu sehen ist, spricht nicht für die Sorgfalt des Filmteams.

In den Kategorien Film, Drehbuch, Regie und Nebendarstellerin (Jennifer Connelly) gab es je einen „Oscar“. Nominiert hatte man außerdem Russell Crowe, Mike Hill und Dan Hanley (Schnitt), Greg Cannom und Colleen Callaghan (Make Up) sowie James Horner (Musik). Mit einem „Golden Globe“ wurden Russell Crowe, Jennifer Connelly, Akiva Goldsman und der Film selbst ausgezeichnet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Sylvia Nasar:
Auf den fremden Meeren des Denkens. Das Leben des genialen Mathematikers John Nash

Ron Howard: The Missing
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"Allerseelen" ist ein kosmopolitischer, einfühlsamer und grüblerischer Roman über eine unglückliche Liebe und zwei Menschen auf der Suche nach sich selbst.
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