Blondinen bevorzugt

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Blondinen bevorzugt

Blondinen bevorzugt – Originaltitel: Gentlemen Prefer Blondes – Regie: Howard Hawks – Drehbuch: Charles Lederer, nach einer Musical-Komödie von Anita Loos und Joseph Fields – Kamera: Harry J. Wild – Schnitt: Hugh S. Fowler – Musik: Jule Styne, Leo Robin – Darsteller: Jane Russell, Marilyn Monroe, Charles Coburn, Elliott Reid, Tommy Noonan, George Winslow, Marcel Dalio, Taylor Holmes, Norma Varden, Howard Wendell, Steven Geray, Alex Frazer u.a. – 1953; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Weil der amerikanische Multimillionär Mr Esmond gegen die Eheschließung seines Sohnes Gus mit dem Showgirl Lorelei Lee ist, wollen die beiden in Paris heiraten. Lorelei fährt mit ihrer Freundin Dorothy Shaw voraus, die sich im Gegensatz zu ihr nichts aus Geld und Diamanten macht, sondern gut aussehende Männer bevorzugt. Lorelei will jedoch auf dem Schiff einen reichen Mann für Dorothy angeln ...
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Kritik

"Blondinen bevorzugt" basiert auf einem Broadway-Musical. Bei dem Filmklassiker mit Marilyn Monroe und Jane Russell handelt es sich um eine turbulente, unterhaltsame Satire über den Materialismus und die Beziehung von Mann und Frau.
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Das blonde Showgirl Lorelei Lee (Marilyn Monroe) ist mit Gus Esmond (Tommy Noonan) liiert, dem linkischen Sohn eines amerikanischen Multimillionärs (Taylor Holmes). Weil Mr Esmond sr. der Eheschließung seines Sohnes mit einer mittellosen Tänzerin niemals zustimmen würde, wollen die beiden in Paris heiraten. Also schifft Lorelei sich mit ihrer schwarzhaarigen Freundin und Bühnenpartnerin Dorothy Shaw (Jane Russell) nach Cherbourg ein.

Im Gegensatz zu Lorelei macht Dorothy sich nichts aus Geld und Diamanten, sondern sie bevorzugt gut aussehende Männer. Die Blondine kann das nicht verstehen, denn wie soll eine Frau Zeit haben, ihren Mann zu lieben, wenn sie sich Gedanken über die Einteilung des Geldes machen muss? Während Dorothy auf dem Schiff mit den Mitgliedern einer Olympia-Turner-Mannschaft flirted, prüft Lorelei die Passagierliste, um einen reichen Heiratskandidaten für ihre Freundin zu finden. Henry Spofford III. (George Winslow) scheint ihr der Richtige zu sein, denn er reist mit einem eigenen Diener. Sie überredet den Purser (Charles De Ravenne), Dorothy und ihr einen Platz am Tisch des Herrn zu reservieren. Doch am Abend stellt sich heraus, dass es sich bei Henry Spofford III. um einen kleinen Jungen handelt, der mit einem Diener, einem Trainer und einem Privatlehrer an Bord ist.

Der Privatdetektiv Ernie Malone (Elliott Reid) bestach den Purser, um einen Platz am Tisch der Showgirls zu bekommen. Er wurde von Mr Esmond sr. beauftragt, Lorelei Lee während der Überfahrt nach Europa zu observieren. Um sie unauffällig beobachten zu können, macht er sich an Dorothy heran. Dabei verliebt er sich in die Schwarzhaarige, und Dorothy findet Gefallen an ihm.

Nach dem Fehlschlag mit Henry Spofford III. verdreht Lorelei Sir Francis Beekman („Piggy“ – Charles Coburn) den Kopf. Er ist zwar dreimal so alt wie sie, besitzt jedoch eine Diamantenmine in Afrika, und seine Ehefrau (Norma Varden) trägt wertvollen Schmuck, darunter ein mit Diamanten besetztes Diadem.

Als Dorothy zufällig sieht, wie Malone ihre Freundin und Piggy durch ein Bullauge fotografiert, begreift sie, dass es sich bei ihm um einen Detektiv handelt. Sie warnt Lorelei, aber statt Malone zur Rede zu stellen, laden die beiden Damen ihn in ihre Kabine ein und mischen ein Schlafpulver in seinen Drink, damit sie ihm den Film abnehmen können. Den lässt Lorelei entwickeln, und die Abzüge zeigt sie Piggy, der daraufhin annimmt, dass ihn jemand kompromittieren wollte. Als Belohnung wünscht Lorelei sich das kostbare Diadem seiner Frau, und der alte Mann schenkt es ihr.

Malone gesteht Dorothy, Privatdetektiv zu sein, beteuert jedoch, sein Auftrag, Lorelei zu beschatten, habe nichts mit seiner Liebe zu ihr zu tun.

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Nach der Ankunft in Paris gehen die beiden jungen Damen erst einmal einkaufen. Im Hotel werden sie vom Manager (Steven Geray) in einen Raum gebracht, in dem Lady Beekman, deren Anwalt Pritchard (Alex Frazer) und Malone auf sie warten. Die Lady beschuldigt Lorelei, ihr das Diadem gestohlen zu haben, und Malone eröffnet den Tänzerinnen, dass Gus Esmond aufgrund seines Berichtes über Loreleis Turteln mit Sir Francis Beekman die Zimmerreservierungen für sie rückgängig gemacht und die Kreditbriefe gesperrt habe.

Lorelei ist bereit, das Diadem zurückzugeben, aber es wurde aus ihrem Koffer gestohlen.

Weil sie und ihre Freundin kein Geld mehr haben, treten sie in Paris wieder als Showgirls auf.

Bei der Gerichtsverhandlung gibt Dorothy sich als Lorelei aus. Malone meldet sich als Zeuge, um sie zu entlarven, aber Dorothy kommt ihm mit einer versteckten Liebeserklärung zuvor. Daraufhin verrät er sie nicht, sondern verspricht dem Richter, das Diadem zu beschaffen. Mit zwei Polizisten fängt er Sir Francis Beekman am Flughafen ab und bringt ihn zum Gericht, wo das Diadem in seinem Koffer gefunden wird. Er hatte es Lorelei auf dem Schiff geschenkt und gleich wieder gestohlen. Jetzt wollte er sich damit nach Südafrika absetzen.

Mr Esmond kommt mit seinem Sohn nach Paris, und Lorelei kann ihn davon überzeugen, dass sie die richtige Ehefrau für Gus ist.

Auf dem Schiff, das sie alle zurück in die USA bringt, findet eine Doppelhochzeit statt: Lorelei Lee heiratet Gus Esmond, und Dorothy Shaw vermählt sich mit Ernie Malone.

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Die Filmkomödie „Blondinen bevorzugt“ – „Gentlemen Prefer Blondes“ – basiert auf der gleichnamigen, 1949 bis 1951 am Broadway aufgeführten Musical-Komödie von Anita Loos und Joseph Fields (Buch), Leo Robin (Songtexte) und Jule Styne (Musik), die wiederum auf einen 1925 veröffentlichten Roman von Anita Loos (1888 – 1981) zurückging: „Gentlemen Prefer Blondes. The Illuminating Diary of a Professional Lady“ („Harper’s Bazaar“, 1925). Der Roman wurde bereits 1926 von Gustaf Kauder ins Deutsche übersetzt; 1965 erschien eine Neuübersetzung von Lisette Mullère und Christian Ferber: „Blondinen bevorzugt“. Die Untertitel der deutschsprachigen Ausgaben variieren: „Das lehrreiche Tagebuch einer jungen Dame“, „Das lehrreiche Tagebuch einer Dame von Beruf“, „Weiblich, ledig, jung sucht Millionär“.

Wie in einem Musical ist die Handlung der Filmkomödie „Blondinen bevorzugt“ dünn und unrealistisch. Die Charaktere sind Schablonen, und keine der beiden Hauptfiguren ändert (entwickelt) sich im Verlauf der Handlung. Aber „Blondinen bevorzugt“ ist eine turbulente, unterhaltsame Satire über den Materialismus und die Beziehung von Mann und Frau. Marilyn Monroe und Jane Russell glänzen nicht zuletzt mit ihren Gesangsnummern, darunter „Diamonds are a Girl’s Best Friend“ (Leo Robin, Jule Styne), ein Evergreen, der zum Beispiel auch in „Moulin Rouge“ zu hören ist.

Unter dem Titel „But Gentlemen Marry Brunettes. The Illuminating Diary of a Professional Lady“ (1928) schrieb Anita Loos eine Fortsetzung. Auch zum Film gibt es ein Sequel: „So liebt man in Paris“.

Originaltitel: Gentlemen Marry Brunettes – Regie: Richard Sale – Drehbuch: Mary Loos, Richard Sale, nach dem Roman „But Gentlemen Marry Brunettes“ von Anita Loos – Kamera: Desmond Dickinson – Schnitt: Grant K. Smith – Musik: Robert Farnon – Darsteller: Jane Russell, Jeanne Crain, Alan Young, Scott Brady, Rudy Vallee, Guy Middleton, Eric Pohlmann, Robert Favart, Guido Lorraine, Ferdy Mayne u.a. – 1955; 100 Minuten

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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