Red River

Red River

Red River

Originaltitel: Red River – Regie: Howard Hawks – Drehbuch: Borden Chase, Charles Schnee, nach der Story "The Chisholm Trail" von Borden Chase – Kamera: Russell Harlan – Schnitt: Christian Nyby – Musik: Dimitri Tiomkin – Darsteller: John Wayne, Montgomery Clift, Walter Brennan, Joanne Dru, Coleen Gray, Harry Carey, John Ireland, Noah Beery jr., Harry Carey jr., Chief Yowlachie, Paul Fix, Hank Worden, Mickey Kuhn, Ray Hyke, Wally Wales u.a. – 1948; 125 Minuten

Inhaltsangabe

Tom Dunson sondert sich von einem Siedler-Treck ab, nimmt sich auf eigene Faust ein Stück Land in Texas und züchtet Rinder. Weil ihm die Preise in der Umgebung zu niedrig sind, will er schließlich 10 000 Rinder nach Missouri treiben. Der Trail verlangt ihm und den Cowboys das Äußerste ab. Dunson greift durch, als sei er Herr über Leben und Tod – bis ihn sein Ziehsohn Matthew überwältigt und in der Prärie zurücklässt ...
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Kritik

"Red River" ist ein stringent und bildgewaltig inszenierter klassischer Edelwestern. Die mit fünftausend Rindern gedrehte Stampede gilt als eine der eindrucksvollsten Szenen in der Kinogeschichte.
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Thomas („Tom“) Dunson (John Wayne) sondert sich mit seinem älteren Freund „Groot“ Nadine (Walter Brennan) von einem Siedler-Treck ab, um sich auf eigene Faust ein Stück Land zu suchen. Seine Frau will mitkommen, aber er besteht darauf, dass sie im Schutz des Trecks weiterzieht und verspricht ihr, sie später nachzuholen. Am Abend sehen Dunson und Groot in der Ferne Rauch. Sie wissen, was das bedeutet: Indianer haben den Treck überfallen. Stunden später taucht ein Junge mit einem einzelnen Rind bei ihnen auf, der den Angriff als Einziger überlebt hat. Dunson nimmt den Waisen – der Matthew „Matt“ Garth heißt (Mickey Kuhn / Montgomery Clift) – wie einen Sohn auf.

In Texas wählt Dunson ein geeignetes Areal aus und gründet eine Ranch. Vierzehn Jahre später hat er es zwar zum bedeutendsten Rinderbaron in Texas gebracht, aber in der Umgebung wird für die Tiere kaum etwas bezahlt. Deshalb beschließt er, 10 000 Rinder nach Missouri zu treiben.

Dabei verlangt er sich und den Cowboys halsstarrig das Äußerste ab.

Als Bunk Kenneally (Ivan Parry) Zucker vom Küchenwagen stiehlt und versehentlich einen Satz Töpfe umwirft, geht die von dem Geschepper aufgeschreckte Herde durch, und es kostet viel Mühe, sie wieder unter Kontrolle zu bekommen. Dan Latimer (Harry Carey jr.) gerät unter die Hufe und wird zertrampelt. Dunson, der nicht nur einen Cowboy, sondern auch drei- bis vierhundert Tiere verloren hat, will Kenneally auspeitschen, und als dieser sich der Bestrafung widersetzt, kann Matt nur durch einen blitzschnellen Schuss in Kenneallys Schulter verhindern, dass Dunson den Mann tötet.

Mehrmals wird Dunson unterwegs geraten, die Rinder nach Kansas zu treiben. In Abilene soll sich eine Bahnstation befinden. Dunson hat sich jedoch in den Kopf gesetzt, nach Missouri zu ziehen und bleibt stur bei seinem Plan, obwohl die Männer aufgrund der Strapazen immer lauter murren.

Nachdem Dunson drei Meuterer erschossen hat, fliehen drei Cowboys. Dunson schickt ihnen Cherry Valance (John Ireland) mit zwei weiteren zuverlässigen Männern nach. Cherry tötet einen der drei Flüchtigen und reitet mit den anderen beiden dem Trail nach. Teeler Yacey und Laredo (Paul Fix, Dan White) rechnen damit, dass sie erschossen werden, aber Dunson will sie hängen. Damit geht er auch in den Augen seines Ziehsohnes endgültig zu weit: Mit einem gezielten Streifschuss an Dunsons rechter Hand sorgt Matt dafür, dass dieser seinen Revolver vorübergehend nicht benutzen kann und lässt ihn mit einem Pferd in der Prärie zurück, während er mit dem Trail nach Abilene aufbricht.

Auf dem Weg dorthin werden Matt und seine Männer Zeugen eines Indianerüberfalls auf einen Siedlertreck. Kurz entschlossen reiten sie einen Entlastungsangriff und helfen den Siedlern gegen die Indianer. Dabei verliebt Matt sich in Tess Millay (Joanne Dru), die seine Gefühle erwidert. Doch wie Dunson vor vierzehn Jahren weigert er sich, sie mitzunehmen und verlangt von ihr, bei ihren Leuten zu bleiben.

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Als Matt und die Cowboys bereits bezweifeln, dass es in Kansas überhaupt eine Bahnlinie gibt, erreichen sie am 14. August 1865 Abilene und werden freudig begrüßt. Mr Melville (Harry Carey sr.) kauft die gesamte Herde für einen unerwartet hohen Preis.

Obwohl Matt weiß, dass Dunson sich an ihm rächen will, wartet er in Abilene auf ihn.

Dunson fordert ihn schließlich auf, zu ziehen und schießt mehrmals dicht an ihm vorbei, aber Matt verteidigt sich nicht. Er wehrt sich auch nicht, als Dunson wütend auf ihn einprügelt. Tess schreit die beiden Männern aufgebracht an und bringt sie zur Vernunft. Da versöhnen sich diese. Ab sofort werde dem Brandzeichen ein M hinzugefügt, beschließt Dunson, Matt habe es sich verdient.

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Ein raubeiniger Rancher gerät mit den harten Anforderungen, die er an sich und seine Männer stellt, in Konflikt mit seinem Ziehsohn und wird erst durch eine Frau zu der Einsicht gebracht, dass auch andere Recht haben können. „Red River“ ist ein klassischer Edelwestern über den Pioniergeist der Siedler im Wilden Westen. Borden Chase, Charles Schnee (Drehbuch) und Howard Hawks (Regie) erzählen die Abenteuergeschichte stringent und bildgewaltig. Die mit fünftausend Rindern gedrehte Stampede gilt als eine der eindrucksvollsten Szenen in der Kinogeschichte.

Das Drehbuch und der Schnitt (Christian Nyby) wurden 1949 mit „Oscars“ ausgezeichnet.

Borden Chase, von dem auch die Story stammte, schrieb nicht nur das Drehbuch für den Film „Red River“ zusammen mit Charles Schnee, sondern verarbeitete den Plot später auch als Roman („Red River“; deutsch: „Red River. Ein klassischer Westernroman“, Übersetzung: Otto Kühn).

Der deutsche Titel des Films lautete ursprünglich „Panik am roten Fluss“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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