Diana Gabaldon : Der Ruf der Trommel

Der Ruf der Trommel
Originalausgabe:Drums of Autumn, 1997 Der Ruf der Trommel Übersetzung: Barbara Schnell Blanvalet, München 1998 ISBN 3-7645-0046-8, 1196 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Der mit Brianna Fraser befreundete Historiker Roger Wakefield stößt 1970 auf einen Zeitungsartikel, aus dem hervorgeht, dass vor knapp 200 Jahren James MacKenzie Fraser und dessen Frau Claire auf einer Farm in North Carolina ums Leben kamen. Er verschweigt Brianna seine Entdeckung, aber sie kommt selbst dahinter und tut das, was Roger verhindern wollte: Um ihre Eltern zu retten, lässt sie sich in die Vergangenheit versetzen ...
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Kritik

Diana Gabaldon mischt in ihrer bisher aus sechs Bänden bestehenden Saga Elemente aus verschiedenen Genres: historischer Roman, Fantasy, Science Fiction, Romanze bzw. Schnulze. Es geht um gefährliche Abenteuer und leidenschaftliche Liebe, Schrecken und Rührung.
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Was bisher in der Highlander Saga von Diana Gabaldon geschah:
(1) Feuer und Stein
(2) Die geliehene Zeit
(3) Ferne Ufer

Nach ihrer Ankunft in Amerika im Frühjahr 1767 schlagen Jamie und Claire sich zur Plantage River Run an der Ostküste durch. Sie gehört den Camerons, die mit dem schottischen MacKenzie-Clan – also auch mit James („Jamie“) Alexander Malcolm MacKenzie Fraser – entfernt verwandt sind. Unterwegs werden sie von dem englischen Abenteurer Stephen Bonnet ihrer letzten Habe beraubt. Claire büßt dabei auch den Ehering ein, den sie von Frank Randall bekommen hatte.

Die blinde, herrschsüchtige Greisin Jocasta Cameron versucht, die mittellosen Neuankömmlinge auszunutzen und lockt Jamie mit der Aussicht, er könne die Plantage erben. Aber er zieht es vor, sich mit Claire und seinen Gefolgsleuten in einer noch unberührten Gegend anzusiedeln. „Fraser’s Ridge“ nennt er seinen Besitz.

Brianna Fraser, die dabei ist, ihre Ausbildung in den USA abzuschließen, kann ihre Mutter nicht vergessen und fühlt sich verlassen. Der Oxford-Historiker Roger Wakefield, mit dem sie in Verbindung geblieben ist, stößt 1970 auf einen Zeitungsartikel, aus dem hervorgeht, dass „Fraser’s Ridge“ in North Carolina 1776 durch ein Feuer zerstört wurde und dabei der Besitzer James MacKenzie Fraser und dessen Frau ums Leben kamen. Jamie und Claire! Roger verschweigt Brianna seine Entdeckung, weil er nicht möchte, dass sie versucht, die Geschichte zu ändern und ihre Eltern zu retten, was in seinen Augen ohnehin ein aussichtsloses Unterfangen wäre.

Aber Brianna kommt von sich aus dahinter und lässt sich im Steinkreis auf dem Craigh na Dun bei Inverness in die Vergangenheit versetzen. Als Roger begreift, was sie getan hat, folgt er ihr überstürzt.

Es war schon für Claire nicht einfach, sich mit den Lebensbedingungen im 18. Jahrhundert zurechtzufinden, aber mit Brianna trifft eine selbstbewusste, emanzipierte junge Frau aus dem 20. Jahrhundert auf den sturen und verbitterten schottischen Highlander James Alexander Malcolm MacKenzie Fraser. Das und das Auftauchen des von Jamie sogleich mit blindem Hass verfolgten Roger Wakefield führt zu gefährlichen Verwicklungen …

Fortsetzung: Das flammende Kreuz

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Die von der amerikanischen Schriftstellerin Diana Gabaldon als schottische Highland Saga begonnene Romanreihe bestand bis 2005 aus sechs Bänden:

 

2009 setzte Diana Gabaldon die Reihe mit „An Echo in the Bone“ fort. Die deutsche Übersetzung von Barbara Schnell erschien unter dem Titel „Echo der Hoffnung“ (Blanvalet, München 2009, 1013 Seiten, ISBN: 978-3-7645-0303-1).

Zwischen dem vierten und fünften Band veröffentlichte Diana Gabaldon 1999 unter dem Titel „The Outlandish Companion“ („Der magische Steinkreis“, Übersetzung: Barbara Schnell, Blanvalet, München 1999, 699 Seiten) „das große Kompendium zur Highland-Saga mit vielen Enthüllungen über Claire und Jamie Fraser, ihr Leben und ihr(e) Zeitalter, ihre Vorgeschichte, ihre Abenteuer, Wegbegleiter und Nachkommen, mit gelehrten Anmerkungen (und zahlreichen Fußnoten) aus der Feder ihrer ergebenen Schöpferin“.

Die inzwischen millionenfach verkaufte Romanreihe beginnt mit einer Trilogie, in deren Mittelpunkt der in der neuntägigen Schlacht von Culloden Moor im April 1746 kulminierende und scheiternde Aufstand der Schotten gegen die Engländer steht. Dafür stimmte auch die Bezeichnung „Highland Saga“. Vom 4. Band an spielt die Geschichte jedoch in der Neuen Welt, und der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg wirft seine Schatten voraus. Die Zeitsprünge zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert enden mit Band 4. Dementsprechend gerät die reizvolle Frage, wie eine Frau aus dem 20. mit dem Leben im 18. Jahrhundert zurechtkommt, mehr und mehr in den Hintergrund.

Diana Gabaldon mischt in ihrer Saga Elemente aus verschiedenen Genres: historischer Roman, Fantasy, Science Fiction, Romanze bzw. Schnulze. Das mehrere tausend Seite lange Epos (die Bände wurden immer dicker) spielt zwar vor dem Hintergrund historischer Ereignisse, aber auf deren faktengetreue Wiedergabe sollte man sich lieber nicht verlassen. Es geht in diesem grandiosen Bilderbogen nicht um historische Genauigkeit, sondern um Unterhaltung, um gefährliche Abenteuer und leidenschaftliche Liebe (einschließlich heftiger Sexszenen). Die Leser werden mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht und abwechselnd in Schrecken und in Rührung versetzt. Über die Protagonistin Claire bringt Diana Gabaldon auch einiges an trockenem Humor mit ein.

Am schwächsten fiel wohl der fünfte Band aus: Da fehlt der große Spannungsbogen, und Diana Gabaldon hat auch die Charaktere nicht mehr weiter entwickelt. Mit einer schottischen Highland Saga hat „Das flammende Kreuz“ nichts mehr zu tun, denn der Roman handelt vom harten Leben der Einwanderer in Nordamerika, und Diana Gabaldon schwelgt in Lagerfeuer-Romantik.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

Diana Gabaldon: Feuer und Stein
Diana Gabaldon: Die geliehene Zeit
Diana Gabaldon: Ferne Ufer
Diana Gabaldon: Das flammende Kreuz
Diana Gabaldon: Ein Hauch von Schnee und Asche

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