Die Vorleserin

Die Vorleserin

Die Vorleserin

Die Vorleserin - Originaltitel: La lectrice - Regie: Michel Deville - Drehbuch: Rosalinde und Michel Deville, nach dem Roman "Die Vorleserin" von Raymond Jean - Kamera: Max Pantéra - Schnitt: Raymonde Guyot - Musik: Ludwig van Beethoven - Darsteller: Miou-Miou, Christian Ruché, Sylvie Laporte, Régis Royer, Christian Blanc, Maria Casarès, Patrick Chesnais, Charlotte Farran, Pierre Dux, Jean-Luc Boutté, Brigitte Catillon, Marianne Denicourt, Michel Raskine u.a. - 1988; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Beim Schlafengehen beichtet Constance ihrem Mann, dass sie das geparkte Auto des Polizeikommissars angefahren hat und liest ihm dann aus einem Buch mit dem Titel "Die Vorleserin" vor. Mehr und mehr stellt sie sich vor, die Romanfigur zu sein ...
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Kritik

"Die Vorleserin" ist ein leises, schön fotografiertes Filmmärchen. Die einzelnen Episoden hat Michel Deville zu einem faszinierenden Mosaik montiert.
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Beim Schlafengehen beichtet Constance (Miou-Miou) ihrem Mann, dass sie das geparkte Auto des Polizeikommissars angefahren hat und liest ihm dann aus einem Buch mit dem Titel „Die Vorleserin“ vor. Mehr und mehr stellt sie sich vor, die Romanfigur Marie zu sein.

Eine Mutter, deren schüchterner Sohn (Régis Royer) durch einen Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen ist, engagiert die Vorleserin. Constances zweite Auftraggeberin ist die ältere, bettlägerige Witwe eines Generals (Maria Casarès). Sie wird in die Wohnung einer reichen Dame gerufen, die kaum Zeit für ihre kleine Tochter Coralie aufbringt und deshalb eine Vorleserin für sie sucht. Ein einsamer Unternehmer (Patrick Chesnais) schläft ein, während sie ihm vorliest. Schließlich wird sie von einem älteren Herrn angestellt, der Mitglied des Magistrats ist. Er nimmt einen Band aus seiner umfangreichen Bibliothek und lässt sie schlüpfrige Stellen von de Sade vorlesen. Sie fügt sich in die unangenehme Aufgabe, aber als er beim zweiten Mal einen Arzt und den Polizeikommissar eingeladen hat, weigert sich Constance, den drei geilen Honoratioren pornografische Texte vorzulesen.

Sie klappt das Buch zu, und ihr Mann ruft den Polizeikommissar an, um ihm mitzuteilen, dass Constance sein Auto verschrammt hat.

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Der leise, schön fotografierte Film „Die Vorleserin“ – eine Adaptation des gleichnamigen Romans von Raymond Jean – wirkt vor allem durch seine märchenhafte Atmosphäre, aber auch durch die raffinierte Verschachtelung der Handlungsebenen. Michel Deville reiht die Episoden nicht aneinander, sondern montiert sie stückchenweise zu einem faszinierenden Mosaik, das zeigt, wie das Lesen die Phantasie anregt und welcher Zauber davon ausgeht. Auch die feine Erotik entsteht durch das subtile, heitere Spiel der Hauptdarstellerin Miou-Miou erst im Kopf des Zuschauers.

„Die Vorleserin“ wurde 1988 bei den Filmfestspielen in Montreal mit dem Großen Preis ausgezeichnet.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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