Charlie Parker


Charles („Charlie“) Christopher Parker wurde am 29. August 1920 in Kansas City geboren. Als er elf Jahre alt war, verließ sein Vater Charles Parker ihn und seine Mutter Addie, die sich daraufhin als Putzfrau durchschlug. Schon mit dreizehn spielte Charlie in einer High School Band mit, und bald darauf begann er, als Saxophonist in Jazzclubs der Region aufzutreten, statt in die Schule zu gehen.

Mit der Band des Jazzpianisten Jay McShannin kam er 1939 im Rahmen einer Tournee erstmals nach New York. Weil er den populären Swing bald nicht mehr hören wollte, trennte er sich von der Band und kehrte allein nach New York zurück. Dort lernte er in der Big Band von Earl Hines den drei Jahre älteren Trompeter Dizzy Gillespie kennen. Sie wurden Freunde und „erfanden“ zusammen mit dem Pianisten Thelonious Monk (1920 – 1982) den nervös-hektischen Bebop, mit dem sie sich deutlich vom Swing absetzten, die Ära des modernen Jazz einleiteten und aus einer Tanz- und Unterhaltungsmusik eine neue Kunstform machten. 1944 nahmen sie mit ihrer Bebop-Combo die erste Platte auf.

Im Dezember 1945 erhielten sie sogar ein Engagement in Hollywood. Nachdem Dizzy Gillespie sich von Charlie Parker getrennt hatte, gründete Charlie Parker – den viele auch „Bird“ nannten – mit dem Trompeter Miles Davis (1926 – 1991) in Kalifornien eine neue Band und nahm hervorragende Platten auf.

Im Juni 1946 brach der möglicherweise seit seiner Jugend heroinsüchtige Charlie Parker erstmals psychisch zusammen und wurde für einige Monate ins Camarillo State Hospital eingeliefert. Nach seiner Entlassung stellte er mit Miles Davis in New York ein neues Quintett zusammen.

Als sich um 1950 der ebenfalls als Gegenbewegung zur Kommerzialisierung des Jazz von Miles Davis entwickelte Cool Jazz durchsetzte, versuchte Charlie Parker immer häufiger, mit Alkohol und Drogen über seine Depressionen hinwegzukommen. Schwer zu schaffen machte ihm auch 1954 der Tod seiner Tochter Pree.

Am 12. März 1955, eine Woche nach seinem letzten Auftritt in dem ihm zu Ehren „Birdland“ genannten New Yorker Nachtklub, starb der fünfunddreißigjährige Jazz-Musiker in einer von der Baroness Nica de Koenigswarter gemieteten Suite im Hotel Stanhope.

Julio Cortázar veröffentlichte 1958 eine Erzählung, in der die Hauptfigur Johnny Carter biografische Züge Charlie Parkers trägt: „Der Verfolger“.

Unter dem Titel „Bird“ drehte Clint Eastwood 1988 mit Forrest Whitaker in der Hauptrolle einen Film über Charlie Parkers Leben.

© Dieter Wunderlich 2004

Carlos Ruiz Zafón - Das Labyrinth der Lichter
Carlos Ruiz Zafón interessiert sich weder für die Charaktere seiner Figuren noch für psychologische Entwicklungen. Stattdessen kommt es ihm auf ein komplexes Geflecht von Handlungs­strängen und Zusam­men­hängen an, das er nach und nach entwirrt.
Das Labyrinth der Lichter