Monica Lewinsky und Bill Clinton


1939: George Lewinsky, der Ende der Zwanzigerjahre vor den Antisemiten aus Deutschland flüchtete und in El Salvador ein neues Leben anfing, lernt während einer Reise in London eine Hebräisch-Lehrerin mit Vornamen Susi aus Hamburg kennen. Die beiden heiraten nach kurzer Zeit.

1943: Susi Lewinsky bringt ihren Sohn Bernard („Bernie“) zur Welt.

3. September 1943: Der Geschäftsreisende William Jefferson Blythe jr. (1918 – 1946) lässt sich mit der angehenden Krankenschwester Virginia Dell Cassidy (1923 – 1994) trauen, obwohl er noch in dritter Ehe mit Wanetta Alexander verheiratet ist.

17. Mai 1946: William Jefferson Blythe jr. kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

19. August 1946: William Jefferson („Bill“) Clinton wird in Hope, Arkansas, als Sohn von William Jefferson Blythe jr. und dessen Ehefrau Virginia geboren.

November 1946: Virginia D. Blythe zieht nach New Orleans und lässt ihren Sohn bei ihren Eltern Eldridge und Edith Cassidy zurück, die in Hope einen Gemischtwarenladen betreiben.

1948: Marcia Kaye wird in San Francisco als Tochter von Samuel und Bernice Vilensky geboren.

1950: Virginia D. Blythe heiratet den seit 1947 geschiedenen Roger Clinton, der mit seinem Bruder in Hot Springs, Arkansas, ein Autohaus führt. Das Ehepaar holt Virginias Sohn Bill nach Hot Springs.

1952: Samuel Vilensky zieht mit seiner Familie nach Tokio und gründet dort ein erfolgreiches Handelsunternehmen. Die Familie beschäftigt einen Chauffeur und Hausangestellte.

1955: Marcia Vilenskys Schwester Deborah („Debra“) wird in Japan geboren.

1957: Familie Lewinsky zieht nach Kalifornien.

Mai 1962: Roger und Virginia Clinton lassen sich scheiden.

August 1962: Sie heiraten erneut.

1964: Samuel Vilensky erliegt in Japan einem Herzinfarkt.

Bernice Vilensky zieht verarmt mit ihren beiden Töchtern Marcia und Debra zu ihrer Mutter Olga Polack ins Sonoma County bei San Francisco und arbeitet dort als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei.

Marcia Vilensky studiert mit finanzieller Unterstützung eines Onkels Städtebau an der University of California in Northridge.

1967: Roger Clinton stirbt im Alter von 57 Jahren.

Ostern 1968: Bernie Lewinsky, der inzwischen an der University of California in Berkeley und Irvine Medizin studiert, lernt die fünf Jahre jüngere Marcia Vilensky kennen.

1968: Bill Clinton macht seinen Bachelor-Abschluss in International Affairs an der Georgetown University in Washington, D.C.

1968 bis 1970: Mit einem Rhodes-Stipendium studiert Bill Clinton an der Universität von Oxford in England.

1969: Bill Clintons Mutter Virginia heiratet den Friseur Jeff Dwire.

15. April 1969: Bernie Lewinsky und Marcia Vilensky werden in San Francisco nach jüdischem Ritus getraut.

Sie ziehen nach London, wo Bernie Lewinsky für ein Jahr als Arzt am Royal Marsden Hospital Erfahrungen in seinem Spezialgebiet Onkologie sammelt.

23. Juli 1973: Monica Samille wird als Tochter von Bernie und Marcia Lewinsky in einer Kinderklinik in San Francisco geboren.

23. Juli 1973: Zum ersten Mal in der Geschichte USA erlässt der Kongreß eine Zwangsverfügung gegen einen Präsidenten: Drei Emissäre des Senatsausschusses, der den Watergate-Skandal untersucht, fahren ins Weiße Haus und fordern US-Präsident Richard Nixon ultimativ auf, fünf Tonbänder herausgeben. Nixon weigert sich, aber am 9. August 1974 tritt er zurück, um der drohenden Amtsenthebung zuvorzukommen. Noch nie zuvor war ein US-Präsident von seinem Amt zurückgetreten.

1973: Bill Clinton schließt sein Jurastudium an der Yale University ab und geht nach einer dreimonatigen Dozententätigkeit an der Universität von Fayetteville, Arkansas, für die Demokratische Partei in die Politik.

11. Oktober 1975: Bill Clinton heiratet in Fayetteville, Arkansas, Hillary Rodham, die Tochter des mittelständischen Unternehmers Hugh Ellsworth Rodham und dessen Ehefrau Dorothy Emma.

1976: Debra Lewinsky verlobt sich in Beverly Hills mit dem Kardiologen Bill Finerman.

1976: Nach einer zweijährigen Tätigkeit am Letterman Hospital in San Francisco nimmt Bernie Lewinsky das Angebot einer Privatklinik in Los Angeles an und zieht mit seiner Familie nach Beverly Hills.

1976: Bill Clinton wird Justizminister von Arkansas.

1977: Michael Lewinsky wird geboren.

1978: Bill Clinton lässt sich zum Gouverneur von Arkansas wählen.

1979: Monica Lewinsky wird an der privaten John Thomas Dye School in Bel Air eingeschult. Ihre Zeugnisse sind gut, aber wegen ihrer Neigung zur Körperfülle wird sie gehänselt und gilt als Außenseiterin.

Die Eltern schicken Monica außerdem zum Hebräisch-Unterricht in den Sinai-Tempel (Sinai Akiba Academy). Die Erziehung der Kinder durch den Vater ist streng und restriktiv; die Mutter scheut vor Konflikten zurück.

27. Februar 1980: Chelsea Victoria wird in Little Rock, Arkansas, als Tochter von Bill und Hillary Clinton geboren.

1985: Monica Lewinsky wechselt zur Hawthorne Elementary School in Beverly Hills.

1986: Monica Lewinsky verbringt die Sommerferien in einem Camp für übergewichtige Jugendliche in Santa Barbara. Schlanker und mit mehr Selbstvertrauen kommt sie zurück.

21. September 1987: Marica Lewinsky geht mit Monica und Michael in deren Lieblingsrestaurant, ein Fast-Food-Restaurant am Sunset Boulevard in Los Angeles, und erklärt ihnen, dass sie und Bernie beschlossen haben, sich scheiden zu lassen. Angeblich betrog er seine Frau mit einer Krankenschwester.

Herbst 1987: Bernie Lewinsky mietet eine Wohnung am Wilshire Boulevard.

1988: Monica Lewinsky wechselt zur Beverly Hills High School. Sie nimmt massiv zu. Ihren Vater, den sie für das Scheitern der Ehe ihrer Eltern verantwortlich macht, will sie nicht sehen. Die Scheidung der Eltern macht ihr ebenso zu schaffen, wie der Snobismus an der Schule. Sie schwänzt den Unterricht, entwirft jedoch Kostüme fürs Schultheater.

Herbst 1988: Die Ehe der Lewinskys wird geschieden.

Sie verkaufen ihr Haus an der Hillcrest Road. Marcia zieht mit den Kindern mehrmals innerhalb von Beverly Hills um. Finanzielle Sorgen kennt sie auch weiterhin nicht: Vom Hausverkauf verbleibt ihr laut „Washington Post“ ein Anteil von 555.000 Dollar, und Bernie Lewinsky zahlt pro Monat 11.000 Dollar Unterhalt.

1989: Monica Lewinsky verbringt einen Monat in der Abteilung für Essstörungen an der Rader-Klinik in Culver City bei Los Angeles.

1990: Sie verlässt die Beverly Hills High und besucht eine kleinere, weniger snobistische Privatschule in Bel Air, engagiert sich jedoch weiterhin fürs Schultheater der Beverly Hills High.

1991: Monica Lewinsky wird von Andy Bleiler umworben, der als Bühnentechniker am Schultheater der Beverly Hills High mitwirkt. Sie geht darauf ein, obwohl der Fünfundzwanzigjährige seit einiger Zeit mit Kate Nason zusammenlebt, einer acht Jahre älteren geschiedenen Frau mit einer Tochter. Andy Bleiler und Kate Nason heiraten im Oktober 1991.

1991: Bernie Lewinsky heiratet Barbara Lynn Lerner.

1991: Monica Lewinsky schreibt sich am staatlichen Junior College von Santa Monica ein und nimmt einen Teilzeitjob im Krawattengeschäft Knot Shop an.

Dezember 1991: Paula Corbin heiratet Steve Jones.

März 1992: Bill Clinton, der sich um die Nominierung als Kandidat seiner Partei für die Präsidentschaftswahl bewirbt, reagiert in einem Fernsehinterview mit Hillary an seiner Seite auf „Enthüllungen“ in den Medien. Dass er keinen Militärdienst leistete, führt er auf einen Zufall zurück. Er gesteht, dass er während seines zweijährigen England-Aufenthalts als Student ein- oder zweimal Marihuana konsumierte, behauptet jedoch, nicht inhaliert zu haben. Clinton räumt Eheprobleme ein, leugnet allerdings die ihm nachgesagte Affäre mit dem Model Gennifer Flowers (* 1950).

3. November 1992: Bill Clinton wird zum US-Präsidenten gewählt.

1992 bis 1997: Monica Lewinsky ist bei der Psychotherapeutin Irene C. Kassorla in Los Angeles in Behandlung.

Dezember 1992: „Penthouse“ druckt Nacktfotos von Gennifer Flowers und einen Artikel über sie: „Gennifer Flowers Tells All, Shows All“.

Dezember 1992: Monica Lewinsky lässt sich von Andy Bleiler deflorieren.

20. Januar 1993: Bill Clinton wird von Chief Justice William Rehnquist in Washington, D. C., als US-Präsident vereidigt.

Frühjahr 1993: Monica Lewinsky bereitet sich auf ihr Abschlussexamen vor.

Mai 1993: Sieben Mitarbeiter des Reisebüros im Weißen Haus werden wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten entlassen. Gerüchte kursieren, die Clintons haben dabei die Drähte gezogen, um die Stellen mit Gefolgsleuten besetzen zu können.

Juli 1993: Andy und Kate Bleiler bekommen einen Sohn.

Herbst 1993: Monica Lewinsky zieht nach Portland, Oregon, um am Lewis and Clark College Psychologie zu studieren. Damit will sie auch nach mehreren Trennungen und Versöhnungen endgültig einen Schlussstrich unter ihre Affäre mit Andy Bleiler ziehen.

Sie mietet zusammen mit den Kommilitonen Kurt Carpenter und Karl Fulmer ein kleines Haus. Bernie und Barbara Lewinsky helfen ihr bei der Einrichtung. Geld verdient sie als Babysitterin und Teilzeitkraft in einer Filiale von Knot Shop. Sie besucht regelmäßig ein Fitnesscenter und hält ihr Gewicht unter Kontrolle.

November 1993: Monica Lewinsky besucht ihre Mutter und ihren Bruder an Thanksgiving in Los Angeles und trifft sich auch mit Andy Bleiler.

Ende 1993: Der freie Journalist David Brock behauptet im „American Spectator“, State Troopers in Arkansas hätten Bill Clinton während seiner Amtszeit als Gouverneur Frauen zugeführt („Trooper Gate“).

6. Mai 1994: Paula Jones erhebt Klage gegen Bill Clinton. Sie behauptet, er habe sie am 8. Mai 1991 in einem Hotelzimmer in Little Rock, Arkansas, mit heruntergelassener Hose aufgefordert, seinen Penis zu küssen („Zippergate“). Clinton war damals noch Gouverneur in Arkansas, Paula Jones eine vierundzwanzigjährige Angestellte der bundesstaatlichen Arkansas Industrial Development Commission.

1994: Andy Bleiler reist im Juni für einige Tage und im Sommer für längere Zeit nach Portland, um eine Arbeitsstelle und eine Wohnung zu suchen. Er und Monica Lewinsky setzen ihre Affäre fort. Kate Bleiler kommt mit den Kindern später nach – und freundet sich mit Monica an, die des Öfteren auf die Kinder aufpasst und ihnen Kleidung kauft.

5. August 1994: David B. Sentelle (* 1943), der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes, ersetzt den Sonderermittler Robert Fiske, der im Auftrag des Kongresses dubiose Immobiliengeschäfte der Clintons in den Siebziger- und Achtzigerjahren untersucht (Whitewater-Skandal), durch Kenneth W. Starr (* 1946). Dieser geht außerdem den von Paula Jones gegen den Präsidenten erhobenen Anschuldigungen nach.

November 1994: Monica Lewinsky schreibt Andy Bleiler einen Abschiedsbrief.

Frühjahr 1995: Nachdem Monica Lewinsky ihr Verhältnis mit Bleiler wieder aufgenommen hat, findet sie ihren Verdacht bestätigt, dass er in Los Angeles eine weitere Geliebte hat, eine Schülerin. Sie stellt ihn zur Rede, schläft aus Rache mit seinem jüngeren Bruder Chris, gibt aber auch die Affäre mit Andy nicht auf. Damit Kate keinen Verdacht schöpft, fälscht Monica Lewinsky einen Brief und beauftragt Bleiler im Namen des Werkstattleiters David Bliss mit Arbeiten am Theater des Lewis and Clark College.

Mai 1995: Monica Lewinsky besteht die Abschlussprüfung am Lewis and Clark College und erwirbt damit den Bachelor-Titel in Psychologie.

Am Tag darauf fährt sie mit ihrem Freund Zach Isenberg und dessen Bruder Josh zum Bungee Jumping am Lewis River in Washington und macht auch selbst mit.

Marcia überredet ihre Tochter, sich für ein unbezahltes sechswöchiges Praktikum im Weißen Haus zu bewerben. Dabei hilft ihr der befreundete Versicherungsmanager Walter Kaye, der Hillary Clinton persönlich kennt und über gute Beziehungen im Weißen Haus verfügt.

Monica Lewinsky bekommt sie Stelle mit Unterstützung des Familienfreundes Walter Kaye, der über gute Beziehungen verfügt. Bevor sie das Praktikum beginnt, verbringt sie einige Wochen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder bei ihrer Tante Debra, die inzwischen mit Bill Finerman verheiratet ist und in Virgina lebt.

4. Juli 1995: Monica Lewinsky verabschiedet sich von ihren Freunden in Portland.

10. Juli 1995: Monica Lewinsky beginnt das Praktikum im Old Executive Building neben dem Weißen Haus. Sie wohnt bei ihrer Mutter, die vor einiger Zeit in ein Apartment im Watergate Building in Washington, D. C., gezogen ist. Dort haben Bill und Debra Finerman eine Zweitwohnung.

9. August 1995: Als es Monica Lewinsky zum dritten Mal gelingt, vor dem Weißen Haus in die Nähe des US-Präsidenten Bill Clinton zu kommen, glaubt sie, dass er sie in der Menge bemerkt und fühlt sich von seinen Blicken ausgezogen.

10. August 1995: Anlässlich des bevorstehenden 49. Geburtstages des Präsidenten findet auf dem Rasen vor dem Weißen Haus eine Party statt. In der Hoffnung, Bill Clinton werde sie wiedererkennen, zieht Monica Lewinsky dasselbe Kleid wie am Vortag an, ein jadegrünes Kostüm. Sie findet eine Gelegenheit, ihm die Hand zu geben und zu gratulieren. Dabei entsteht das erste Foto, auf dem sie und der Präsident zusammen zu sehen sind.

Mitte August 1995: Bei einer weiteren Gelegenheit stellt Monica Lewinsky sich dem Präsidenten vor.

Sie bleibt für ein zweites Praktikum im Weißen Haus.


Dieter Wunderlich: Verführerische Frauen. © Piper Verlag 2012

Ein litarisches Porträt von Monica Lewinsky finden Sie in dem Buch
„Verführerische Frauen. Elf Porträts“ von Dieter Wunderlich.
Piper Verlag, München 2012 – Leseprobe


Oktober 1995: Natalie Rose Ungvari besucht ihre frühere Mitschülerin Monica Lewinsky in Washington. Die Gastgeberin arrangiert für sie einen Rundgang im Westflügel des Weißen Hauses.

Oktober 1995: Monica Lewinsky nimmt zwei Wochen Urlaub, um ihre Vorprüfung zu wiederholen. Sie hofft auf eine bessere Benotung als beim ersten Versuch und beabsichtigt, im Herbst 1996 weiterzustudieren. Für die Übergangszeit sucht sie einen bezahlten Job im Weißen Haus.

Zurück in Washington, erfährt sie von ihrer Mutter, dass während ihrer Abwesenheit Jennifer Palmieri anrief. Die Sonderbeauftragte des Stabschefs des Weißen Hauses vermittelt ihr ein Vorstellungsgespräch mit Timothy („Tim“) Keating, dem Staff Director for Legislative Affairs.

11. November 1995: Tim Keating ruft an. Er bietet ihr in seiner Abteilung einen mit 25.000 Dollar Jahresgehalt dotierten Job im Verbindungsbüro zum Kongress an.

13. November 1995: Monica Lewinsky akzeptiert das Angebot, kann aber vorerst nicht anfangen, weil die Angestellten wegen der ins Stocken geratenen Etat-Verhandlungen zwischen dem Kongress und dem Präsidenten am 14. November in einen Zwangsurlaub (14. – 20. November) geschickt werden. Deshalb macht sie noch einige Tage als unbezahlte Kraft weiter.

15. November 1995: Monica Lewinsky nimmt an einer Geburtstagsfeier für Jennifer Palmieri teil, zu der auch Bill Clinton herüberkommt. Als der Präsident

an ihr vorbeigeht, hebt sie das Jackett ihres Hosenanzugs kurz an und zeigt ihm die Riemchen ihres Stringtangas. Anschließend unterhält Clinton sich mit ihr im Büro von George Stephanopoulos, des Chefberaters für Politik und Strategie. Er küsst sie auf den Mund. Gegen 22 Uhr trifft er sich erneut mit ihr. Er betastet ihre entblößten Brüste und küsst sie. Danach stimuliert er die Praktikantin mit der Hand im Genitalbereich, während er mit einem Abgeordneten telefoniert, und sie stimuliert seinen Penis oral, aber er lässt sich nicht von ihr zum Orgasmus bringen.

17. November 1995: Bill Clinton fordert Monica Lewinsky auf, ihm ein Stück Pizza ins Oval Office zu bringen. Dort befühlt er wieder ihre Brüste. Während er mit einem Abgeordneten telefoniert, öffnet sie seine Hose und stimuliert seinen Penis oral, auch dieses Mal nicht bis zur Ejakulation.

26. November 1995: Monica Lewinsky nimmt ihre neue Tätigkeit offiziell auf.

Dezember 1995: Monica Lewinsky weiht ihre Freundin Catherine Allday Davis in das Geheimnis ihrer Beziehung mit dem Präsidenten ein.

31. Dezember 1995: Bill Clinton zieht sich mit Monica Lewinsky in sein Arbeitszimmer neben dem Oval Office zurück. Sie küssen sich, er liebkost ihre nackten Brüste; die Fellatio bricht er wieder vorzeitig ab.

7. Januar 1996: Clinton ruft Monica Lewinsky im Apartment ihrer Mutter an. Er möchte sie sehen. Sie lässt sich von ihrem Bruder Michael zum Weißen Haus fahren. Dort geht sie mit ein paar Akten in der Hand zum Oval Office. Clintons Wunsch nach einem Cunnilingus lehnt sie ab, weil sie menstruiert.

Mitte Januar 1996: Clinton ruft Monica Lewinsky nachts an und hat Telefonsex mit ihr.

21. Januar 1996: Clinton und Monica Lewinsky sind in einem Nebenraum des Oval Office intim.

26. Januar 1996: In der Whitewater-Affäre muss Hillary Clinton als erste First Lady der USA unter Eid aussagen.

4. Februar 1996: Clinton und Monica Lewinsky sind zum sechsten Mal intim miteinander. Er betastet ihre Brüste und ihre Scham. Sie nimmt seinen Penis in den Mund. Danach sprechen sie erstmals längere Zeit miteinander über ihr Leben. Das bestärkt Monica Lewinsky in der Ansicht, dass es Clinton nicht nur um Sex geht.

19. Februar 1996: Clinton ruft Monica Lewinsky im Apartment ihrer Mutter an. Als sie ihn noch am selben Tag im Oval Office aufsucht, beendet er die Affäre und erklärt ihr, er müsse Rücksicht auf seine Ehefrau Hillary und seine Tochter Chelsea nehmen.

10. März 1996: Natalie Ungvari besucht Monica Lewinsky erneut im Weißen Haus. Sie begegnen dem Präsidenten. Monica stellt ihm ihre Freundin vor, und er verblüfft Natalie mit der Äußerung: „You must be her friend from California.“

31. März 1996: Clinton ruft Monica Lewinsky in ihrem Büro an und lädt sie ein, zu ihm ins Oval Office zu kommen. Sie setzen ihre Affäre fort. Nach dem Austausch der üblichen Zärtlichkeiten schiebt Clinton eine Zigarre ein Stück weit in Monicas Vagina, nimmt sie danach in den Mund und meint: „It tastes good.“

Monica Lewinskys verhältnismäßig häufige Anwesenheit im Westflügel – in dem sich das Oval Office befindet – bleibt nicht unbemerkt. Evelyn S. Lieberman, die seit 10. Januar 1996 Assistant to the President and Deputy Chief of Staff ist, fordert deshalb Tim Keating auf, sie aus dem Weißen Haus zu entfernen.

5. April 1996: Tim Keating unterrichtet Monica Lewinsky über ihre Versetzung ins Pentagon.

7. April 1996 (Ostersonntag): Clinton ruft Monica Lewinsky im Apartment ihrer Mutter an. Sie berichtet ihm schluchzend von ihrer Versetzung. Daraufhin lädt er sie ein, zu ihm zu kommen. Im Arbeitszimmer neben dem Oval Office verspricht er ihr, sie ins Weiße Haus zurückzuholen, sobald er die Präsidentschaftswahlen im November gewonnen habe. Während er mit einem Anrufer telefoniert, bedeutet er ihr, seinen Penis in den Mund zu nehmen, und sie tut es. Kurz darauf werden sie durch Harold Ickes gestört, den stellvertretenden Stabschef, der den Präsidenten im Oval Office aufsucht. Monica Lewinsky flüchtet durch den nordwestlichen Nebenausgang.

16. April 1996: Monica Lewinsky fängt im Pentagon zu arbeiten an. Sie wird Assistentin von Kenneth Bacon, dem Stellvertretenden Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Ihr Jahresgehalt steigt auf 28.000 Dollar.

Mai 1996: Linda Tripp, die 1994 vom Weißen Haus ins Pentagon versetzt wurde, trifft sich mit der New Yorker Literaturagentin Lucianne Goldberg (* 1935), um über ihr Buchprojekt mit dem Arbeitstitel „Hinter verschlossenen Türen. Was ich im Weißen Haus unter Clinton erlebte“ zu sprechen. Als Ghostwriterin ist Maggie Gallagher vorgesehen. Aber Linda Tripp verwirklicht das Vorhaben zunächst nicht.

Linda wurde am 24. November 1949 in Jersey City als Tochter des Hochschulprofessors Albert Carotenuto und dessen Ehefrau Inge geboren. Die beiden hatten 1948 in Frankfurt am Main geheiratet. Kurz vor Lindas High-School-Abschluss (1968) ließen die Eltern sich scheiden. Während ihre jüngere Schwester ein College besuchte, musste sie sich mit einer Sekretärinnenschule zufriedengeben. Als Sekretärin auf einer Militärbasis lernte sie den Berufssoldaten Bruce Tripp kennen. Die beiden heirateten und bekamen zwei Kinder: Ryan und Alison. Ihre Ehe wurde 1992 geschieden. 1990 fing sie als Sekretärin im Pressebüro des Weißen Hauses an, und im Sommer 1994 wurde sie ins Pentagon versetzt.

1996: Monica Lewinsky begleitet ihren Chef auf Reisen nach Bosnien, Australien, Russland und Skandinavien.

Juni 1996: Es wird bekannt, dass Craig Livingstone, der Direktor des Office of Personnel Security im Weißen Haus, 1993/94 Hunderte von FBI-Dossiers über Mitarbeiter der Vorgängerregierungen angefordert hatte. Hillary Clinton gerät in den Verdacht, die Akten gesichtet zu haben. Kenneth Starr nimmt auch diese Vorgänge unter die Lupe.

13. Juni 1996: Monica Lewinsky arrangiert, dass Bernie, Barbara und Michael Lewinsky an der Empfangszeremonie für die irische Präsidentin Mary Robinson in Fort Meyers, Virginia, teilnehmen dürfen. Bill Clinton entdeckt Monica in der Menge hinter der Absperrung und grüßt sie zur Verblüffung ihres Vaters mit ihrem Vornamen.

14. Juni 1996: Clinton lässt sich nach einer Rundfunkansprache mit Monica, Bernie, Barbara und Michael Lewinsky im Oval Office fotografieren.

22. Juli 1996: Hillary Clinton leugnet im Zusammenhang mit „Travelgate“ in einer eidesstattlichen Erklärung, an der Entlassung der Reisebüro-Mitarbeiter beteiligt gewesen zu sein.

Sommer 1996: Monica Lewinsky freundet sich mit ihrer vierundzwanzig Jahre älteren Kollegin Linda Tripp an.

Bill Clinton telefoniert des Öfteren mit Monica Lewinsky. Aus Sorge, einen Anruf zu versäumen, wagt sie sich an den Wochenenden nicht aus dem Haus.

September 1996: Als Clinton aus Florida anruft, fragt Monica Lewinsky, wann er endlich mit ihr schlafen werde. Aber das lehnt er kategorisch ab.

Anfang Oktober 1996: Monica Lewinsky und der sechzehn Jahre ältere Unterstaatssekretär Thomas K. Longstreth beenden ihre monatelange Affäre. Monica stellt fest, dass sie schwanger ist.

5. November 1996: Bei den Präsidentschaftswahlen setzt Bill Clinton sich gegen Robert Dole durch und wird wiedergewählt. Nun hofft Monica Lewinsky, dass Clinton sie ins Weiße Haus zurückholt.

November 1996: Nach der Abtreibung, die sie schwer belastet, lässt Monica Lewinsky sich von der Psychotherapeutin Kathleen Estep behandeln.

Ende November 1996: Monica Lewinsky vertraut Linda Tripp an, dass sie eine Affäre mit dem Präsidenten hatte.

Ende November / Anfang Dezember 1996: Monica Lewinsky hat für den 2. Dezember einen Flug nach Los Angeles gebucht. Sie will ihren Vater und ihre Stiefmutter besuchen, dann nach Portland reisen und mit ihrer Freundin Catherine Allday Davis gemeinsam zu deren Hochzeit nach Hawaii fliegen. Als sie erfährt, dass Hillary Clinton am Wochenende vom 30. November / 1. Dezember nicht in Washington sein wird, verschiebt sie den Flug. Und tatsächlich ruft Bill Clinton an.

Dezember 1996: Während ihres Aufenthalts in Portland schläft Monica Lewinsky noch einmal mit Andy Bleiler.

Dezember 1996: Gennifer Flowers behauptet in „The Richard Bey Show“ erneut, sie habe eine jahrelange Affäre mit Bill Clinton gehabt. Am Tag nach der Ausstrahlung wird „The Richard Bey Show“ aus dem Programm genommen.

Anfang 1997: Paula Jones‘ Anwälte bekommen einen anonymen Hinweis darauf, dass Kathleen Willey den Präsidenten beschuldigt, sie 1993 sexuell belästigt zu haben. (Als Quelle verdächtigt man später Linda Tripp.)

20. Januar 1997: Bill Clinton wird für seine zweite Amtszeit vereidigt.

Februar 1997: Linda Tripp fordert Monica Lewinsky auf, ihre Kontakte mit dem Präsidenten aufzulisten.

Februar 1997: Bill Clinton erklärt Monica Lewinsky am Telefon, sie müssten ihre Beziehung beenden, hat dann aber wieder Telefonsex mit ihr.

Februar 1997: Als Walter Kaye sich bei einem Mittagessen kritisch über Monica Lewinsky äußert, entgegnet Debra Finerman, der Präsident rufe ihre Nichte sogar nachts unter ihrer Privatnummer an. Kaye hat bereits von dem Gerücht über eine Affäre von Bill Clinton und Monica Lewinsky gehört.

28. Februar 1997: Betty Currie (* 1939), die Privatsekretärin des Präsidenten, lädt Monica Lewinsky zur Radioansprache des Präsidenten ein. Monica zieht ein frisch gereinigtes marineblaues Cocktail-Kleid der Marke GAP an. Clinton lässt sich im Oval Office mit ihr fotografieren. (Das signierte Foto schenkt er ihr im Juli zu ihrem 24. Geburtstag.) Erstmals seit elf Monaten sind Bill Clinton und Monica Lewinsky wieder allein im Oval Office. Bei der Fellatio im Bad ejakuliert er diesmal. Dass etwas Sperma auf ihr Kleid spritzt, bemerken sie beide nicht.

März 1997: Linda Tripp trifft sich mit Michael Isikoff (* 1952), einem für „Newsweek“ tätigen Journalisten, der über den Fall Paula Jones recherchiert. Er sucht nach weiteren Frauen, die Bill Clinton sexuell belästigt haben könnte. Kathleen Willey erzählte ihm bereits, der Präsident habe sie am 29. November 1993 – dem Tag, an dem ihr zweiter Ehemann, Edward E. Willey jr., sich das Leben nahm – im Oval Office sexuell belästigt. Sie behauptet, er habe sie umarmt, auf den Mund geküsst, ihre Brüste betastet und ihre Hand in seinen Schritt gepresst. Linda Tripp erklärt, sie habe damals gesehen, wie die Kollegin wütend und derangiert aus dem Oval Office kam. Und sie deutet an, von einer aktuellen Affäre des Präsidenten zu wissen.

29. März 1997: Als Monica Lewinsky den Präsidenten an diesem Tag in seinem Arbeitszimmer neben dem Oval Office aufsucht, geht er wegen einer Knieverletzung an Krücken. Unvermittelt küsst er sie. Sie zieht ihren Slip aus, und er stimuliert sie mit der Hand. Zum ersten Mal berührt er ihre Vulva mit seinem Penis, penetriert sie jedoch nicht. Danach kommt Clinton bei der Fellatio zum Orgasmus.

Anfang April 1997: Monica Lewinsky begleitet ihren Chef auf einer Asienreise.

Mitte April 1997: Nach ihrer Rückkehr erfährt sie, dass ihr Bruder Michael einen Autounfall hatte. Er war am Steuer eingeschlafen und hatte sich überschlagen, kam aber mit leichten Verletzungen davon.

April 1997: Kate Bleiler ruft Monica Lewinsky an. Sie erfuhr inzwischen von einer anderen Geliebten ihres Mannes, dass auch Monica eine Affäre mit ihm hatte. Es stellt sich heraus, dass Andy seiner Frau erzählte, Monica habe ihn in Portland dazu verführt, die eigentlich bereits in Los Angeles beendete Affäre wieder aufzunehmen.

28. April 1997: Monica Lewinsky bewirbt sich mit Unterstützung ihres Chefs Ken Bacon im Pressebüro des Weißen Hauses.

1. Mai 1997: Sie führt ein Vorstellungsgespräch.

17. Mai 1997: Bill Clinton fragt Monica Lewinsky am Telefon, ob sie ihrer Mutter von der Affäre erzählt habe. Einen entsprechenden Hinweis erhielt er von Marsha Scott, der stellvertretenden Personalchefin, die möglicherweise über Umwege von der Äußerung Debra Finermans gegenüber Walter Kaye erfuhr. Monica lügt, ihre Mutter wisse nichts. Tatsächlich hat sie inzwischen nicht nur ihre Mutter eingeweiht, sondern auch Tante Debra, insgesamt elf Personen. Ihren Freundinnen Catherine Allday Davis und Neysa DeMann Erbland spielte sie sogar Nachrichten vor, die Clinton auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen hatte.

24. Mai 1997: Monica Lewinsky sucht Bill Clinton im Oval Office auf. Er erklärt ihr, er müsse die Beziehung endgültig beenden und schildert ihr seine Gewissenskonflikte.

27. Mai 1997: Der Supreme Court weist Clintons Antrag auf Immunität in Zivilprozessen ab.

30. Mai 1997: Monica Lewinsky führt erneut ein Vorstellungsgespräch im Weißen Haus.

Anfang Juni 1997: Monica Lewinsky erkundigt sich bei Marsha Scott nach dem Stand der Bemühungen, ihr einen Job im Weißen Haus zu verschaffen. Aber die stellvertretende Personalleiterin hat noch nichts von ihrem Wunsch gehört. Dabei versicherte der Präsident Monica Lewinsky, Marsha Scott kümmere sich um ihre Zurückversetzung ins Weiße Haus.

9. Juni 1997: Darüber beschwert Monica Lewinsky sich in einem Brief an den Präsidenten.

16. Juni 1997: Marsha Scott empfängt Monica Lewinsky zu einem Vorstellungsgespräch.

24. Juni 1997: In einem Brief an Betty Currie drückt Monica Lewinsky ihre Enttäuschung aus.

29. Juni 1997: Monica Lewinsky bittet Bill Clinton in einem Brief um eine Unterredung.

4. Juli 1997: Betty Currie lädt Monica Lewinsky zu einem Treffen mit dem Präsidenten an diesem Morgen vor dem Beginn der Feiern zum Unabhängigkeitstag ein.

8./9. Juli 1997: Beim NATO-Gipfel in Madrid sehen sich Bill Clinton und Monica Lewinsky.

14. Juli 1997: Betty Currie bestellt Monica Lewinsky ins Oval Office. Clinton fragt sie, ob sie mit ihrer Freundin Linda Tripp über Kathleen Willey gesprochen habe. Deren Anwalt beschwerte sich nämlich im Weißen Haus darüber, dass Michael Isikoff über nur wenigen Eingeweihten bekannte Details zu dem Fall informiert war. Monica Lewinsky muss zugeben, vertrauliche Informationen weitergegeben zu haben.

Ende Juli 1997: Bruce Lindsay, einer der juristischen Berater des Präsidenten, drängt Linda Tripp, sich mit dem Rechtsanwalt Bob Bennett zu treffen, der Bill Clinton im Fall Paula Jones verteidigt, aber auf Anraten ihres Anwalts Kirbe Behre verweigert sie die Unterredung.

Ende Juli 1997: Kathleen Willey wird im Fall Paula Jones gegen Bill Clinton als Zeugin vorgeladen.

11. August 1997: „Newsweek“ veröffentlicht Michael Isikoffs Artikel über Kathleen Willeys angebliche sexuelle Belästigung durch den Präsidenten.

16. August 1997: Monica Lewinsky bringt Bill Clinton Geburtstagsgeschenke ins Oval Office. Sie fasst seine Genitalien kurz durch die Hose hindurch an.

September 1997: Monicas Mutter zieht zu ihrem Verlobten, dem sechsundsiebzigjährigen Medienunternehmer R. Peter Straus, nach New York. Monica Lewinsky bleibt allein im Apartment in Washington zurück.

September 1997: In ihrer Einsamkeit gerät Monica Lewinsky noch stärker unter den Einfluss von Linda Tripp. Sie lädt die vermeintliche Freundin in ihr Apartment ein und sucht Kleider heraus, die sie ihr schenken möchte. Dabei zeigt sie Linda Tripp auch das marineblaue Kleid mit den Spermaflecken, das sie seit Februar nicht mehr getragen hat.

September 1997: Marsha Scott lässt Monica Lewinsky wissen, dass sie nicht noch einmal im Weißen Haus angestellt wird.

3. Oktober 1997: Linda Tripp beginnt die Telefongespräche mit Monica Lewinsky aufzuzeichnen.

6. Oktober 1997: Linda Tripp bespricht mit Michael Isikoff, Lucianne Goldberg und ihrem Sohn Jonah Goldberg ihr Buchprojekt. Sie sind sich einig, dass ein „Newsweek“-Artikel von Michael Isikoff über eine Affäre des Präsidenten eine hervorragende Werbung für das geplante Buch wäre.

6. Oktober 1997: Linda Tripp ruft Monica Lewinsky an deren Arbeitsplatz im Pentagon an und teilt ihr mit, sie habe aus dem Weißen Haus erfahren, dass Monica dort als Persona non grata gelte. Damit raubt sie ihr jede Hoffnung, dass der Präsident ihr trotz Marsha Scotts Absage einen Job verschaffen werde. Außerdem erklärt Linda Tripp, sie befürchte, im Verfahren Paula Jones gegen Bill Clinton als Zeugin geladen zu werden, und in diesem Fall müsse sie auf die Frage nach Frauen, mit denen der Präsident sexuelle Beziehungen hatte, die Wahrheit sagen.

7. Oktober 1997: Als Betty Currie der Anruferin Monica Lewinsky erklärt, der Präsident habe keine Zeit für sie, wird sie beschimpft.

10. Oktober 1997: Nachts um 2.30 Uhr erhält Monica Lewinsky einen Anruf des Präsidenten. Er beschwert sich darüber, wie sie Betty Currie behandelte, und es kommt zu einem heftigen Streit.

11. Oktober 1997: Bill Clinton, der an diesem Tag seinen 22. Hochzeitstag mit Hillary feiert, lässt Monica Lewinsky durch Betty Currie zu einem Gespräch bitten. Monica Lewinsky erklärt ihm, sie wolle nach New York ziehen, wo ihre Mutter inzwischen lebt. Clinton verspricht, seinen Freund Vernon Jordan zu fragen, ob er Monica bei der Jobsuche unterstützen könne.

16. Oktober 1997: Monica Lewinsky schickt Bill Clinton eine Wunschliste von Jobs in New York.

31. Oktober 1997: Monica Lewinsky geht zu einem Vorstellungsgespräch mit Bill Richardson, dem US-Botschafter bei der UNO, in seiner Suite im Watergate Building in Washington. Ein paar Tage später erhält sie ein Job-Angebot.

3. November 1997: Bill Clinton lehnt es ab, im Fall Paula Jones eine Liste aller Frauen zusammenzustellen, mit denen er als Justizminister, Gouverneur oder Präsident außereheliche sexuelle Beziehungen hatte.

5. November 1997: Monica Lewinsky sucht Vernon Jordan auf, der mit dem Präsidenten Golf spielt und auch mit Peter Straus bekannt ist.

12. November 1997: Als Bill Clinton in Monicas Apartment anruft, hält sich dort gerade Linda Tripp auf.

13. November 1997: Während sich der mexikanische Staatspräsident Ernesto Zedillo im Weißen Haus aufhält, trifft Monica Lewinsky sich kurz mit Bill Clinton.

16. November 1997: Linda Tripp bringt Monica Lewinsky von ihrer Absicht ab, das Kleid mit den Spermaflecken reinigen zu lassen.

20. November 1997: Monica Lewinsky spielt Linda Tripp am Telefon zwei Versionen einer Audiobotschaft an Clinton vor.

21. November 1997: Sie schickt Betty Currie eine der beiden Kassetten und fragt mehrmals telefonisch nach, ob der Präsident sie bekommen habe. Am Abend verlangt sie frustriert von der Sekretärin, die Kassette zurückzugeben.

21. November 1997: Nach einem Streit reden Monica Lewinsky und Linda Tripp vorerst nicht mehr miteinander.

24. November 1997: Linda Tripp wird als Zeugin im Verfahren Paula Jones gegen Bill Clinton vorgeladen. Um die Aussage der Klägerin zu untermauern, versuchten ihre Anwälte, Clinton ähnliche Fälle nachzuweisen.

24. November 1997: Monica Lewinsky bittet um mehr Bedenkzeit bezüglich des Job-Angebots der UNO.

27. November 1997: Thanksgiving feiert Monica Lewinsky an der Westküste.

5. Dezember 1997: Auf dem Rückflug von einer Dienstreise nach Belgien und England überredet Monica Lewinsky Bob Tyler, den Staatssekretär im Verteidigungsministerium, sie zu einer Weihnachtsfeier im Weißen Haus am Abend mitzunehmen. Dort sieht sie Bill Clinton.

5. Dezember 1997: Paula Jones‘ Anwälte setzen Monica Lewinsky auf ihre Zeugenliste und faxen diese an Clintons Anwalt Robert Bennett.

6. Dezember 1997: Monica Lewinsky beschimpft Betty Currie am Telefon, weil diese ihr keinen Termin beim Präsidenten freimacht. In ihrer Aufregung will sie auf der Stelle – und nicht erst, wie geplant, am 24. Dezember – nach New York ziehen. Im Taxi zum Flughafen stellt sie fest, dass sie ihr Portemonnaie vergessen hat und kehrt wieder um. Noch einmal ruft sie im Weißen Haus an. Betty Currie verbindet sie mit dem Präsidenten, und der kritisiert erneut Monica Lewinskys Verhalten seiner Sekretärin gegenüber. In der Auseinandersetzung wirft Monica Lewinsky dem Präsidenten vor, eine Affäre mit der CBS-Reporterin Eleanor Mondale zu haben, was er abstreitet.

8. Dezember 1997: Linda Tripp und Monica Lewinsky versöhnen sich.

11. Dezember 1997: Die Richterin Susan Webber Wright hält Fragen an den Präsidenten nach weiteren außerehelichen Beziehungen für berechtigt.

11. Dezember 1997: Beim zweiten Gespräch nennt Vernon Jordan Monica Lewinsky drei Ansprechpartner, bei denen sie sich bewerben soll.

17. Dezember 1997: Um 2.30 Uhr erhält Monica Lewinsky einen Anruf von Bill Clinton. Er teilt ihr mit, dass Betty Curries Bruder bei einem Autounfall ums Leben kam und unterrichtet sie darüber, dass sie im Fall Paula Jones auf der Zeugenliste steht (was er bereits seit 6. Dezember weiß).

18. Dezember 1997: Monica Lewinsky hat zwei Vorstellungsgespräche in New York.

19. Dezember 1997: Sie erhält eine Vorladung im Fall Jones gegen Clinton. Vernon Jordan, den Monica Lewinsky um Hilfe bittet, besorgt ihr einen Termin bei Rechtsanwalt Frank Carter.

22. Dezember 1997: Monica Lewinsky bespricht sich im Beisein von Vernon Jordan mit Frank Carter.

24. Dezember 1997: Letzter Arbeitstag im Pentagon

28. Dezember 1997: Monica Lewinsky besucht Bill Clinton im Oval Office, und sie küssen sich. Seine Frage, ob sie Linda Tripp von der Affäre erzählt habe, beantwortet sie mit „nein“.

31. Dezember 1997: Monica Lewinsky warnt Vernon Jordan, dass Linda Tripp vertrauliche Informationen über sie und den Präsidenten weitergeben könnte. Sie vertraut ihm an, eine Beziehung mit Clinton gehabt zu haben, beteuert jedoch, es sei dabei nie zum Koitus gekommen.

4. Januar 1998: Monica Lewinsky übergibt Betty Currie einen Brief und ein Buch für den Präsidenten.

5. Januar 1998: Das Job-Angebot von Bill Richardson lehnt sie ab.

5. Januar 1998: Monica Lewinsky erklärt sich bereit, eine eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben, die Frank Carter aufzusetzen beabsichtigt.

6. Januar 1998: Sie erhält den Entwurf der eidesstattlichen Erklärung.

7. Januar 1998: Nach mit Vernon Jordan abgesprochenen Änderungen bringt sie das Dokument in die Kanzlei von Frank Carter. Monica Lewinsky bestreitet, eine sexuelle Beziehung mit dem Präsidenten gehabt zu haben.

8. Januar 1998: Monica Lewinsky hat ihr zweites Vorstellungsgespräch bei MacAndrews & Forbes in New York. Anschließend ruft sie Vernon Jordan an und meint, es sei nicht gut gelaufen. Daraufhin setzt er sich mit dem Vorstandsvorsitzenden Ronald Perelman in Verbindung, der wiederum Jaymie Durnan kontaktiert, der das Vorstellungsgespräch mit Monica Lewinsky führte. Durnan hat allerdings von sich aus vor, ihr einen Job anzubieten.

9. Januar 1998: Nach einem weiteren Gespräch wird Monica Lewinsky ein Job in der PR-Abteilung des Tochterunternehmens Revlon mit einem Jahresgehalt von 40.000 Dollar angeboten, und sie sagt zu.

Januar 1998: Linda Tripp wechselt von Kirbe Behre, der gegen ihre illegalen Tonaufzeichnungen protestierte, sobald er davon erfuhr, zu Rechtsanwalt James Moody.

12. Januar 1998: Linda Tripp ruft im Büro von Kenneth Starr an und erzählt, der Präsident habe eine Affäre mit einer Staatsangestellten gehabt, deren Name auf der Zeugenliste im Fall Paula Jones steht. Bill Clinton und Vernon Jordan hätten dieser Frau nahegelegt, die Affäre abzustreiten. Ihre Darstellung untermauert Linda Tripp mit dem Hinweis auf etwa zwanzig Stunden Bandmaterial, das sie bei Telefongesprächen mit der Gespielin des Präsidenten aufnahm.

Eine Stunde später wird Linda Tripp von sechs Staatsanwälten und einem FBI-Agenten in ihrer Wohnung in Columbia, Maryland, aufgesucht. Starr hat den Auftrag, die Whitewater-Affäre zu klären. Um seine Ermittlungen ausweiten zu können, will er nachweisen, dass Vernon Jordan – dessen Name auch im Zusammenhang mit angeblichen Schmiergeld-Zahlungen bei den Grundstücksgeschäften fiel – vom Präsidenten angewiesen wurde, seiner Geliebten einen Job zu besorgen. Damit könnte Starr das angestrebte Amtsenthebungsverfahren begründen.

13. Januar 1998: Linda Tripp trifft sich mit Monica Lewinsky zum Mittagessen im Rritz Carlton Hotel in Pentagon City. Durch ein unter der Kleidung verstecktes Mikrofon und einen Sender ist sie mit Mitarbeitern Starrs verbunden.

14. Januar 1998: Hillary Clinton wird über „Filegate“ befragt.

15. Januar 1998: Das Kurierunternehmen, das Monica Lewinskys Päckchen für Bill Clinton transportierte – es war ihr von Linda Tripp empfohlen worden – wird durch eine richterliche Verfügung aufgefordert, die Unterlagen darüber herauszugeben. Am selben Tag erkundigt Michael Isikoff sich bei Betty Currie über die Päckchen.

16. Januar 1998: Auf Antrag von Janet Reno (* 1938), der Generalstaatsanwältin der USA, weitet ein Richterkollegium Kenneth Starrs Auftrag aus: Er wird zu Ermittlungen ermächtigt, die ergeben sollen, ob der Präsident eine Affäre mit Monica Lewinsky hatte oder nicht.

16. Januar 1998: Monica Lewinsky ist erneut mit Linda Tripp im Rritz Carlton Hotel verabredet. Linda kommt ihr mit zwei FBI-Agenten entgegen. Monica wird aufgefordert, ins Zimmer 1012 mitzukommen.

Einige Zeit später treffen weitere FBI-Agenten sowie Mike Emmick und Bruce Udolf aus dem Office of Independent Counsel (Büro des Sonderermittlers) ein. Sie drohen Monica Lewinsky mit bis zu siebenundzwanzig Jahren Haft u. a. wegen Meineids, Behinderung der Justiz und Zeugenbestechung. Monica Lewinsky erfährt, dass ihr Gespräch mit Linda Tripp beim Mittagessen vor drei Tagen abgehört und aufgezeichnet wurde.

Das FBI und das Büro des Sonderermittlers verlangen von Monica Lewinsky als Gegenleistung für Straffreiheit, dass sie Gespräche etwa mit Vernon Jordan und Betty Currie heimlich aufzeichnen soll.

Monica wird davon abgehalten, Frank Carter anzurufen. Der faxte den Anwälten von Paul Jones das Affidavit zwar bereits, aber das unterschriebene Dokument will er erst am Ende dieses Tages per Kurier an das Gericht in Little Rock, Arkansas, schicken. Monica Lewinsky könnte also zu diesem Zeitpunkt noch davon abrücken und würde sich dann keines Meineids schuldig machen.

Sie darf ihre Mutter in New York anrufen. Marcia Lewinsky fährt mit dem nächsten Zug nach Washington. Unterwegs telefoniert sie mit ihrem Ex-Mann in Los Angeles, der daraufhin den mit ihm befreundeten, allerdings auf medizinische Fälle spezialisierten Rechtsanwalt William („Bill“) H. Ginsburg um juristischen Beistand für seine Tochter bittet, weil er von Frank Carter nichts weiß.

Nach 22 Uhr trifft Marcia Lewinsky im Rritz Carlton Hotel ein und eilt zu ihrer Tochter. Debra Finerman, die sie begleitete, fährt zu ihrer Zweitwohnung im Watergate Building.

Nachdem Monica Lewinsky zwölf Stunden lang festgehalten wurde, darf sie mit ihrer Mutter gehen. Nach 1.00 Uhr nachts treffen die beiden in ihrem Apartment ein.

Inzwischen hat Frank Carter die eidesstattliche Erklärung abgeschickt. Was mit seiner Mandantin an diesem Tag geschah, weiß er noch nicht.

17. Januar 1998: Bill Ginsburg fliegt von Los Angeles nach Washington.

17. Januar 1998: Bill Clinton, der von den Vorgängen im Rritz Carlton Hotel nichts ahnt, antwortet auf entsprechende Fragen von Paula Jones‘ Anwälten unter Eid, er habe keine sexuelle Beziehung mit Monica Lewinsky gehabt. Erstmals gibt Bill Clinton zu, mit Gennifer Flowers 1977 eine einmalige sexuelle Begegnung gehabt zu haben.

18. Januar 1998: Einige Stunden nach Clintons Befragung, noch in der Nacht, berichtet der einunddreißigjährige Matthew Nathan („Matt“) Drudge auf seiner Website www.drudgereport.com, das Nachrichtenmagazin „Newsweek“ habe eine Enthüllungsstory von Michael Isikoff über eine sexuelle Beziehung des einundfünfzigjährigen US-Präsidenten mit einer Praktikantin gekippt.

18. Januar 1998: Bill Ginsburg versucht sich im Office of Independent Counsel ein Bild von der Lage zu machen. Danach erklärt er Monica Lewinsky, er sehe nur zwei Möglichkeiten: Sie könne mit dem Büro des Sonderermittlers kooperieren und auf Straffreiheit hoffen oder sie müsse sich vor Gericht verantworten, und in diesem Fall wäre nicht nur mit ihrer Verurteilung, sondern auch mit enormen Kosten zu rechnen.

Bill Ginsburg lässt sich bei seinen Verhandlungen mit Kenneth Starrs Mitarbeitern vom Washingtoner Strafverteidiger Nathaniel Speights unterstützen.

18. Januar 1998: Marcia Lewinsky, die inzwischen eine Zeugenvorladung bekommen hat, trifft sich mit ihrem afroamerikanischen Anwalt Billy Martin.

19. Januar 1998: Matt Drudge veröffentlicht auf seiner Website erstmals den Namen Monica Lewinsky.

Michael Lewinsky, der an der Carnegie Mellon University studiert, ruft aus Pittsburgh an und fragt, was mit seiner Schwester los sei. Er hat im Internet etwas über sie gelesen.

20. Januar 1998: Beauftragte aus dem Büro des Sonderermittlers durchsuchen das Apartment von Marcia und Monica Lewinsky in Washington.

21. Januar 1998: Als sich immer stärker herauskristallisiert, dass die Gerüchte Substanz haben, berichtet die „Washington Post“ als erste Zeitung auf der Titelseite über die Affäre. CNN verbreitet die Neuigkeit übers Fernsehen. Der Skandal beherrscht die Schlagzeilen monatelang. Bemerkenswert ist, dass er nicht durch eine Zeitung oder das Fernsehen ausgelöst wurde, sondern durch Klatsch im Internet.

21. Januar 1998: In einem Fernsehinterview mit Jim Lehrer bestreitet Bill Clinton die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.

26. Januar 1998: Der Präsident erklärt während einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz im Weißen Haus: „I did not have sexual relations with that woman, Miss Lewinsky.“

Zu diesem Zeitpunkt liegen dem Sonderermittler Kenneth Starr bereits Mitschnitte von Telefongesprächen von Linda Tripp und Monica Lewinsky vor.

27. Januar 1998: Hillary Clinton erklärt in der Fernsehsendung „Today“, das Ganze sei Teil einer großangelegten Verschwörung politischer Gegner des Präsidenten.

27. Januar 1998: Andy Bleiler, der inzwischen von Kate getrennt lebt, hält vor seinem Haus in Portland eine Pressekonferenz ab. Seine Erklärungen festigen den Eindruck, bei Monica Lewinsky handele es sich um ein sexbesessenes Flittchen mit einer Vorliebe für verheiratete Männer.

Die Medien stürzen sich auf die Affäre, die sie als „Monicagate“, „Lewinskygate“, „Tailgate“, „Sexgate“, und „Zippergate“ bezeichnen. Sie verschaffen sich u. a. die Scheidungsunterlagen von Bernie und Marcia Lewinsky. Adam Dave, Monica Lewinskys erster Freund, vermarktet sein Wissen und plaudert im Fernsehen über die damalige Beziehung. Neysa DeMann Erbland werden 100.000 Dollar für ein Foto von Monica Lewinsky im Bikini geboten. Während sie das Bild nicht herausgibt, verkauft eine andere Kommilitonin Fotos von Monica Lewinsky.

28. Januar 1998: Betty Currie muss vor der Grand Jury aussagen.

Ende Januar 1998: Bernie und Barbara Lewinsky kommen von einem Hawaii-Urlaub zurück.

Ende Januar 1998: In der Kanzlei von Nate Speights wird Monica Lewinsky von Beauftragten des Sonderermittlers vernommen.

Ende Januar bis Ende März 1998: Linda Tripp lässt sich zu ihrem Schutz vom FBI in einem Versteck unterbringen.

2. Februar 1998: Monica Lewinsky und ihre Anwälte unterzeichnen eine Abmachung über Zeugenimmunität.

4. Februar 1998: Kenneth Starr zieht die Vereinbarung zurück.

Anfang Februar 1998: Monica Lewinsky fliegt mit Bill Ginsburg nach Los Angeles. Vor dem Haus ihres Vaters in Brentwood wartet ein Pulk von Reportern auf sie und filmt, wie sie und ihr Vater sich in die Arme fallen.

10./11. Februar 1998: Am Fernsehgerät ihres Vaters verfolgt Monica Lewinsky die zweitägige Vernehmung ihrer Mutter vor der Grand Jury in Washington.

20. Februar 1998: Bernie Lewinsky gibt der Moderatorin Barbara Walters (* 1929) bei ABC ein Fernsehinterview.

9. März 1998: Richterin Susan Webber Wright hält eine Befragung Monica Lewinskys über ihre Beziehung mit dem Präsidenten für den Fall Jones gegen Clinton für unwesentlich.

12. März 1998: Während Monica Lewinsky mit ihren Anwälten in einem Steakhaus in Washington isst und auch Keith Waters, der Anwalt der New Yorker Schauspielerin Sheri Densuk, mit am Tisch sitzt, flüstert Nate Speights seiner Mandantin zu, Sheri Densuk sei das Mädchen, das im Fall Paula Jones nach ihr auf der Zeugenliste stehe. Monica Lewinsky glaubt nun, Bill Clinton habe sich in der Zeit seiner Beziehung mit ihr auch mit der Schauspielerin getroffen und es sei ihm entgegen seiner Beteuerungen nur um Sex gegangen. Sie trägt sich mit Selbstmordgedanken. – Einige Zeit später stellt sich heraus, dass Sheri Densuk keine Beziehung mit dem Präsidenten hatte.

16. März 1998: Kathleen Willey wiederholt in der Fernsehsendung „60 Minutes“ ihre Behauptung, der Präsident habe sie im Oval Office sexuell belästigt. Bill Clinton weist die Anschuldigung zurück. Er will sie allenfalls aus Mitleid in den Arm genommen und auf die Stirn geküsst haben.

17. März 1998: Catherine Allday Davis, die inzwischen in Tokio lebt, muss vor der Grand Jury in Washington aussagen. Das Büro des Sonderermittlers kopiert E-Mails, die auf ihrem Computer sichergestellt werden, darunter auch vertrauliche Mitteilungen über ihren Ehemann Chris.

2. April 1998: Der Bundesgerichtshof in Arkansas weist die Klage von Paula Jones gegen Bill Clinton ab.

April 1998: Peter Straus und Marcia Lewinsky heiraten in New York. Monica nimmt nicht daran teil, weil sonst zu befürchten wäre, dass Paparazzi die Feier stören. Stattdessen besucht sie Bernie und Barbara Lewinsky in Los Angeles.

April 1998: Monica Lewinsky lässt sich von Herb Ritts für „Vanity Fair“ am Strand von Malibu fotografieren. Die Aufnahmen werden im Sommer veröffentlicht.

Ende April 1998: Norma Halloway Johnson, eine Richterin am Bezirksgericht in Washington, kommt zu dem Schluss, dass die Immunitätsvereinbarung vom 2. Februar 1998 zwischen Monica Lewinsky und dem Office of Independent Counsel rechtlich unverbindlich ist.

Ende April 1998: Die Rechtsanwältin und Publizistin Judy Smith übernimmt unentgeltlich die Beratung Monica Lewinskys in Öffentlichkeitsfragen.

Bernie Lewinsky lässt sich in Talkshows einladen, um Spenden für die rechtliche Vertretung seiner Tochter anzuwerben.

7. / 14. Mai 1998: Betty Currie sagt erneut vor der Grand Jury aus.

15. Mai 1998: Das zuständige Berufungsgericht weist Ginsburgs Einspruch gegen das Urteil vom April zurück.

28. Mai 1998: Monica Lewinsky wird vom FBI erkennungsdienstlich behandelt: Man fotografiert sie, nimmt ihre Fingerabdrücke und verlangt eine Schriftprobe von ihr.

2. Juni 1998: Bernie Lewinsky beauftragt die Anwälte Jake Stein und Plato Cacheris, seine Tochter zu vertreten. Judy Smith und Monica Lewinsky rufen Bill Ginsburg an und entziehen ihm das Mandat. Nate Speights arbeitet weiter für Monica Lewinsky.

Fünf Tage lang lässt Monica Lewinsky sich von ihrem neuen Anwaltsteam befragen.

9. Juni 1998: Die Anwälte besprechen sich mit Kenneth Starrs Stellvertreter Bob Bittman.

17. Juni 1998: Kenneth Starr lädt den Präsidenten vor die Grand Jury.

Juni 1998: Alice Starr, der Ehefrau des Sonderermittlers, spricht in einem Fernseh-Interview von einem Albtraum.

23. Juli 1998: Monica Lewinsky feiert ihren 25. Geburtstag in Los Angeles. Marcia und Peter Straus reisen aus New York an, auch Catherina Allday Davis und Neysa DeMann Erbland kommen, um zu gratulieren.

23. Juli 1998: Kenneth Starr trifft sich im Haus seines Beraters Sam Dash (1925 – 2004) in Maryland, New Jersey, mit Jake Stein und Plato Cacheris.

27. Juli 1998: Monica Lewinsky wird im Beisein ihrer Anwälte von Bob Bittman und Sam Dash in New York befragt.

28. Juli 1998: Nach einer neuen Vereinbarung über Monica Lewinskys Immunität und Kooperation wird sie im Penthouse von Kenneth Starrs Schwiegermutter in New York weiter vernommen. Als sie am späten Nachmittag entlassen wird und das Fernsehgerät einschaltet, berichtet die NBC-Korrespondentin Lisa Myers, Monica Lewinsky habe sich mit Mitarbeitern des Sonderermittlers getroffen und zugegeben, eine sexuelle Beziehung mit dem Präsidenten gehabt zu haben. Wie kamen die Medien so rasch an die Information?

29. Juli 1998: Das Kleid mit den Spermaflecken wird vom FBI beschlagnahmt.

Das FBI lässt Briefe an Bill Clinton wiederherstellen, die Monica Lewinsky auf ihrem PC zwar tippte, aber nicht abschickte, sondern löschte.

3. August 1998: Dem Präsidenten wird von einem Arzt im Beisein eines FBI-Agenten und eines Mitarbeiters aus dem Büro des Sonderermittlers Blut abgenommen.

Der gentechnische Vergleich mit den Flecken auf dem Kleid ergibt eine an Sicherheit grenzende Übereinstimmung: Bei den Flecken handelt sich um Sperma des Präsidenten.

Tagelang wird Monica Lewinsky in einem Raum des Watergate Buildings befragt. Sie schildert neun intime Begegnungen mit dem Präsidenten und gibt an, darüber hinaus etwa fünfzehn Mal Telefonsex mit ihm gehabt zu haben.

6. August 1998: Monica Lewinsky sagt als Zeugin vor der mit dreiundzwanzig Geschworenen besetzten Grand Jury beim Bundesgericht in Washington aus. Den Vorsitz führt die Richterin Norma Holloway Johnson.

17. August 1998: Bill Clinton muss sich als erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika während seiner Amtszeit in einem Strafverfahren von einer Grand Jury befragen lassen. Man gesteht ihm nur zu, seine Aussage per Videoübertragung im Weißen Haus statt vor Gericht zu machen.

Nicht nur in der Frage, was man unter einer sexuellen Beziehung zu verstehen habe, argumentiert Bill Clinton mit semantischen Haarspaltereien.

Anschließend an das zunächst nicht öffentliche Verhör wendet sich Clinton übers Fernsehen an die Nation. Er gibt einen „inappropriate intimate contact“ mit Monica Lewinsky zu, beteuert jedoch, er sei dabei passiv geblieben. Dass er sieben Monate zuvor unter Eid etwas anderes aussagte, erklärt er mit seiner Definition des Begriffs „sexual relations“. Darunter, so Clinton, verstehe er den Koitus, aber weder Petting noch Oralsex.

18. August 1998: Bill Clinton fliegt mit seiner Frau und seiner Tochter nach Martha’s Vineyard in den Urlaub.

Monica Lewinsky wird weiterhin tagelang von Beauftragten des Sonderermittlers befragt.

20. August 1998: Monica Lewinsky sagt zum zweiten Mal vor der Grand Jury aus.

Sie muss den Staatsanwältinnen Karin Immergut und Mary Anne Wirth detaillierte Fragen über jeden sexuellen Kontakt mit dem Präsidenten beantworten.

26. August 1998: Sie wird im Office of Independent Counsel vernommen.

Danach fährt sie nach New England und trifft sich mit ihrer Mutter und Peter Straus in dessen Ferienhaus. Aber bereits nach vier Tagen ruft Plato Cacheris sie nach Washington zurück. Das Büro des Sonderermittlers will sie erneut befragen.

3. September 1998: Monica Lewinsky muss sich im Büro des Sonderermittlers die von Linda Tripp heimlich gemachten Tonbandaufnahmen anhören und Fragen dazu beantworten. Das dauert drei Tage.

9. September 1998: Kenneth Starr übergibt dem Repräsentantenhaus seinen Bericht und achtzehn Kisten mit Beweismaterial, die er in vier Jahren zusammentrug.

11. September 1998: Mit Zustimmung des Repräsentantenhauses werden 445 der 3000 Seiten des offiziellen Untersuchungsberichtes („Starr-Report“) ins World Wide Web gestellt. Wir lesen von Küssen, aufgehakten bzw. hochgeschobenen BHs, liebkosten Brüsten, betasteten Genitalien. Es wird detailliert protokolliert, wann Monica Lewinsky den Präsidenten zur Ejakulation brachte.

Die Medien stürzen sich vor allem auf schlüpfrige Details. Fellatio einer Praktikantin mit dem Präsidenten! Und das in den USA, wo Oralsex selbst unter Ehepartnern in manchen Bundesstaaten bei Strafe verboten ist! Für Eltern, die nicht wissen, wie sie entsprechende Fragen ihrer Kinder beantworten sollen, werden Beratungsstellen eingerichtet. Einige amerikanische Medien warnen ihre Leser vor „sexually explicit language“, wenn sie über die Affäre des Präsidenten mit Monica Lewinsky berichten, und es gibt eine entschärfte Version des „Starr-Reports“ speziell für Kinder und Jugendliche. Bei der Staatsanwaltschaft München geht ein Strafantrag gegen die Verbreitung des Starr-Reports mit der Begründung ein, es handele sich um Pornografie. (Ein Ermittlungsverfahren wird allerdings nicht eingeleitet.) Der Skandal sorgt monatelang für einen Medienhype.

September 1998: Paula Jones erhöht ihre Forderung an Bill Clinton für einen außergerichtlichen Vergleich von 700.000 auf 1 Million Dollar.

21. September 1998: CNN und andere Fernsehsender strahlen eine vierstündige, drei Tage zuvor vom Justiz-Ausschuss des Repräsentantenhauses freigegebene Videoaufzeichnung der Vernehmung Clintons durch die Grand Jury aus.

3. November 1998: Bei den Kongresswahlen verlieren die Republikaner fünf Sitze an die Demokraten.

6. November 1998: Der Republikaner Newton Leroy („Newt“) Gingrich kündigt seinen Rücktritt als Speaker des Repräsentantenhauses und seinen Verzicht auf sein Abgeordnetenmandat an.

13. November 1998: Mit Paula Jones – durch deren Klage die Sexaffäre im Weißen Haus überhaupt erst aufgedeckt wurde – einigt sich Bill Clinton außergerichtlich: Er zahlt 850 000 Dollar dafür, dass sie ihre Klage zurückzieht. (2002 jammert Paula Jones in einem Interview mit dem „Stern“, von dem Geld sei ihr wegen der Anwaltskosten so gut wie nichts geblieben.)

19. November 1998: Kenneth Starr erklärt vor dem House Judiciary Committee, er könne dem Ehepaar Clinton weder im Zusammenhang mit der Entlassung von Mitarbeitern des Reisebüros („Travelgate“) noch mit der unerlaubten Anforderung von FBI-Dossiers („Filegate“) ungesetzliches Handeln nachweisen.

November 1998: Das Buch „Monica Speaks. Genuine Pearls of Wisdom from America’s Most Famous White House Intern“ wird veröffentlicht.

Mitte Dezember 1998: Dass Paula Jones ihre Klage zurückzieht, ärgert Kenneth Starr ebenso wie die Tatsache, dass er den Clintons im Whitewater-Skandal nichts nachweisen kann, doch mit seinen verbissenen Bemühungen, Präsident Clinton zu Fall zu bringen, erreicht er, dass eine Mehrheit der Abgeordneten im Repräsentantenhaus für ein Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) votiert: 19. Dezember 1998: Das Repräsentantenhaus beschließt zwei „Impeachment Articles“: „perjurious, false and misleading testimony to a federal grand jury“.

7. Januar 1999: Der Senat beginnt mit dem Impeachment. Die Senatoren werden als Geschworene vereidigt, dreizehn von ihnen übernehmen die Anklagevertretung. Den Vorsitz führt der Oberste Richter William H. Rehnquist (1924 – 2005). Bei dem Amtsenthebungsverfahren geht es allerdings nicht um die von Monica Lewinsky bezeugten sexuellen Abenteuer, sondern um den Vorwurf, der Präsident habe die Affäre durch einen Meineid und die Behinderung der Justiz zu vertuschen versucht.

22. Januar 1999: Kenneth Starr erwirkt einen Gerichtsbeschluss, demzufolge Monica Lewinsky sich von Mitgliedern des Repräsentantenhauses befragen lassen muss.

Ende Januar 1999: Sie fliegt von Los Angeles nach Washington und beantwortet im Hotel Mayflower im Beisein nicht nur ihrer Anwälte, sondern auch von Mitarbeitern des Sonderermittlers die Fragen der republikanischen Kongressabgeordneten Asa Hutchinson, Bill McCollum und Ed Bryant. Für ihre Reisekosten und die Honorare ihrer Anwälte muss sie selbst aufkommen.

1. Februar 1999: Monica Lewinsky muss noch einmal nach Washington und dort von 9 Uhr bis 15.15 Uhr in der Präsidentensuite des Hotels Mayflower die Fragen von Abgeordneten des Repräsentantenhauses (Ed Bryant, Jim Rogan), Senatoren (Mike DeWine, Patrick Leahy) und Juristen des Weißen Hauses (David Kendall, Nicole Seligman, Cheryl Mills) beantworten.

12. Februar 1999: Das Amtsenthebungsverfahren endet mit einem Freispruch. Der Präsident entschuldigt sich danach in einer Fernsehansprache noch einmal für sein Fehlverhalten bei der amerikanischen Nation.

3. März 1999: 70 Millionen Amerikaner verfolgen das Interview, das Monica Lewinsky der ABC-Moderatorin Barbara Walters gibt. (Für die internationalen Rechte an dem Interview bekommt Monica Lewinsky angeblich 1 Million Dollar.)

5. März 1999: Andrew Morton veröffentlicht das Buch „Monica Lewinsky. Ihre wahre Geschichte“. Von den Einnahmen erhält Monica Lewinsky dem Vernehmen nach 500.000 Dollar.

September 1999: Monica Lewinsky („I’m well-known for something that isn’t great to be well-known for“) gründet die Firma „The Real Monica“, um von ihr entworfene und in ihrem Auftrag hergestellte Handtaschen übers Internet zu verkaufen.

Anfang 2000: Für 1 Million Dollar verpflichtet sich Monica Lewinsky in einer Werbekampagne für das Jenny Craig Weight Loss Program, innerhalb eines halben Jahres mindestens 18 Kilo abzunehmen. Im Februar wird die Ausstrahlung der entsprechenden Spots eingestellt, und im April bricht das Unternehmen die Kampagne endgültig ab. Monica Lewinsky erhält statt der erwarteten Million 300.000 Dollar.

19. Januar 2001: Am letzten Tag der Clinton-Administration wird Linda Tripp im Pentagon entlassen.

März 2002: In der Fernsehsendung „Monica in Black and White“ beantwortet Monica Lewinsky Publikumsfragen über ihr Leben und die Affäre mit Bill Clinton.

Frühjahr 2002: Ihre Beziehung mit Bill Clinton habe auf Gegenseitigkeit beruht, beteuerte Monica Lewinsky in einem einstündigen Interview mit dem Nachrichtensender CNN, und seine Behauptung, dass es nicht so gewesen sei, empfinde sie als „ungeheuer erniedrigend“.

April 2003: Monica Lewinsky beginnt die Fernseh-Flirt-Show „Mr Personality“ zu moderieren. Die Sendung wird nach fünf Folgen eingestellt.

2004: Monica Lewinsky beendet ihre Geschäftstätigkeit.

22. Juni 2004: Bill Clinton veröffentlicht unter dem Titel „My Life“ („Mein Leben“) seine Autobiografie.

Oktober 2005: Monica Lewinsky immatrikuliert sich an der weltweit renommierten London School of Economics für ein Studium der Sozialpsychologie.

Dezember 2006: Sie schließt das Studium mit dem Master-Degree ab. Ihre Diplomarbeit trägt den Titel „In Search of the Impartial Juror. An Exploration of the Third-person effect and Pre-Trial Publicity“.

Literatur über Monica Lewinsky

  • Ken Gormley: The Death of American Virtue. Clinton Vs. Starr (Crown 2010, ISBN 978-0307409447)
  • Detlef Krause: „Ich hatte keinen Sex mit Monica Lewinsky!“ Luhmannsche Alltagsbetrachtungen (Carl-Auer-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-89670-595-2)
  • Fedwa Malti-Douglas: Partisan sex. Bodies, politics, and the law in the Clinton era (Lang, New York u.a. 2009, ISBN 978-1-433-10542-5)
  • Andrew Morton: Monica Lewinsky. Ihre wahre Geschichte (Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-350-05016-X)
  • Dorothea Schwarzhaupt-Scholz: Impeachment im digitalen Zeitalter. Inhaltsanalytische Untersuchung eines politischen Diskussionsforums der New York Times on the Web (Dissertation 2003, Fischer, München 2004, ISBN 3-88927-347-5)
  • Michael Schwelien: Die voyeuristische Gesellschaft oder Bill Clinton und die Selbstzerstörung der amerikanischen Demokratie (Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-499-60801-4)
  • Der Starr-Report. Das einzigartige Zeitdokument über den Skandal im Weißen Haus (Übersetzung: Joachim Honnef, Bastei Lübbe, Bergisch-Gladbach 1998, ISBN 3-404-12872-9)
  • Dieter Wunderlich: Verführerische Frauen. Elf Porträts (Piper, München 2012, ISBN 978-3-492-27274-2)

© Dieter Wunderlich 2007 / 2010

Andrew Morton: Monica Lewinsky. Ihre wahre Geschichte

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.