Georg Büchner


Georg Büchner wurde am 17. Oktober 1813 als ältestes Kind des Chirurgen Ernst Karl Büchner (1786 – 1861) und dessen Ehefrau Caroline (1791 – 1858) in Goddelau bei Darmstadt geboren.

Geschwister von Georg Büchner: Mathilde (1813 – 1888), Wilhelm (1817 – 1892, Louise (1821 – 1877), Ludwig (1824 – 1899), Alexander (1827 – 1904)

Ernst Karl Büchner, ein Gegner der Französischen Revolution und Anhänger Napoleons, wurde 1816 Bezirksarzt in Darmstadt und zog mit seiner Familie in die Residenzstadt des Großherzogtums Hessen.

Nach dem Besuch des Ludwig-Georg-Gymnasiums in Darmstadt immatrikulierte sich Georg Büchner am 9. November 1831 an der medizinischen Fakultät in Straßburg und wurde dort von dem Pfarrer Johann Jakob Jaeglé aufgenommen, mit dessen Tochter Luise („Minna“) Wilhelmine (1810 – 1880) Georg Büchner sich im Juli 1833 heimlich verlobte. Am 31. Oktober 1835 wechselte er zur Universität Gießen.

Im Kampf gegen die reaktionären Zustände im Großherzogtum Hessen gründete Georg Büchner im Frühjahr 1834 in Gießen und Darmstadt im Untergrund Sektionen der „Gesellschaft der Menschenrechte“ und verfasste zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig aus Butzbach die sozialrevolutionäre Flugschrift „Der Hessische Landbote“, in der es hieß: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“. Weil Georg Büchner wegen des Aufrufs zur Revolution steckbrieflich gesucht wurde, floh er im März 1835 für einige Zeit nach Straßburg.

Im Jahr darauf promovierte er in Zürich mit einer Dissertation über das Nervensystem der Barben (3. September 1836) und wurde nach einer Probevorlesung mit dem Titel „Über Schädelnerven“ (5. November 1836) als Privatdozent für vergleichende Anatomie von der Philosophischen Fakultät beschäftigt.

1835 hatte Georg Büchner sein erstes Drama veröffentlicht: „Dantons Tod“. Es folgten die Erzählung „Lenz“ und das Lustspiel „Leonce und Lena“. Das Drama „Woyzeck“ blieb ein Fragment. Erst die Expressionisten erkannten Anfang des 20. Jahrhunderts seine literarische Bedeutung.

In der Formgebung oft noch dem Sturm und Drang verhaftet, zeigen die Stoffwahl wie die psychologische Zeichnung der Charaktere und die Darstellung des Milieus Büchner als Vertreter des „neuen Dramas“ und Vorläufer des Naturalismus. Seine dramatische Technik der szenischen Darstellung und Episierung, die Abkehr vom klassischen Dialog weisen auf den Expressionismus wie auf Bertolt Brecht und das zeitgenössische politische Drama voraus. (Harenbergs Lexikon der Weltliteratur, Band 1, Dortmund 1989, Seite 494)

Für das Sommersemester 1837 plante Georg Büchner eine weitere Vorlesung in Zürich, aber dazu kam es nicht mehr, denn er erkrankte Anfang Februar an Typhus. Möglicherweise hatte er sich an einem Präparat infiziert. Das mit ihm befreundete Ehepaar Caroline und Wilhelm Schulz benachrichtigte seine Verlobte. Im Beisein Luise Wilhelmine Jaeglés starb der Dreiundzwanzigjährige am 19. Februar 1837 in Zürich.

Georg Büchner: Bibliografie (Auswahl)

  • Dantons Tod (Drama, 1835; Uraufführung: 1902)
  • Lenz (Erzählung, 1939)
  • Leonce und Lena (Lustspiel, 1838; Uraufführung: 1895)
  • Woyzeck (Dramenfragment, 1836/37; Uraufführung: 1913)
  • © Dieter Wunderlich 2007

    Georg Büchner: Lenz

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    Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.