Zwei Helden

Zwei Helden

Zwei Helden

Zwei Helden - Originaltitel: De største helte - Regie: Thomas Vinterberg - Drehbuch: Bo Hr. Hansen, Thomas Vinterberg und Mogens Rukow - Kamera: Anthony Dod Mantle - Schnitt: Jesper W. Nielsen und Valdis Oskarsdóttir - Musik: Nikolaj Egelund - Darsteller: Thomas Bo Larsen, Ulrich Thomsen, Mia Maria Back, Bjarne Henriksen, Paprika Steen, Trine Dyrholm, Hella Joof u.a. - 1996; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Während eines Hafturlaubs erfährt ein Bankräuber in Kopenhagen, dass er eine zwölfjährige Tochter hat. Als er merkt, dass das Mädchen vom Stiefvater geschlagen wird, kehrt er nicht ins Gefängnis zurück und setzt sich stattdessen mit ihr und seinem Freund nach Schweden ab ...
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Kritik

"Zwei Helden" ist ein außergewöhnlich originelles, tragikomisches Roadmovie voller schräger, mitunter auch surrealistischer Einfälle und mit ausgezeichneten Darstellern.
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Im Alter von einunddreißig Jahren verbüßt Karsten (Thomas Bo Larsen) gerade in Kopenhagen seine elfte Gefängnisstrafe, weil er eine Bank ausrauben wollte. Während eines Hafturlaubs übernachtet er bei seinem Freund Peter (Ulrich Thomsen), der Psychopharmaka nimmt, um nicht ständig Stimmen zu hören. Am Vormittag, als die beiden Männer noch einen Rausch ausschlafen, steht unvermittelt Lisbeth (Paprika Steen) in der Tür. Karsten hat sie seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen und erfährt nun, dass er der Vater ihrer zwölfjährigen Tochter Louise (Mia Maria Back) ist, die am Bahnhof auf ihn wartet. Statt sich um 14 Uhr wieder im Gefängnis zu melden, verbringt Karsten den Nachmittag mit Louise und Peter im Tivoli. Beim Abschied von Louise gibt er vor, Schiffskoch zu sein, am nächsten Tag wieder eine Reise anzutreten und sie deshalb vorerst nicht wiedersehen zu können.

Einige Minuten klingeln Karsten und Peter an der von Louise angegebenen Adresse. Deren Stiefvater Allan (Bjarne Henriksen) öffnet. Sie halten ihm die Tasche hin, die Louise im Auto vergaß und behaupten, sie bei einer Schule gefunden zu haben.

Während die Polizei damit droht, Peters Wohnungstür aufzubrechen, telefoniert Karsten mit Louise, die verzweifelt von einer Telefonzelle aus angerufen hat, weil sie die Misshandlungen durch ihren Stiefvater nicht länger aushält. Karsten verspricht, sie zu holen. In diesem Augenblick treten die Polizeibeamtendie Tür ein und nehmen Karsten fest. Unterwegs gelingt es ihm, aus dem Polizeifahrzeug zu fliehen. Karsten holt Louise am vereinbarten Treffpunkt ab und fährt dann mit ihr und Peter nach Schweden, um sich bei zwei Freundinnen – Eva (Hella Joof) und Pernille (Trine Dyrholm) – zu verstecken.

Für alle Fälle kauft er in Schweden einen Revolver. Geld beschaffen sie sich mit einer gestohlenen Kreditkarte. Als der Geschäftsführer eines Einkaufszentrums die Polizei rufen will, weil Peter mit der Kreditkarte zahlen wollte, aber keinen Ausweis vorzeigen kann, zerschießt Karsten den Telefonapparat, und sie flüchten mit den Waren.

Einmal erwacht Louise in einem Hotelzimmer, weil Karsten betrunken herumtorkelt und Peter mit den Geistern spricht, die ihn verfolgen. Verstört ruft sie zu Hause in Kopenhagen an. Allan fragt nach der Telefonnummer des Hotels, und sie nennt sie ihm.

Schließlich gesteht Karsten seiner Tochter, dass er wegen Bankraubs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde und bei der Festnahme nach dem nicht rechtzeitig beendeten Hafturlaub ausgebrochen ist. Louise begreift, dass er es ihretwegen getan hat.

Während einer weiteren Hotelübernachtung taucht plötzlich Allan bei Karsten im Zimmer auf, wirft ihn nach einer kurzen Rauferei aufs Bett und würgt ihn mit aller Kraft. Karsten gelingt es, unbemerkt an seinen Revolver heranzukommen. Er erschießt Allan aus unmittelbarer Nähe. Peter hilft ihm, die Leiche im nahen See zu versenken. Noch in der Nacht fahren sie weiter.

Karsten klärt Louise darüber auf, dass er ihren Stiefvater umgebracht hat und wohl in Kürze wegen Mordes oder Totschlags gesucht wird. Deshalb sei es das Beste für sie, mit dem Zug über Stockholm zu ihrer Mutter nach Kopenhagen zurückzufahren. Auf dem Weg zum Bahnhof wird Louise ohnmächtig. Vorsichtig legen die beiden Männer sie auf den Rücksitz ihres Leihautos und nehmen sie weiter mit.

Im nächsten Hotel werden sie aufgefordert, ihre Ausweise vorzuzeigen. Der Stress löst bei Peter einen schizophrenen Anfall aus. Da alarmiert der Hotelbesitzer die Polizei. Bevor die Beamten zur Stelle sind, fährt Karsten mit Louise los.

Als sie bei Eva und Pernille eintreffen, stellt er Louise als seine Nichte vor. Seine frühere Geliebte Pernille wundert sich darüber, weil sie weiß, dass er keine Geschwister hat. Karsten muss zugeben, dass er der Vater des Mädchens ist.

Eines Morgens, als sie die Gardinen zurückziehen, sehen sie Peter auf der Bank vor dem Haus sitzen. Ein Arzt hat ihm geholfen.

In der Zeitung lesen die beiden Männer, dass Allans Leiche gefunden wurde. Deshalb fahren sie mit Louise weiter nach Norden. Einmal kreist ein Polizeihubschrauber über ihnen, aber sie entkommen in einen Wald, bringen Louise zum Flughafen von Stockholm und besorgen ihr ein Ticket nach Helsinki, wo ihre Großmutter lebt. Während Karsten und Peter sich von der Zwölfjährigen verabschieden, umstellt eine Polizeieinheit das Abfertigungsgebäude. Peter spielt gedankenverloren mit dem Revolver – und wird ohne Vorwarnung erschossen. Als Karsten nach der Waffe seines Freundes greift, bricht er ebenfalls in einem Kugelhagel zusammen.

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„Zwei Helden“ ist der Debütfilm des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg, einem der Mitbegründer des „Dogma-95“-Stils. Es handelt sich um ein außergewöhnlich originelles, tragikomisches Roadmovie voller schräger, mitunter auch surrealistischer Einfälle und mit ausgezeichneten Darstellern, allen voran Thomas Bo Larsen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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Dogma 95

Alissa Walser - Am Anfang war die Nacht Musik
Alissa Walser lässt in "Am Anfang war die Nacht Musik" keinen auktorialen Erzähler auftreten, sondern versetzt sich stattdessen abwechselnd in eine der beiden Hauptfiguren. Dabei bleibt vieles ungesagt, lässt sich jedoch erahnen.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.