Die Frau nebenan
Die Frau nebenan
Inhaltsangabe
Kritik
Bernard (Gérard Depardieu) führt mit seiner zum zweiten Mal schwangeren Ehefrau Arlette (Michèle Baumgartner) und ihrem gemeinsamen Sohn Thomas ein glückliches Leben in einem Dorf bei Grenoble – bis eines Tages Mathilde (Fanny Ardant) mit ihrem Ehemann Philippe (Henri Garcin) in das Nachbarhaus zieht.
Vor acht Jahren hatten Bernard und Mathilde, die beide damals noch unverheiratet waren, eine amour fou, die sie zu zerstören drohte. Durch das Wiedersehen werden sie von Leidenschaften gepackt, von denen sie glaubten, sie längst überwunden zu haben. Zuerst wehren sie sich dagegen; verunsichert scheuen sie sich vor einer Aussprache, und Arlette oder Philippe vertrauen sie sich ebenfalls nicht an. Aber die Gefühle lassen sich nicht kontrollieren: Bernard und Mathilde fangen an, sich heimlich zu treffen.
Ihre Obsession hat in der bürgerlichen Gesellschaft keine Chance. Da Mathilde weder mit Bernard noch ohne ihn weiterleben kann, sieht sie schließlich keinen anderen Ausweg mehr, als ihn und sich zu töten.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Nach einem scheinbar harmlosen Anfang wird die existenzielle Bedrohung allmählich erkennbar, und es bahnt sich eine Tragödie an. Erzählt wird die Geschichte von einer Unbeteiligten, der allein stehenden Leiterin des örtlichen Tennisklubs: Nachdem Madame Jouve (Véronique Silver) sich an das Publikum gewandt hat, wird ihre subjektive Schilderung in die Bilder einer langen Rückblende umgesetzt. Obwohl es um die tiefgründige, psychologisch differenzierte Darstellung einer selbstzerstörischen Obsession geht, hat François Truffaut (1932 – 1984) den Film eher spielerisch inszeniert. Sehenswert ist „Die Frau nebenan“ nicht nur wegen des bewegenden Plots und der subtilen Dramaturgie, sondern auch wegen der überzeugenden schauspielerischen Leistung vor allem von Fanny Ardant und Gérard Depardieu.
Von „Die Frau nebenan“ ließen sich offenbar Kathrin Richter und Ralf Hertwig inspirieren, als sie das Drehbuch zu „Der Freund von früher“ schrieben.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
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