A Hard Day's Night

A Hard Day’s Night

A Hard Day's Night

Originaltitel: A Hard Day's Night – Regie: Richard Lester – Drehbuch: Alun Owens – Kamera: Gilbert Taylor – Schnitt: John Jympson – Musik: George Martin, John Lennon, Paul McCartney – Darsteller: John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Ringo Starr, Wilfrid Brambell, Norman Rossington, Victor Spinetti, John Junkin, Anna Quale, Derick Guyler, Richard Vernon, Edward Malin, David Janson, John Bluthal, Phil Collins u.a. - 1964; 90 Minuten

Inhaltsangabe

"The Beatles" fahren von Liverpool nach London, wo für den übernächsten Abend ein Fernsehauftritt geplant ist. Überall, wo sie auftauchen, lösen sie eine Massenhysterie aus und müssen zusehen, wie sie ihren kreischenden Fans entkommen. Eine Stunde vor dem Beginn der Live-Sendung bringt Pauls Großvater Ringo dazu, davonzulaufen. Das Fehlen des Schlagzeugers treibt den Regisseur in den Wahnsinn ...
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Kritik

Vom britischen Humor und von der nouvelle vague inspiriert, hat Richard Lester eine einfallsreiche, wegweisende Mischung aus Reportage und Konzertdokument, Selbstparodie, Slapstick und absurder Komödie kreiert: "A Hard Day's Night".
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„The Beatles“ – John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr – treffen in Liverpool an der Marleybone Station ein, um mit dem Zug nach London zu fahren, wo für den übernächsten Abend ein Fernsehauftritt geplant ist. Begleitet werden sie von ihrem überarbeiteten Manager Norm (Norman Rossington), dessen Assistenten Shake (John Junkin) und Pauls Großvater (Wilfrid Brambell). Im Bahnhof löst das Auftauchen der Beatles eine Massenhysterie aus, und erst im letzten Augenblick erreichen sie ihr Abteil.

Während Norm mit Pauls Großvater in den Speisewagen geht, um einen Kaffee zu trinken, veralbern John, Paul, George und Ringo einen arroganten Fahrgast (Richard Vernon) und steigen dann einer Gruppe von kessen Gymnasiastinnen nach.

An der Paddington Station in London werden sie von einer Fan-Meute erwartet. Sobald das Taxi, das sie abholt, auf den Bahnsteig gefahren ist, springen die Fab Four aus ihrem Abteil und rennen hin. Dabei werden sie von den kreischenden Fans verfolgt.

Norm erwartet von den Beatles, dass sie im Hotel ihre Fanpost beantworten, aber sie flüchten in ein Twist-Lokal und tanzen mit den begeisterten Mädchen. Pauls Großvater nutzt die Gelegenheit, überredet den Etagenkellner, ihm seinen schwarzen Anzug zu überlassen und lässt sich zu einem mondänen Spielkasino bringen. Als er kein Geld mehr hat, verlässt er kurz den Roulette-Tisch und kassiert wie ein Kellner bei anderen Gästen für Speisen und Getränke ab. Nach ihrer Rückkehr ins Hotel finden die Beatles statt Pauls Großvater einen Kellner in Unterwäsche vor. Sie entdecken den Gesuchten schließlich in dem Kasino, wo er gerade mit einer attraktiven Dame (Margaret Nolan) Champagner trinkt.

Am nächsten Tag geben die Fab Four Interviews und Pressekonferenzen und geraten mitten in die hektische Welt des Showbiz. Zwischendurch fliehen sie durch den Hinterausgang der Fernsehstation und toben im Freien herum.

Eine Stunde bevor sie in einer Live-Show auftreten sollen, redet Pauls Großvater in der Kantine mit Ringo. Die anderen würden den Schlagzeuger nicht ernst nehmen, behauptet der Großvater und fordert ihn auf, nicht nur Bücher zu lesen, sondern ins richtige Leben hinauszugehen und sich mit hübschen Mädchen zu amüsieren. Ringo nimmt den Rat an, läuft davon und schlendert in einem zerschlissenen alten Mantel unerkannt durch die Straßen. Am Ufer eines Kanals trifft er auf einen hoch motivierten Jungen (David Janson), der dabei ist, Autoreifen zu sammeln, damit er es im Leben zu etwas bringt.

Auch der Großvater setzt sich ab und verteilt unter den Fans, die auf der Straße in einer langen Schlange anstehen, um in die Live-Show zu kommen, Fotos der Beatles mit von ihm nachgemachten Autogrammen. Weil er keinen Gewerbeschein hat, wird er jedoch nach wenigen Minuten von zwei Streifenpolizisten festgenommen. Auf dem Polizeirevier trifft er auf Ringo Starr, der aufgrund von Missverständnissen ebenfalls verhaftet wurde.

Der hypernervöse Fernsehregisseur (Victor Spinetti) dreht beinahe durch, als er erfährt, dass Ringo Starr fehlt. Wenige Minuten vor Sendebeginn taucht Pauls Großvater auf, der den Polizisten entkommen konnte und John, Paul und George mitteilt, wo der Schlagzeuger zu finden ist. Gemeinsam gelingt es ihnen, Ringo zu befreien und rechtzeitig mit ihm in den Aufnahmesaal zurückzukommen, wo sie ein fast ausschließlich aus jungen Mädchen bestehendes Publikum mit ihrem Auftritt zum Kreischen und Schluchzen bringen: It is a hard day’s night.

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„The Beatles“ traten am 9. Februar 1964 erstmals in der „Ed Sullivan Show“ auf, einer populären Live-Sendung des amerikanischen Fernsehens. 73,7 Millionen Zuschauer schauten dabei zu. Damit wurden die Beatles weltberühmt, und die „Beatlemania“ begann. In dieser Zeit spielt der Schwarz-Weiß-Film „A Hard Day’s Night“. Alun Owens (Drehbuch) und Richard Lester (Regie) zeigen eineinhalb Tage im Leben der Beatles. John Lennon wird als anarchischer Kopf porträtiert, Paul McCartney als charmanter junger Mann, George Harrison als schüchtern und Ringo Starr als Melancholiker, der seine Unsicherheit mit Clownerien überspielt.

„A Hard Day’s Night“ wurde im Stil einer Mockumentary (fiktive Dokumentation) gedreht, ist aber alles andere als eine sachliche Reportage, sondern eine aberwitzige Komödie. Übermütig und mit viel Selbstironie albern die Beatles herum. Dabei nehmen sie sowohl die Unterhaltungsindustrie als auch die „Beatlemania“ aufs Korn. Es ist verblüffend, wie gut es gelungen ist, das Lebensgefühl Mitte der Sechzigerjahre in einer Filmgroteske einzufangen.

„A Hard Day’s Night“ gibt sich halbdokumentarisch-avantgardistisch, als wäre Godard auf die Marx-Brothers getroffen. (Hans Schifferle, Süddeutsche Zeitung, 19. Januar 2002)

Offenbar vom britischen Humor und von der nouvelle vague gleichermaßen inspiriert, hat der amerikanische Regisseur Richard Lester (*1932) eine einfallsreiche, wegweisende Mischung aus Reportage und Konzertdokument, Selbstparodie, Slapstick und absurder Komödie kreiert. Einige Szenen in „A Hard Day’s Night“ gelten als Vorläufer der erst später aufgekommenen Musik-Videos. Heute können wir uns gar nicht mehr vorstellen, wie die rasante Schnitttechnik auf die Kinobesucher im Jahr 1964 gewirkt haben muss.

Wenn wir heute fernsehen und sehen schnelle Schnitte, Handkamera, Interviews im Laufschritt mit bewegten Zielen, schnelle Zwischenschnitte von Dialogen, Musik unter Dokumentarhandlung und andere Markenzeichen des modernen Stils, dann sehen wir die Kinder von A Hard Day’s Night.
(Roger Ebert)

Bemerkenswert ist auch das überzeugende Auftreten von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr in ihrem Debütfilm.

Bei Wilfrid Brambell (1912 – 1985), dem Darsteller des Großvaters, handelte es sich um einen damals 52 Jahre alten, aus Dublin stammenden Theaterschauspieler.

In einer Szene von „A Hard Day’s Night“ sieht man übrigens Phil Collins mit einem Halstuch im Publikum.

Die Dreharbeiten begannen am 6. März 1964. Genau vier Monate später, am 6. Juli, fand die Premiere in London statt. Weil Hunderttausende zum Kino drängten, musste der Picadilly Circus gesperrt werden.

Den Titelsong „A Hard Day’s Night“ hatten John Lennon und Paul McCartney angeblich über Nacht geschrieben. Das Soundtrack-Album zum Film erschien am 10. Juli 1964.

Für einen „Oscar“ nominiert wurden Alun Owen (Drehbuch) und George Martin (Musik-Bearbeitung).

In den deutschen Kinos war der Film damals unter dem Titel „Yeah! Yeah! Yeah!“ gezeigt worden. Erst die restaurierte deutsche Fassung mit Digitalsound, die am 5. Juli 2001 ins Kino kam, trägt den Originaltitel „A Hard Day’s Night“.

Nach „A Hard Day’s Night“ wurden noch vier weitere Kinofilme mit den Beatles gedreht:

  • Help! (1965; Regie: Richard Lester)
  • Magical Mystery Tour (1967; Regie: The Beatles)
  • Yellow Submarine (1968; Regie: George Dunning)
  • Let it be (1970; Regie: Michael Lindsay-Hogg)
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

The Beatles

George Dunning: Yellow Submarine
Alan Aldridge: The Beatles Song Book
Hunter Davies (Hg.): The John Lennon Letters. Erinnerungen in Briefen
Walter Grasskamp: Das Cover von Sgt. Pepper

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.