Girl on the Train

Girl on the Train

Girl on the Train

Girl on the Train – Originaltitel: The Girl on the Train – Regie: Tate Taylor – Drehbuch: Erin Cressida Wilson nach dem Roman "Girl on the Train" von Paula Hawkins – Kamera: – Schnitt: Andrew Buckland, Michael McCusker – Musik: Danny Elfman – Darsteller: Emily Blunt, Rebecca Ferguson, Haley Bennett, Justin Theroux, Luke Evans, Allison Janney, Édgar Ramírez, Lisa Kudrow, Laura Prepon u.a. – 2016; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Rachel Watson kommt nicht über ihre Kinderlosigkeit und die Scheidung von ihrem Ehemann Tom hinweg. Sie ist alkoholkrank und hat deshalb auch ihre Anstellung verloren. Trotzdem fährt sie jeden Morgen mit dem Pendlerzug nach Manhattan – und sieht dabei das Haus, in dem Tom jetzt mit Anna und der kleinen Evie wohnt. In der Nachbarschaft ist ein anderes Paar eingezogen, und Rachel malt sich das Glück der beiden aus – bis sie sieht, wie die Frau einen anderen Mann küsst ...
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Kritik

Tate Taylor hält sich bei der Ver­filmung des Romans "Girl on the Train" von Paula Hawkins eng an die Vorlage. Die bei New York statt London spielende Handlung wird wie im Buch aus drei subjektiven Perspektiven und mit vielen Rückblenden entwickelt.
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Dass Rachel Watson (Emily Blunt) trotz einer versuchten In-vitro-Fertilisation kinderlos blieb, machte ihr schwer zu schaffen, und als sie dann auch noch herausfand, dass ihr Ehemann Tom (Justin Theroux) sie mit der Immobilien­maklerin Anna Boyd (Rebecca Ferguson) betrog, verfiel sie vollends dem Alkohol. Zwei Tage nachdem sie das gemeinsame Haus verlassen hatte, zog Anna dort ein und war zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger. Inzwischen sind Tom und Anna verheiratet und haben ein kleines Kind: Evie.

Wegen ihrer Alkoholkrankheit verlor Rachel ihre Anstellung bei einer Werbeagentur, aber sie fährt nach wie vor jeden Morgen mit dem Pendlerzug nach Manhattan. Ihre Freundin Cathy (Laura Prepon) in Westchester, bei der sie seit zwei Jahren wohnt, ahnt nichts von ihrer Arbeitslosigkeit.

Die Gleise führen an dem Haus vorbei, in dem Tom jetzt mit Anna und Evie wohnt. In der Nachbarschaft ist ein kinderloses Paar eingezogen. Rachel stellt sich die beiden glücklich vor. Aber eines Tages beobachtet sie, wie die Frau auf dem Balkon einen anderen Mann küsst.

Die Frau heißt Megan (Haley Bennett). Als das Kind, das sie als Teenager bekommen hatte, durch ihre Unachtsamkeit in der Badewanne ertrank, verließ ihr Freund sie. Inzwischen ist sie mit Scott Hipwell (Luke Evans) verheiratet. Eine Weile jobbte sie als Kindermädchen für die Nachbarn Tom und Anna Watson.

Rachel ist betrunken, als sie bei der Rückfahrt von Manhattan nach Westchester in ihrem früheren Wohnort spontan den Zug verlässt.

Am nächsten Tag kommt sie in ihrem Zimmer zu sich, ist nicht nur verkatert, sondern auch blutverschmiert – und kann sich nicht erinnern, was am Vorabend geschah, nachdem sie ausgestiegen war.

Auf einem Foto in der Zeitung erkennt sie Megan. Die Frau wird seit dem Abend vermisst, an dem Rachel in ihrem früheren Wohnort war. Weil sie dort gesehen wurde, befragt eine Polizistin (Allison Janney) sie.

Rachel nimmt Kontakt mit Scott Hipwell auf und berichtet ihm, sie habe vom Zug aus beobachtet, wie Megan einen Fremden küsste. Auf Fotos, die Scott ihr zeigt, identifiziert sie den Mann als Megans Therapeuten Dr. Kamal Abdic (Édgar Ramírez).

Tatsächlich war Abdic bei seiner Patientin. Sie hatte ihn aufgeregt angerufen, weil sie von ihrem Liebhaber schwanger war, aber keine Abtreibung wollte und deshalb dringend seinen Rat benötigte. Abdic beruhigte sie, und dabei nahmen sich die beiden auf dem Balkon in die Arme und küssten sich kurz, während der Zug vorbeifuhr.

Nach ein paar Tagen wird Megans im Wald verscharrte Leiche gefunden. Jemand schlug ihr den Schädel ein. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass Megan schwanger war, aber weder von ihrem Ehemann noch von ihrem Therapeuten, den Scott zunächst verdächtigte.


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Beim Wiedersehen mit einer Bekannten namens Martha (Lisa Kudrow) entschuldigt Rachel sich für ihr Benehmen bei einer Party vor längerer Zeit, als sie noch verheiratet war. Sie hatte zu viel getrunken, und Tom warf ihr danach vor, gefüllte Platten vom Büffet an die Wand geworfen zu haben. Martha klärt sie darüber auf, dass das gar nicht geschehen sei. Offenbar redete Tom ihr etwas ein, um ihr Selbstwertgefühl weiter zu untergraben.

Schließlich kehrt Rachels Erinnerung an den Abend zurück, an dem Megan verschwand. Sie sah Tom und Megan bei einem Fußgängertunnel. Tom schlug sie zusammen und fuhr dann mit Megan weg.

Aufgewühlt fährt sie zu Anna, um sie zu warnen. Anna weiß bereits, dass Tom und Megan eine Affäre hatten. Tom holt die beiden Frauen und Evie ins Haus, wo Rachel ihn beschuldigt, Megan ermordet zu haben.

Als Zuschauer wissen wir, dass Megan ihn anrief und ihn treffen wollte. Sie fuhren in den Wald, und dort sagte sie ihm, dass sie ein Kind von ihm bekommen werde. Tom forderte sie zu einer Abtreibung auf. Der Streit eskalierte, und nachdem Megan gestürzt war, schlug Tom sie tot.

Rachel entkommt in den Garten. Tom holt sie ein, aber sie rammt ihm den Korkenzieher, den sie unbemerkt mitgenommen hat, in den Hals. Anna kommt angerannt und kniet sich neben ihren Mann. Rachel denkt zunächst, sie wolle ihm helfen, aber dann beobachtet sie, wie Anna den Korkenzieher tiefer drückt.

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Erin Cressida Wilson (Drehbuch) und Tate Taylor (Regie) verfilmten den 2015 von Paula Hawkins veröffentlichten Roman „Girl on the Train“. Dabei verlegten sie die Handlung von London nach New York, hielten sich aber sonst eng an die Vorlage.

Das Buch beginnt als Charakterstudie. Dementsprechend stellen sich auch in der Verfilmung zunächst die drei Hauptfiguren Rachel, Anna und Megan ausführlich vor und erzählen nacheinander von sich selbst. Das wirkt etwas hölzern, aber dann nimmt „Girl on the Train“ Fahrt auf und entwickelt sich zu einem spannenden Psychothriller. Dabei springt die Darstellung nicht nur zwischen den subjektiven Perspektiven der drei Frauen hin und her, sondern auch zeitlich vor und zurück. Die Erzählstruktur des Films entspricht also der des Romans.

Emily Blunt beeindruckt mit ihrer schauspielerischen Leistung.

Die Musikuntermalung von Danny Elfman ist zu aufdringlich.

Die Dreharbeiten für „Girl in the Train“ fanden vom 4. November 2015 bis 30. Januar 2016 im Staat New York statt: Ardsley-on-Hudson (Bahnhof), Bear Mountain, Dobbs Ferry, Hastings-on-Hudson, Irvington (Old Croton Aqueduct Tunnel), Irvington Woods, New York City, Pleasantville, White Plains (Wohnhäuser von Tom und Anna, Scott und Megan).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2017

Paula Hawkins: Girl on the Train

Arnold Stadler - Komm, gehen wir
Die Komposition des wehmütigen Romans "Komm, gehen wir" wirkt unproportioniert. Arnold Stadler erzählt nicht linear, sondern assoziativ, das heißt, er springt vor und zurück, schweift ab, begibt sich in Sackgassen, wiederholt sich.
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