Tintenherz

Tintenherz

Tintenherz

Tintenherz – Originaltitel: Inkheart – Regie: Iain Softley – Drehbuch: David Lindsay-Abaire, nach dem Roman "Tintenherz" von Cornelia Funke – Kamera: Roger Pratt – Schnitt: Martin Walsh – Musik: Javier Navarrete – Darsteller: Brendan Fraser, Andy Serkis, Eliza Hope Bennett, Paul Bettany, Jim Broadbent, Sienna Guillory, Helen Mirren, Rafi Gavron, Jamie Foreman, Matt King, Lesley Sharp, Marnix Van Den Broeke, Steve Speirs, Adam Bond, Tereza Srbova u.a. – 2008; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Die 12-jährige Meggie wächst bei ihrem Vater Mo auf, einem "Bücherarzt". An ihre Mutter kann sie sich nicht erinnern, denn sie verschwand vor neun Jahren auf geheimnisvolle Weise. Während Mo nach jahrelangem Suchen in einem Antiquariat ein Exemplar des Buches "Tintenherz" findet, taucht ein Gaukler namens Staubfinger auf, der ebenfalls hinter dem Buch her ist. Mo flieht mit seiner Tochter zu einer Tante. Staubfinger folgt ihnen und verschleppt sie alle drei auf die Festung des Verbrechers Capricorn ...
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Kritik

Der Fantasy-Film "Tintenherz" weicht zwar an mehreren Stellen von der Romanvorlage ab, zeichnet sich jedoch nicht durch ein Übermaß an Originalität, Inspiration und Einfallsreichtum aus.

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Die zwölfjährige Meggie (Eliza Hope Bennett) wächst bei ihrem Vater Mortimer („Mo“) Folchart (Brendan Fraser) auf. An ihre Mutter kann sie sich nicht erinnern, denn Resa (Sienna Guillory) verschwand vor neun Jahren auf geheimnisvolle Weise. Mo ist ein Buchrestaurator, ein „Bücherarzt“.

Nach jahrelangem Suchen findet Mo in einem Antiquariat in der Schweiz ein Buch mit dem Titel „Tintenherz“. Während er noch in dem Laden ist, wird Meggie auf dem Platz davor von einem Fremden angesprochen, der einen Marder bei sich hat. Mo kennt ihn – er heißt Staubfinger (Paul Bettany) – und weiß, dass er alles tun würde, um in den Besitz des Buches „Tintenherz“ zu gelangen.

Mo flieht mit Meggie zu deren unverheirateter Großtante Elinor Loredan (Helen Mirren) nach Italien. Sie lebt allein in einem Haus und verfügt über eine riesige Privatbibliothek mit kostbaren Büchern.

Der Gaukler Staubfinger folgt den beiden, verwüstet mit mehreren Kumpanen die Bibliothek und verschleppt Mo, Meggie und Elinor in die Festung des Verbrechers Capricorn (Andy Serkis).

Dort erfährt Meggie, warum ihr der Vater trotz seiner Begeisterung für Bücher seit früher Kindheit nichts vorlas. Die Banditen nennen ihn „Zauberzunge“, weil mitunter Figuren oder Objekte aus den Geschichten, die er liest, in der Realität auftauchen, während zum Ausgleich jemand aus der Wirklichkeit im Buch verschwindet. Vor neun Jahren las er auf diese Weise Staubfinger und den Marder Gwin sowie die Bösewichte Capricorn und Basta (Jamie Foreman) unbeabsichtigt aus dem Buch „Tintenherz“ heraus, während seine Ehefrau Resa in der Geschichte verschwand. Seither hat Mo nach einem Exemplar des Romans „Tintenherz“ gesucht, um Resa zurückgewinnen zu können. Der von dem Gangsterboss engagierte Vorleser Darius (John Thomson) ist zwar in der Lage, Figuren aus Büchern in die Wirklichkeit zu holen, weil er jedoch stottert, kommt es dabei immer wieder zu Missgeschicken. So sind die Gesichter von Capricorns Kumpanen mit Textstellen verunziert. Im Gegensatz zu Capricorn, der seine Macht und seinen Reichtum in der realen Welt genießt, will Staubfinger wieder in die Geschichte zurück.

Capricorn wirft das von Mo in der Schweiz entdeckte Exemplar des Buches „Tintenherz“ ins Kaminfeuer, und Staubfinger verbrennt sich die Hände beim vergeblichen Versuch, es aus den Flammen zu retten.

Die Gangster zwingen Mo, ein paar Seiten aus dem Märchen „Tausendundeine Nacht“ vorzulesen. Es geht um Ali Baba und die vierzig Räuber, die in einer Höhle einen Schatz entdecken. Während Goldmünzen auf den Boden prasseln, taucht auch plötzlich Farid (Rafi Gavron) auf, einer der Räuber. Capricorn sperrt ihn zusammen mit Staubfinger, Mo, Meggie und Elinor in ein Verließ, in dem sich Figuren aus „Der Zauberer von Oz“ tummeln. Mit seiner außergewöhnlichen Begabung lässt Mo einen Wirbelsturm aus „Der Zauberer von Oz“ losbrechen, und in dem Tumult fliehen die Gefangenen, nachdem ihnen Gwin den Schlüssel für die Kettenschlösser gebracht hat.

Weil Mo glaubt, dass Fenoglio (Jim Broadbent), der Autor des Romans „Tintenherz“, noch über Exemplare des Buches verfügen könnte, sucht er ihn zusammen mit Meggie auf. Fenoglio besitzt zwar kein Buch mehr, findet aber noch das Manuskript.

Erst jetzt gesteht Staubfinger, dass er in Capricorns Festung Resa sah: Sie arbeitet in der Küche, angekettet wie eine Sklavin. Aufgrund der Unzulänglichkeit des Vorlesers Darius ist sie stumm.

Während Elinor mit dem Zug nach Hause fahren will und Mo, Staubfinger und Farid auf dem Weg zur Festung sind, um Resa zu befreien, werden Meggie und Fenoglio von Basta entführt.

Als Meggie in dem Buch „Der Zauberer von Oz“ liest und plötzlich der Hund Toto aus dem Märchen vor ihr steht, weiß sie, dass sie ebenfalls über die Gabe verfügt, Figuren aus Büchern in die Wirklichkeit zu holen. Das bleibt auch Capricorn nicht verborgen. Er will sie zwingen, seinen Verbündeten aus „Tintenherz“ herauszulesen: den Schatten. Für diesen Zweck hat der Verbrecher eigens noch ein Exemplar des Buches aufbewahrt.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Fenoglio beschafft sich Papier und schreibt das Kapitel aus „Tintenherz“ um, das Meggie vorlesen soll. Aber seine Bemühungen sind vergeblich: Der mächtige Schatten materialisiert sich. Verzweifelt denkt Meggie sich einen Text aus, demzufolge der Schatten, Capricorn und die anderen Bösewichte sich auflösen sollen. Elinor, die doch nicht nach Hause fuhr, taucht in der Festung auf, sorgt mit Hilfe von ihr befreiter Fabeltiere für ein Chaos und verschafft Meggie dadurch etwas mehr Zeit.

Während Meggie den Text vorliest, den sie sich auf den Arm geschrieben hat, verschwinden die Bösewichte, und auch die Fabelwesen kehren in ihre Welten zurück. Resa wird aus dem Buch befreit und erhält ihre Stimme zurück.

Staubfinger hat zwar inzwischen gehört, dass seine Figur in „Tintenherz“ bei der Rettung Gwins ums Leben kommt, aber er ist zuversichtlich, sich gegen die Absicht des Autors der Geschichte wehren und seinen Tod verhindern zu können – zumal der Marder nicht mit zurück ins Buch kommt. Wie erhofft, findet Staubfinger in „Tintenherz“ seine große Liebe Roxane (Jennifer Connelly) wieder.

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2004 verkaufte Cornelia Funke die Filmrechte an ihrem Roman „Tintenherz“, behielt sich Mitspracherechte bei der Adaption vor und beteiligte sich an dem Projekt als Produzentin. Deshalb zog sie 2005 mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern von Hamburg nach Los Angeles.

David Lindsay-Abaire (Drehbuch) und Iain Softley (Regie) weichen zwar im Fantasy-Film „Tintenherz“ an mehreren Stellen von der literarischen Vorlage ab [Inhaltsangabe zum Roman], glänzen jedoch nicht durch ein Übermaß an Originalität, Inspiration und Einfallsreichtum, sondern präsentieren nur eine solide Leistung.

Die Außenaufnahmen entstanden vor allem in dem weitgehend verlassenen ligurischen Dorf Balestrino Savona. Als Kulisse für Elinor Loredans Haus diente Hever Castle in Kent.

Den Titelsong „My Declaration“ singt die englische Schauspielerin Eliza „Hope“ Bennett (* 1992), die auch die Rolle der Meggie Folchart spielt.

Angeblich ist die Verfilmung des Romans „Tintenblut“ von Cornelia Funke für 2012 geplant.

Deutsche Synchronstimmen: Torsten Münchow (Mo Folchart), Malika Bayerwaltes (Meggie), Andreas Fröhlich (Capricorn), Nicolas Böll (Staubfinger), Karin Buchholz (Elinor Loredan), Reinhard Glemnitz (Fenoglio), Stephanie Keller (Resa), Mehmet Yilmaz (Farid), Maddalena Kerrh (Mortola), Thomas Albus (Basta), Jakob Riedl (Cockerell), Thomas Rauscher (Flachnase) u.a.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

Cornelia Funke: Tintenherz

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