Die Wolke

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Die Wolke

Originaltitel: Die Wolke – Regie: Gregor Schnitzler – Drehbuch: Marco Kreuzpaintner, nach dem Roman "Die Wolke" von Gudrun Pausewang – Kamera: Michael Mieke – Schnitt: Alex Dittner – Darsteller: Paula Kalenberg, Franz Dinda, Hans-Laurin Beyerling, Carina Wiese, Karl Kranzkowski, Richy Müller, Thomas Wlaschiha, Gabriela Maria Schmeide, Jenny Ulrich, Josefine Merkatz, Claire Oelkers, Michael Kind, Elisabeth Niederer, Emanuela von Frankenberg u.a. – 2006; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Gerade als die Gymnasiasten Hannah und Elmar sich in der Schule in Fulda zum ersten Mal küssen, wird ABC-Alarm ausgelöst. Im 80 km entfernten Kernkraftwerk gab es einen Störfall! Eine radioaktive Wolke hat sich gebildet. Hannah eilt zu ihrem kleinen Bruder Uli nach Hause, denn ihre Mutter fuhr an diesem Morgen nach Schweinfurt. Als Elmar mit dem Wagen kommt, um sie mit nach Norden zu nehmen, sind Hannah und Uli bereits mit ihren Fahrrädern unterwegs zum Bahnhof in Bad Hersfeld ...
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Kritik

Bei dem Film "Die Wolke" handelt es sich um eine im Vergleich zur literarischen Vorlage triviale, verkitschte und effekthascherische Mischung aus Katastrophenfilm und Romanze.
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Die sechzehnjährige Hannah (Paula Kalenberg) und ihr Mitschüler Elmar (Franz Dinda) behaupten während einer Mathematikprüfung, zur Toilette zu müssen, um im Theaterraum ungestört miteinander reden zu können. Hannah ist überrascht, dass ihr heimlicher Schwarm nicht in Meike (Jennifer Ulrich), sondern in sie verliebt ist. Sie küssen sich. Als sie wieder in die Klasse zurückkehren, wird ABC-Alarm ausgelöst. Rasch stellt sich heraus, dass es sich nicht um eine Übung handelt; im achtzig Kilometer entfernten Kernkraftwerk Marktebersberg bei Schweinfurt gab es einen Störfall! Eine radioaktive Wolke hat sich gebildet.

Mitschüler nehmen Hannah mit nach Schlitz, wo ihr Elternhaus steht und ihr kleiner Bruder Uli (Hans-Laurin Beyerling) auf sie wartet. Ihre allein erziehende Mutter Paula (Carina Wiese) hat an diesem Tag in Schweinfurt zu tun. Während Lautsprecher-Durchsagen dazu auffordern, in geschlossenen Räumen zu bleiben, wird Hannah von der Mutter telefonisch gedrängt, sich an Nachbarn wenden, die mit dem Auto flüchten und sich mit Uli zu ihrer Tante Helga in Hamburg durchzuschlagen.

Elmar versprach Hannah, nach Hause zu rennen, ein Auto zu holen und damit nach Schlitz zu kommen, um sie und ihren Bruder mit nach Norden zu nehmen. Sein reicher Vater Albert Koch (Richy Müller), der eine Privatmaschine besitzt, bestellt ihn telefonisch zum Rollfeld, aber Elmar sorgt sich um Hannah und verzichtet auf den rettenden Flug. Als er in Schlitz eintrifft, sind Hannah und ihr kleiner Bruder bereits mit Fahrrädern unterwegs. Sie wollen zum Bahnhof in Bad Hersfeld. Die Straßen nach Norden sind überfüllt; rücksichtslos kämpfen sich die Fahrer durch – bis zu einer Polizeisperre, wo nichts mehr weitergeht. Hannah weicht mit Uli auf einen Feldweg aus. Der scheint sie jedoch in die Irre zu führen. Die beiden sind erschöpft und verzweifelt. Von einer Anhöhe aus sieht Uli eine Straße. Mit neuem Mut radelt er hinunter und gerät viel zu schnell auf die Straße, wo er von einem Auto erfasst wird. Er ist sofort tot.

Verstört setzt sich Janna-Berta neben ihn auf den Boden. Die Straße ist blockiert. Im vordersten Auto befindet eine Familie mit drei Kindern. Bert Heubler (Michael Kind) legt Ulis Leiche in ein Maisfeld, während seine Frau Jutta (Elisabeth Niederer) sich um Hannah kümmert, die wie in Trance einsteigt und mit zum Bahnhof in Bad Hersfeld fährt.

Dort ist alles verstopft und es herrscht Chaos, aber es gelingt der Familie Heubler und Hannah, auf den Bahnsteig zu gelangen. Plötzlich geht Hannah zur Rolltreppe und fährt nach oben: Ungeachtet der heranziehenden radioaktiven Wolke betritt sie den Bahnhofsvorplatz. Als es zu regnen beginnt, legt sie sich auf den Boden, um zu sterben.

In einem Krankenhaus für verstrahlte Kinder kommt sie wieder zu sich. Der Pfleger Hannes (Tom Wlaschiha) schaut nach den Patienten. Hannah befreundet sich mit ihrer türkischen Mitpatientin Ayse (Claire Oelkers). Nach einigen Tagen beginnen ihr die Haare auszufallen.

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Elmar findet Hannah mit Hilfe einer Suchliste und lässt sich nicht davon abhalten, sie zu besuchen, obwohl das bedeutet, dass er wegen der Gefahr der Verstrahlung ebenfalls im Krankenhaus bleiben muss. Nach einigen Tagen holt sein Vater ihn allerdings heraus, und Hannah tut aus Liebe so, als wolle sie nichts mehr von ihm wissen, damit er sich von ihr trennt und gesund bleibt.

Einige Zeit später erfährt Hannah von Helga (Gabriela Maria Schmeide), der Schwester ihres Vaters, die gekommen ist, um sie nach Hamburg zu holen, dass ihre Mutter tot ist.

In Hamburg weigert sich Hannah, eine Kopfbedeckung aufzusetzen, obwohl die Leute auf der Straße über sie tuscheln und einen großen Bogen um sie machen. Elmar findet sie auch in Hamburg wieder und trifft sich mit ihr, obwohl sein Vater es verboten hat. Eines Tages stellt er entsetzt fest, dass sich auf seiner Haut Geschwüre bilden. Er will sich vom Dach eines Hauses stürzen, aber Hannah sieht ihn dort und hält ihn vom Selbstmord ab. Das Leben wird für sie beide weitergehen.

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Bei der Verfilmung des Jugendbuches „Die Wolke“ von Gudrun Pausewang halten sich Marco Kreuzpaintner (Drehbuch) und Gregor Schnitzler (Regie) nur lose an die literarische Vorlage. Nach dem ersten Drittel konzentrieren sie sich auf eine im Roman gar nicht vorkommende Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin, die im Film nicht Janna-Berta, sondern Hannah heißt, und ihrem Mitschüler Elmar. Bei dem Film „Die Wolke“ handelt es sich um eine im Vergleich zum Buch triviale, verkitschte und effekthascherische Mischung aus Katastrophenfilm und Romanze. Das politische Engagement, das den Roman von Gudrun Pausewang durchpulst, ist dabei auf der Strecke geblieben.

Sehenswert ist vor allem die Hauptdarstellerin Paula Kalenberg, die ihre Rolle so überzeugend wie möglich spielt.

Das Atomkraftwerk, in dem der GAU stattfindet, trägt im Film den fiktiven Namen Marktebersberg.

Die am Bahnhof von Bad Hersfeld spielenden Szenen konnten nicht in Deutschland gedreht werden, weil es die Bahn nicht genehmigte; sie entstanden am Bahnhof von Verviers in Wallonien, an dem deutschsprachige Hinweisschilder angebracht worden waren.

„Die Wolke“ wurde 2007 in der Kategorie „Bester Kinder- und Jugendfilm“ für den Deutschen Filmpreis nominiert, ging aber bei der Verleihung leer aus.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008

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