Raymond Chandler


Raymond Chandler wurde am 23. Juli 1888 in Chicago geboren. Nach der Ehescheidung seiner Eltern im Jahr 1896 zog seine Mutter mit ihm nach London. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete sich Raymond Chandler bei den Canadian Gordon Highlanders, und als seine Einheit aufgerieben wurde, wechselte er zum Royal Flying Corps.

Zusammen mit seiner Mutter zog er 1919 nach Kalifornien. Während er vor dem Krieg als Journalist gearbeitet hatte, wurde er jetzt Bankangestellter und brachte es zum Direktor einiger kleinerer Ölgesellschaften. Am 8. Februar 1924, zwei Wochen nach dem Tod seiner Mutter, die seine Beziehungen zu anderen Frauen torpediert hatte, heiratete Raymond Chandler seine Geliebte, die siebzehn Jahre ältere Pearl Cecily („Cissy“) Bowen, die bereits dreimal verheiratet gewesen war. Aus Verzweiflung über sein Leben trank er [Alkoholkrankheit]. Wegen einer Affäre mit der Sekretärin eines Kollegen verlor Raymond Chandler 1932 seine Stellung. Mit fünfundvierzig veröffentlichte er im Journal „Black Mask“ seine erste Kurzgeschichte, fing dann erst richtig zu schreiben an, zog 1944 als Drehbuchautor nach Hollywood und kaufte sich in San Diego eine Villa. Am 12. Dezember 1954 starb Cissy nach 30 Ehejahren an seiner Seite.

Die bedeutendste von Raymond Chandler erdachte Romanfigur ist der melancholische, wortkarge Privatdetektiv Philip Marlowe, ein „altmodischer Ritter in einer dekadenten Industriegesellschaft“ (Stephan Maus, Süddeutsche Zeitung, 24. Juni 2006).

Raymond Chandler starb am 26. März 1959 in La Jolla, Kalifornien.

Raymond Chandler: Bibliografie (Auswahl)

  • Der große Schlaf (The Big Sleep, 1939)
  • Gefahr ist mein Geschäft (Trouble is My Business, 1939)
  • Lebewohl, mein Liebling (Farewell, My Lovely, 1940)
  • Das hohe Fenster (The High Window, 1942)
  • Die Tote im See (The Lady in the Lake, 1943)
  • Die simple Kunst des Mordens (The Simple Art of Murder, 1945)
  • The Blue Dahlia (Die blaue Dahlie, 1946 – Drehbuch)
  • Die kleine Schwester (The Little Sister, 1949)
  • Der lange Abschied (The Long Goodbye, 1953 – Verfilmung)
  • Playback (Playback, 1958)
  • Englischer Sommer (English Summer, 1977)

© Dieter Wunderlich 2005 / 2008

Raymond Chandler: Der große Schlaf
Raymond Chandler: Der lange Abschied (Verfilmung)
Raymond Chandler: Englischer Sommer
Howard Hawks: Tote schlafen fest (Drehbuch: Raymond Chandler)
Alfred Hitchcock: Der Fremde im Zug (Drehbuch: Raymond Chandler)
Billy Wilder: Frau ohne Gewissen (Drehbuch: Raymond Chandler)

Aischylos - Die Perser
In der 472 v. Chr. erstmals aufgeführten Tragödie "Die Perser" versetzt sich der Grieche Aischylos in die Lage der geschlagenen Perser. Er prahlt nicht mit dem Sieg über die Angreifer, sondern interpretiert Xerxes' Scheitern als Folge von Frevel und Selbstüberschätzung.
Die Perser