Cartagena

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Cartagena. Zwischen Liebe und Tod – Originaltitel: L'homme de chevet – Regie: Alain Monne – Drehbuch: Alain Monne, Nathalie Vailloud, nach dem Roman "L'Homme de chevet" von Eric Holder – Kamera: Antoine Roch – Schnitt: Catherine Schwartz – Musik: Florencia Di Concilio – Darsteller: Sophie Marceau, Christopher Lambert, Margarita Rosa de Francisco, Rodolfo De Souza, Linett Hernandez Valdes, Salvatore Basile, Elizabeth del Carmen Bonilla Isaza, Yamile Cardenas Moreno u.a. – 2009; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Der in der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena lebende ehemalige Box-Champion Léo ist arbeitslos, verschuldet und alkoholkrank. In seiner Not bewirbt er sich als Pfleger bei der verbitterten jungen Französin Muriel, die seit einem Autounfall vom Hals abwärts gelähmt im Bett liegt. Die erfolgreiche Pflegetätigkeit gibt ihm Auftrieb, und er beginnt parallel dazu eine Nachwuchsboxerin auf ihren ersten Kampf vorzubereiten ...
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Kritik

"Cartagena", die Verfilmung eines Romans von Eric Holder durch Alain Monne, ist ein ergreifendes Melodram über zwei tragische Figuren. Sophie Marceau beeindruckt mit einer nuancenreichen, ausdrucksstarken Mimik.
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Der in der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena lebende ehemalige Box-Champion Léo (Christopher Lambert) ist arbeitslos, verschuldet und alkoholkrank. In seiner Not bewirbt er sich als Pfleger bei der wohlhabenden jungen Französin Muriel (Sophie Marceau), die seit einem Autounfall während einer Kolumbienreise vor drei Jahren, bei dem ihr Chauffeur ums Leben kam, vom Hals abwärts gelähmt im Bett liegt.

Lucia (Margarita Rosa de Francisco), die Kunst studiert und Französisch unterrichtet hatte, führt Muriel den Haushalt und pflegt sie. Um die Gelähmte rund um die Uhr versorgen zu können, wird eine zweite Pflegekraft benötigt. Die bisher eingestellten Frauen kündigten alle nach wenigen Tagen. Dass ein Mann, zumal ein Trinker, für die Tätigkeit geeignet sein könnte, zu der neben dem Kochen die Körperpflege der Gelähmten gehört, kann Lucia sich nicht vorstellen. Aber Muriel probiert es mit ihm.

Während die ebenso stolze wie verbitterte junge Frau mit Hilfe eines Klapppults und eines mit dem Mund geführten Stöckchens zum Umblättern viel liest und in der Kopfwelt der Literatur lebt, behauptet Léo, er verstehe nicht, was in Büchern stehe. Er bringt Muriel dazu, wieder Fisch zu essen und sich darauf zu verlassen, dass er alle Gräten entfernt hat, schiebt sie im Rollstuhl auf den Balkon und lässt sie an verschiedenen Düften schnuppern.

Verwundert hört Léo zu, wenn Muriel mit ihrem Physiotherapeuten (Salvatore Basile) Chansons von Edith Piaf singt.

Es dauert einige Zeit, bis Muriel Léo so weit vertraut, dass sie sich von ihm über die Treppe hinuntertragen und im Rollstuhl zu ihrem Buchhändler (Eparkio Vega) schieben lässt. Dann aber genießt sie es, an der frischen Luft zu sein und die Sonne zu spüren.

Der Erfolg gibt auch Léo Auftrieb. Er hört zu trinken auf und geht nach langer Zeit zum ersten Mal wieder zu seinem früheren Box-Trainer Rodrigo Valdes (Rodolfo De Souza). Der lässt ihn zwar nicht wieder in den Ring, bietet ihm jedoch an, die junge farbige Boxerin Lina (Linett Hernandez Valdes) zu trainieren, die sich prostituiert, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Falls Lina ihren ersten Kampf gewinnt, braucht Léo seine Schulden bei Rodrigo nicht mehr zu tilgen und erhält sogar noch Geld.

Bei einer Party streckt Lina eine Blondine (Yamile Cardenas Moreno) mit einem Fausthieb nieder. Während sich die anderen Gäste um die Verletzte kümmern, fliehen Lina und Léo. Aber kurz darauf werden sie von mehreren Männern eingeholt. Lina hat sich gerade zum Urinieren hinter ein Gebüsch gekauert und bleibt in ihrem Versteck. Léo wird zusammengeschlagen.

Er lässt Muriel durch Lina ausrichten, dass er für einige Tage nicht kommen könne.

Lucia nimmt Drogen, und Muriel bittet sie, ihr auch welche zu verschaffen.


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Nach einigen Tagen taucht Léo wieder auf. Dass Muriel ihn weiterbeschäftigt, verblüfft Lucia. Sie warnt Léo davor, Muriel zu verletzen.

Dass er eine junge Frau auf einen Boxkampf vorbereitet, erzählt er nur Lucia, und als er während des Kampfes für zwei Tage freinehmen muss, schont Lucia Muriels Gefühle, indem sie ihr sagt, er trainiere mit einem männlichen Boxer.

Lina gewinnt den Kampf. Léo überlässt ihr das ganze Geld, das er dafür bekommt. Und er bittet Rodrigo um den Gefallen, ihm das Auto zu leihen.

Damit fährt Léo Muriel ans Meer. Sie erzählte ihm einmal, dass sie vor dem Unfall gern im Meer geschwommen sei. Er trägt sie über den Strand und geht mit ihr in den Armen ruhig ins Wasser, bis sie beide ertrinken und erlöst sind.

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Alain Monne verfilmte den 2002 von Eric Holder (* 1960) veröffentlichten Roman „L’Homme de chevet“. Im Deutschen trägt das Melodram den Titel „Cartagena. Finde dein Leben. Finde die Liebe“ (DVD) bzw. „Cartagena. Zwischen Liebe und Tod“ (TV).

Die stimmungsvoll inszenierte Handlung wirkt märchenhaft. Wie die beiden tragischen Hauptfiguren zueinander finden, ist ergreifend. Sehenswert ist „Cartagena“ vor allem wegen Sophie Marceau, der hier keinerlei Gestik zur Verfügung steht, die aber umso mehr mit einer nuancenreichen, ausdrucksstarken Mimik beeindruckt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

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