Prinzessin Diana / Lady Diana


17. Juli 1917: König Georg V. ändert den deutschen Namen des englischen Königshauses – Sachsen-Coburg-Gotha – in Windsor.

14. November 1948: Prinz Charles wird im Buckingham Palace geboren.

1949: Als Charles acht Monate alt ist, zieht die Familie von Buckingham Palace ins Clarence House. Dort ist er zumeist in der Obhut eines der beiden Kindermädchen Helen Lightbody und Mabel Anderson. Jeder Tag ist durch einen Stundenplan streng eingeteilt.

1950: Charles‘ Schwester Prinzessin Anne wird geboren.

6. Februar 1952: König Georg VI. stirbt an Lungenkrebs. Seine Tochter Elisabeth II., die sich gerade im Rahmen einer Commonwealth-Reise in Kenia aufhält, kehrt sofort nach London zurück und folgt ihm auf den Thron.

Frühjahr 1952: Königin Elisabeth II. zieht mit ihrer Familie wieder vom Clarence House in den Buckingham Palast.

Herbst 1953: Für Prinz Charles wird die schottische Gouvernante Catherine Peebles angestellt. Sie unterrichtet den Prinzen im Schreiben und Lesen.

Herbst 1953: Königin Elisabeth II. und Prinz Philip beginnen eine sechs Monate dauernde Reise durch den Commonwealth. Die Kinder bleiben in London.

7. November 1956: Charles wird im Hill House in Knightsbridge eingeschult. Ein Chauffeur bringt den Jungen jeden Morgen von Buckingham Palace dorthin. Die Fahrt dauert kaum fünf Minuten.

September 1957: Prinz Charles wechselt von der Hill House School ins 1645 gegründete Internat in Cheam, Berkshire.

Charles ist schüchtern, gilt als Einzelgänger, bringt es jedoch beim Schulfußball zum Mannschaftskapitän. Und im letzten Jahr in Cheam wird er zum Schulsprecher gewählt.

26. Juli 1958: Elisabeth II. kann wegen einer Nebenhöhlenoperation nicht zur Abschlussfeier der British Empire and Commonwealth Games nach Cardiff fahren. Prinz Philip vertritt sie, und über Lautsprecher ist im Stadion im Arms Park eine Ansprache der Königin zu hören. Der von einem Privatsekretär der Königin vorab informierte Internats-Direktor in Cheam schaut sich mit Charles und einigen anderen Schülern die Übertragung im Fernsehen an. Charles wird von der öffentlichen Ankündigung seiner Ernennung zum Prinzen von Wales durch seine Mutter überrascht. Das verunsichert den neuneinhalb Jahre alten Jungen und macht ihn verlegen.

19. Februar 1960: Prinz Andrews wird geboren.

Februar 1960: Königin Elisabeth II. gibt bekannt, dass ihre Nachkommen den Familiennamen Mountbatten-Windsor tragen.

1. Juli 1961: Diana Spencer wird als drittes Kind von „Johnnie“ Spencer, Viscount Althorp, und dessen Ehefrau Frances in Park House auf dem Gut Sandringham in Norfolk geboren.

Die Spencers können ihren Stammbaum bis 1469 zurückverfolgen und gehören zu den angesehensten Adelsgeschlechtern Englands.

1961: Prinz Charles und Diana Spencer begegnen sich zum ersten Mal in Sandringham. Charles ist zwölf Jahre alt, Diana noch ein Kleinkind.

April 1962: Charles wechselt zu der 1934 von dem aus Deutschland geflohenen Reformpädagogen Kurt Hahn gegründeten Gordonstoun School in Elgin am Moray Firth.

Charles singt im Chor von Elgin, lernt Cello und Trompete spielen und tritt im Schultheater auf. Wegen seiner abstehenden Ohren wird er als „Royal Dumbo“ gehänselt. Und beim Rugby machen sich die Mitschüler einen Spaß daraus, über den zukünftigen König herzufallen.

10. März 1964: Prinz Edward wird geboren.

Februar 1966: Charles wird für ein halbes Jahr auf den Timbertop-Campus der Geelong Church of England Grammar School nahe der australischen Stadt Victoria geschickt. Der Diener David Checkett begleitet ihn.

1966 bis 1974: Diana Spencer besucht die Riddlesworth Hall Preparatory School, ein Internat in Diss, Norfolk.

Juli 1967: Charles schließt die Gordonstoun School ab und beginnt am Trinity College in Cambridge Archäologie und Anthropologie zu studieren.

Bei einer Dinnerparty der Frau des Deans lernt Prinz Charles Lucia Santa Cruz kennen, die drei Jahre ältere Tochter des chilenischen Botschafters in London. Die beiden freunden sich an. Wie eng die Beziehung wird, lässt sich nicht sagen.

1967: Dianas Mutter Frances verlässt die Familie wegen des schottischen Schafzüchters Peter Shand Kydd.

Dezember 1967: Johnnie Spencer erhält das Sorgerecht für Diana und deren Geschwister Sarah, Jane und Charles.

20. Dezember 1967: Charles wird nach Australien geschickt, wo er die Queen bei der Trauerfeier für den Premierminister Harold Holt vertritt.

Juni 1968: Charles wird zum Ritter des Hosenbandordens ernannt.

Charles macht den Flugschein.

April 1969: Scheidung von Johnnie und Frances Spencer.

2. Mai 1969: Frances Spencer heiratet Peter Shand Kydd.

14. Juli 1976: Johnnie Spencer, Viscount Althorp, heiratet Raine Legge, seine kurz zuvor nach achtundzwanzig Jahren von ihrem Ehemann geschiedene Geliebte.

1969: Charles studiert einige Monate am University College of Wales in Aberystwyth, um seine walisischen Sprachkenntnisse zu vervollkommnen und kehrt dann nach Cambridge zurück.

1. Juli 1969: Feierliche Investitur des Prinzen von Wales im Schloss von Caernafon

Charles beendet das Studium und ist damit der erste englische Thronfolger mit einem Universitätsabschluss.

8. März 1971: Prinz Charles beginnt seine militärische Karriere als Fliegerleutnant in der Royal Air Force. Zur Ausbildung gehören auch Fallschirmsprünge.

Frühsommer 1971: Prinz Charles und Camilla Shand begegnen sich. Über die näheren Umstände sind Legenden im Umlauf.

13. September 1971: Nach einem halben Jahr bei der RAF in Cranwell wechselt Charles, wie von Anfang an geplant, zum Royal Naval College in Dartmouth. Er lernt, Hubschrauber zu fliegen.

6. November 1971: Prinz Charles geht in Gibraltar als Unterleutnant an Bord des Zerstörers HMS Norfolk und setzt seine militärische Ausbildung fort.

22. Oktober 1972: Prinz Charles besucht mit seiner Schwester Anne, Camilla Shand und Gerald Ward einen Nachtklub in London. Nach einiger Zeit verschwinden Charles und Camilla, ohne sich zu verabschieden und verbringen die Nacht miteinander in Camillas Wohnung.

16./17. Dezember 1972: Bevor Prinz Charles England für acht Monate an Bord der HMS Minerva verlässt, verbringt er noch einmal ein Wochenende mit Camilla in Broadlands.

4. Juli 1973: Camilla Shand und Andrew Parker Bowles heiraten in der Guards Chapel bei den Wellington Barracks unweit von Buckingham Palace. Es handelt sich um eine ökumenische Trauung eines Katholiken und einer Anglikanerin. Unter den siebenhundert Hochzeitsgästen befinden sich die Königinmutter und Prinzessin Anne. Charles ist auf seinem Schiff in der Karibik geblieben.

14. November 1973: Prinzessin Anne heiratet Captain Mark Phillips (* 1948) in der Westminster Abbey. Bei dieser Gelegenheit sehen sich Prinz Charles und Camilla wieder.

Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma, stellt seinem Großneffen Charles auch weiterhin sein Landhaus Broadlands für amouröse Abenteuer zur Verfügung. Er hofft auf eine Verbindung des Prinzen von Wales mit seiner Enkelin Lady Amanda Knatchbull (* 1957). Charles und die damals fünfzehnjährige Amanda hatten sich 1973 während eines Urlaubs auf der zu den Bahamas gehörenden Insel Eleuthera kennengelernt.

1974: Diana Spencer wechselt zur West Heath School bei Sevenoaks, Kent.

1974: Laut Tatjana Gräfin Dönhoff folgt auf eine kurze Affäre von Prinz Charles und der Amerikanerin Laura Jo Watkins eine Beziehung des Thronfolgers mit der Vogue-Redakteurin Georgina Russel.

9. Juni 1975: Durch den Tod seines Vaters Jack Earl Spencer wird Dianas Vater 8. Earl Spencer und Diana trägt nun den Titel Lady.

1975: Charles werden Affären mit Lady Jane Wellesley und Davina Sheffield nachgesagt.

9. Februar 1976: Prinz Charles übernimmt das Kommando des Küsten-Minenjägers HMS Bronington in Rosynth.

14. Juli 1976: Johnnie Althorp heiratet in zweiter Ehe Raine, Countess of Dartmouth.

31. Dezember 1976: Charles scheidet aus dem aktiven Militärdienst aus und übernimmt verstärkt Repräsentationsaufgaben.

Sommer 1977: Prinz Charles wird eine Affäre mit der Kolumbianerin Cristabel Barria-Borsage nachgesagt, obwohl zu diesem Zeitpunkt Sarah Spencer als seine Favoritin gilt.

1977: Durch Sarah Spencer begegnet Charles auch deren Schwester Diana.

Dezember 1977: Lady Diana beendet die Schule ohne Abschluss.

Der Vater schickt sie zwar noch auf das französischsprachige Schweizer Mädchenpensionat Institut Alpin Videmanette in Gstaad, aber nach ein paar Monaten hat sie genug davon und kehrt zurück. Dementsprechend lückenhaft bleibt ihre Bildung, zumal sie auch nicht gern Bücher liest.

Februar 1978: Indem Sarah Spencer zwei Klatschreportern ein Interview gibt, disqualifiziert sie sich als mögliche Braut des Thronfolgers.

April 1978: Dianas Schwester Jane heiratet Robert Fellowes, den siebenunddreißigjährigen Sohn von William Albemarle Fellows, der als Privatsekretär für die Königin tätig ist.

November 1978: Diana Spencer ist unter den Gästen eines Balls in Buckingham Palace anlässlich des 30. Geburtstags des Thronfolgers.

April 1979: Nachdem sie jahrelang eine enge Beziehung hatten, fragt Charles seine Cousine Lady Amanda Knatchbull an Bord der königlichen Yacht „Britannia“, ob sie seine Frau werden wolle. Sie lehnt seinen Heiratsantrag ab.


Dieter Wunderlich: Verführerische Frauen. © Piper Verlag 2012

Ein litarisches Porträt von Lady Diana finden Sie in dem Buch
„Verführerische Frauen. Elf Porträts“ von Dieter Wunderlich.
Piper Verlag, München 2012 – Leseprobe


1979: Lady Diana arbeitet als Hilfskraft im Young England Kindergarten im Londoner Stadtteil Pimlico und wird von Mary und Geoffrey Robertson als Kindermädchen für den neun Monate alten Sohn Patrick angestellt. Für junge Damen aus der Oberschicht ist es durchaus nicht unüblich, zwischen Schule und Ehe einfache, schlecht bezahlte Jobs anzunehmen; damit demonstrieren sie, dass sie nicht auf ein Gehalt angewiesen sind.

Juli 1979: Diana bezieht eine Drei-Zimmer-Wohnung in London, die ihr die Eltern zur Volljährigkeit kauften. Sie nimmt ihre frühere Schulfreundin Carolyn Bartholomew auf. Später wohnen vorübergehend auch Sophie Kimball, Philippa Coaker, Anne Bolton und Virginia Pitman bei ihr.

Sommer 1979: Dianas Freund Adam Russell macht in Oxford sein Sprachen-Diplom und geht für ein Jahr auf Reisen.

27. August 1979: Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma, kommt ums Leben, als die IRA in der Nähe des Hafens von Mullaghmore einen Sprengstoffanschlag auf die Yacht „Shadow V“ verübt. Mit dem Earl sterben sein vierzehnjähriger Enkel Nicholas, Doreen Knatchbull Baroness Brabourne und der irische Bootsmann Paul Maxwell. Seine Tochter Patricia, deren Ehemann John Knatchbull, 7. Baron Brabourne, und Nicholas‘ Zwillingsbruder Timothy werden schwer verletzt.

5. September 1979: Staatsbegräbnis für Louis Mountbatten, 1. Earl Mountbatten of Burma, in der Westminster Abbey.

Februar 1980: Diana verbringt erstmals einige Tage ohne ihre Schwester mit der königlichen Familie in Sandringham.

17. Mai 1980: Sarah Spencer heiratet in St. Mary’s Church bei Althorp Neil McCorquodale (* 1951).

Juli 1980: Charles kauft von Maurice Macmillan, dem Sohn des früheren Premierministers, Highgrove House in Doughton, drei Kilometer südwestlich von Tetbury in Gloucestershire. (Von dort fährt man in einer halben Stunde nach Bolehyde Manor.) Highgrove House ersetzt seine bisherige Residenz Chevening House in Kent.

Juli 1980: Diana wird zu einer Grillparty im Haus von Robert und Philippa de Pass in New Grove, Sussex, eingeladen, an der auch Prinz Charles teilnimmt. (Commander Robert de Pass ist mit Prinz Philip befreundet, seine Ehefrau

Philippa eine Hofdame der Königin.) Unter den Gästen befindet sich auch die sechsundzwanzigjährige Bankierstochter Sabrina Guiness, mit der Charles bis vor neun Monate eine Affäre gehabt haben soll. Sabrina Guiness behauptet später, Diana habe an diesem Abend alles versucht, um den Thronfolger zu beeindrucken. Diana wiederum erzählt, Charles sei „praktisch über mich hergefallen“ (zit. Brown 185) und habe ihr angeboten, sie mit seinem Wagen nach London zurückzubringen.

Jedenfalls lädt Charles Diana und deren Großmutter Lady Fermoy zu einer Aufführung von Verdis „Requiem“ in der Royal Albert Hall ein.

Anfang August 1980: Prinz Charles lädt Diana zur Cowes Week ein, einem Seglertreffen vor der Isle of Wight. In Portsmouth geht sie an Bord der königlichen Yacht „Britannia“, wo der Thronfolger sie erwartet.

Anfang September 1980: In Balmoral trifft Diana Spencer erstmals auf Camilla Parker Bowles.

September 1980: Während der Sommerferien, die Elisabeth II. mit ihrer Familie traditionsgemäß auf Schloss Balmoral in Aberdeenshire verbringt, wird Prinz Charles von drei Sensationsreportern belauert. Wie erhofft, entdecken sie eine schlanke Frau in Anglerkleidung an seiner Seite, aber die versteckt sich rasch hinter einem Baum, beobachtet die Paparazzi mit einem Kosmetikspiegel und rennt zu Charles‘ Auto, bevor diese ihr Gesicht erkennen können. Es dauert allerdings nicht lang, bis die Journalisten herausfinden, dass es sich um Diana Spencer handelte.

8. September 1980: Nachdem Diana von Klatschreportern in Balmoral entdeckt wurde, berichtet „The Sun“ unter der Schlagzeile „Er ist wieder verliebt. Lady Di ist Charles‘ neue Freundin“ über die neue Beziehung des Thronfolgers. Wie immer bemühen sich die Revolverblätter, Freunde, Bekannte und frühere Liebhaber ausfindig zu machen und Diana bloßzustellen, aber es gelingt ihnen nicht.

November 1980: Als Diana Spencer mit ihrem Auto Schloss Sandringham verlässt, wird sie von den Reportern James Whitaker und Arthur Edwards verfolgt. Während der Fahrt entstehen die ersten Pressefotos von Diana.

16. November 1980: Der „Sunday Mirror“ behauptet, Diana Spencer sei zehn Tage zuvor beobachtet worden, als sie nachts in den auf einem Nebengleis in Staverton in Wilshire abgestellten königlichen Zug stieg und einige Stunden später wieder herauskam. Im Buckingham Palast herrscht Entsetzen, denn wenn der Eindruck entsteht, dass Diana Spencer keine Jungfrau mehr ist, scheidet sie als mögliche Braut des Thronfolgers aus. (Tatsächlich handelte es sich nicht um Diana, sondern um Camilla. Staverton liegt nur 15 Meilen von Bolehyde Manor entfernt.)

6. Februar 1981: Prinz Charles macht Diana Spencer in Windsor Castle einen Heiratsantrag.

Diana reist für zehn Tage zu ihrer Mutter nach Australien. Nach ihrer Rückkehr lässt sie sich vom Gynäkologen der Königin untersuchen.

23. Februar 1981: Diana zieht aus ihrer Wohnung in Pimlico ins Clarence House.

24. Februar 1981: Prinz Charles und Diana Spencer verloben sich.

Diana zieht in den Buckingham Palace.

März 1981: Prinz Charles bricht zu einer sechswöchigen Staatsreise nach Australien, Neuseeland und Venezuela auf. Diana fühlt sich in dem riesigen Palast einsam – und entwickelt eine Bulimie. Zwischen Verlobung und Hochzeit nimmt sie sechs Kilo ab und wiegt bei 1,77 Meter Körpergröße nur noch 63 Kilo; ihre Taillenweite schrumpft von 74 auf 60 Zentimeter.

3. Mai 1981: Charles kommt von der Reise zurück.

29. Juli 1981: 750 Millionen Fernsehzuschauer überall auf der Welt verfolgen die Hochzeit von Prinz Charles und Diana Spencer.

Nach den Feierlichkeiten zieht das Paar sich für drei Tage nach Broadlands zurück. Während der Flitterwochen auf der Yacht „Britannia“ im Mittelmeer bemerkt Diana, dass Charles Fotos von Camilla bei sich hat.

Das Paar richtet sich im Kensington-Palast ein. Das Büro des Prinzen von Wales befindet sich im St. James‘ Palast.

Charles telefoniert angeblich jeden Tag mit Camilla.

Oktober 1981: Der Psychologe Michael Pare wird konsultiert. Er soll Diana von ihrer Bulimie und ihren Depressionen befreien.

Februar 1982: Der Prinz und die Prinzessin von Wales machen zwei Wochen lang Ferien auf der zu den Bahamas gehörenden Insel Eleuthera. Boulevardblätter veröffentlichen Paparazzi-Fotos der Schwangeren im Bikini. Königin Elisabeth II. – die einige Wochen zuvor die Chefredakteure der überregionalen britischen Tageszeitungen zu mehr Zurückhaltung gegenüber ihrer Schwiegertochter ermahnte – reagiert entsetzt auf die Bilder.

4. März 1982: Der „Daily Express“ behauptet, dass das Thronfolgerpaar ein neues Anwesen suche, weil Diana sich in Highgrove nicht wohlfühle.

21. Juni 1982: Prinz William wird geboren.

13. September 1982: Fürstin Gracia Patricia verunglückt bei einer Autofahrt und stirbt am Tag darauf. Prinzessin Diana nimmt als Repräsentantin des britischen Königshauses an der Trauerfeier in Monaco teil – und die Journalisten loben ihr vorbildliches Verhalten.

September 1982: Die Parker Bowles verkaufen Bolehyde Manor und ziehen nach Middlewick House im Dorf Pickwick bei Corsham in Wiltshire. Das liegt noch ein wenig näher bei Highgrove.

Frühjahr 1983: Während einer sechswöchigen Reise durch Australien und Neuseeland steht nicht der britische Thronfolger, sondern seine attraktive Ehefrau im Mittelpunkt. Die Schaulustigen, die auf der Seite stehen, auf der Prinz Charles aussteigt, stöhnen enttäuscht auf, während die Menge auf der anderen Seite Prinzessin Diana begeistert zugejubelt. Charles ist neidig auf die Popularität seiner Frau.

15. September 1984: Prinz Harry wird geboren.

Juli 1985: Prinz Andrew heiratet Sarah Ferguson („Fergie“). Die Fünfundzwanzigjährige wird zur Herzogin von York erhoben.

August 1985: Charles und Diana reisen auf Einladung von König Juan Carlos nach Mallorca.

22. Juli 1986: Angeblich werden Prinzessin Diana und ihr Leibwächter Barry Mannakee in einer verfänglichen Situation ertappt. Man versetzt Mannakee daraufhin zum Diplomatenschutz. (Er stirbt am 22. Mai des folgenden Jahres bei einem Motorradunfall.)

1986: Prinzessin Diana lässt sich von James Hewitt, dem vier Jahre älteren früheren Hauptmann der berittenen Life Guards, regelmäßig Reitstunden geben – und tarnt auf diese Weise ihr Verhältnis mit ihm. Sie treffen sich auch heimlich bei Freunden oder im Nebenraum eines Restaurants in London, das Dianas Freundin Mara Berni gehört.

13. August 1986: Die „Sun“ fragt rhetorisch, ob sich Charles und Diana auseinander gelebt haben.

1986: Diana lässt ihre persönlichen Dinge aus Highgrove holen.

Charles lässt ein Gästezimmer in Highgrove für Camilla Parker Bowles reservieren. Sie treffen sich so oft wie möglich, in Highgrove und in Balmoral ebenso wie in den Häusern eingeweihter Freunde.

April 1987: Charles reist für eine Woche nach Italien, um dort zu malen. Camilla ist in seiner Nähe.

1987: Prinzessin Diana freundet sich mit dem Banker Philip Dunne an.

Herbst 1987: Charles hält sich siebenunddreißig Tage auf Balmoral auf, ohne seine Frau auch nur einmal zu sehen.

März 1988: Charles, Diana, Andrew, Fergie und ein paar Freunde fahren nach Klosters in den Skiurlaub.

10. März 1988: Charles und seine Begleiter geraten in eine Lawine. Major Hugh Lindsay kommt ums Leben, Patti Palmer-Tomkinson wird schwer verletzt.

Klatschreporter bekommen von Dianas Freunden „vertrauliche“ Informationen. Es handelt sich um den Beginn einer Medienkampagne gegen Charles.

7. bis 11. November 1988: Charles und Diana sind auf Staatsbesuch in Paris und Blois.

2. Februar 1989: Camillas Schwester Annabel Elliott feiert ihren 40. Geburtstag. Diana, die ihren Mann überraschend begleitet, stellt Camilla auf der Geburtstagsparty im Haus des Ehepaars James und Annabel Goldsmith in Ham Common zur Rede.

Mai 1989: Charles, Camilla und Andrew Parker Bowles machen zusammen eine Woche Urlaub an Bord einer Yacht vor der türkischen Küste.

Oktober 1989: Diana wird mit dem Gebrauchtwagenhändler James Gilbey fotografiert, als die beiden aus seiner Wohnung in Lennox Garden kommen.

November 1989: Charles und Diana unternehmen zusammen eine offizielle Asienreise.

Nacht vom 17./18. Dezember 1989: Ein elf Minuten langes nächtliches Telefongespräch von Prinz Charles im Eaton Lodge in Eccleston und Camilla Parker Bowles in Middlewick House wird abgehört und aufgezeichnet („Camillagate“).

Silvesternacht 1989: Ein Telefongespräch von Prinzessin Diana mit ihrem Liebhaber James Gilbey wird abgehört und aufgezeichnet („Squidgytape“).

28. Juni 1990: Prinz Charles stürzt bei einem Polomatch in Cirencester Park im vollen Galopp. Dabei bricht er sich den rechten Arm kompliziert. Er wird zunächst im Cirencester Memorial Hospital und dann im Queen’s Medical Centre in Nottingham behandelt.

September 1990: Weil die Ärzte bei der ersten Operation einen Nerv einklemmten, muss Charles im Queen’s Medical Centre in Nottingham noch einmal am rechten Arm operiert werden.

November 1990: Charles und Diana reisen zum Staatsbesuch nach Japan.

3. Juni 1991: Prinz William erleidet bei einem Sportunfall in der Ludgrove School einen Schädelbruch und wird ins Royal Berkshire Hospital gebracht.

23. – 29. Oktober 1991: Kanada-Reise von Charles and Diana mit ihren Söhnen.

Februar 1992: Ein „annus horribilis“ der Windsors beginnt mit einem Staatsbesuch des Prinzen und der Prinzessin von Wales in Indien. Diana setzt sich mit trauriger Miene auf eine Bank vor dem Taj Mahal und lässt sich fotografieren. Ebenfalls allein reist sie zu Mutter Teresa nach Kalkutta.

März 1992: Andrew und Sarah, der Herzog und die Herzogin von York, trennen sich.

März 1992: Prinz Charles hält in Paris eine Rede zum 75. Jahrestag der britisch-französischen Allianz und besucht die britischen Militäreinheiten in Paderborn und Berlin. Er fliegt nach Rom und für einige Tage zum Malen in die Toskana, wo Camilla sich ebenfalls aufhält. Danach trifft er sich mit seiner Familie zum Skifahren in Lech.

29. März 1992: Dianas Vater stirbt. Der Skiurlaub wird abgebrochen.

1. April 1992: John Spencer, Viscount Althorp, 8. Earl Spencer, wird beerdigt.

April 1992: Während Diana nach Ägypten reist, machen Charles, Camilla und Andrew Parker Bowles einen Badeurlaub in der Türkei. Danach besuchen der Prinz und die Prinzessin von Wales zusammen die Expo in Sevilla.

28. April 1992: Nachdem Prinzessin Anne und Mark Phillips sich 1989 getrennt hatten, wird die Ehe jetzt geschieden.

7. / 15. Juni 1992: Die „Sunday Times“ veröffentlicht Auszüge aus dem Buch „Diana. Ihre wahre Geschichte“ von Andrew Morton.

16. Juni 1992: Andrew Mortons Buch erscheint.

Prinzessin Diana streitet ab, daran mitgewirkt zu haben. Tatsächlich fungierte der Arzt James Colthurst, ein gemeinsamer Bekannter, als unauffälliger Vermittler zwischen ihr und Andrew Morton; er stellte der Prinzessin die Fragen und brachte dem Autor die bespielten Tonbänder. Als der aus den USA stammende Kleinverleger Michael O’Mara vor der Veröffentlichung Beweise für die Beziehung von Prinz Charles und Camilla Parker Bowles verlangte, stahl Diana im August 1991 Liebesbriefe aus der Aktentasche ihres Ehemanns.

Middlewick House wird von Reportern belagert. Das Ehepaar Parker Bowles lässt die Telefonnummer ändern. Camilla fährt zu ihrem Schwager Nic Paravicini nach Breconshire und dann mit ihrer Schwester Annabel nach Venedig.

Sommer 1992: Charles verbringt die Ferien mit Diana auf einer von dem griechischen Reeder Yiannis Spyridon Latsis zur Verfügung gestellten Yacht.

Der »Daily Mirror« druckt am 20. und 21. August 1992 heimlich auf einem Anwesen in St. Tropez aufgenommene Fotos von der zweiunddreißigjährigen Herzogin von York und dem texanischen Finanzberater John Bryan. Fergie plantscht im Pool und hat Bryans Kopf zwischen den Beinen, mit den Lippen am Zwickel ihres Badeanzugs. Auf einem anderen Foto sitzt er auf einer Sonnenliege und lutscht Fergies Zehen, wobei die Schwiegertochter der Königin »oben ohne« gewesen sein soll.

24./25. und 26. August 1992: Die „Sun“ veröffentlicht die Mitschrift eines telefonischen Sex-Geplänkels von Diana und ihrem Liebhaber James Gilbey in der Silvesternacht 1989 („Mein Leben ist die reinste Qual“). Diana kommt auch auf ihre Affäre mit James Hewitt zu sprechen und redet von den Royals als „fucking family“.

Herbst 1992: Diana beginnt eine Affäre mit Oliver Hoare, einem Freund ihres Mannes, der zwischen den Eheleuten vermitteln will und sich dabei in die sechzehn Jahre jüngere Prinzessin verliebt. Hoare hat zwei Kinder und ist mit der Französin Diane de Waldner verheiratet. Eine Trennung von seiner reichen Frau würde ihn teuer zu stehen kommen. Als sie sich über fortwährende Anrufe ärgert, bei denen wieder aufgelegt wird, sobald sie abhebt, richtet die Polizei eine Fangschaltung ein und findet heraus, dass die Anrufe u. a. von Prinzessin Dianas Büro im St. James‘ Palace, ihrer Wohnung im Kensington Palace und ihrem Handy ausgingen. Daraufhin legt man ihr diskret nahe, Hoares Telefonnummer nicht mehr zu wählen.

Herbst 1992: Prinzessin Diana erzählt ihrem Kommunikationstrainer Peter Settelen vor laufender Videokamera von ihrem Kummer. (Settelen verkauft später dem US-Sender NBC einige Ausschnitte, die 2004 ausgestrahlt werden.)

11. /13. November 1992: Der „Daily Mirror“ berichtet über das Telefongespräch von Charles und Camilla in der Nacht vom 17./18. Dezember 1989 und über die Behauptung eines Sicherheitsbeamten, der Charles und Camilla bei einer Fellatio ertappt haben will.

20. November 1992: Am 45. Hochzeitstag von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip bricht in Windsor Castle ein Feuer aus. Der Schaden ist beträchtlich.

9. Dezember 1992: Der Buckingham Palace gibt bekannt, dass der Prinz und die Prinzessin von Wales beschlossen haben, sich zu trennen. Gleichzeitig wird versichert, es gebe keine Scheidungsabsichten.

12. Dezember 1992: Prinzessin Anne heiratet in der Crathie Church unweit von Schloss Balmoral den Marine-Kommandanten Timothy Laurence.

Dezember 1992: Das Magazin „Woman“ wählt Diana zur schönsten Frau des Vereinigten Königreichs.

13. Januar 1993: Die Rupert Murdoch gehörende australische Frauenzeitschrift „New Idea“ veröffentlicht die Mitschrift des Telefongesprächs, das Prinz Charles in der Nacht vom 17./18. Dezember 1989 mit Camilla Parker Bowles führte..

Mai 1993: Diana versöhnt sich mit ihrer Stiefmutter Raine und lädt sie zusammen mit ihrem neuen Ehemann, dem französischen Grafen Jean-François de Chambrun, zum Mittagessen ein.

3. Dezember 1993: Diana kündigt an, sie werde sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen.

26. Januar 1994: Der dreiundzwanzigjährige Anthropologie-Student David Kang schießt im Tumbalong Park in Sydney mit einer Schreckschusspistole auf Prinz Charles.

1994: Charles stellt Alexandra Legge-Bourke als Erzieherin für seine Söhne ein.

1. Mai 1994: Prinzessin Diana und ihre Freundin Kate Menzies haben an einem Hotelpool in Malaga die Oberteile ihrer Bikinis abgelegt und werden so von einem Reporter fotografiert.

29. Juni 1994: Im britischen Fernsehen wird eine zweieinhalbstündige Dokumentation über Prinz Charles ausgestrahlt. Jonathan Dimbleby überredete Charles, dabei mitzuwirken. Der Journalist, der Zugang zu Briefen und Tagebüchern erhielt, porträtiert den Thronfolger als nachdenklichen und intelligenten, pflichtbewussten und einfühlsamen Menschen. Charles gibt zu, seine Frau betrogen zu haben, beteuert jedoch zugleich, das sei erst geschehen, als die Ehe bereits zerrüttet war. Er klagt über seine Kindheit. Dahinter steht die Absicht, in der Bevölkerung Mitleid zu erwecken.

3. Juli 1994: Ken Stronach, ein langjähriger Kammerherr des Kronprinzen, erzählt in der „Sun“, wie er und seine Ehefrau Brenda dafür sorgen mussten, dass Diana von heimlichen Treffen ihres Mannes mit Camilla in Highgrove nichts erfuhr.

2. Oktober 1994: James Hewitt enthüllt in der Zeitung „News of the World“ Einzelheiten über seine jahrelange Affäre mit Prinzessin Diana.

Oktober 1994: Das Enthüllungsbuch „Princess in Love“ von Anna Pasternak erscheint.

17. Oktober 1994: Die „Sunday Times“ beginnt mit dem Vorabdruck der von Jonathan Dimbleby geschriebenen Biografie „The Prince of Wales“.

3. November 1994: Erstverkaufstag des Buches

14. Dezember 1994: Camilla Parker Bowles reicht beim Familiengericht in Londons High Court die Scheidung ein.

15. Januar 1995: Schlagzeile in „News of the World“: „Charles stieg mit Camilla ins Bett, während Diana oben schlief“. Der Artikel basiert auf Enthüllungen von Ken Stronach.

19. Januar 1995: Richter Gerald Angel erlässt in Abwesenheit der Betroffenen ein vorläufiges Scheidungsurteil für das Ehepaar Parker Bowles. Die Scheidung wird nach einer Frist von sechs Wochen rechtskräftig.

Februar 1995: Diana besucht Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko in Japan.

Mai 1995: Die Parker Bowles verkaufen Middlewick House. Camilla zieht vorübergehend zu Freunden in Bowood House.

Oktober 1995: Camilla kauft Ray Mill House am Rand von Lacock in Wiltshire, sechzehn Meilen von Highgrove entfernt.

20. November 1995: Ein am 5. November aufgenommenes Interview von Martin Bashir mit Prinzessin Diana wird in der BBC-Sendung „Panorama“ gesendet. Diana gibt die ehebrecherische Beziehung mit James Hewitt zu, streitet aber ab, mit James Gilbey intim gewesen zu sein. Und sie sagt einen vielzitierten Satz: „Well, there were three of us in this marriage, so it was a bit crowded.“ Durch die geschickte Selbstinszenierung – zu der auch ein blasser Teint und eine Leidensmiene gehören – weckt sie in der Bevölkerung viel Mitgefühl. Eine klare Mehrheit der Briten hält zu Prinzessin Diana.

17. Dezember 1995: Königin Elisabeth II. fordert ihren Sohn und ihre Schwiegertochter auf, sich Gedanken über die Modalitäten einer Scheidung zu machen.

15. Februar 1996: Unterredung von Königin Elisabeth II. mit Prinzessin Diana in Buckingham Palace

28. Februar 1996: Der Kensington-Palast gibt bekannt, dass die Prinzessin von Wales dem Scheidungsverlangen von Prinz Charles nachgegeben habe.

Diana räumt ihr Büro im St. James‘ Palast und holt ihre Mitarbeiter in den Kensington-Palast.

30. Mai 1996: Die Scheidung von Prinz Andrew und Fergie wird rechtskräftig.

Nach monatelangen Scheidungsverhandlungen einigt man sich darauf, dass Diana sich zwar nicht mehr als „Königliche Hoheit“ ansprechen lassen, aber den Titel „Fürstin von Wales“ führen darf. Sie bekommt 17 Millionen Pfund als Abfindung und jährliche Unterhaltszahlungen in Höhe von 400.000 Pfund. Das Sorgerecht für die Söhne William und Harry teilen sich Charles und Diana.

15. Juli 1996: Vorläufiges Scheidungsurteil für Prinz Charles und Prinzessin Diana.

28. August 1996: Die Scheidung wird rechtskräftig.

Lady Di versteht es, sich ins rechte Licht zu rücken und absolviert ihre öffentlichen Auftritte sehr professionell. Ihre Beliebtheit nutzt sie, um für Hilfsorganisationen zu werben – und steigert dadurch zugleich die Begeisterung, mit der sie überall in der Welt empfangen wird.

Januar 1997: Um auf die Opfer von Landminen aufmerksam zu machen, fährt Diana gegen jeden Rat nach Cuito in Angola und geht für die Fotografen zweimal durch ein erst teilweise geräumtes Minenfeld.

1997: Die Affäre von Prinzessin Diana und dem zwei Jahre älteren Herzchirurgen Hasnat Khan endet nach zwei Jahren.

25. Juni 1997: Bei Christie’s in New York werden 79 Kleider von Prinzessin Diana für 4,5 Millionen Dollar versteigert. Den Erlös spendet sie für die Krebs- und die Aids-Hilfe.

17. Juli 1997: Charles gibt in Highgrove eine Party für Camilla, die ihren 50. Geburtstag feiert.

3. Juni 1997: Der Ägypter Mohamed al-Fayed (* 1933), dem das Kaufhaus „Harrods“ in London und das Hotel „Ritz“ in Paris gehören, lädt Prinzessin Diana mit ihren beiden Söhnen in die Villa Castel Ste-Thérèse an der Côte d’Azur ein.

14. – 21. Juli 1997: Diana folgt der Einladung des Ägypters. Sein zweiundvierzigjähriger Sohn Dodi unternimmt mit Diana eine Mittelmeer-Kreuzfahrt auf der Yacht „Jonikal“, die Mohamed al-Fayed zwei Monate zuvor für 20 Millionen Dollar erwarb.

1. – 6. August 1997: Kreuzfahrt von Dodi Fayed und Prinzessin Diana auf der „Jonikal“ im westlichen Mittelmeer. Ein unscharfer Schnappschuss des sich küssenden Paares bringt dem Paparazzo Mario Brenna angeblich 3 Millionen Dollar ein.

8./9. August 1997: Im Rahmen ihres Engagements gegen Landminen hält Prinzessin Diana sich in Bosnien auf.

15. – 20. August 1997: Diana segelt mit Rosa Monckton in der Ägäis.

21. August 1997: Prinzessin Diana fliegt im Privatjet von Stansted nach Nizza, um sich erneut mit Dodi Fayed zu treffen und mit ihm auf der Yacht seines Vaters nach Sardinien zu reisen.

22. August 1997: Camilla fliegt mit dem Marquis von Douro und dessen Familie von Stansted nach Spanien, um an der Costa del Sol Urlaub zu machen.

30. August 1997: Dodi Fayed und Prinzessin Diana fliegen im Privatjet von Sardinien nach Paris. Weil es Diana in der ehemaligen Residenz von Eduard VIII. und Wallis Simpson im Bois de Bologne – die inzwischen auch Mohamed al-Fayed gehört – nicht gefällt, fahren sie zum „Ritz“ und von dort um 19 Uhr zu Dodis Wohnung in der Rue Arsène Houssaye. Eigentlich wollten sie im Restaurant „Chez Benoît“ beim Centre Pompidou zu Abend essen, doch unterwegs überlegen sie es sich anders und lassen sich zum „Ritz“ zurückbringen, wo sie kurz vor 22 Uhr eintreffen. Statt im voll besetzten Restaurant „L’Espadon“, wo hastig ein Tisch für sie gedeckt wird, lassen sie sich das Essen in der Imperial Suite servieren. Um Mitternacht wollen sie wieder zu Dodis Wohnung, obwohl das Hotel von Paparazzi belagert wird.

31. August 1997: Die Paparazzi lassen sich nicht davon täuschen, dass Dodis Chauffeur von der Place Vendôme aufbricht, um sie abzulenken, während Dodi und Diana den Hinterausgang benutzen. Henri Paul, der Sicherheitschef des Hotels „Ritz“ trank zwar an diesem Abend bereits mehrere Gläser Pastis und nahm außerdem das Antidepressivum Prozac und das Neuroleptikum Tiaprid ein, setzt sich aber dennoch ans Steuer einer Mercedes-Limousine und fährt um 0.20 Uhr mit den prominenten Gästen im Fond und deren Leibwächter Trevor Rees-Jones auf dem Beifahrersitz los. Um einen Paparazzi-Pulk in fünf Autos, auf drei Motorrädern und zwei Motorrollern abzuhängen, gibt er richtig Gas. Nach zehn Minuten verliert Henri Paul im Straßentunnel unter der Place d’Alma die Kontrolle über den Wagen, streift einen langsamer fahrenden Fiat Uno, der einem vietnamesischen Nachtwächter gehört, und prallt mit mehr als 100 Stundenkilometern gegen einen Betonpfeiler, wodurch die schwere Limousine mit den nicht angeschnallten Insassen herumgerissen und auf die andere Straßenseite geschleudert wird.

Der fünfundzwanzigjährige Paparazzo Romuald Rat ist als Erster bei dem rauchenden Wrack, in dem die Hupe unaufhörlich schallt, weil die Leiche des Fahrers aufs Lenkrad drückt. Rat reißt eine der hinteren Türen auf und erblickt den toten Dodi Fayed. Trevor Rees-Jones klemmt mit eingedrücktem Gesicht auf dem Beifahrersitz fest. Diana steckt mit dem Kopf zwischen den Vordersitzen, das Gesicht nach oben. Eine Minute später kommt der Arzt Dr. Frédéric Mailliez zufällig zur Unfallstelle und bemerkt schon von Weitem das Blitzlichtgewitter der Paparazzi. Ohne die Prinzessin zu erkennen, stülpt er ihr eine Sauerstoffmaske über, weil sie Probleme mit dem Atmen hat. Wenig später treffen Feuerwehrmänner ein, die auch medizinisch ausgebildet sind, sich um die Verletzten kümmern und das Autodach aufschneiden, während die stellvertretende Staatsanwältin Maud Coujard sieben Paparazzi vorläufig festnimmt.

Nachdem es gegen 1 Uhr gelang, Dianas Blutdruck und Atmung zu stabilisieren, ziehen die Feuerwehrmänner sie vorsichtig aus dem Wrack und legen sie auf eine Trage. Bevor sie in den Krankenwagen geschoben wird, setzt ihr Herz aus, aber sie kann reanimiert werden. Um 2.10 Uhr, kurz nach der Einlieferung in die Klinik Pitié Salpêtrière, erleidet Diana einen weiteren Herzstillstand. Als die Ärzte ihren Brustkorb öffnen, entdecken sie in der linken oberen Lungenvene einen Riss, der innere Blutungen verursachte. Der Kampf um das Leben der Prinzessin bleibt vergeblich: Um 4 Uhr wird sie für tot erklärt.

Währenddessen erklärt sich „The Sun“ bereit, 300.000 Pfund für ein Foto zu bezahlen, das Romuald Rat aus etwa sechs Meter Entfernung von Diana schoss, während er auf das Autowrack zurannte. Am Ende verzichtet „The Sun“ auf den Abdruck der teuren Aufnahme. Keine Zeitung, keine Illustrierte und kein Fernsehsender wagt es, eines der zahlreichen Fotos der in den Trümmern der Limousine sterbenden Prinzessin zu veröffentlichen.

Die Medien kommen ohnehin unter Druck, denn die über die Nachricht schockierte Weltöffentlichkeit nimmt zunächst an, Diana sei von der Paparazzi-Meute in den Tod gehetzt worden. (Die Paparazzi, die sich vor Gericht verantworten müssen, werden nach jahrelangen Prozessen freigesprochen.)

Mohamed al-Fayed setzt das Gerücht in die Welt, Diana sei schwanger gewesen und äußert die Vermutung, man habe seinen Sohn und Prinzessin Diana auf Anordnung des Hofes ermordet, weil die Royals und das Establishment die Eheschließung der Mutter des zukünftigen Königs mit einem Moslem verhindern wollten. Auf diesem Nährboden blühen Verschwörungstheorien. Die Obduktion widerlegt jedoch die Behauptung über die Schwangerschaft, und sowohl die offizielle französische als auch eine vom früheren Londoner Polizeipräsidenten Stevens geleitete Untersuchungskommission kommen nach jahrelangen Ermittlungen zu dem Schluss, dass der tödliche Unfall nicht durch irgendeine Art von Attentat herbeigeführt worden sei. (Dennoch erreicht Mohammed al-Fayed im Februar 2007, dass der High Court in London eine nochmalige öffentliche Untersuchung des tödlichen Unfalls unter Einbeziehung von Geschworenen anordnet.)

Königin Elisabeth II., die auf Schloss Balmoral in Schottland vom Tod ihrer früheren Schwiegertochter erfährt, hält es zunächst nicht für angebracht, sich darüber in der Öffentlichkeit zu äußern. Offenbar versteht sie nicht, welche Bedeutung Worten und Gesten im Medienzeitalter zukommt. Der im Mai gewählte, vierundvierzigjährige Premierminister Tony Blair dagegen tritt vor die Fernsehkameras und hält eine bewegende Ansprache.

Während die Blumenmeere vor den Schlössern wachsen, nimmt die Empörung über die vermeintliche Teilnahmslosigkeit der „Firma“ zu. Obwohl auf dem Buckingham Palace noch nie etwas anderes als die königliche Standarte wehte, und auch das nur, um die Anwesenheit des Monarchen bzw. der Monarchin anzuzeigen, halten die Menschen den leeren Fahnenmast nun plötzlich für ein Zeichen dafür, dass die Royals nicht um Prinzessin Diana trauern, und einige Medien verstärken diese Meinung. Der Königin bleibt schließlich nichts anderes übrig, als den Aufenthalt in Schottland vorzeitig zu beenden, mit ihrer Familie nach London zurückzukehren, den Union Jack am Buckingham Palace auf halbmast zu hissen und ihre Trauer in einer kurzen Fernsehansprache zu bekunden.

6. September 1997: Im Beisein der Königin und ihrer Angehörigen findet in der Westminster Abbey eine große Trauerfeier für Prinzessin Diana statt. Elton John singt dort eine mit neuem Text versehene Version seines Liedes „Candle in the Wind“ – „Leb wohl, Rose Englands“ –, und Dianas Bruder Charles Spencer hält vor den zweitausend geladenen Trauergästen eine bewegende Rede. Bestattet wird Prinzessin Diana auf einer kleinen Insel in einem See auf dem Familiensitz der Spencers in Althorp.

19. Juni 1999: Prinz Edward heiratet die ein Jahr jüngere Sophie Rees Jones.

Frühjahr 2001: Sophie Mountbatten-Windsor, die Herzogin von Wessex, lässt sich von einem Reporter der Zeitung „News of the World“ täuschen, der sich als arabischer Scheich ausgibt. Er veröffentlicht indiskrete Kommentare, die er Sophie über Mitglieder der königlichen Familie entlockte.

9. Februar 2002: Prinzessin Margaret stirbt.

30. März 2002: Die Königinmutter Elisabeth stirbt.

Charles erbt von seiner Großmutter Clarence House in London und Birkhall in Schottland.

2002: Der St. James‘ Palast bestätigt, dass Prinz Harry mit Cannabis experimentierte.

25. Oktober 2002: Königin Elisabeth II., Prinz Philip und Prinz Charles fahren im Auto zur St. Paul’s Cathedral, wo sie an einem Gedenkgottesdienst für die Opfer von Bali teilnehmen wollen. Während der kurzen Fahrt lässt Elisabeth ihren Sohn wissen, dass sie sich an ein Gespräch mit Paul Burrell erinnert. Dianas Butler vertraute ihr kurz nach dem Tod der Prinzessin an, dass er einige Gegenstände aus ihrem Besitz in sein eigenes Haus gebracht habe, um sie sicher zu verwahren. Burrell wurde verhaftet und angeklagt, 310 persönliche Gegenstände aus dem Kensington Palast gestohlen zu haben. Als Charles weitergibt, was ihm seine Mutter sagte, bricht die Anklage zusammen.

März 2003: Der Peat-Report wird veröffentlicht. In dem Prozess gegen Paul Burrell kam auch zur Sprache, dass in Charles‘ Stab eine homosexuelle Vergewaltigung vertuscht worden sei. Diese Anschuldigung wurde von Michael Peat, dem Privatsekretär des Prinzen von Wales, untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass Prinzessin Diana eine Tonbandaufnahme aufbewahrt hatte, auf der ein Gardist namens George Smith behauptet hatte, er sei 1989 vergewaltigt und 1995 homosexuell belästigt worden.

20. Oktober 2003: Dianas früherer Butler Paul Burrell veröffentlicht in einem Buch einen Brief der Prinzessin aus dem Jahr 1993, in dem sie Charles beschuldigte, einen Mordanschlag vorzubereiten, der wie ein tödlicher Verkehrsunfall aussehen sollte.

Januar 2004: Die Metropolitan Police („Operation Paget“) beginnt mit eigenen Untersuchungen über die Umstände von Dianas Tod.

6. Juli 2004: Im Hyde Park in London weiht Königin Elisabeth II. einen von der amerikanischen Landschaftsarchitektin Kathryn Gustafson entworfenen Gedächtnisbrunnen für Prinzessin Diana ein.

Januar 2005: Prinz Harry trägt bei einem Kostümfest die Uniform des Afrika-Korps mit einer Hakenkreuzbinde am Arm.

10. Februar 2005: Die Verlobung von Prinz Charles und Camilla Parker Bowles wird bekanntgegeben.

31. März 2005: Im Schweizer Skiort Klosters hören Reporter, wie Charles sie gegenüber seinen Söhnen als „verdammtes Pack“ bezeichnet.

8. April 2005: Prinz Charles repräsentiert die britische Krone bei der Beerdigung des am 2. April verstorbenen Papstes Johannes Paul II. in Rom. Seine für diesen Tag geplante Hochzeit musste verschoben werden.

9. April 2005: Prinz Charles und Camilla Parker Bowles lassen sich in der Guildhall von Windsor von der Standesbeamtin Claire Williams trauen. Danach segnet Rowan Williams, der Erzbischof von Canterbury, die Eheschließung in der St.-George-Kapelle. Camilla trägt nun den Titel Her Royal Highness, Duchess of Cornwall.

14. Dezember 2006: Der 832 Seiten lange Untersuchungsbericht der Metropolitan Police („Operation Paget“) über die Umstände von Dianas Tod wird veröffentlicht. Ergebnis: Es gibt keine Beweise dafür, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfall, sondern um Mord handelte.

7. April 2008: Eine weitere britische Untersuchungskommission kommt zu dem Ergebnis, dass es keine Beweise für einen Mordanschlag gegen Prinzessin Diana gibt.

9. Januar 2014: Der Film „Diana“ von Oliver Hirschbiegel kommt in die deutschen Kinos.

Originaltitel: Diana – Regie: Oliver Hirschbiegel – Drehbuch: Stephen Jeffreys nach dem Buch „Diana. Her Last Love“ von Kate Snell – Kamera: Rainer Klausmann – Schnitt: Hans Funck – Musik: Keefus Ciancia, David Holmes – Darsteller: Naomi Watts, Naveen Andrews, Douglas Hodge, Geraldine James, Charles Edwards, Daniel Pirrie, Cas Anvar, Juliet Stevenson, Jonathan Kerrigan, Laurence Belcher, Harry Holland, Leeanda Reddy, Art Malik, Michael Hadley, Rose O’Loughlin, Christopher Birch, Michael Byrne, Raffaello Degruttola, Nathaniel Facey u.a. – 2013


Literatur über Prinzessin Diana:

  • Sally Bedell Smith: Diana (Diana. In Search of Herself; Heyne, München 2000)
  • Noel Botham: Der Mord an Prinzessin Diana. Die wahren Hintergründe ihres Todes (The Murder of Princess Diana; Knaur, München 2005)
  • Sarah Bradford: Diana (Penguin, London 2006)
  • Michèle Brown: Prince Charles & Princess Diana. Portrait of a Family (London 1984)
  • Tina Brown: Diana. Die Biografie (The Diana Chronicles; Droemer, München 2007)
  • Paul Burrell: Im Dienste meiner Königin (A Royal Duty; Knaur, München 2004)
  • Beatrix Campbell: Diana Princess of Wales. How Sexual Politics Shook the Monarchy (The Women’s Press, London 1999)
  • Colin Campbell: The Real Diana (Arcadia Books, London 2004)
  • David Cohen, Reinhard Kressl, Bernhard Kleinschmidt, und Thorsten Schmidt: Diana. Tod einer Göttin (Droemer Knaur, München 2007)
  • Rosalind Coward: Diana. The Portrait (HarperCollins, London 2004)
  • Jonathan Dimbleby: The Princess of Wales. A Biography (Little Brown, London 1994)
  • Eva Elisabeth, Robert Menasse und Gerhard Haderer: Die letzte Märchenprinzessin. Moderne Mythen, reale Märchen (Suhrkamp, Frankfurt/M 1997)
  • Helmut-Maria Glogger: Diana (Droemer Knaur, München 2007)
  • Martyn Gregory: Diana. The Last Days (Virgin Books, London 2004)
  • James Hewitt: Love and War (Blake Publishing, London 1999)
  • Tom Levine: Gegenspieler. Lady Di – Königin Elisabeth (Fischer, Frankfurt/M 1999)
  • John Morgan: Cover-up of a Royal Murder: Hundreds of Errors in the Paget Report (BoD, 2008)
  • Andrew Morton: Diana. Ihre wahre Geschichte (Diana. Her True Story; Cora, Berlin / Hamburg 1992)
  • Andrew Morton: Diana. Ihr neues Leben (Diana. Her New Life; Hestia, Bayreuth 1994)
  • Andrew Morton: Diana. Sie suchte die Liebe (Diana. In Pursuit of Love;
    Knaur, München 2005)
  • Trevor Rees-Jones und Moira Johnston: Der Leibwächter. Was geschah, als Diana starb? (The Bodyguard’s Story. Diana, the Crash, and the Sole Survivor;
    Heyne, München 2000)
  • Simone Simmons und Susan Hill: Diana. Die geheimen Jahre; Diana. The Secret Years; Marion von Schröder Verlag, Berlin 2001)
  • Simone Simmons und Ingrid Seward: Diana. Worte des Herzens. Dianas beste Freundin erzählt, wie es wirklich war (Diana. The Last Word; Knaur, München 2006)
  • James Whitaker: Charles gegen Diana (Diana v. Charles; Heyne, München 1993)
  • Christopher Wilson: The Windsor Knot. Charles, Camilla and the Legacy of Diana (Citadel Press, New York 2003)
  • Dieter Wunderlich: Verführerische Frauen. Elf Porträts (Piper, München 2012)

Spielfilme über Prinzessin Diana:

  • Die Romanze von Charles und Diana
    (1982; Regie: Peter Levin; Catherine Oxenberg in der Rolle der Diana)
  • Charles and Diana: Unhappily Ever After
    (1992; Regie: John Power; Catherine Oxenberg in der Rolle der Diana)
  • Diana. Die wahre Geschichte
    (1993; Regie: Kevin Connor; Serena Scott Thomas in der Rolle der Diana)
  • Diana (1996; Regie: David Greene; Julie Cox in der Rolle der Diana)
  • Diana. Königin der Herzen
    (1998; Regie: Gabrielle Beaumont; Amy Seccombe in der Rolle der Diana)
  • Diana (2013; Regie: Oliver Hirschbiegel; Naomi Watts in der Rolle der Diana)

© Dieter Wunderlich 2007

Tina Brown: Diana. Die Biografie
Andrew Morton: Diana 1961 – 1997. Ihre wahre Geschichte in ihren eigenen Worten

Königin Elisabeth II. (kurze Biografie)
Stephen Frears: The Queen

Camilla Parker Bowles (tabellarische Biografie)
Tatjana Gräfin Dönhoff: Camilla
Gyles Brandreth: Charles & Camilla. Die Geschichte einer großen Liebe

Ein litarisches Porträt von Prinzessin Diana finden Sie in dem Buch
„Verführerische Frauen. Elf Porträts“ von Dieter Wunderlich

Hallgrímur Helgason - 60 Kilo Sonnenschein
Obwohl das Leben am Segulfjörður  hart ist, deprimiert die Lektüre des Romans "60 Kilo Sonnenschein" nicht. Im Gegenteil: schräge Einfälle, Humor und Tragikomik machen das Lesen zum Vergnügen. Hallgrímur Helgason erzählt in der fulminanten, episch breiten Saga mit großer Fabulierlust von gesellschaftlichen Veränderungen und zahlreichen skurrilen Menschen.
60 Kilo Sonnenschein