Eine leidenschaftliche Affäre

Eine leidenschaftliche Affäre

Eine leidenschaftliche Affäre

Das Liebesdrama von Venedig. George Sand und Alfred de Musset / Eine leidenschaftliche Affäre – Originaltitel: Les enfants du siècle – Regie: Diane Kurys – Drehbuch: Murray Head, Diane Kurys, François-Olivier Rousseau – Kamera: Vilko Filac – Schnitt: Joële Van Effenterre – Musik: Luis Bacalov (Vincenzo Bellini: aus der Oper "Beatrice di Tenda")– Darsteller: Juliette Binoche, Benoît Magimel, Stefano Dionisi, Robin Renucci, Karin Viard, Isabelle Carré, Patrick Chesnais, Arnaud Giovaninetti, Denis Podalydès, Olivier Foubert u.a. – 1999; 135 Minuten

Inhaltsangabe

George Sand und Alfred de Musset verlieben sich 1833 in Paris und werden ein Paar. Den Winter verbringen sie in Venedig. Dort stellt George Sand fest, dass ihr Liebhaber nicht nur alkoholkrank und spielsüchtig ist, sondern auch jede Nacht herumhurt, während sie unermüdlich schreibt, um mit den Verlagshonoraren die Hotelrechnung bezahlen zu können. Als Alfred sich im Drogenrausch schwer verletzt, beginnt George Sand eine Affäre mit dem Arzt Pietro Pagello ...
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Kritik

Trotz hochkarätiger Hauptdarsteller bleiben die Charaktere eher eindimensional, und die Liebesaffären wirken unmotiviert. Auch deshalb fehlt es der Handlung an Spannung. Opulente Bilder gleichen diesen Mangel nur teilweise aus.
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Paris 1833. Nach einer Lesung aus einem ihrer Texte, mit denen sie sich gegen die Diskriminierung von Frauen auflehnt, wird die wie ein Mann gekleidete, von ihrem Ehemann Baron Dudevant getrennt lebende Schriftstellerin George Sand (Juliette Binoche) vom Kritiker einer Zeitung beschimpft. Der dreiundzwanzigjährige Dichter Alfred de Musset (Benoît Magimel), der zu spät von einer Spielrunde zur Lesung gekommen ist und gerade sein ganzes Geld verloren hat, beruhigt die sechs Jahre ältere Kollegin und küsst sie, um die spießigen Zuschauer zu provozieren.

Bald darauf gehen George Sand und Alfred de Musset zusammen ins Theater. Sie werden ein Paar und verbringen viel Zeit miteinander. Auch George Sands Kinder, der zehnjährige Maurice (Julien Léal) und die halb so alte Solange (Victoire Thivisol), mögen Alfred de Musset.

Gegen Ende des Jahres schlägt George Sand ihrem Liebhaber eine gemeinsame Italienreise vor.

Alfred kündigt das Vorhaben bei einem gemeinsamen Abendessen mit seiner Mutter (Marie-France Mignal), seinem Bruder Paul (Olivier Foubert) und seiner Schwester Hermine (Ludivine Sagnier) an. Madame de Musset empört sich über das Verhältnis ihres jüngeren Sohnes mit einer Ehebrecherin und verbietet die geplante Reise. Es kommt zum Streit. Alfred rammt Paul eine Gabel in den Handrücken. Kurz entschlossen nimmt er ein paar Sachen, darunter ein Gemälde von Fragonard, und verlässt das Elternhaus. Zuflucht sucht er bei George Sand.

Sie reisen nach Venedig. Dort stellt George Sand fest, dass Alfred nicht nur alkoholkrank und spielsüchtig ist, sondern auch jede Nacht herumhurt und Orgien feiert. Während er schließlich seine Uhr versetzen muss, schreibt George Sand unermüdlich und finanziert durch die Honorare des Verlegers François Buloz (Robin Renucci) den Hotelaufenthalt.

An Silvester wird sie krank. Der Arzt Dr. Pietro Pagello (Stefano Dionisi) wird gerufen. Alfred setzt sich ins Kasino ab und nimmt sich ein anderes Zimmer, denn er verabscheut den Anblick Leidender.

Nach George Sands Genesung gehen sie, Alfred und Pietro Pagello mehrmals zusammen aus. Die selbstbewusste Schriftstellerin und der Arzt fühlen sich zueinander hingezogen.

Alfred drängt Pagello, ihm Opium zu besorgen. Sobald er es bekommt, schluckt er ungeachtet der Warnung des Arztes alles auf einmal – und stürzt im Drogenrausch von einem Gerüst. Es ist zu befürchten, dass er stirbt. Während George Sand und Pietro Pagello an seinem Bett wachen, beginnen sie eine Affäre miteinander.

Als Alfred wieder aufstehen kann, beschuldigt er seine Geliebte und den Arzt, ihn betrogen zu haben. Er tobt vor Eifersucht, beschimpft George Sand als Lügnerin, wirft sie auf den Boden und versucht sie zu vergewaltigen. Pagello geht dazwischen. Um nicht in eine Nervenheilanstalt eingewiesen zu werden, reist Alfred de Musset allein nach Paris, während George Sand noch einige Zeit bei ihrem neuen Liebhaber in Venedig bleibt.

Ein halbes Jahr später kehrt auch George Sand in Begleitung Pietros nach Paris zurück.

Bald darauf erfährt Alfred de Musset, dass der italienische Arzt die Stadt verlassen musste, weil er im Verdacht steht, den Aufenthalt durch einen Betrug finanziert zu haben. Daraufhin nähert er sich George Sand noch einmal. Aber nach einem Streit trennen sie sich erneut, und Paul de Musset verlangt von George Sand den Fragonard zurück, den sein Bruder zu ihr gebracht hatte.

Einige Zeit später beginnt George Sand, Alfred zu schreiben, aber sie erhält keine Antwort, weil Paul und Madame de Musset die Briefe abfangen. Man lässt sie auch nicht zu ihm.

Da beschließt sie, auf ihr Landgut in Nohant zurückzukehren, wo ein Hauslehrer die Kinder erzieht. Bevor sie wegfährt, schickt sie ihren Vertrauten Sainte-Beuve (Denis Podalydès) zu Alfred und wartet in der Kutsche vor dem Haus auf ihn. Alfred geht zu ihr hinunter, und sie verabschieden sich voneinander.

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Der Film von Diane Kurys über George Sand und Alfred de Musset kam unter dem Titel „Das Liebesdrama von Venedig. George Sand und Alfred de Musset“ ins Kino. Dieser Titel wurde bei der DVD beibehalten. Im Fernsehen läuft das Künstlerdrama dagegen unter dem Titel „Eine leidenschaftliche Affäre“.

Trotz der hochkarätigen Hauptdarsteller Juliette Binoche, Benoît Magimel und Stefano Dionisi bleiben die Charaktere eher eindimensional, und die Liebesaffären wirken unmotiviert. Auch deshalb fehlt es der Handlung an Spannung. Opulente Bilder gleichen diesen Mangel nur teilweise aus.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

George Sand (tabellarische Biografie)

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.