Elizabeth. Das goldene Königreich

Elizabeth. Das goldene Königreich

Elizabeth. Das goldene Königreich

Elizabeth. Das goldene Königreich – Originaltitel: Elizabeth. The Golden Age – Regie: Shekhar Kapur – Drehbuch: William Nicholson, Michael Hirst – Kamera: Remi Adefarasin – Schnitt: Jill Bilcock – Musik: Craig Armstrong, A. R. Rahman – Darsteller: Cate Blanchett, Geoffrey Rush, Clive Owen, Jordi Mollà, Aimee King, Samantha Morton, John Shrapnel, Susan Lynch, Elise McCave, Abbie Cornish, Penelope McGhie, Rhys Ifans, Eddie Redmayne, Stuart McLoughlin, Adrian Scarborough, Adam Godley u.a. 2007; 115 Minuten

Inhaltsangabe

"Elizabeth. Das goldene Königreich" beginnt 1585 und endet 1588. Der erste Teil des Sequels veranschaulicht das Leben am englischen Königshof und zeigt noch einmal, dass Elizabeth I. die Staatsräson über ihr persönliches Glück stellt. Erst in der zweiten Hälfte beginnt mit der Aufdeckung einer Verschwörung gegen die englische Königin eine Handlung im engeren Sinn, deren dramatische Höhepunkte die Enthauptung von Maria Stuart und die Abwehr der spanischen Armada sind.
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Kritik

Im Vergleich mit "Elizabeth" wirkt "Elizabeth. Das goldene Königreich" wie eine oberflächliche und melodramatische, in manchen Szenen auch kitschige Kostümoper. Sehenswert ist das Sequel wegen der eindrucksvollen Bilder und der schauspielerischen Leistungen vor allem von Cate Blanchett.
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Inhaltsangabe des ersten Teils
Königin Elisabeth I. (Kurzbiografie)

England, 1585. Elizabeth I. (Cate Blanchett) ist seit sechsundzwanzig Jahren Königin von England. Sie steht unter Druck, weil sie noch immer unverheiratet ist und es deshalb keinen Nachkommen gibt, aber auch weil sie sich vor den katholischen Anhängern der im Schloss Bolton in Yorkshire festgesetzten schottischen Königin Maria Stuart (Samantha Morton) in Acht nehmen muss und König Philipp II. von Spanien (Jordi Mollà) offenbar nach einem Vorwand sucht, um als Vorkämpfer der Katholiken Krieg gegen England führen zu können. Demonstrativ zeigt Philipp II. sich immer wieder mit der Infantin Isabella (Aimee King): Anders als Elizabeth hat er Kinder.

Obwohl Elizabeth I. nicht vorhat zu heiraten, lässt sie die Bewerbungen des österreichischen Grafen Georg von Helfenstein (Robert Cambrinus) und anderer Herren aus dem Ausland über sich ergehen. Ihr Herz gehört dem mutigen Seefahrer Sir Walter Raleigh (Clive Owen). Mehr als Gespräche mit ihm erlaubt sie sich allerdings nicht. (Erst gegen Ende des Films erbittet sie einen Kuss von ihm.) Die Staatsräson hat für Elizabeth Priorität gegenüber ihren persönlichen Bedürfnissen. Damit Walter Raleigh dennoch länger als geplant am Hof bleibt, lässt die Königin es zu, dass er ihrer hübschen Hofdame Elizabeth („Bess“) Throckmorton (Abbie Cornish) schöne Augen macht.

Während eines Kirchgangs schießt ein Attentäter 1586 auf die Königin, aber sie bleibt unverletzt. Sir Francis Walsingham (Geoffrey Rush), Elizabeths engster Berater, deckt eine Verschwörung gegen sie auf, in die auch sein Bruder William (Adam Godley) und Verwandte von Beth verwickelt sind. Da er Maria Stuart und Philipp II. als Drahtzieher verdächtigt, drängt er Elizabeth, die entmachtete schottische Königin hinrichten zu lassen. Elizabeth schreckt davor zurück, eine Monarchin zum Tod zu verurteilen, aber Walsingham lässt ihr keine Ruhe, bis sie das Urteil unterzeichnet. Am 8. Februar 1587 schlägt der Scharfrichter (Dave Legeno) Maria Stuart den Kopf ab.

Als Beth schwanger ist, will sie Elizabeth bitten, zu ihren Eltern zurückkehren zu dürfen, und sie bestürmt Walter Raleigh, den Vater des ungeborenen Kindes, wieder zur See zu fahren. Stattdessen heiratet Raleigh die Schwangere heimlich. Als die Königin davon erfährt, fühlt sie sich von zwei Vertrauten hintergangen. In ihrem Zorn verbannt sie Bess vom Hof und lässt Raleigh einkerkern.

Die Enthauptung Maria Stuarts liefert dem spanischen König die Rechtfertigung für die längst angestrebte Invasion Englands. Sir Francis Drake gelingt es zwar mit einem Überraschungsangriff im Hafen von Cádiz, das Auslaufen der spanischen Armada zu verzögern, aber Ende Mai 1588 stechen 130 spanische Kriegsschiffe von Lissabon aus in See. Ziel der Armada ist es, eine von Alexander Farnese, dem Herzog von Parma, geführte Invasionsarmee aus den spanischen Niederlanden zur englischen Küste zu bringen. Elizabeths Streitmacht ist der spanischen hoffnungslos unterlegen. Auch Häftlinge müssen deshalb mit in den Krieg ziehen.

Walter Raleigh, der sich unter den Freigelassenen befindet, geht an Bord eines der englischen Schiffe, die der spanischen Armada Ende Juli 1588 im Kanal den Weg abzuschneiden versuchen. Die Übermacht der Angreifer lässt den von Lord Howard (John Shrapnel) kommandierten Engländern kaum eine Chance. Erst als sie eigene Schiffe in Brand setzen und sie vom Wind gegen die im Hafen von Calais ankernden spanischen Schiffe treiben lassen, wendet sich das Blatt.

Aus dem Krieg gegen Spanien geht Königin Elizabeth I. gestärkt hervor. Für die Engländer bricht eine Ära des Wohlstands an.

Nachdem Beth einen Sohn geboren hat, vergibt Elizabeth ihr und Walter Raleigh.

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Während es in „Elizabeth“ um die Jugend und die ersten fünf Regierungsjahre von Königin Elisabeth I. geht, beschäftigen Shekhar Kapur (Regie), William Nicholson und Michael Hirst (Drehbuch) sich in „Elizabeth. Das goldene Königreich“ mit den Jahren 1585 bis 1588. Der erste Teil des Sequels veranschaulicht das Leben am englischen Königshof und zeigt noch einmal, dass Elizabeth I. die Staatsräson über ihr persönliches Glück stellt. Erst in der zweiten Hälfte von „Elizabeth. Das goldene Königreich“ beginnt mit der Aufdeckung einer Verschwörung gegen die englische Königin eine Handlung im engeren Sinn, deren dramatische Höhepunkte die Enthauptung von Maria Stuart und die Abwehr der spanischen Armada sind.

Dabei nehmen sich Shekhar Kapur, William Nicholson und Michael Hirst die Freiheit, historische Tatsachen durch Fiktionen zu ersetzen. Beispielsweise wird die spanische Infantin Isabella als Kind dargestellt. In Wirklichkeit war sie 1585, also zu Beginn des Films „Elizabeth. Das goldene Zeitalter“, bereits neunzehn Jahre alt. Es stimmt allerdings, dass König Philipp II. ein besonders inniges Verhältnis zu ihr hatte. Unter den Porträts der Herren, die um Elizabeth I. buhlen, befindet sich eines von Iwan dem Schrecklichen. Der starb jedoch bereits 1584, und das Gemälde von Viktor M. Vasnetsov stammt aus dem Jahr 1897. Ob Sir Walter Raleigh an den Seegefechten gegen die spanische Armada beteiligt war, ist unklar. Jedenfalls heiratete er Lady Elizabeth Bess, die einzige Tochter von Sir Nicholas Throckmorton und dessen Ehefrau Lady Anne Carew nicht davor wie im Film, sondern erst am 31. Mai 1592.

Im Vergleich mit „Elizabeth“ wirkt „Elizabeth. Das goldene Königreich“ wie eine oberflächliche und melodramatische, in manchen Szenen auch kitschige Kostümoper. Sehenswert ist das Sequel wegen der eindrucksvollen Bilder und der schauspielerischen Leistungen vor allem von Cate Blanchett.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

Shekhar Kapur: Elizabeth
Shekhar Kapur: Die vier Federn

Königin Elisabeth I. (Kurzbiografie)
Maria Stuart (Kurzbiografie)
Spanische Armada

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