Control. Du sollst nicht töten

Control. Du sollst nicht töten

Control. Du sollst nicht töten

Control. Du sollst nicht töten – Originaltitel: Control – Regie: Tim Hunter – Drehbuch: Todd Slavkin, Darren Swimmer – Kamera: Denis Lenoir – Schnitt: Sunny Hodge – Musik: Louis Febre – Darsteller: Ray Liotta, Willem Dafoe, Michelle Rodriguez, Stephen Rea, Polly Walker, Kathleen Robertson, Tim DeKay, Mark Pickard, Stewart Alexander u.a. – 2004; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Lee Ray Oliver wurde wegen Mordes zum Tod verurteilt, doch bei der Hinrichtung injiziert man ihm nur ein Narkotikum, und als er im Leichenschauhaus wieder zu sich kommt, stellt ihn Dr. Michael Copeland vor die Wahl: Entweder er lässt ein neues, Aggressionen abbauendes Medikament an sich testen und man äschert die Leiche eines anderen Mannes unter seinem Namen ein, oder die Hinrichtung wird nachgeholt ...
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Kritik

Auch wenn die Grundidee des Plots nicht besonders glaubwürdig ist, entwickelten Tim Hunter und die Drehbuchautoren daraus einen spannenden, erstklassig besetzten Thriller: "Control. Du sollst nicht töten".
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Lee Ray Oliver (Ray Liotta) wurde wegen mehrfachen Mordes zum Tod verurteilt. Er gilt als besondes gewalttätig. Während er auf der Hinrichtungspritsche festgeschnallt wird und die Nadeln für die Injektionen gesetzt werden, jagen Erinnerungsfetzen an seine Kindheit und seine kriminelle Vergangenheit durch sein Gehirn. Im Alter von zehn Jahren musste er hilflos mit ansehen, wie seine Mutter (Linda Russeva) von einem Liebhaber ermordet wurde.

Im Leichenschauhaus kommt Oliver wieder zu sich. Leitende Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens stehen um ihn herum und erklären ihm, dass er statt des tödlichen Giftes nur ein Narkotikum gespritzt bekam. Dr. Michael Copeland (Willem Dafoe) und dessen Chef Arlo (Stephen Rea) stellen ihn vor die Wahl: Entweder lässt Oliver ein neues, Aggressionen reduzierendes Präparat an sich ausprobieren – dann wird die Leiche eines anderen Mannes unter seinem Namen eingeäschert –, oder die Hinrichtung wird in den nächsten Minuten nachgeholt.

Zweimal versucht Oliver, aus dem Labor zu flüchten, aber es gelingt ihm nicht. Als er damit droht, Copeland mit einem Stift ins Auge zu stechen, wird er von dem Mediziner überwältigt und brutal zusammengeschlagen.

Der Jähzorn macht auch Copeland zu schaffen. Weil er während einer Autofahrt mit einem anderen Autofahrer so heftig in Streit geraten war, dass dieser auf ihn schoss, lebt sein Sohn nicht mehr. Der damals Achtjährige saß mit seiner Mutter Barbara (Polly Walker) – von der Copeland inzwischen geschieden ist – im Auto und wurde durch den Schuss tödlich verletzt.

Nachdem Copeland die Dosis massiv erhöht hat, beobachtet er, wie Oliver zu weinen anfängt. Der Verbrecher erinnert sich, wie er eine Wohnung stürmte, in der Drogenhändler der Russenmafia ihre Ware horteten. Er erschoss sie und raubte das Heroin. Im Treppenhaus kam ihm ein Mann entgegen, der gerade nach Hause wollte. Bedenkenlos schoss Oliver auf ihn. Gary Caputo (Mark Pickard) überlebte zwar den Kopfschuss, muss jedoch wegen seiner geistigen Behinderung von seinem Bruder Bill (Tim DeKay) versorgt werden. Oliver weint den ermordeten Drogenhändlern keine Träne nach, aber er bedauert es jetzt, das Leben eines Unbeteiligten zerstört zu haben.

In der zweiten Phase des Tests verschafft Copeland seinem Probanden eine andere Identität und mietet für ihn ein Apartment: Oliver soll sich nun im Alltag bewähren – wobei ihn allerdings Männer des Pharmakonzerns rund um die Uhr observieren.

Ein gutmütiger Tankstellenpächter (Leroy Golding) stellt Oliver ein, und Teresa (Michelle Rodriguez), die dort ebenfalls als Hilfskraft arbeitet, verliebt sich in ihren neuen Kollegen. Die neue Beziehung hilft ihr auch bei der Überwindung ihrer Drogensucht.

Es gelingt Oliver, seinem Bewacher Brock (Anthony Warren) ein Schlafmittel ins Bier zu mischen. Sobald Brock eingeschlafen ist, bricht Oliver auf. Er ahnt nicht, dass er dennoch beschattet wird, nicht von Mitarbeitern des Pharmaunternehmens, sondern von einem Killer der Russenmafia, die inzwischen von einem Informanten (Mac McDonald) erfahren hat, dass seine öffentliche Hinrichtung nur vorgetäuscht war. Oliver bricht in das Haus ein, in dem die Gebrüder Caputo jetzt wohnen. Gary sitzt allein vor dem Fernsehgerät. Oliver schenkt ihm Süßigkeiten, fragt, ob er ihm noch etwas anderes besorgen soll und versichert ihm, er sei sein Freund. Als er ein Auto hört, verlässt er das Haus durch die Hintertür. Bill sieht jemanden davonlaufen, und Gary erzählt ihm, er habe gerade einen Freund gewonnen, aber Bill glaubt, den Mann erkannt zu haben, der auf seinen Bruder geschossen hatte und angeblich hingerichtet worden war. Er nimmt sich vor, Oliver zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.

Der Auftragskiller schießt auf Oliver, trifft ihn jedoch nicht. Statt seinen Verfolger zu töten, wie er es früher getan hätte, lässt Oliver ihn laufen.

Arlo schlägt vor, die Versuchsreihe abzubrechen, denn einige der insgesamt zwanzig Probanden sind an den Nebenwirkungen des Präparats gestorben. Copeland setzt jedoch durch, dass er weitermachen darf und Oliver unbehelligt bleibt, obwohl er Brock betäubte.

Bill Caputo erschießt Norton (Ivan Kaye), einen der Bewacher Olivers, um diesen entführen zu können. Als er Oliver töten will, rettet Gary seinen vermeintlichen neuen Freund. Oliver flieht und ruft Copeland von einer Telefonzelle aus an, denn die Einnahme der nächsten Tablette ist überfällig. Er schwört, Norton nicht ermordet zu haben und nicht geflohen zu sein. Copeland fährt zu der Telefonzelle, doch als er merkt, dass ihm ein anderes Auto folgt, hält er nicht an. Oliver will nun zu dem Pharmaunternehmen, wird jedoch von einem Auftragskiller der Russenmafia eingeholt, der einen Krankenhausmitarbeiter erschießt, bevor Oliver ihn töten kann.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Zuflucht sucht Oliver daraufhin bei Teresa. Obwohl sie inzwischen weiß, dass es sich bei ihm um einen verurteilten Mörder handelt, hilft sie ihm.

Erneut wendet Oliver sich an Copeland, um Tabletten zu bekommen. Er benötigt nun einen größeren Vorrat, weil er untertauchen muss. Copeland ruft seine Mitarbeiterin Eden Ross (Kathleen Robertson) an, mit der er eine Affäre hat, und bittet sie, ihm eine entsprechende Menge des Präparats zu bringen. Eden Ross informiert jedoch Arlo, der sich sofort auf den Weg macht. Er erklärt Copeland, dass die anderen neunzehn Testpersonen tot sind. Oliver hat den Versuch überlebt, weil er ein Placebo bekam. Da begreift Oliver, dass nicht die Tabletten ihn veränderten, sondern Copeland.

Der Forscher und sein Proband fliehen zusammen. Bei der Verfolgungsjagd stürzen sie mit ihrem Wagen in einen See. Sie können sich retten. Doch am Ufer wird Oliver von Arlos Männern erschossen.

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Dass ein amerikanisches Pharmaunternehmen veranlassen könnte, den Tod eines verurteilten Mörders bei einer öffentlichen Hinrichtung nur vorzutäuschen, damit er als Testperson für ein neues Medikament zur Verfügung steht, ist zwar nicht besonders glaubwürdig, aber aus dieser Idee entwickelten Tim Hunter (Regie), Todd Slavkin und Darren Swimmer (Drehbuch) immerhin einen spannenden Plot. Obwohl es in dem Thriller „Control. Du sollst nicht töten“ (auch: „Control. Du darfst nicht töten“) mehr um Verfolgungsjagden als um psychologische Hintergründe geht, sorgen erstklassige Darsteller wie Ray Liotta und Willem Dafoe für lebendige Charaktere.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Patrick Modiano - Straferlass
Der Reiz des Romans liegt in der Perspektive eines Zehnjährigen, für den die Erwachsenen und ihr Tun rätselhaft bleiben. Patrick Modiano versucht gar nicht, die Vorgänge zu erklären, und das abrupte Ende lässt "Straferlass" beinahe wie ein Fragment wirken.
Straferlass