Eminem


Eminem (eigentlich: Marshall Bruce Mathers III) wurde am 17. Oktober 1972 in St. Joseph, einem Vorort von Kansas City, Missouri, geboren. Als er drei Monate alt war, verließ sein Vater ihn und seine damals siebzehnjährige Mutter. Weil Mrs Mathers häufig die Stadt wechselte, war es dem Jungen auch während der Schulzeit kaum möglich, Freundschaften zu pflegen. Das änderte sich erst, als die allein erziehende, angeblich drogenabhängige und alkoholkranke Mutter sich 1985 für längere Zeit in einem vorwiegend von Afroamerikanern bewohnten Stadtteil im Osten von Detroit niederließ.

Im Alter von vierzehn Jahren nahm Eminem erstmals an so genannten Freestyle-Battles teil, bei denen in jeder Runde zwei Gegner aufeinandertreffen, die sich in ihren Rapsongs aus dem Stegreif gegenseitig heruntermachen. Wer vom Publikum stärker beklatscht wird, rückt eine Runde vor. Trotz seiner weißen Hautfarbe gelang es Eminem, sich in der von Nichtweißen beherrschten Hip-Hop-Szene Respekt zu verschaffen.

Er brach die Schule ab und schlug sich mit Aushilfsjobs durch.

Mit fünfzehn lernte er Kimberly („Kim“) Ann Scott kennen, die 1995 mit der von ihm gezeugten Tochter Hailie Jade niederkam und 1999 seine Ehefrau wurde.

Bei seinen Auftritten nannte er sich zunächst mit seinen Initialen „M&M“, Mitte der Neunzigerjahre änderte er seinen Künstlernamen in „Eminem“ (von M&M, sprich: em ’n em). Zu dieser Zeit konnte er im Studio eines Bekannten ein Demo

aufnehmen. Danach brachte er sein erstes Album heraus – „Infinite“ (1995) –, aber kaum jemand interessierte sich dafür. Immerhin lud ihn die Konzertveranstalterin Wendy Day, der er ein Exemplar des Albums schenkte, zu den MC Battles bei den Rap-Olympics 1997 ein, wo er bis ins Finale kam. Einige Wochen später wurde der legendäre Hip-Hop-Produzent Dr. Dre auf Eminem aufmerksam. Von seinem zweiten Album – „Slim Shady“ (1997 / 1999) – verkaufte Eminem bereits einige Millionen Exemplare. Unter dem Titel „The Marshall Mathers LP“ kam 2000 sein drittes Studioalbum heraus.

Seine aggressiven Texte kommen vor allem bei Jugendlichen an, brachten ihm aber auch den Vorwurf ein, er rufe zu Gewalt auf, sei frauenfeindlich und trage zur Ausgrenzung Schwuler bei. (Ein gemeinsamer Auftritt mit Elton John wurde als Alibi-Veranstaltung abgetan.) Möglicherweise geht es Eminem aber darum, die bürgerliche Doppelmoral zu entlarven und aufzuzeigen, welche Aggressionen und Vorurteile in der Gesellschaft existieren.

Seine Ehefrau Kim überlebte im Juli 2000 einen Selbstmordversuch und reichte danach die Scheidung ein.

2002 erschien Eminems viertes Album: „The Eminem Show“. Im gleichen Jahr kam der von Curtis Hanson inszenierte Film „8 Mile“ in die Kinos, in dem Eminem den (fiktiven) Rapper Jimmy („B Rabbit“) Smith spielt, dessen Biografie Parallelen zu seiner eigenen aufweist. Damit war aus dem Underdog endgültig ein Weltstar geworden.

2005 versöhnten Eminem und Kim sich. Sie heirateten am 14. Januar 2006 zum zweiten Mal, aber diese Ehe wurde bereits nach zweiundachtzig Tagen wieder geschieden. Kim und Eminem haben drei Töchter: Hailie Jade (gemeinsame Tochter), Whitney (Kims Tochter), Alaina (Eminems Adoptivtochter).

Mit mehr als 65 Millionen verkauften Alben gilt Eminem als der weltweit erfolgreichste weiße Rapper.

© Dieter Wunderlich 2006

Curtis Hanson: 8 Mile

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