Casablanca

Casablanca

Casablanca

Casablanca - Originaltitel: Casablanca - Regie: Michael Curtiz - Drehbuch: Howard Koch, Julius J. und Philip G. Epstein, nach dem Bühnenstück "Everybody Comes to Rick's" von Murray Burnett und Joan Alison - Kamera: Arthur Edeson - Schnitt: Owen Marks - Musik: Max Steiner - Darsteller: Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Peter Lorre, Claude Rains, Paul Henreid, Conrad Veidt, Sydney Greenstreet, Dooley Wilson u.a. - 1942; 100 Minuten

Inhaltsangabe

1941/42 versuchen viele, den Nationalsozialisten zu entkommen, indem sie sich nach Französisch-Marokko absetzen, um von dort über Lissabon in die USA zu fliegen. In Casablanca betreibt der Amerikaner Rick Blaine eine Bar. Dort taucht eines Tages Ilsa auf. Ilsa ist die Frau seines Lebens, aber sie verließ ihn, als er beim Einmarsch der Deutschen aus Paris fliehen musste, und jetzt ist ihr Ehemann an ihrer Seite ...
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Kritik

Humphrey Bogart (1899 - 1957) wurde als Darsteller wortkarger, zynisch-melancholischer Einzelgänger zur Legende. Und "Casablanca" ist mit Recht ein Klassiker, den man gesehen haben muss.

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1941/42 versuchen viele, den Nationalsozialisten zu entkommen, indem sie sich nach Französisch-Marokko absetzen, um von dort über Lissabon in die USA zu fliegen. In Casablanca betreibt der etwa 40 Jahre alte Amerikaner Rick Blaine (Humphrey Bogart) eine Bar: „Rick’s Café Americain“. Hier braucht der französische Polizeipräfekt Louis Renault keine Rechnung zu bezahlen.

Ein nervöser Mann (Peter Lorre) übergibt Rick zwei Blanko-Transitvisa und bittet ihn, sie ein paar Stunden lang für ihn aufzubewahren. Kurz darauf treffen Major Strasser (Conrad Veidt) und andere deutsche Offiziere ein, die darauf achten, dass Louis Renault alles unternimmt, um den Mord an zwei deutschen Kurieren aufzuklären, die Blanko-Transitvisa bei sich trugen. Der Mörder wird verhaftet und getötet.

Die Deutschen erwarten in Casablanca den tschechischen Widerstandskämpfer Victor Laszlo (Paul Henreid) und wollen verhindern, dass er in die USA entkommt. Tatsächlich taucht Victor Laszlo mit
seiner Frau Ilsa (Ingrid Bergman) in „Rick’s Café Americain“ auf und fragt nach dem Mann, der Rick die beiden Visa übergab. Sie waren offenbar für das Ehepaar bestimmt.

Als die Gäste an diesem Abend gegangen sind, betrinkt sich Rick. Er erinnert sich, wie er Ilsa in Paris kennen lernte und sie sich verliebten. Als die Deutschen am 14. Juni 1940 einmarschierten, musste er fliehen, da er sowohl im Abessinienkrieg als auch im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten gekämpft hatte. Zusammen mit Ilsa wollte er den nächsten Zug nach Marseille nehmen und verabredete sich mit ihr am Bahnhof. Doch kurz vor der Abfahrt des Zuges erhielt er einen Abschiedsbrief von ihr. Jetzt erfährt Rick von Ilsa, dass sie während der Affäre mit ihm bereits mit Victor Laszlo verheiratet war, aber geglaubt hatte, ihr Mann sei tot. Erst als die Deutschen einmarschierten, erfuhr sie, dass er lebte. Um Rick nicht in Paris zurückzuhalten, tat sie bis zum letzten Augenblick so, als wolle sie nach Marseille mitkommen.

Rick liebt Ilsa noch immer, doch er sieht jetzt ihren Platz an der Seite ihres Mannes und verzichtet auf sie. Mit vorgehaltener Pistole zwingt Rick den Polizeipräfekten, mit ihm und dem Ehepaar Laszlo zum Flughafen zu fahren, die Namen Ilsa und Victor Laszlo in die beiden Transitvisa einzutragen und dafür zu sorgen, dass sie in das bereit stehende Flugzeug nach Lissabon einsteigen können.

Als die Maschine zur Startbahn rollt, trifft Major Strasser ein. Er greift zum Telefon, um den Kontrollturm anzurufen und den Start zu verhindern. Rick warnt ihn. Als Strasser eine Pistole zieht, erschießt er ihn. Das Flugzeug hebt an. Der Polizeipräfekt befiehlt dem eintreffenden Polizeitrupp, „die üblichen Verdächtigen“ zu verhaften. Als Louis Renault andeutet, er wolle sich zusammen mit Rick nach Brazzaville absetzen, meint dieser: „Louis, ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“

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Das Drehbuch für „Casablanca“ schrieben Howard Koch, Julius J. und Philip G. Epstein nach dem Bühnenstück „Everybody Comes to Rick’s“ von Murray Burnett und Joan Alison aus dem Jahr 1938. Weil kein Theater das Stück aufführen wollte, hatten die beiden Autoren die Rechte an Warner Brothers verkauft. Das Schauspiel wurde erst 1991 im Whitehall Theatre in London erstmals aufgeführt.

Obwohl die Charaktere in „Casablanca“ eher oberflächlich als Typen dargestellt werden, gilt die von Humphrey Bogart verkörperte Figur „Rick“ als legendär. Der mutige Amerikaner engagiert sich in den Kriegen gegen die Faschisten, resigniert aber nach der persönlichen Enttäuschung in Paris. In Casablanca hält er die Menschen durch seinen Zynismus auf Distanz und tut so, als sei er ein gefühlloser Egoist. Aber im entscheidenden Augenblick fühlt er sich wieder für andere Menschen verantwortlich und dem Antifaschismus verpflichtet.

„Casablanca“ ist sowohl eine romantische Liebesgeschichte als auch ein spannenden Politthriller.

Die Uraufführung des Films fand am 27. November 1942 statt. Zunächst interessierten sich nur wenige für den Film. Aber durch die Konferenz von Churchill und Roosevelt vom 14. bis 25. Januar 1943 in Casablanca wurde der Film populär und gilt heute als Klassiker, den man gesehen haben muss.

Den berühmten Song „As Time Goes by“ schrieb Herman Hupfeld.

1944 wurde „Casablanca“ mit drei „Oscars“ ausgezeichnet (Film, Regie, Drehbuch).

David Hogan drehte 1996 eine Trash-Persiflage des Klassikers: Barb Wire.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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