Charles Manson


Charles Milles Manson wurde am 12. November 1934 in Cincinnati, Ohio, als uneheliches Kind der sechzehnjährigen Prostituierten Kathleen Maddox geboren. Später heiratete seine alkoholkranke, drogensüchtige Mutter den Arbeiter William Manson, der jedoch nicht sein leiblicher Vater war. Charles Manson wuchs bei Verwandten und in Erziehungsheimen auf. Als Sechzehnjähriger wurde er erstmals wegen mehrerer Delikte zu einer Haftstrafe verurteilt.

Nach seiner Entlassung heiratete Charles Manson die Kellnerin Rosalie Jean Willis. Das Paar bekam einen Sohn. Als Charles Manson erneut ins Gefängnis musste, ließ Rosalie sich von ihm scheiden.

1967 wurde Charles Manson auf Bewährung freigelassen. Er zog nach San Francisco und schloss sich dort einer Hippie-Gruppe an. Nach kurzer Zeit gründete er seine eigene Kommune: „The Manson Family“. Die Mitglieder hielt er zum Sex und zum Konsum von Halluzinogenen an.

Dennis Wilson (1944 – 1983), ein Musiker der „Beach Boys“, freundete sich mit Charles Manson an, nahm ihn bei sich auf und schrieb mit ihm zusammen Songs. Als Charles Manson mit Hilfe seines Freundes versuchte, ins Musikgeschäft einzusteigen, dabei jedoch scheiterte und von dem Musikproduzenten Terry Melcher (1942 – 2004) verspottet wurde, überwarf er sich mit Dennis Wilson.

Mit verqueren Prophezeiungen über einen bevorstehenden Aufstand der Afroamerikaner („Helter Skelter“) und seine eigene Rolle als Weltführer in der durch die Erhebung ausgelösten Apokalypse radikalisierte Charles Manson seine autoritär geführte „Familie“. Als die Rebellion 1969 ausblieb, behauptete er, man müsse den Schwarzen vormachen, wie man Weiße tötet.

Zu diesem Zweck schickte er in der Nacht zum 9. August 1969 seine Anhänger Susan („Sadie“) Atkins (1948 – 2009), Charles („Tex“) Watson (* 1945), Patricia („Katie“) Krenwinkel (* 1947) und Linda Kasabian (* 1949) zu einer Villa am

Cielo Drive im Stadtteil Bel Air von Los Angeles. Dort hatte der Musikproduzent Terry Melcher gewohnt. Die Villa war jedoch im Februar 1969 von Roman Polanski (* 1933) und seiner Ehefrau Sharon Tate (1943 – 1969) gemietet worden. Zum Zeitpunkt des Mordanschlags drehte der Regisseur in Europa. Sharon Tate erwartete in wenigen Tagen ein Kind. Sie war an diesem Abend mit ihren Freunden Jay Sebring (eigentlich: Thomas John Kummer, 1933 – 1969), Abigail Folger (1943 – 1969) und Voyteck Frykowski (1936 – 1969) beim Essen und saß anschließend mit ihnen in der Villa. Zufällig hielt sich auch Steven Earl Parent auf dem Anwesen auf, ein siebzehnjähriger Bekannter des Hausmeisters William Garretson. Während Linda Kasabian im Fluchtauto wartete, erschossen Susan Atkins, Charles Watson und Patricia Krenwinkel den jungen Mann und kletterten dann durch ein Fenster ins Haus. Sharon Tate und ihre Freunde mussten sich auf den Bauch legen. Als Jay Sebring die Eindringlinge auf die Schwangerschaft der Schauspielerin aufmerksam machte, erschoss ihn Watson kurzerhand. Die anderen Opfer wurden mit zahlreichen Messerstichen niedergemetzelt. Sharon Tate soll um Gnade insbesondere für ihr ungeborenes Kind gebettelt haben. Angeblich erklärte sie sich bereit, als Geisel mitzukommen und sich nach der Niederkunft töten zu lassen. Aber die Mörder kannten kein Erbarmen: Die hochschwangere Schauspielerin starb als Letzte an sechzehn Messerstichen. Mit ihrem Blut schrieb Susan Atkins „PIG“ an die Haustüre.

Die Haushälterin Winifred Chapman fand am anderen Morgen die Leichen.

Am nächsten Tag (10. August 1969) erstach die Mördergruppe, der sich inzwischen zwei weitere Mitglieder der Manson Family angeschlossen hatten, in Los Feliz bei Los Angeles Leno LaBianca (eigentlich: Pasqualino Antonio LaBianca, 1925 – 1969), den Besitzer einer Supermarktkette, und dessen Ehefrau Rosemary (1930 – 1969).

Charles Manson und seine Anhänger wurden am 16. August 1969 auf Spahn’s Movie Ranch in den Santa Susanna Mountains festgenommen, weil man sie verdächtigte, ein Auto gestohlen zu haben. Nachdem sie wieder freigelassen worden waren, zog The Manson Familiy auf die Barker Ranch im Death Valley. Dort wurden sie am 12. Oktober erneut verhaftet, weil sie eine Straßenbaumaschine in Brand gesteckt hatten. Erst nach einiger Zeit fand die Polizei heraus, dass Charles Manson und seine Leute für die Bluttaten in Bel Air und Los Feliz verantwortlich waren.

Der Mordprozess gegen Charles Manson, Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten begann am 24. Juli 1970. Linda Kasabian sagte als Kronzeugin aus. Die Geschworenen mussten 225 Tage in ihrer Isolierung ausharren. Am 29. März 1971 verhängten sie das Todesurteil über die Angeklagten, und der Vorsitzende Richter Charles Older bestätigte den Spruch der Jury am 19. April.

Nachdem der Oberste Gerichtshof des Staates Kalifornien die Todesstrafe am 18. Februar 1972 für verfassungswidrig erklärt hatte, wurden die Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Auch als Kalifornien die Todesstrafe 1978 wieder einführte, blieb es bei den Freiheitsstrafen.

Charles Manson war im April 1971 ins San Quentin State Prison gebracht worden. Im Oktober 1972 kam er ins Folsom State Prison und im Mai 1976 in das California State Medical Corrections Facility, das größte amerikanische Gefängniskrankenhaus in Vacaville. Im Juli 1985 verlegte man ihn erneut nach San Quentin. Seit März 1989 sitzt er im Corcoran State Prison.

© Dieter Wunderlich 2009

Hape Kerkeling - Ich bin dann mal weg
"Ich bin dann mal weg" ist eine Mischung aus Tagebuch und Reisebericht. Hape Kerkeling schreibt humorvoll und unterhaltsam, selbstironisch, mitunter nachdenklich, erwähnt auch Zweifel, psychische und physische Schwierigkeiten. Die gewonnenen Einsichten sind allerdings nicht besonders tiefschürfend.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.